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In einem leicht verständlichen Stil zeigt C.H. Mackintosh in dieser geschätzten Auslegung wie alttestamentliche Vorbilder von der neutestamentlichen Erfüllung her erschlossen werden können. Das ganze Buch durchweht ein stark evangelistischer Geist; und so wird jedem Leser eindrucksvoll das großartige Heil Gottes vor Augen gemalt. Gleichzeitig wird der Scheinwerfer auch auf zahlreiche Details gelenkt und viele verborgene Schönheiten des Wortes Gottes ans Licht gebracht. Generationen von Christen haben von dieser Auslegung profitiert. Und auch heute wird niemand dieses Buch lesen, ohne dass ihn die packende Macht des Wortes Gottes neu ergreift.
Kapitel 11
Segen und Fluch
Wie schon wiederholt bemerkt, fühlte Mose, wie überaus wichtig es war, alle die mächtigen Taten Jehovas dem Herzen des Volkes und seinem Gedächtnis tief einzuprägen. Der menschliche Geist ist so flüchtig und das Herz so unbeständig. Trotz allem, was Israel von den ernsten Gerichten Gottes über Ägypten und über den Pharao gesehen hatte, stand es in Ge= fahr, sie zu vergessen und den Eindruck zu verlieren, den sie in ihren Herzen hinterlassen sollten (V. 1-7).
Wir mögen uns vielleicht Wundern, wie es möglich war, daß Israel die eindrucksvollen Szenen seiner Geschichte in Ägypten jemals vergessen konnte - das Hinabziehen seiner Väter, einer Handvoll Menschen, und das Heranwachsen des Volkes trotz der größten Schwierigkeiten und Hindernisse zu einer großen Nation, „wie die Sterne des Himmels an Menge".
Wie ernst waren auch jene zehn Plagen, die über Ägypten ge= kommen waren! Wie sehr waren sie berechnet, dem Herzen einen Eindruck und ein Verständnis von der Macht Gottes und der Ohnmacht und Nichtigkeit des Menschen zu geben! Was ist der Mensch bei all seiner prahlerischen Weisheit, Stärke und Herrlichkeit, und wie töricht sind seine Anstrengungen, sich gegen den allmächtigen Gott aufzulehnen! Was war die ganze Macht des Pharao und Ägyptens in der Gegenwart je= hovas, des Gottes Israels? In einer Stunde war alles vernichtet und zerstört. Alle Wagen Ägyptens, alle seine Pracht und Herr lichkeit, die Tapferkeit und Macht dieser alten, weitberühm= ten Nation, alles wurde in einem Augenblick von den Wogen des Meeres verschlungen.
Und warum das? Weil sie sich angemaßt hatten, in die Angelegenheiten des Israel Gottes einzugreifen und sich dem ewi= gen Vorsatz und Ratschluß des Höchsten zu widersetzen. Sie suchten die zu unterdrücken, die Er zu Gegenständen Seiner Liebe gemacht hatte. Er hatte geschworen, den Samen Abrahams zu segnen. Der Pharao versuchte in dem Stolz und der Härtigkeit seines Herzens, die Wege Gottes zu durchkreuzen; aber er stürzte sich dadurch nur ins Verderben. Sein Land wurde in seinen innersten Grundfesten erschüttert, während das Rote Meer ihn selbst und sein mächtiges Heer verschlang, ein warnendes Beispiel für alle, die es je versuchen würden, der Ausführung der Ratschlüsse Jehovas im Blick auf den Samen Seines Freundes Abraham in den Weg zu treten.
Aber Israel hatte sich nicht nur daran zu erinnern, was Jehova an Ägypten und dem Pharao, sondern auch an das, was Er unter ihnen selbst getan hatte. Wie demütigend war für sie die Erinnerung an das Gericht, das über Dathan und Abiram samt ihren Häusern ergangen war! Wie furchtbar der Gedanke, daß die Erde ihren Mund aufgetan und sie verschlungen hatte, weil sie sich gegen die göttliche Verordnung empörten! In der Erzählung dieser Begebenheit, wie sie uns im vierten Buche Mose mitgeteilt wird, ist Korah, der Levit, die hervorragendste Persönlichkeit. Hier aber ist er weggelassen, und die beiden Rubeniter, zwei Glieder der Versammlung, werden genannt, weil Mose auf das Volk als Ganzes einzuwirken sucht, indem er ihnen die schrecklichsten Folgen des Eigenwillens in zwei Männern aus ihrer Mitte vorstellt.
Dathan und Abiram waren zwei gewöhnliche Glieder der Gemeinde, wie wir sagen würden, und nicht bevorzugte Leviten. "
Wohin also auch die Aufmerksamkeit Israels bezüglich der göttlichen Handlungen gelenkt wurde, sei es nach innen oder nach außen, es geschah nur zu dem Zweck, ihren Herzen ein tiefes Gefühl von der Wichtigkeit des Gehorsams einzuprägen. Das war das große Ziel aller Wiederholungen, Erklärungen und Ermahnungen des treuen Dieners Gottes, der so bald aus ihrer Mitte weggenommen werden sollte. Deshalb überspringt er in seinen Reden, geleitet durch den Geist Gottes, Jahrhunderte ihrer Geschichte und wählt nur die Ereignisse aus, die geeignet waren, auf ihre Herzen und Gewissen zu wirken. Die Reise nach Ägypten, der Aufenthalt daselbst, die ernsten Gerichte über Pharao, der Auszug, der Durchgang durch das Rote Meer, die Szenen der Wüste und vor allem das schreckliche Gericht über die beiden Rubeniter, alles das wird mit wunderbarer
Format: 18 x 12 cm
Seiten: 447
Verlag: Ernst Paulus Verlag
Erschienen: 1959
Einband: Leinen
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