gebraucht
Bestell-Nr.: BN6363-1
Autor/in: Martin Rang
Titel: Biblische Geschichte und Bilder aus der Kirchengeschichte für Klasse 5-6
Preis: 3,50 €
Format: 21 x 15 cm
Seiten: 332
Gewicht: 501 g
Verlag: Vandenhoeck & Ruprecht
Auflage: 27. Auflage
Erschienen: 1975
Einband: Hardcover/gebunden
Sprache: Deutsch
Zustand: leichte Gebrauchsspuren
AUS DEM ALTEN TESTAMENT
Das Alte Testament
1. Name
Die Juden nannten das Alte Testament einfach „die Schrift" oder „die Schriften". So auch Jesus: „Ihr forscht in den Schriften; ihr glaubt ja selbst, in ihnen ewiges Leben zu haben, und sie sind es, die von mir zeugen" (Joh.5,39).
Das (lateinische) Wort „Testament" ist dagegen erst von den Christen für die biblischen Bücher gebraucht worden. Es bedeutet so viel wie Bund oder Vertrag. So sprach Jesus beim letzten Mahl, das er mit seinen Jüngern feierte, von dem „Blut des neuen Testaments", das zur Vergebung der Sünden vergossen werde (Matth.26,28). Das Wort ist also zunächst und vor allem für den neuen Bund gebraucht worden, in dem eine innere Gemeinschaft zwischen Gott und seiner Gemeinde bestehen soll. So hatte schon rd. sechs Jahrhunderte vor Christus der Prophet Jeremia Gottes Plan formuliert: „Es wird die Zeit kommen, da will ich einen neuen Bund mit dem Volk Israel schließen. Der wird nicht so sein wie der alte Bund, den ich mit ihren Vätern geschlossen habe, als ich sie aus Ägypten führte; denn den Bund haben sie gebrochen und da habe ich sie verworfen. Sondern dies ist der Bund, den ich mit Israel schließen will: Ich werde mein Gesetz in ihr Herz schreiben... und werde ihre Sünden vergeben" (Jer.31,31; vgl. S.119). Erst viel später kam in der christlichen Kirche für die ganze heilige Schrift, Altes und Neues Testament, das Wort „Bibel" auf. Es bedeutete ursprünglich „Bücher" (Mehrzahl) und ist erst später als Einzahl verstanden worden.
2. Entstehung
Das Alte Testament ist nicht ein einheitliches Buch, sondern eine Sammlung von Schriften, die zu sehr verschiedenen Zeiten verfaßt wurden. Die ältesten Teile sind um 950 v. Chr. geschrieben worden, die jüngsten um 150 oder 100 v. Chr.; dazwischen liegen also etwa 800 Jahre. Auch die einzelnen Bücher des Alten Testaments sind meist nicht von einem Verfasser geschrieben worden. Man hat vielmehr an einen Kern von alten Erzählungen oder Prophetenworten in späterer Zeit neue Geschichten oder Worte angefügt. In mühsamer Arbeit haben erst in neuerer Zeit die Gelehrten diese verschiedenen „Schichten" oder „Quellen" in den alttestamentlichen Büchern unterschieden. Unser Buch bringt meist nur die ursprünglichen Erzählungen und Prophetenworte, ohne die späteren tJberarbeitungen und Einschübe. Man kann aber selbst bei den Texten, die unser Buch vom 1. Buch Mose wiedergibt, gut den Unterschied im Stil der älteren und der späteren Erzählungen erkennen. Vergleiche z. B. das erste Kapitel mit dem zweiten und dritten (siehe S. 16 ff.); oder vergleiche den Stil der Josephsgeschichte mit der Jakobsgeschichte (siehe S.34 ff., 37ff.).
Auch viele Geschichten, die von Mose handeln, sind sehr alt; so auch die zehn Gebote (2. Mose 20). Die ausführlichen Bestimmungen dagegen über den Gottesdienst und die religiösen Feste, die sich im 2.-5. Buch Mose finden (vgl. S.56 ff.), stammen aus viel späterer Zeit.
3: Die Propheten
Mose galt den Juden mit Recht als der bedeutendste ihrer religiösen Führer. Denn durch ihn erhielt das Volk Israel das Gesetz. Dies Gesetz gab dem Volk seine innere Einheit und das Gefühl der Zusammengehörigkeit, auch in den