gebraucht
Bestell-Nr.: BN3368
Autor/in: Friedrich Hauss
Titel: Als er mich rief
Preis: 3,20 €
Format: 11 x 18 cm
Seiten: 84
Gewicht: 115 g
Verlag: R. Brockhaus
Erschienen: 1969
Einband: Taschenbuch
Sprache: Deutsch
Zustand: leichte Gebrauchsspuren mit Stemel und Name
Kurzinfo:
Vorwort
Nicht der Philosophen Gott, also eine bloße Idee nachdenklicher Menschen, so mannigfaltig wie die Zeitläufe der Menschen, so bunt wie das Gewebe ihrer Gedanken, so vergänglich wie die verschiedenen Kulturen, denn alles Fleisch ist wie Gras, sondern der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs, so hat Blaise Pascal, einer der gescheitesten Menschen, auf das Memorial, einen Pergamentstreifen, den er in sein Jabot als sein Glaubensbekenntnis einnähte, geschrieben.
Der lebendige Gott greift durch sein Reden und Handeln in die Geschichte der Menschen ein, indem er Menschen beruft und sie durch seine Berufung in den Bereich seiner Offenbarung und in den Auftrag seines Dienstes stellt.
Abraham wurde berufen aus dem Land der Sumerer, dem höchsten Kulturkreis jener Zeit um das Jahr 2000, wo man auf Tontäfelchen sich Briefe schrieb, und bekam den Befehl, auszuziehen in das Land, „das ich dir zeigen will". Und er gehorchte und zog aus und wußte nicht, wo er hinkäme (Heb. 11,8). Er bekam bei seiner Berufung die allergrößte Verheißung von universaler Geltung: „In deinem Samen sollen gesegnet werden alle Geschlechter auf Erden!"
Mose, unterrichtet in aller Weisheit der Ägypter und doch den Überlieferungen der Väter seines Volkes verpflichtet, wurde nach vierzigjährigem Flüchtlingsdasein am feurigen Busch des Horebs berufen, sein Volk aus dem Sklavendienst der ägyptischen Weltmacht auszuführen. Und sein einziges Machtmittel war der Glaube an die Allmacht des lebendigen Gottes. Alle Männer der Bibel sind nicht aus eigener Initiative Gottes Entdecker und Offenbarer geworden, sondern sie wurden berufen, oft gegen ihren stärksten Widerstand, die Befehle des Herrn auszurichten, bis dann die Berufungen des Neuen Testaments erfolgten aus der Finsternis zu seinem wunderbaren Licht.
Und die Berufungen fanden nicht ihr Ende mit dem Abschluß des biblischen Kanons, sondern sie gingen weiter bis zum heutigen Tag. So konnte August Hermann Francke das Zeugnis der Berufung zu der größten Sozialtat seiner Zeit betiteln: „Segensvolle Fußstapfen des noch lebenden und noch waltenden liebreichen und getreuen Gottes." Ist dem heutigen vernunftstolzen Geschlecht das Wirken des lebendigen Gottes so zweifelhaft geworden, daß man die Berichte der Väter in das Reich der Mythologie im Namen der Wissenschaft verbannt hat, so bleibt doch das Zeugnis derer, die ihre Berufung durch den lebendigen Gott bezeugt haben, nicht nur mit Worten, sondern mit ihrem sonst ohne diese Berufung völlig unerklärlichen Leben. Und diese Zeugnisse sollen uns aufwecken aus unserem Unglauben, sie möchten uns das Ohr schärfen, daß wir auch hören wie ein Jünger hört.
Die Bibel ist nicht ein uraltes, unglaubwürdiges Buch, das Mythologien verkündet, die dem Menschen der Gegenwart in einem Nebel entschwinden, sondern das Buch des lebendigen, heute noch waltenden, liebreichen und getreuen Gottes, dessen Berufungen ihre Fortsetzungen finden bis zum heutigen Tage. Sie wer
den in wissenschaftlich nachprüfbaren Selbstzeugnissen gesegneter Christen dargestellt. Das Leben dieser Christen liegt vor aller Augen. Es leuchtet wie ein Licht in dieser Welt und ist an seinen Früchten zu erkennen.
Aus der Fülle literarisch vorliegender Zeugnisse - wieviel Berufungen aber sind von keiner Feder aufgeschrieben und der Nachwelt erhalten; denn viele sind berufen! - sind diese Zeugnisse ausgewählt.
Aus diesen Selbstzeugnissen geht hervor, daß der Modus der Berufung den klassischen Zeugnissen der Bibel entspricht. Sie sind nicht im allgemeinen, sondern persönlich beim Namen gerufen (Je. 43,1). Sie haben eine Begegnung mit dem lebendigen Gott gehabt in Gericht und Gnade. Sie sind angesprochen worden durch das Wort Gottes, durch die Zeugnisse der Boten Gottes. Fürbitte liebender Menschen haben dieses Hören der göttlichen Anrede vorbereitet. Oft mußten tiefe Leiden den Widerstand des trotzigen und verzagten Herzens brechen, bis der Ruf Gottes ihnen zu stark geworden ist.
Aus den Berufungszeugnissen kann man den Charakter und die Absichten des berufenden Gottes erkennen.
Die Auswahl der Selbstzeugnisse richtete sich nach dem literarisch zugänglichen Material. Es ist keineswegs Vollständigkeit erstrebt, sonst könnte die Welt die Bücher nicht fassen, die dann zu schreiben wären. Historische Kritik, die die Zeugnisse zersetzt, nach Analogie und Mythologie untersucht, ist grundsätzlich unterlassen. Wir haben ja kein Gerichtsverfahren über diese Zeugen zu eröffnen. Die klar erkennbaren Linien der göttlichen Berufung sind ehrfürchtig nach gezeichnet. Das Ziel der himmlischen Berufung ist, wie schon bei den biblischen Gestalten deutlich zu erkennen ist, eine Berufung aus der Finsternis zu Gottes wunderbarem Licht, zu seinem Reich und zu seiner Herrlichkeit, zur Gemeinschaft seines Sohnes Jesu Christi, zur Freiheit und zur Heiligung, zum Abendmahl des Lammes, zum Frieden und zur Auferstehung (1. Petr. 2,9; 1. Thess. 1,12; Gal. 5,13; 1. Thess. 4,7; 2. Thess. 2,14; Offbg. 19,9; 1. Kor. 7,15; 2. Kor. 4,14). Das weltliche Wort „Beruf" hat einen tiefen geistlichen Hintergrund. Wehe denen, die keine Ohren haben, die göttliche Berufung zu hören! Wir wollen Fleiß tun, und dazu soll uns diese Zusammenstellung dienen, unsere Berufung festzumachen! (2. Petr. 1,10).
- Augustinus
- Martin Luther
- Hüter des reformatorischen Erbes
- Väter der Neubelebung der Kirche und Berufung
- Zinzendorf und die mährischen Brüder
- die Schwabenväter
- evangelische Zeugen in der katholischen Kirche
- Vorboten der Erweckung in Deutschland
- Zeugen Jesu im Adelsstand
- Missionsschulgründer in Berlin
- Geistesmächtige Erweckungsprediger
- Blumhardt und seine Geistesverwandten
- nordische Erweckungsprediger