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Dieses Buch ist kein theologisches Werk. Es ist der schlichte Bericht vom Werden und vom Schicksal eines einzigartigen Buches: der Bibel. Der gläubige Christ erkennt in ihr das Wort Gottes; aber auch der Zweifler und selbst der Ungläubige können sich nicht der Tatsache verschließen, daß die Bibel wie kein anderes Buch das Antlitz der Menschheit geprägt und die Geschicke des Abendlandes bestimmt hat. Ihre Geschichte ist zugleich ein Stück abendlän' discher Kulturgeschichte, und ihre Bedeutung reicht weit hinaus über die Grenzen einer Konfession oder Denomination. Ebenso wenig ist die Bibel Fachbuch einer Fakultät, nur dem Gelehrten verständlich und zum wissenschaftlichen Gebrauch bestimmt.
Sie ist vielmehr Künderin einer Botschaft, die allen Menschen gleicher' maßen gilt, unabhängig von Rasse oder Hautfarbe, unabhängig auch von Bildungsgrad und sozialer Stellung. Diese Überlegungen haben mich bewogen, das Buch in der vorliegenden Form zu schreiben, in einer Form nämlich, die in der Bibel nicht das Studienobjekt des Fachgelehrten sieht, sondern das Buch aller Menschen. Dabei ging es mir um die Darlegung der weitgreifenden Zusam' menhänge über die Jahrtausende hinweg. Es erschien daher notwendig, die Geschichte der alten Kulturen und vor allem des Volkes Israel skizzenhaft voranzustellen. Sie sind der Boden, auf dem die Überlieferungen und Berichte gewachsen sind, die einmal zur Heiligen Schrift werden sollten.
Es liegt am Tage, daß die geraffte Darstellung langer Zeiträume zwangsläufig eine Vergröberung mit sich bringt, die vielleicht nicht ohne Kritik bleiben wird. Dennoch glaube ich, nicht gegen das Gebot der Wahrhaftigkeit verstoßen zu haben, wenn ich solche Vergröberungen und Vereinfachungen in Kauf genommen habe, - um den Zusammenhang einer Darstellung nicht zu gefährden, die eine einzige große Linie nachzeichnen will. Auf diese große Linie, die aus den Tagen Moses bis in unsere Gegenwart reicht, kommt es mir an. Wer sich darüber hinaus über Einzelheiten und Teil. abschnitte aus dem weiten Bereich der Bibelwissenschaft zu unterrichten wünscht, findet im Literaturverzei±njs eine Auswahl aus den fad1wissenschaftlien Werken.
Ich habe mehreren Fachgelehrten, besonders Theologen, zu danken für ihre bereitwillig5 Hilfe, die sie mir durch Hinweise, Rat, Kritik und Korrektur während meiner Arbeiten gegeben haben. Besen. ders danke ich an dieser Stelle Herrn Pfarrer Giehl, Herrn Dozent Dr. Metzger, Herrn Pfarrer Dr. Schludcebjer und Herrn Dr. Dr. Steinberg, ebenso dem Generalsekretär des Verbandes der Evan gelischenBibelgesellsrJ1aft0 in Deutschland, Herrn Pastor Dr. Miih 1er. Mein Dank gilt weiterhin Herrn Dr. Diehl von der Privilegier ten Württembergischen Bibelanstalt sowie der Württembergischen Landesbibliothek in Stuttgart, die mir in hilfreicher Weise das Material ihrer Archive zur Verfügung gestellt haben.
Nicht zuletzt sage ich dem Oncken Verlag meinen Dank, der meine Arbeit sachkundig und großzügig unterstützt hat.
Kassel, den 12. Juli 1958 G. S. Wegener
Die Geschichte beginnt...
Die Geschichte beginnt mit einer Katastrophe - Der Beamte wird erfunden - Friedrich der Große und die Surnerer - Des erste Steuergesetz - Weltreich Assur
Vor 6000 Jahren, um das Jahr 4000 vor Christus, bricht über die Weh eine ungeheuerliche Katastrophe herein. Die Welt, die damals bekannte Welt, das ist das Zweistromland, das Land an Euphrat und Tigris, das Geburtsland unserer Kultur, jenes Land, das man die „Wiege der Völker" genannt hat. Und die Katastrophe ist die Sintflut.
Wer um die Jahrhundertwende einem Naturwissenschaftler gegenüber von der Sintflut als einem historischen Ereignis gesprochen hätte, der hätte bestenfalls ein mitleidiges Lächeln geerntet. Man ist aufgeklärt. Man hat Haedcel, Feuer bach und Karl Marx gelesen, und die Welt steht unter dem Einfluß Schopen hauers und Nietzsches. Die Sintflut? Eine Sage, eine Legende des jüdischen Volkes, die sich durch Zufall bis in die Gegenwart erhalten hat. Eine fromme Mär, aber eben doch ein Märchen, wie etwa das GilgamesdEpos, das man vor kurzem aufgefunden hat und das ebenfalls von der großen Flut zu berichten
weiß.
Zwar hat man von phantastischen Ausgrabungen gehört, von Schliemann etwa, der mit seinem Homer in der Hand das sagenhafte Troja gesucht und tatsächlich gefunden hat, von Bette, der die babylonische Stadt Ninive mit dem Palast Assurbanipals- ausgegraben hat, oder von dem Franzosen Layard, der Nimrud fand. Aber noch werden diese Dinge nicht in den Schulen gelehrt, noch sind sie Teil einer komplizierten Spezialwissenschaft, noch sind sie nicht ins Bewußtsein Europas gedrungen. Immer noch beginnt die Geschichte in Griechenland mit dem „klassischen Altertum".
Da seht im Jahre 1929 eine alarmierende Botschaft um die Welt, füllt die
Vorwort . Die Geschichte beginnt.......... In Lande des Purpur ........... Von A - Z ................... Israels große Zeit .............. Die Propheten ................ Der neue Bund ................ Spreu und Weizen .............. Die neue Ordnung ............. Die Stillen im Lande ............ Die Künstler in der Kutte ........ Ein Mann verändert die Welt ..... »‚.. dem Volk aufs Maul sehen«.. Die Bibel für die ganze Welt ...... Ein Mann sucht ein Manuskript.. Die Fülle der Funde ............ Die Sensation von Qumran ...... Ein Kapitel für sich ............ Zeittafel zur Bibel ..............
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