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Und doch ist die Heiligkeit eine der wichtigsten Tatsachen, mit denen ein Christ ringen kann. Sie gehört zur Grundlage des Verständnisses von Gott und vom Christ sein und bewirkt, dass Menschen sich zu dem heiligen Gott hingezogen fühlen und gleichzeitig bis ins Innerste vor ihm erschrecken.
Dieses Buch hilft, Gott, den Vater, in seiner Macht, in seiner Majestät und ganzen Heiligkeit kennenzulernen und zeigt, wie sich dieses Verständnis auch auf jeden Aspekt unseres Lebens verändernd auswirken kann.
gebraucht
Autor: R.C.Sproul
Titel: Die Heiligkeit Gottes
Heilig, heilig, heilig ist der Herr Zebaoth. Alle Lande sind seiner Ehre voll. Jesaja 6,3
Heilig, heilig, heilig
Der Prophet im Israel des Alten Bundes war ein einsamer Mann. Er war ein Individualist, ausgesondert von Gott für eine harte Aufgabe. Er diente als eine Art verfolgter Rechtsanwalt, der berufene Sprecher des allerhöchsten Gerichts Himmels und der Erden, der diejenigen anzuklagen hatte, die gegen den höchsten Gerichtshof gesündigt hatten. Der Prophet war kein Philosoph, der seine Ansichten als Diskussionsgrundlage für Gelehrte niederschrieb. Er war kein Bühnenautor, der Dramen zur öffentlichen Unterhaltung schrieb. Er war ein Botschafter, ein Herold des höchsten Königs. Seinen Kundgebungen gingen stets die Worte: „So spricht der Herr!" voraus.
Die Aufzeichnungen über das Leben der Propheten sind eine Geschichte der Märtyrer. Ihre Lebenserwartung läßt sich mit der eines Düsenjägerpiloten im Krieg vergleichen. Wenn von Jesus gesagt wird: „Er war der Allerverachtetste und Unwerteste, voller Schmerzen und Krankheit", so bedeutet das, daß er in einer langen Reihe von Männern stand, die Gott zu einem solchen Leben des Leidens berufen hatte. Des Propheten Fluch war die Abgeschiedenheit, seine Bleibe oft eine Felsenhöhle. Die Einöde war der traditionelle Platz, an dem Gott zu ihm sprach. Nacktheit war manchmal sein Gewand, ein Stock seine einzige Habe. Seine Lieder waren mit Tränen komponiert.
Ein solcher Mann war Jesaja, Sohn des Amoz.
Im Kreis der alttestamentlichen Helden nimmt Jesaja eine herausragende Stellung ein. Er war ein Prophet der Propheten, ein Führer der Führer. Er zählt zu den großen Propheten wegen des umfangreichen Buches, das seinen Namen trägt. Er war ein ungewöhnlicher Prophet. Die meisten Propheten waren Männer des Volkes: Bauern, Hirten, Handwerker. Jesaja dagegen stammte aus einer königlichen Familie.
Er war ein anerkannter Staatsmann, der Zugang zum Königshof hatte und mit Prinzen und Königen Umgang pflegte. Gott gebrauchte ihn, um verschiedenen Königen Judas seine Botschaft zu bringen; unter ihnen waren Usia, Jotham, Ahas und Hiskia.
Was einen Propheten Israels von den anderen Männern absonderte, war seine heilige Berufung. Er wurde nicht von Menschen berufen. Er konnte sich nicht um diesen Auftrag bewerben. Er mußte ausgewählt werden, ausgewählt direkt von Gott. Der Ruf ist beherrschend, man kann ihn nicht ignorieren. (Jeremia versuchte, dem Ruf nicht zu folgen, und wurde von Gott sofort daran erinnert, daß er ihn schon vor seiner Geburt ausgesondert hatte. Und als Jeremia nach einer gewissen Zeit seinen Dienst aufgeben wollte, nahm Gott seine Kündigung nicht an.) Der Dienst eines Propheten war ein Dienst auf Lebenszeit. Der Prophet konnte sich nicht ins Privatleben zurückziehen und eine Pension beziehen.
Der Bericht von der Berufung Jesajas ist vielleicht der dramatischste aller derartigen Berichte des Alten Testaments. Wir lesen, daß der Ruf an ihn erging in dem Jahr, in dem Usia starb.
König Usia starb im achten Jahrhundert vor Christus. Seine Regierungszeit war eine wichtige Periode in der jüdischen Geschichte. Usia war einer der besseren Könige, die Juda regierten. Er war kein David, aber es wird auch keine Korruption von ihm berichtet, die die Könige des Nordreichs kennzeichnete, wie zum Beispiel Ahab. Usia kam auf den Thron, als er 16 Jahre alt war. Er regierte 52 Jahre in Juda. Das ist eine lange Zeit. Bedenken wir einmal, was in den letzten 52 Jahren in Europa alles geschehen ist und wie viele Herrscher es da in den einzelnen Ländern gegeben hat. Dagegen lebten damals viele Menschen in Jerusalem während ihres ganzen Lebens unter der Herrschaft Usias.
Die Bibel berichtet uns, daß Usia seine Regierung in der Furcht Gottes begann; er tat, was dem Herrn wohlgefiel. Er suchte Gott, und Gott segnete ihn. Usia kämpfte gegen die Philister und andere Völkerschaften und besiegte sie. Er baute Türme in Jerusalem und verstärkte die Stadtmauern. Er grub Brunnen in der Wüste, förderte den Ackerbau und baute Weinberge. Die militärische Stärke Judas erreichte unter Usia fast einen Standard wie zu Davids Zeiten. Den größten Teil seiner Regierungszeit war Usia ein beliebter und großer König.
Seine Geschichte endet mit einem traurigen Kapitel. Er wurde hochmütig und erhob sich gegen Gott. In arroganter Weise beanspruchte er Rechte, die Gott den Priestern vorbehalten hatte. Als die Priester ihn an seiner frevelhaften Handlung hindern wollten, wurde er zornig über sie, und Gott strafte ihn mit Aussatz. Die Bibel berichtet von ihm:
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