Als ging der Herr durchs stille Feld, Die schönsten geistlichen Gedichte aus 500 Jahren

Mein gute Werk, die golten nicht,
Es war mit ihn' verdorben.
Der frei Will hasset Gott Gericht,
Er war zum Gut erstorben.
Die Angst mich zu verzweifeln treib,
Dass nichts dann Sterben bei mir bleib
Zur Höllen musst' ich sinken.

Da jammert Gott in Ewigkeit
Mein Elend übermaßen
Er dacht an sein Barmherzigkeit,
Er wollt mir helfen lassen.
Er wandt zu mir das Vaterherz,
Es war bei ihm fürwahr kein Scherz,
Er ließ's sein Bestes kosten.

Er sprach zu seinem lieben Sohn:
Die Zeit ist hier zu erbarmen;
Fahr hin, meins Herzens werte Kron,
Und sei das Heil dem Armen
Und hilf ihm aus der Sünden Not,
Erwürg für ihn den bittern Tod
Und lass ihn mit dir leben.

Der Sohn dem Vater ghorsam ward,
Er kam zu mir auf Erden
Martin Luther