24.) Daniel Erhebung und Fall Von Königreichen 6.Jahrh.v.Chr.

12/24/2022
von Christ-und-Buch Günter Arhelger

Das Buch Daniel besteht aus zwei Teilen: Kap. 1-6 berichtet über die Geschichte und Kap. 7-12 über die Visionen des Daniel

1) Kap 1-6: Bericht, in der dritten Person: Wegführung in die babylon. Gefangenschaft ( Dan 1 ); Erziehung am Hofe Nebukadnezars und Deutung des Traumes Nebukadnezars von dem großen Standbild
Dan 2 ); die Errettung der Gefährten Daniels aus dem glühenden Ofen
Dan 3 ); die Deutung des Traumes Nebukadnezars von dessen bevorstehender Demütigung ( Dan 4 ); die Deutung der Schrift an der Wand anläßlich eines Festes des Königs Belsazar ( Dan 5 ) und die Errettung Daniels aus der Löwengrube während der Regierungszeit des Meders Darius ( Dan 6 ).

2) Kap 7-12: Visionen, in der ersten Person: In vier Traumgesichten schaut der Verfasser die Zukunft Israels: das Traumgesicht über vier Tiergestalten (vier Weltreiche) und den Menschensohn ( Dan 7 ), über den Kampf des Ziegenbockes mit dem Widder ( Dan 8 ), der den Kampf des griech. Weltreiches mit dem medisch-pers. darstellt, über die göttliche Zeitrechnung in »70
Jahrwochen« ( Dan 9 ) und endlich das Traumgesicht über den Untergang des Perserreiches und des Verfolgers Israels ( Dan 10-12). In Dan 12 sammeln sich noch einmal die wichtigsten Themen:
letzte Trübsal, Rettung des Gottesvolkes, Auferstehung, Gericht, ewiges Leben.

Beiden Teilen des Danielbuches liegt eine chronologische Ordnung zugrunde:
1) Nebukadnezar - Belsazar - Darius der Meder,
2) Belsazar - Darius der Meder- Kyrus.

Daniel 2 Fortschritte des Bösen auf der Erde BdH 1853

02/18/2024
von Christ-und-Buch Günter Arhelger

Fortschritte des Bösen auf der Erde Daniel 2

Botschafter des Heils in Christo 1853

Es ist notwendig, dass wir das Zeugnis, welches Gott von der Bosheit des Menschen ablegt, wohl kennen. Anstatt auf einen beständigen Fortschritt des Guten hoffen zu können, müssen wir im Gegenteil einen Fortschritt des Bösen erwarten, und die Hoffnung, dass die Erde werde voll werden von der Erkenntnis des Herrn, v o r der Vollziehung Seines Gerichts und der Vollendung desselben auf der Erde, ist falsch. Wir haben das Böse zu erwarten, bis es sich so schreiend heraus­stellt, dass der Herr als Richter kommen wird.

Zunächst ist es der Abfall vom Glauben, welcher in der Chri­stenheit selbst stattfindet, dann die Bildung und der Sturz der weltlichen Macht des Antichristen „als sichtbare Macht betrachtet."

In Matthäus 13, 36 finden wir das Gleichnis vom Unkraut; (dies könnte man Ketzerei oder Verfälschung der Wahrheit nennen). Der Feind hat es zwischen den guten Samen gesät; aber die Be­strebungen des Christen sollen nicht dazu dienen, das Unkraut auszuraufen; „lasset es miteinander wachsen bis zur Ernte." Diese findet am Ende der gegenwärtigen Haushaltung statt. Alle unsere Anstrengungen sollen dahin zielen, die Kirche Gottes zu sammeln, zusammenzubringen die Miterben Jesu Christi.

1. Tim. 4,1: „Der Geist sagt ausdrücklich, dass in den letzten Zeiten etliche von dem Glauben abtreten, und anhangen den verführerischen Geistern und Lehren der Teufel, durch die Heu­chelei der Lügenredner" (2. Tim. 3, 1-5; 4, 1-4 Apg. 20, 28-31; 1. Joh. 2, 18; Judas; 2. Thess. 2, 3-12). Wir sehen, dass das Unkraut schon zu Lebzeiten der Apostel gesät war, und darum haben wir auch das Zeugnis Gottes darüber, uns zu warnen, zu leiten und uns vollkommenes Licht über diesen Zustand der Dinge mitzuteilen, wenn diese widerwärtigen Ereignisse kommen werden.

Das Verderben nimmt zu, bis endlich der Mensch der Sünde, der Antichrist offenbart wird. Nicht das Evangelium wird die Welt vereinigen, sondern das Böse. Im 11. Verse der Epistel Judas finden wir drei Arten des Abfalls in diesen Leuten ver­einigt, den natürlichen Abfall, den kirchlichen Ab­fall von Gott und die offenbare Empörung, über welche das Gericht einbrechen wird. Wir sehen zuerst den Charakter Keins, den Abfall der Natur, Hass, Ungerechtigkeit; zweitens den Charakter Balaams, falsche Lehre um Lohn's willen, also den kirchlichen Abfall, und drittens den Charakter des Korah, der sich gegen die Rechte des Priester- und des Königtums erhoben hat, nämlich des Königtums Christi; vorgestellt in den Vorbildern Moses und Aaron.

Wenn man sich nach dem Worte Gottes ausdrücken soll, so muss man sagen: Wir werden sehen, dass sich Alles, was mächtig ist, Alles was gewaltig ist in dieser Welt, in Tätigkeit setzen wird, aber ohne Rücksicht auf Gott; alle menschliche Mittel, alle Fähigkeiten des Menschen, alle seine Talente, alle seine Er­kenntnisse werden entwickelt werden, Alles was das Herz ver­führen und den Geist beherrschen kann, Alles, was in dem Charakter und in der Natur des Menschen liegt, wodurch er sich selbst zu helfen weiß, ohne sich irgend ein Gewissen daraus zu machen — das wird die Welt in Erstaunen setzen und wird sie in das Geleise des Antichristen ziehen, weit man die Herr­lichkeit des Menschen will zur Vollendung bringen, sich gegen Gott erheben und nicht Christo dienen, sich nicht unter Ihn demütigen will. „Wer sich nun selber erhöhet, der wird er­niedrigt werden."

Wenn nun das Böse sich verschlimmern soll zum Gericht, so macht Gott zu gleicher Zeit das Zeugnis kräftig, welches das Gute von dem Bösen scheiden soll. Ich glaube, dass Gott immer so verfährt. Man kann es nicht leugnen, Gott wirkt sichtbar in unsern Tagen; man soll Ihm von ganzem Herzen dankbar sein, und dies beweist nur noch um so mehr, dass die Zeit nahe ist, dass Gott die Seinigen von der Welt zurückziehen will. Es sind zwei Zeichen des bevorstehenden Gerichts. Das eine, dass das Böse groß wird, dass die Gottlosigkeit sich vermehrt, dass alle Hilfsmittel des Menschen sich auf eine wunderbare Weise ent­falten; das andere, dass die Christen sich von dem gegenwärtigen Zustande zurückziehen. Nun, es liegt nichts darin, das uns hindern soll, an dem Werke Gottes zu arbeiten.

Ich sehe, dass das Gute wirksam ist, dass es sich vorbereitet und ausdehnt und dass Gott Seine Kinder von dem Bösen son­dert; ich sehe von der andern Seite, wie sich alle Grundsätze des Gottlosen sichtbarlich entwickeln; ich sehe in dem Worte Gottes eine ausdrückliche Erklärung,, dass die gegenwärtige Haushaltung ihrem Ende zugeht, und das Böse den höchsten Grad erreicht, bis dass der Gottlose durch die Ankunft Christi umgebracht wird.

Zum Schluss nur noch die Warnung, welche der Herr uns Röm. 11, 22 gibt: „Schaue die Güte und den Ernst Gottes, den Ernst an denen, die gefallen sind, die Güte aber dir, sofern du bei der Güte bleibest, sonst wirst du auch abgehauen werden."

Hat die Kirche dieser Güte Gottes entsprochen? Die Chri­stenheit hat sich gänzlich verschlimmert, diese Haushaltung der Heiden ist untreu gewesen. Kann sie wieder hergestellt wer­den? Nein, es ist unmöglich. Wie die jüdische Haushaltung ab­gehauen worden ist, so wird es auch die christliche werden. Gott schenke uns die Gnade, dass wir festhalten an unserer Hoffnung, und dass wir uns auf Seine Treue stützen, die uns nie verlassen wird.

Da der Geist Gottes die wahre Stärke der Kirche ist, so fängt die Empörung derselben dann an, wenn sie, anstatt sich Christo zu unterwerfen, nur dem Willen und der Macht des Menschen gehorcht, sich auf Menschen stützt, und auf die Wahr­heit Verzicht leistet, um der Lüge zu folgen. Christus ist das Haupt; der Heilige Geist ist die einzige Macht, vermittelst derer die Kirche wirkt. Wenn die Kirche nicht durch den Heiligen Geist geleitet wird, und nicht in diesem Sinne wahrhaftig sich Christo unterwirft, so ist die Christenheit eine Abtrünnige. In diesem Zustande der Empörung wird sich zu Ende der gegen­wärtigen Haushaltung die bürgerliche Macht befinden; und der Abfall in der bürgerlichen Ordnung ist etwas, das sich viel mehr äußerlich zeigt und weit mehr auffällt. Alle bürgerliche Gewalt ist von Gott; allein sie befindet sich im Zustande der Empörung oder des Abfalls, wenn sie, anstatt sich Gott zu unterwerfen, sich gegen Denjenigen erhebt, der ihr ihre Gewalt gegeben hat.

Dies wird im Schoße der Christenheit stattfinden und dazu, wie es selbst den Anschein hat, wird das Böse in der Kirche die Quelle und der Hauptanstifter sein. Eine Erfahrung, die sich zu allen Zeiten wahrnehmen ließ.

Von dem Augenblicke an, da das Tier oder die bürgerliche Macht der vierten Monarchie sich gegen Gott in Aufruhr setzen wird, wird sich diese Monarchie in Verbindung mit den Juden finden, und das ist's, was uns in die Geschichte dieses Volkes hineinführen wird. Als das vierte Tier (das römische Reich) auf dem Schauplatze dieser Welt erschien, waren zu Jerusalem Juden; Christus wurde diesem Reiche von Pontius Pilatus als König der Juden vorgestellt und in diesem seinem Charakter als König der Juden, den Er nie verlieren wird, verworfen. Zu Ende der Zeiten wird sich die gleiche Tatsache wiederholen. Die wieder in ihr Land versetzten, unbekehrten Juden werden sich in Verbindung mit dem vierten Tiere finden; es werden unter ihnen Heilige sein und dieses vierte Tier, das sich wider Gott erhebt, wird sich geradezu den Rechten Christi als König der Juden widersetzen. Es wird sich wahrlich viel höher erheben, als ehemals; d. i. gegen Christum; denn es wird sich die Rechte Christi als König der Juden anmaßen, und dann wird Christus, vom Himmel kommend, dasselbe mit dem Antichristen, der das Haupt davon ist, umbringen, das Übergebliebene aus den Juden, als Sein Volk auf Erden, wird Er nehmen und alle Völker unter Seine Füße legen.

Das Gesagte wird uns begreiflich machen, dass sich da Vieles auf die Heiligen, nämlich auf das getreue Überbleibsel unter den Juden anwenden lässt, und nicht auf die Kirche. Wir wissen z. R, dass, während der kirchliche Abfall regiert hat, viele Verfolgungen gegen die Gläubigen stattfanden; aber in den letzten Zeiten, wenn die Frage von der Verfolgung der Heiligen sein wird, so wird sie sich an dem Überbleibsel der Juden vollziehen, „deren Blut vergossen werden wird, wie Wasser."

Kapitel 12 der Offenbarung zeigt die Quelle dieser Macht, den großen Drachen. Wir sind da gleichsam hinter den Vorhang dieses Schauplatzes hinzugelassen, und wir sehen auch die Macht des Satans, welcher begehret denjenigen umzubringen, der alle Völker mit einem eisernen Zepter regieren soll, Christus und in Christo und mit Christo die Kirche. Das ist eigentlich die Macht des Satans, der große Kampf. Das Wort Gottes stellt den Kontrast auf zwischen dem Vater und der Welt, zwischen dem Fleisch und dem Geist, zwischen dem Satan und dem Sohne Gottes. Hier ist der große Drache oder Satan, welcher Den­jenigen verschlingen will, der die Völker mit einem eisernen Zepter regieren soll; aber Er ist im Himmel, wo Ihn unser Auge erblickt.

Später Vers 9, des 12. Kapitels, ist Satan daraus verstoßen, ein Ereignis, das noch nicht wirklich statt gefunden hat.

Hier entsteht für einige Gemüter eine Schwierigkeit. Weil Satan aus dem Gewissen vertrieben ist, was an sich wahr bleibt, so stellt man sich vor, er sei auch aus dem Himmel vertrieben. Es ist ganz richtig, dass Satan über unser Gewissen keine Macht hat, wenn wir den Wert des Blutes Christi verstanden haben; aber auch deswegen bittet Christus für uns im Himmel, wo Satan die Kinder Gottes anklagt. Wir sehen Eph. 6, 12, dass die bösen Geister in den himmlischen Örtern sind, folglich wird es ein Kampf im Himmel sein, ein Kampf, der nicht durch einen Akt der Fürbitte oder des Hohenpriesters bewirkt wird, sondern durch Gewalt, der sich vielleicht vermittelst der Engel erheben, der aber immerhin ein Werk der Gewalt sein wird. Obwohl Satan vom Himmel gestürzt werden soll, so wird sein Sturz zu gleicher Zeit diese Erde zum Ziel haben; aber er wird noch nicht in den Abgrund gebunden sein, und die Früchte seiner Bosheit werden ihr Ziel noch nicht erreicht haben, auch wird er in großer Wut herabsteigen, „indem er weiß, dass er wenig Zeit mehr hat."

Er wird seine Macht dem Antichristen geben, und diesen wird der Herr umbringen durch den Fluch Seines Mundes.

Alsdann wird der Tag des Gerichts anbrechen, der da kommen soll, wie ein Dieb in der Nacht, für die Kinder dieser Welt, wenn sie sagen werden: „Es ist Friede, es hat keine Gefahr."

Aber bei den Kindern des Tages und des Lichts wird dies Wort in Erfüllung gehen: „Dieweil du bewahrt hast das Wort meiner Geduld, will auch ich dich bewahren vor der Stunde der Versuchung, die kommen wird über den ganzen Weltkreis, zu versuchen die da wohnen auf Erden. — Siehe, ich komme bald. Halte, was du hast, dass Nie­mand deine Krone nehme" Offbg. 3, 10. 11).(Auszug aus der „Erwartung der Kirche")