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- Brandopfer - Speisopfer - Friedensopfer - Sündopfer - Sündigen aus Versehen - Aaron und seine Söhne
- Nadab und Abihu - reine und unreine Tiere - Aussatz - Unreiheit und ihre Behandlung - großer Versöhnungstag
- Wert des Blutes - seid heilig denn ich bin heilig - Gebrechen und Befleckungen - Feste Jehovas - Lampen und Schichtbrote
- der Flucher - Sabbatjahr und Jubeljahr - Folgen von Gehorsam und Ungehorsam - vom Gelübde und vom Gelobenden
In dem Herrn Jesus Christus und in seinem Versöhnungswerk liegt eine unermessliche Fülle, die jedes Verlangen eines Menschen - sei er noch Sünder oder schon Anbeter - vollkommen stillt. Die Größe und Herrlichkeit seiner Person macht sein Werk in alle Ewigkeit so groß und herrlich.
Das erste Buch Mose zeigt uns schon etwas von dem Heilmittel Gottes für den Fall des Menschen: der verheißene Nachkomme, die Rettungsarche und vielerlei Gnadenerweisungen Gottes dem sündigen Menschen gegenüber. Da sehen wir gleichsam die Knospe, deren voll erblühte Schönheit Himmel und Erde mit Freude und Wonne erfüllen wird.
Im zweiten Buch Mose finden wir den Menschen nicht nur außerhalb Edens, sondern auch unter der Gewalt eines grausamen und mächtigen Feindes. Er ist ein Sklave der Welt. Wie kann er der Knechtschaft des Pharaos, dem Feuerofen Ägyptens entrissen werden, wie kann er erlöst, gerechtfertigt und in das verheißene Land gebracht werden? Nur Gott konnte diese Frage beantworten, und Er tat es in dem Blut des geschlachteten Lammes. Durch die Erlösungsmacht dieses Blutes ist jede Frage beantwortet. Es begegnet den höchsten Anforderungen des Himmels und den tiefsten Bedürfnissen des Menschen. Es verherrlicht Gott, sichert das Volk vor den Schrecken des Gerichts, befreit es aus den Händen des Feindes und bringt es zu Gottes heiliger Wohnung.
Im dritten Buch Mose sehen wir, wie Gott alles gibt, was der Mensch nötig hat, der ihm nahen will: ein Opfer, einen Priester und einen Platz der Anbetung. Gott allein hat hier Anordnungen zu geben, sein Wort allein ist maßgebend. „Es kommt aber die Stunde und ist jetzt, da die wahrhaftigen Anbeter den Vater in Geist und Wahrheit anbeten werden; denn auch der Vater sucht solche als seine Anbeter“ (Joh 4,23). Aufrichtigkeit allein genügt nicht. Die Kraft des Heiligen Geistes und die Wahrheit Gottes sind unerlässlich zur wahren Anbetung.
Kapitel 1 Das Brandopfer
Bevor wir auf die Einzelheiten des ersten Kapitels unsere Buches näher eingehen, erfordern zwei Dinge unsere Bctrach= tung, nämlich i. die Stellung Jehovas, und 2. die Ordnung, in der die Opfer dargestellt sind.
„Und Jehova rief Mose, und er redete zu ihm aus dem Zelte der Zusammenkunft" (V. 1). Das war die Stellung, von der aus Jehova die in diesem Buch enthaltenen Mitteilungen machte. Er hatte früher vom Berge Sinai aus gesprochen, und Seine dortige Stellung verlieh jener Mitteilung einen besonderen Cha= rakter. Von dem brennenden Berge ging ein brennendes Gesetz aus, aber hier redet Er „aus dem Zelte der Zusammenkunft". Er nimmt also eine ganz andere Stellung ein. Wir haben das Zelt der Zusammenkunft im vorhergehenden Buche aufrichten sehen (vgl. 2. Mose 40, 33-3 8).
Das Zelt der Zusammenkunft war die Wohnstätte Gottes in Gnade. Dort konnte Er Seine Wohnung aufschlagen, weil Er auf allen Seiten von dem umringt war, was die Grundlage Seiner Verbindung mit dem Volke lebendig darstellte. Wäre Er in der völligen Entfaltung des auf dem Berge Sinai geoffenbarten Charakters in ihre Mitte getreten, so würde dies die augenblick= liche Vernichtung Israels, als „eines halsstarrigen Volkes", zur Folge gehabt haben. Aber Er zog sich hinter den Vorhang, ein Vorbild des Fleisches Christi (Hebr. 10,20), zurück und nahm Seinen Platz auf dem Gnadenstuhl, wo das Blut der Versöhnung und nicht die Halsstarrigkeit Israels Seinem Blick begegnete und den Forderungen Seiner Natur genügte. Das durch den Hohem priester ins Heiligtum gebrachte Blut war ein Vorbild jenes kost= baien, von aller Sünde reinigenden Blutes Jesu Christi, und ob wohl Israel nach dem Fleische nichts davon sah, so rechtfertigte
es dennoch Gott beüglich Seines Wohnens unter ihnen - es „heiligte die Unreinen zur Rehuigkeit des Fleisches" (Hebr. 9. i3).
So viel über die Stellung -Jehovas in diesem Buche, die wohl beachtet werden muß, um ein richtiges. Verständnis der darin enthaltenen Mitteilungen zu erlangen. Wir werden in ihm eine unbeugsme Heiligkeit mit der reinsten Gnade vereinigt finden. Gott ist heilig, von welcher Stätte aus Er auch reden mag. Er war heilig auf dem Berge Sinai tind heilig über dem Gnade stuhl, aber im ersten Falle war Seine Heiligkeit mit „einin verzehrenden Feuer", im letzten mit einer geduldigen Gnade verbunden. Gerade diese' Verbindung vollkommener Heiligkeit mit vollkommener Gnade ist es, was die Erlösung in Christo Jesu charakterisiert, und diese Erlösung wird in verschiedener Weise im 3. Buche Mose vorbildlich dargestellt. Gott muß heilig sein, sollte sich .dies selbst in der ewigen Verdammung unbuß fertiger Sünder zeigen ,aber die völlige Entfaltung Seiner Heiligkeit in der Erlösimg der Sünder ruft das erhabenste Lob des Himmels wach. „Herrlichkeit Gott in der Höhe, und Friede auf Erden, an den. Menschen ein Wohlgefallen" (Luk. 2,14)! Diese Lobpreisung konnte nicht mit dem „brennenden Gesetz" in Verbinding stehen. Wohl gab es dort ein „Herrlichkeit Gott in der Höhe", aber weder ein „Friede auf Erden", noch ein „Wohl= gefallen in den Menschen"1 weil das Gesetz erklärte, was der Mensch sein müsse, bevor Gott Sein Wohlgefallen an ihm haben könne. Doch als „der Sohn" Seinen Platz als .Mensch auf der Erde nahm, da konnte der Himmel seine ganze Wonne aus= drücken jan Ihm, dessen Person und Werk die göttliche Herr= lichkeit mit der menschlichen Segnung in vollkommenster Weise verbinden konnte.
Und jetzt noch ein Wort über dieOrdnung der Opfer in den ersten Kapiteln des 3. Buches Mose. Der Herr beginnt mit dem ßrandopfer und endigt mit dem Schuldopfer. Das will sagen, Er hört da auf, wo wir beginnen. Diese Ordnung ist hemerkenwert und belehrend. Wenn der erste Pfeil der Überführung jO die Seele dringt, dann finden tiefe Übungen des Ge= wissens bezüglich wirklich begangener Sünden statt. Die Er= innerung läßt ihr erleuchtetes Auge über ein vergangenes Leben schweifen und sieht es besudelt mit zahllosen Vergehungen
gegen . Gott und Menschen. Auf dieser Stufe 'ihrer . Geschichte beschäftigt sich die Seele nicht so sehr mit der Wurzel, aus der jene Vergehungen hervorsproßten, als vielmehr mit der ernsten und überwältigenden Tatsache, daß diese und jene Sün= den wirklich von .ihr begangen worden sind. Sie muß daher wissen, daß Gott ein Opfer vorgesehen hat, durch das „alle Vergehungen umsont vergeben" werden können. Das wird uns im Schuldopfer dargestellt.
Wenn aber jemand im göttlichen Leben Fortschritte macht, so wird er sieh bewußt, daß die S ü n d e n, die er begangen, nur Zweige einer Wurzel, Ausflüsse einer Quelle sind, und weiter, daß die Sünde in seiner Natur jene Quelle, jene Wurzel ist. Dies leitet zu einer weit gründlicherenÜbung, der nur mit einer gründlicheren Einsicht in das Werk des Kreuzes begegnet wer= den kann.. Es muß, mit einem Wort, das Kreuz als das erkannt werden, wodurch Gott selbst „die Sünde im Fleiche ver urteilt hat" (Röm. 8, 3). Der Leser beichte, daß in der .ange führten Stelle nicht von den im Lebei b.egangenen. Sün= den die Rede ist, sondern -von der „Sünde im Fleische", als der Wurzel, aus der jene entsprossen sind. Das ist eine überaus wichtige Wahrheit. Nicht nur „starb Christus für unsere . Sünden nach den Schriften", sondern Er „wurde auch für uns zur Sünde gemacht" (2. Kor. 5, 21).
Das ist die Lehre vom Sündopfer.
Nachdem auf diese Weise Herz und Gewissen durch die Er= kenntnis des Werkes Christi zur Ruhe gebracht sind, nähren wir uns von Ihm selbst, als der Grundlage unseres Friedens und unserer Freude, in der Gegenwart Gottes. Unmöglich könnte von Friede oder Freude die Rede sein, bevor wir alle unsere Vergehungen vergeben und unsere Sünde gerichtet sehen. Beide, Schuld= und Sündopfer, müssen von uns gekannt sein, ehe wir das Friedens= oder Dankopfer zu würdigen verstehen. Der Platz, den das Friedensopfe-r in der Reihe der Opfef einnimmt, steht daher in Übereinstimmung mit der Entwicklung unseres geistlichen Verständnisses von Christo.
Dieselbe vollkommene Ordnung ist bezüglich des Speisopfers bemerkbar. Ist die Seele dahin geleitet worden, die Lieblichkeit, der Gemeinschaft mit Christo zu kosten, sich von Ihm in Frieden und Dankbarkeit in der göttlichen Gegenwart zu ernähren, so erwacht in ihr das ernstliche Verlangen, noch mehr von den Geheimnissen Seiner Person kennen zu lernen, und diesem Ver= langen wird in dem S eis opfer, als dem Vorbilde der vollkommenen Menschheit Christi, in höchst gesegneter Weise ent sprochen.
Schließlich werden wir in dem Brandopfer zu dem Werke des Kreuzes geführt, als erfüllt unter dem unmittelbaren Auge Gottes, und als dem Ausdruck der unwandelbaren Ergebenheit des Herzens Christi. Alle diese Dinge werden sich im Laufe unserer Betrachtung in ihren schönen Einzelheiten unseren Blicken zei gen. Hier betrachten wir nur die Ordnung der Opfer, die, wel ehen Weg wir auch einschlagen mögen, ob äußerlich von Gott zu uns, oder i n n e r l i c h von uns zu Gott, wahrhaft wunderbar ist. In jedem Falle beginnen und endigen wir mit dem Kreuze. Beginnen wir mit dem Brandopfer, so sehen wir Christum auf dem Kreuze den Willen Gottes erfüllen, indem Er die Versöhnung bewirkte, und zwar nach dem Maße der vollkom= menen Hingebung Seiner selbst an Gott. Beginnen wir mit dem Schuldopfer, so sehen wir Christum auf dem Kreuze unsere Sünden tragen und sie, nach der Vollkommenheit Seines versöhnenden Opfers, hinwegtun. In allem und jedem erblicken wir die Vortrefflichkeit, Vollkommenheit und Schönheit Seiner göttlichen und anbetungswürdigen Person. Möge der Heilige Geist, der Verfasser des 3. Buches Mose, seinen Inhalt in lebendiger Kraft unseren Herzen klar machen, auf daß wir, beim Schluß angelangt, reichliche Ursache haben mögen, den Namen Gottes zu preisen für die vielen, herzbelebenden Blicke in die Person und das Werk unseres hochgelobten Herrn Jesus Christus, dem Ehre und Herrlichkeit sei jetzt und bis in Ewigkeit! Amen.
In dem Brandopfer, mit dem unser Buch beginnt, haben wir ein Vorbild von Christo als Dem, der „sich selbst ohne Flecken Gott geopfert hat." Daher räumt der Heilige Geist Ihm diesen bevorzugten Platz ein. Als der Herr Jesus Christus erschien, um das Werk der Erlösung zu vollbringen, war die Verherrlichung Gottes Sein erhabenster Zweck. „Siehe, ich komme, um deinen Willen, o Gott, zu tun", war der große Wahlspruch, der in jeder Handlung und in allen Umständen Seines Lebens zum Ausdruck kam, aber nirgendwo ausgeprägter als in dem Werke des Kreuzes. Was der Wille Gottes auch sein mochte - Er kam, um ihn zu tun. Wir wissen, was unser Teil in der Erfüllung dieses „Willens" ist, denn durch ihn sind wir „geheiligt durch das ein für allemal geschehene Opfer des Leibes Jesu Christi" (Hebr. 10, io). Dennoch war die erste und vornehmste Richtung des Werkes Christi zu Gott hin. Es war für Ihn eine unaus= sprechliche Wonne, den Willen Gottes auf dieser Erde zu erfüllen. Niemand hatte dies je zuvor getan. Wohl hatten etliche durch die Gnade getan, „was recht war in den Augen Gottes", aber niemals hatte jemand vollkommen, unveränderlich, von Anfang bis zu Ende, ohne Zögern und ohne Abweichen den Willen Gottes erfüllt. Das aber war es, was der Herr Jesus tat. „Er ward gehorsam bis zum Tode, ja, zum Tode am Kreuze" (Phil. 2, 8). „Er stellte sein Angesicht fest, nach Jerusalem zu gehen." Und als Er aus dem Garten Gethsemane nach dem Kreuz auf Golgatha schritt, drückte sich die völlige Ergebenheit Seines Herzens in den Worten aus: „Den Kelch, den mir der Vater gegeben hat, soll ich den nicht trinken?"
Wahrlich, in all dieser selbstverleugnenden Hingebung an Gott gab es einen köstlichen Wohlgeruch. Ein vollkommener Mensch auf Erden, der den Willen Gottes selbst im Tode erfüllte, war für den Himmel ein Gegenstand von erstaunlichem Inter= esse. Wer vermochte die Tiefen jenes hingebenden Herzens zu ergründen, das sich unter dem Auge Gottes auf dem Kreuze ent= faltete? Sicher niemand außer Gott, denn in dieser, wie in jeder anderen Beziehung steht es fest, daß „niemand den Sohn kennt, als nur der Vater". Der Verstand des Menschen kann in einem gewissen Grade irgend einen Gegenstand des Wissens „unter der Sonne" erfassen. Menschliche Wissenschaft kann von menschlichem Verstande erfaßt werden, aber niemand erkennt den Sohn, als nur insoweit der Vater Ihn durch die Kraft des Heiligen Geistes mittels des geschriebenen Wortes offenbart. Der Heilige Geist liebt es, den Sohn zu offenbaren - von den Dingen Jesu zu nehmen und sie uns zu verkündigen. Diese Dinge be= sitzen wir in ihrer ganzen Fülle und Schönheit in dem Worte.
Autor/in: C H Mackintosh
Betrachtungen über das 3. dritte Buch Mose
Preis: 2,90 €
Format: 18 x 12 cm
Gewicht: 203 g
Verlag: Ernst Paulus
Erschienen: 1959
Einband: Leinen
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