1. Samuel 17 Die Schule Gottes (1) BdH 1853

12/31/2022
von Christ-und-Buch Günter Arhelger

 Die Schule Gottes (Aus dem Englischen)

Er lehret meine Hände kriegen, und meine Finger streiten 1.Samuel 17

Es haben Alle, welche von Gott zu Seinem Dienste erzogen worden sind, in ihrer Zubereitung etwas Gemeinschaftliches; es ist der verborgene Umgang mit Gott, ehe sie vor die Augen der Menschen hervorgezogen werden. Das Gegenteil hiervon ist jene Unruhe des Fleisches, welche die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken sucht, ehe die Seele den hierzu nötigen Unter­richt durchgemacht hat. — Diese laufen einher, ohne gesandt zu sein, und haben immerdar an ihren eigenen elenden Fehlern zu lernen. — Obwohl Paulus ein von dem Herrn auserwähltes Rüstzeug war. Seinen Namen zu tragen, so ist er dennoch in der Schule der Probe erzogen worden. — 

„Ich will ihm zeigen, wie viel er um meines Namens willen leiden muß." — So hat Gott Seine verborgenen Wege die Seelen zu Seinem Dienste zu erziehen. — Gerade so war es mit David. In dem vorigen Kapitel (Kapitel 16) finden wir David in völliger Verborgen­heit, unbeachtet von seinen Brüdern und seinem Vater, fern von seiner Familie, die Schafe hütend und nicht, würdig befun­den zum Opfer hinzugezogen zu werden. Gleichwohl war er der Erwählte, des Herrn. In der Einöde war er nicht allein; er stand unter Gottes Leitung. In der verborgenen Schule wurde er erzogen von Ihm, der nicht auf das Äußere sieht und nicht sieht wie; ein Mensch, Nun, so muß es mit uns sein; da muß ein Leben vor dem Herrn stattfinden. Wenn unsere Seelen vor Ihm .nicht geübt sind, so will Er uns als Werkzeuge in Seinem Dienst nicht gebrauchen. — Wenn wir auch denken, 

Er will; aber es ist nicht so. Gott will immer mit der Seele im Verborgenen zu tun haben, welche Er bestimmt. Ihm. öffentlich zu dienen. Die erhabene Weisheit unseres Gottes hierbei, kann in der Geschichte mancher Seiner ausgezeichneten Diener erkannt werden. Sie kommen fort in der Stunde der Not; sie sind vorbereitet für allerlei Bedrängnisse. Sie werden ruhig, besonnen und ausharrend gefunden, wenn alle anderen um sie her bestürzt und in Furcht sind. Alle sagen und verkündigen uns, daß sie für ihr Werk vorbereitet sind. 

Männer, die im Verborgenen vor dem .lebendigen Gott wandelten, können sich durch die Verwirrung und Streitigkeiten der Menschen unan­gefochten hindurch bewegen. Sie haben es gelernt, vor dem erschreckten Israel in der Bresche zu stehen oder dem Goliath von Gath, Angesicht vor Angesicht zu begegnen. — Ihre Vor­bereitung hierzu war ihr Leben im Verborgenen vor Ihm, der größer ist, als Alles, — vor dem lebendigen Gott.

So ist es hier mit David. In der Wüste hat er die Zuflucht kennen gelernt, welche der Glaube in Gott hat, und jetzt soll er der Streiter Gottes sein, gegen den Verfechter der Unbeschnittenen.; Ungesehen von Menschen hat er den Löwen und den Bären schon geschlagen, da kommt er hervor, um. über Goliath den Sieg davon zu tragen. Angesichts des ganzen be­waffneten Israels und der Philister.

Welch einen furchtbaren Feind hatte Israel in Goliath! Mor­gens und Abends forderte er ihre Heere zum Kampfe heraus, aber sein Trotz blieb unvergolten, denn sie waren entmutigt und sehr furchtsam.

Saul hatte sein Heer in Schlachtordnung gestellt und die Feinde rückten schon zum Kampfe hervor und forderten zur Schlacht auf (V. 19—21), aber „siehe, da kam herauf der Streiter (der Philister, Goliath mit Namen), trat vor aus den Reihen der Philister und sprach, wie vorher dieselben Worte, und alles Volk in Israel, wenn es den Mann sah, floh vor ihm und fürchtete sieh sehr" V. 23—24). 

So geschah es gerade als David (S287) auf dem Kampfplatze erschien. David hörte den frechen Trotz des Goliath (V. 23) und sah die Entmutigung und die Schmach Israels. — Ihre laute Herausforderung war bald herüber, und das ganze Volk war in großer Bestürzung. Aber David war mitten unter allen ruhig und unerschrocken. Der kleine David war der einzige, der sich nicht fürchtete; er, den seine Brüder verhöhnten, er, auf den der Philister stolz herabsah und ver­fluchte. 

Es war an David nichts zu sehen, was irgendwie ge­eignet schien, vorzutreten, um dem Philister zu begegnen, was ja keiner zu tun wagte. Die Leute, welche nach der äußeren Erscheinung, als Kraft, urteilten, konnten davon nichts ent­decken, sondern gerade das Gegenteil. Das Fleisch erscheint bei den Feinden in der Anzahl und in den Waffen kräftig, oder in dem mächtigen Goliath, aber nie in dem kleinen Manne, ganz so, wie er von seinen wenigen Schafen in der Wüste kam.

Geliebte achtet hierauf. David hatte mit dem lebendigen Gott Umgang gehabt, und jetzt sah er, daß der Name des lebendigen Gottes mit in's Spiel gezogen wurde. Israel sah auf Israels Hilfe; und was war die Hilfe Israels im Vergleich mit der der Philister!

Aber hier war Einer, der den Geist Gottes hatte; Einer, der auf die Hilfe des lebendigen Gottes vertraute. — Nicht, als ob David mehr natürlichen Mut als Saul gehabt hätte, es war der Glaube in ihm. Es ist wahr, daß David in der Wüste zu­rückgezogen gelebt hatte; aber da hatte er die Gemeinschaft mit Gott kennen gelernt. — Und jetzt kam er hervor als ein Unverdorbener von dem lebendigen Gott, und schaute alles um sich her in Übereinstimmung mit Gott an, und was er im' Ver­borgenen von Gott gelernt hatte, das trug er in die jetzige Lage hinein. 

Und dieses gerade war das Geheimnis seiner Kraft und seines Sieges. Die Umstände wurden wohl in Be­tracht gezogen, ihre Schwierigkeit und Gefahr erwogen; aber sein Glaube brachte Gott in sie hinein, und handelte mitten in ihnen In Seiner Macht und Seiner Kraft. — In dieser Weise sah David Alles um sich her an, Er sah auf das Heer Israels als auf das Heer des Herrn Zebaoth. Er sah es an in Seinem Lichte, durch dessen Allgegenwart er gerade gekommen war (V. 26).

Und ich frage, ob hier unser Fehler nicht stets der ist, daß. wir im Verborgenen mit dem lebendigen Gott nicht verkehrt haben? Dies ist der wesentliche und hauptsächliche Grund. Achten wir die Gemeinschaft mit Gott als unser höchstes Vor­recht? Halten wir das Leben mit Gott teuer, ja, teurer selbst als das Leben vor den Heiligen und mit den Heiligen? Ich glaube, wir ziehen das Leben vor und mit den Heiligen oft dem Leben vor und mit Gott vor. 

Wir mögen getröstet wer­den, wenn wir von den Heiligen umgeben sind, aber unsere Kraft Hegt in dem Umgange, in der Gemeinschaft mit dem (S288) lebendigen Gott, der es weiß, daß wir ausharren können, als ob wir Ihn sähen, der nicht gesehen wird. Das Fleisch mag es in sich selbst suchen und auch Antwort finden, aber es ver­geht wie/Gras vor der Gegenwart Gottes. 

Daher ist unsere Zurückgezogenheit sowohl unser Hell, als unsere Freude, im Glauben verborgen bei dem Allerhöchsten zu wohnen und her­vorzukommen zu Seinem Dienste, in der Kraft, die wir hierzu bekommen. Dann werden wir im Stande sein, jeden Feind so anzusehen, wie hier David den Goliath sah: „Wer ist der un­beschnittene Philister, daß er den Heeren des lebendigen Gottes Trotz bieten sollte?

Aber die Sprache des Glaubens reizt das Fleisch beständig. — So war es mit Joseph, wenn er seinen Brüdern seine Träume erzählte. So ist es hier mit David und seinen Brüdern, wie wir an Eliabs Worten hören: „Ich kenne deinen Stolz und die Ver­dorbenheit deines Herzens." Augenblicklich sieht das Fleisch eine Kraft, die größer ist, als es selbst (wie Eliab hier in David sah), und Alles, was es tun kann, ist, davon als von Stolz zu sprechen. Eliab war der älteste Bruder und er steht hier vor uns in der Auszeichnung, welche das Fleisch gerne hat und sucht. 

Er war ein Mann, ausgezeichnet durch körperliche Reize; aber trotz seines schönen Äußern und seines stattlichen Wuchses hatte ihn Gott verworfen (Röm. 16, 6—7). Der Gesalbte des Herrn war er nicht, den die Menschen achteten. — Und wie oft wird uns diese Lehre in dem Worte gegeben, z. B. bei Gottes Verwerfung des Erstgebornen und die Erwählung des Jungem. Eliab steht hier vor uns, wie Ismael oder Esau; als der Ver­treter des natürlichen fleischlichen Rechtes schilt er spöttisch David. Aber David sprach gemäß der Weisheit, welch rege ge­macht durch eine Kraft, von der Eliab nichts kannte; er redete die Sprache des Glaubens. Der lebendige Gott, Gott der Herr der Heere Israels erfüllte sein Auge und mit Ihm maß er die Philister und ihren Streiter. 

Eliab hatte nicht diese Richtschnur vor sich; er sah und fühlte wie ein Mensch und daher war ihm die Sprache des Glaubens „Stolz und Verderbtheit des Herzens." — Das Fleisch verkennt so immer den Glauben; es antwortet uns zornig: „Es ist Stolz!" so oft, als wir vom Vertrauen zum lebendigen Gott sprechen. Solches wahre Vertrauen, das in der tiefsten Demut besteht, wird bei dem Fleische immer als Stolz verurteilt, denn es ist keine Tiefe der Demut so groß, als Selbstverwerfung, um sich dem lebendigen Gott ganz hinzu­geben. David läßt sich selbst bei dieser ganzen Handlung außer Acht, indem er nur Gott und dessen Heere ansieht. 

Es besteht die Kraft und das Vorrecht des Glaubens in dem Vermögen, sich selbst ganz außer Acht zu lassen und Gott allein im Auge zu behalten. In Seiner Gegenwart soll sich kein Fleisch rühmen, „wer rühmen will, rühme sich in dem Herrn." Das ist es, was (S289) David gelernt hatte, was er jetzt darstellt und was Eliab Stolz nennt. Es ist wahr, daß das Fleisch ein trotziges Ding ist. Ich glaube, daß wir dieses wissen, daß der Glaube ein selbstver­leugnendes Ding ist, weil er jede Sache als von Gott herkom­mend betrachtet; ja, meine Geliebte, noch mehr, der Glaube nimmt Gott selbst auf, wie auch jede Segnung von oben, welche Gott geben kann.

 David sagt: „Was habe ich getan? Ist es mir nicht befohlen?" Hatte David sich selbst gerühmt? Nein, wahr­lich nicht. Und hatte er nicht Grund, so zu sprechen, wie er tat? Wenn der Name des lebendigen Gottes in Frage gestellt wird, so ist immer eine Ursache hierzu da. Der wahre Zweck, warum wir in diese Welt gesetzt sind, ist, daß wir den Namen Jesu, vor den Menschen bekennen und unseren eigenen Namen beiseite setzen sollen. O, daß die Heiligen Gottes hierin einig wären, in dem Bekenntnis des Namens des Herrn Jesu.

Aber laßt uns dem David weiter folgen, wie er von Eliab zu Saul geht. Welche sich selbst bewußte Würde! welch eine gänzliche Selbstbeherrschung sehen wir jetzt an David! Und David sprach zu Saul: „Keinem Manne entfalle das Herz seinet­wegen! dein Knecht will hingehen und mit diesem Philister kämpfen" (V. 32). Während das ganze Heer Israels zittert, steht ein kleiner Mann vor dem Könige und spricht: „Keinem Manne entfalle das Herz." Ja, da ist in dem Glauben ein Selbstvertrauen, welches uns in den Stand setzt, nicht allein zu empfinden, sondern auch Ändern Trost und Vertrauen ein­zuflößen, selbst in den bedrängtesten Lagen. — 

Der Glaube be­kommt Hilfe unberührt von den Verhältnissen, und daher ist er im Stande, anstatt durch die Prüfung überwältigt zu wer­den, wie der Apostel sagt: „Andere zu trösten mit dem Tröste, womit wir selbst von Gott getröstet werden" (2. Kor. 1. 4). David hatte in der Probe bereits bestanden und hatte dadurch Gott erprobt, auf den er vertraute. Er wußte, an wen er glaubte. Er war in Gefahr gewesen und siegreich daraus hervorgegangen, darum ist er jetzt guten Mutes. In der Wildnis hatte ein Um­gang stattgefunden zwischen seiner Seele und Gott, ein Um­gang, der anscheinend nie an das öffentliche Licht gebracht war, bis zu diesem Augenblick (V. 34—37). 0 Geliebte, wo lernen die Heiligen wirklich siegen? 

Ich glaube da, wo kein Auge sieht, als Gottes Auge. Die gänzliche Selbstverleugnung, die Aufnahme des Kreuzes im Verborgenen; die Bekanntschaft mit dem Wege der Zurückgezogenheit unseres Kämmerleins, um unsere Ideen und Alles, was der Kenntnis Gottes entgegen, stolz auf sich selbst ist, niederzuschlagen, das sind unsere größ­ten Heldentaten. — Das stille Gemach ist das große Kampffeld des Glaubens. Laßt dann den Feind kommen und streiten, so werden wir fähig sein, fest zu stehen, zu trösten und andere aufzurichten in der Stunde des äußeren Streites. Er, der (S290) bereits den Löwen und Bären in der Wildnis erschlagen hatte, war der einzige, der dem Goliath gegenüber im Tale Elah unerschrocken dastand.

Wie zeigt uns diese Enthüllung das ganze Geheimnis von Davids Macht; es ist die wahre Kraft des Glaubens. Jetzt wissen wir» was der Apostel Paulus meint, wenn er sagt: „ich bin ein Tor." Er war genötigt von sich selbst zu reden, das war seine Torheit; der Grund, warum er Im Stande war, so viel von der Unverschämtheit der Heiligen zu ertragen, lag darin, daß ein Umgang stattfand zwischen seiner Seele und dem Herrn, woran keiner Teil hatte außer ihm und seinem Gott.

Aus demselben Grunde konnte David zu Saul sagen: „Laß keines Mannes Herz seinetwegen verzagen." Und Saul sagte zu David: „Du kannst dich mit diesem Philister nicht messen." Saul sah auf David und auf Goliath; und in seiner Sprache als Mensch hatte Saul Recht. Aber er kannte das Geheimnis Gottes nicht, welches David gelernt hatte; er wußte nicht, was David jetzt sagen wollte.

Wenn Eliab solche Heldentaten vollbracht hätte, so würde er das Geheimnis keinen Tag bewahrt haben, aber David hatte in einer anderen Schule gelernt, eine Schule, in welcher er gelernt worden war, nicht viel von sich, sondern von dem lebendigen Gott zu reden. Daher hat David, so viel uns die Schrift lehrt, nie damit geprahlt, oder davon als von seinem Siege gesprochen; wenn es aber die Gelegenheit forderte, konnte er vortreten und von des Herrn Güte erzählen. So ist es mit dem Apostel, wenn er sagt: „Ich kannte vor 14 Jahren einen Menschen in Christo." 

Vor 14 Jahren wußte anscheinend keiner, daß er in dem dritten Himmel gewesen war; wenn aber eine Gelegenheit kommt, es auszukündigen, für seines Gottes Ruhm, nicht für seinen eigenen, dann zeugt er davon. — Zwischen dem Herrn und Paulus war bedeutend mehr Umgang gewesen, als irgend ein anderer wußte. So war es mit David. Wer wußte es, daß er bereits auf eine so wunderbare Weise gesiegt hatte? Wer wußte es, daß er das Lamm seiner Herde aus dem Rachen des Löwen errettet hatte, und daß beide,. Löwe und Bär, unter seiner Hand gefallen waren? Eliab wußte es nicht, Saul auch nicht. Es mochte möglicherweise von dem Scharfsinn des per­sönlichen Glaubens erkannt worden sein (1. Sam. 16, 18); aber er war darüber nicht hinausgegangen. — 

Geliebte, seid ver­sichert, daß, wenn ihr wahrhaft stark sein wollt, es durch das verborgene Leben vor Gott sein muß. Ich glaube, daß der Grund, warum wir oft so schwach sind, darin liegt, daß wir uns so wenig um diese Zurückgezogenheit vor Gott kümmern. Wir sind bereit und eitrig in irgend einem Dienste einherzu­laufen, um von den Menschen gesehen zu werden; aber halten wir ungesehen etwas auf die Gemeinschaft und die Unter­würfigkeit vor Gott? Verlaßt euch darauf, wenn im Geheimen (S.291) kein Löwe und Bär getötet wurde, so wird auch keine Tötung Goliaths, nach Kraft und Weisheit im öffentlichen Dienste stattfinden. — 

Dies sollte uns dahin führen, jenes kleine Wort, „das tägliche Kreuz auf sich nehmen", zu verstehen. Die Leute meinen, sie könnten das Kreuz bei einer großen Veranlassung auf sich nehmen; aber dieses bei großen Veranlassungen zu tun, ist Nichts gleich dem, das tägliche Kreuz auf sich nehmen; täglich sich selbst zu verleugnen; täglich sich zu bestreben, das Leben in diesem Worte zuzubringen. Gottes Auge ist immer über uns. Es ist unser Vorrecht, immer vor Gott hinzutreten, und so haben wir stündlich Gelegenheit, das Kreuz auf uns zu nehmen vor Ihm, indem wir Jesum vor Ihm bekennen, und uns selbst verleugnen.

David sagte weiter: „Der Herr, der mich aus den Klauen des Löwen und Bären errettet hat, wird mich auch aus der Hand dieses Philisters retten" (V. 27). David wußte, daß Gott das eine so leicht war, wie das andere. — Wenn wir in der Gemeinschaft mit Gott sind, stellen wir keine Schwierig­keit über die andere, denn was ist Ihm eine Schwierigkeit? Der Glaube mißt jede Schwierigkeit nach der Kraft Gottes, und dann erscheint der Berg als eine Ebene. 

Zu oft, meine Ge­liebten, denken wir, daß es in kleinen Dingen ohne die Allmacht geschehen könnte, und da finden wir uns getäuscht. Haben wir nicht eifrige und ergebene Heilige in einem kleinen Dinge sich täuschen sehen? Der Grund ist, daß sie Gott im Glauben nicht alle ihre Wege anempfehlen wollten. Abraham liebte seine Familie und seines Vaters Haus, gleichwohl wanderte er aus, auf Befehl Gottes, ohne zu wissen, wohin er kommen würde; aber als er in seiner eigenen Weisheit auf eine Schwierigkeit stieß, auf seinem Wege nach Ägypten, was tut er da? 

Be­ständige Mängel in verhältnismäßig kleinen Dingen. Zuweilen sind wir in einer schlimmen Lage, welche wir uns gewählt haben, und wie schwach sind wir da! Der Glaube kennt keine unbedeutende Dinge. Der Glaube nimmt unsere eigene Schwä­che so deutlich war, daß er sieht, daß nur die Kraft Gottes uns fähig machen kann, in Allem zu siegen, er nimmt die Ge­fahr niemals leicht, denn er weiß, was wir sind; so wie er auf der anderen Seite vor der Gefahr nicht mutlos wird, da er weiß, was Gott ist. 

Diese unsere Erkenntnis unserer eigenen Schwäche und Gefahr ist uns stets eine ermahnende Stimme nur im Glauben zu vertrauen. Wenn wir uns nach unseren Feinden messen, wie kommen wir uns vor? Wir kämpfen nicht gegen Fleisch und Blut, sondern gegen Fürstentümer, gegen Mächte und Herrscher der Finsternis dieser Welt, gegen Bos­heiten der Geister in den himmlischen Örter n (Eph. 6), und wie uns mit diesen messen, wie unsere Kraft mit der ihrigen vergleichen! Wir sind in unseren Augen wie die Heu­schrecken und sind es in ihren Augen. — 

Deshalb lege die (S.292) ganze Rüstung Gottes an! So entdeckt der Glaube die Wirk­lichkeit unserer eigenen Schwäche, damit, er sicher bleibt in der Macht Gottes. So weiß der Glaube, was das Fleisch ist, obwohl es das Fleisch selbst nicht weiß, und folglich wird der­jenige, welcher stärker im Glauben ist, sich selbst nicht rühmen. „Wenn ich schwach bin, dann bin ich stark."

So ist es hier mit David. Er wußte wohl, daß er dem Goliath nicht gleich kam; aber er bekümmert sich nicht darum. — Er handelte nicht im Stolze des Herzens; ferne von ihm war jeder Gedanke eigener Stärke, als er den fürchterlichen Riesen von Gath sah. Er hielt sich für weniger, als wofür ihn sogar Eliab, Saul oder Goliath hielten. — Des ungeachtet konnte er vorgehen in der vollkommensten Zuversicht, denn er wußte, wozu er bestimmt war. In der Schwäche wurde er stark ge­macht. — Und Saul sagte zu David: „Geh' hin und der Herr sei mit dir." 

Als er dies gesagt hatte, legte er dem David seine eigene Rüstung an; er setzte ihm einen ehernen Helm auf den Kopf; auch bekleidete er ihn mit einem Panzerhemd. Saul konnte sagen: „der Herr sei mit dir"; aber er verstand es nicht, auf den Herrn zu vertrauen, wie es David konnte. — Er ge­dachte David zu bewaffnen, wie Goliath bewaffnet war; er brachte diese seine eigenen weltlichen Waffen hervor. Aber diese konnte der Glaube nicht gebrauchen. Sobald David Saul's Rüstung anhatte, konnte er sich gar nicht bewegen. Alles war Zwang, alles Anstrengung. 

Nun, Geliebte, es gibt keine An­strengung im Glauben. Allemal, wenn ihr und ich außer un­serem Glauben handeln, stoßen wir auf eine Schwierigkeit und sind unbeholfen. Überall, wo der einfache Glaube in dem lebendigen Gott ist, sehen wir Heilige ruhig, leicht, unbehindert und (wie es mir scheint) siegreich fortgehen. Da ist eine glück­selige Freiheit im Dienste, den der Glaube in Gott verrichtet, welche die Gewandtheit oder Anstrengung des Fleisches sich nicht aneignen kann, und wir müssen uns hüten, diese An­strengung mit dem Glauben zu verwechseln. Auf mancherlei Weise wird solche Anstrengung hervorgerufen, den Glauben anderer nachzuahmen, z. B. ein Opfer zu bringen, weil ein an­derer es gebracht hat, ist so eine Art. Ich glaube, daß Alles dies wohl zu beachten ist. —

 Überall, wo eine wahrhafte Kraft von dem Herrn ist, bewegt man sich leicht und ruhig, indem alle andere Hilfe außer Acht gelassen und aufgegeben wird, weil dies im Kreuze gelernt worden ist. Und David sagte zu Saul: „Ich kann mit diesem Zeug nicht gehen, denn ich habe mich darin nicht versucht." — David fürchtete sich nicht zu gehen, denn der Herr war bei ihm, wie Saul gesagt hatte; aber mit diesen Sachen konnte er nicht gehen. 

Der Glaube traut nicht teils auf den Herrn und teils auf die Menschen. David hatte keinen ehernen Helm, kein Panzerhemd gehabt, als er den Löwen und Bären erschlug; und er ging, weil der Herr allein (S.293) seine Stärke war. Und wie er sagte, der Herr errettete ihn. Gerade so wie Paulus sprach: „Kein Mensch war mit mir, aber der Herr stand mir zur Seite und errettete mich aus dem Rachen des Löwen." In gleicher Weise hatte David den kräf­tigen Arm des Herrn erprobt; aber Saul's Waffe hatte er nie versucht. — 

Doch wie oft haben wir uns in solche Schuldenlast versenkt, oder versenken lassen, ohne auch nur ihre Unschick­lichkeit zu entdecken, und sie von uns zu werfen. Haben wir sie nicht oft mit Vergnügen getragen, ja, sind wir gegen sie zu Felde gezogen? 

Haben wir nicht oft so gehandelt, als ob Gottes Wort in dieser oder jener Weise der Hilfe bedürftig gewesen wäre? als ob das, was im Geiste angefangen wurde, durch das Fleisch vollendet werden könnte? Und deshalb müssen wir unsere Torheit und unseren Unglauben in unserem Mißgeschick und Untergang büßen. Aber hier war es mit David nicht so. Er entdeckte augenblicklich, daß die zierlich gearbeitete und fein polierte Waffenrüstung Saul's für den Glaubenshelden nicht paßte.

Das Wort Saul's war gut, aber diesem wurde durch eine solche Waffenrüstung widersprochen. Und ich glaube, daß die, mit welchen Gott im Verborgenen viel Umgang pflegt, gerade so sein werden, wie hier David. Sie werden so schnell wie möglich und so augenscheinlich, als es hier war, die Fort­schritte des Fleisches erkennen und verwerfen. — 

Auf diese Weise können sie zwischen dem Wertvollen und Unnützen unterscheiden. In solchen Menschen wird eine Schärfe des geistigen Sinnes sein (Phil. 1. 9), die nur in direkter Verbindung mit Gott erlangt werden kann. — Wenn dann unter den Fall­stricken und Kunstgriffen des Feindes für einen Augenblick über das Auge ihres Glaubens ein Schleier sich ausbreitet und so ein trügerischer Gegenstand sie anzieht, so wird eine Falsch­heit gefühlt, selbst, wenn sie nicht sichtbar ist. So ist es hier mit David. Er zögerte einen Augenblick, die ganze Waffenrüstung Saul's anzulegen, aber gerade, als Saul ihn für den Kampf gerüstet halten mochte, fühlte er sich gefesselt und be­drückt. — 

Die gewandteste Hilfe der Welt ist das größte Hinder­nis des Glaubens. „Und David legte sie von sich." So ent­kleidet sich der Glaube aller fleischlichen Waffen. Denn der Glaube besteht ganz in der Kraft Gottes. Dieses zu lernen, ist oft der schwerste Teil unserer Aufgabe; aber das, was wir am langsamsten lernen, wird oft am schnellsten vergessen. Allein, wenn wir mehr von dem geheimen Umgange mit Gott erfahren, so werden wir uns auch weit leichter aller fleisch­lichen Waffen entledigen. 

Die Seele, welche wie David viel im Verborgenen vor Gott geübt wurde, kennt die völlige Unwür­digkeit jedes Dinges außer Gottes eigener Kraft. Und wenn sie auf solche Weise diese gesegnete Aufgabe gelernt hat, so macht sie sich schnell los von solchen Dingen, welche das Fleisch als seine Hilfe hochachtet, fühlt sich selbst befreit durch deren (S.294) Untergang. Wie weit gesegneter ist dieser Weg, das Fleisch kennen zu lernen und zu verleugnen. Aber aus Mangel eines solchen unmittelbaren Lebens vor Gott haben wir dies In einer qualvolleren Schule und nach vielen Fehlern zu lernen. 

Es ist der schwerste Teil unserer Erziehung, ganz bloß zu sein von solchen Dingen, welche wir aus Gewohnheit und Erziehung als notwendig gedacht haben; fern zu stehen von solchen Hand­lungen, in welchen nach Art des Saul's, der Name des Herrn und die menschliche Kraft und Weisheit vermengt werden. Solche Verbindungen, oft gerecht und nützlich genannt, sind am trügerischsten und gefährlichsten. Wie sehen wir des Apo­stels Freude, alle bei den Menschen geachtete Dinge für Schaden zu achten um Christi willen. Weshalb war ihm dies nicht schwer? Wie konnte er diese Dinge auf solche Weise verleug­nen und von sich werten? Er hatte es gelernt, sich in dem Herrn Jesu zu treuen, „stark zu sein in dem Herrn und in der Kraft seiner Macht."

Bedenkt daher, Geliebte, daß der, welcher im Verborgenen mit Gott verkehrt hat, solche fleischlichen Watten nicht gebrau­chen kann. Und es sollte uns dieses sicherlich die Wichtigkeit fühlen lassen, in der Gegenwart des lebendigen Gottes in all unserem Dienste vorwärts zu gehen, damit wir auf solche Weise vorbereitet werden, alle Anmaßungen und Lüste des Fleisches zu entdecken und zu töten. Denn es ist traurig zu sehen, wie ein Heiliger, dem jenes mangelt, in des Herrn Namen kämpft, aber mit weltlichen Waffen bekleidet ist. —

 Auf diese Weise erlangt die Welt einen Platz in der Versammlung. Ihre Grundsätze und Macht werden an d e r Stelle der Schrift be­leuchtet, wo Gott gesagt hat: „Habt nicht lieb die Welt"; „alles, was in der Welt ist, ist nicht vom Vater"; „die Freundschaft der Welt ist Feindschaft gegen Gott." — Diese Vermengung ist oft zu einer Streitfrage gemacht worden; Beweis auf Beweis wird zusammengebracht, gegenüber der einfachen Anwendung des Wortes Gottes.

 Saul's eherner Helm und Panzerhemd werden der Schleuder und dem Stein und die Glaubenswaffe, dem Erze und Stahle Goliath's entgegengesetzt. Wie oft rechtfertigt der Herr Sein eigenes Wort, wenn es im Glauben angewendet wird, indem es mit göttlicher Kraft zum Herzen dringt. Und wie oft demütigt Er uns, indem Er uns zeigt, wie wenig unsere Be­weiskraft hilft, indem sie nur zu Streit und Widerspruch reizt. Der Herr mache uns in all diesem einfältiger.

Aber David zieht nicht unbewaffnet in den Streit, obwohl er die Rüstung Saul's von sich gelegt hat. Er nimmt seinen Stab, fünf glatte Steine in seinen Schäferrock und seine Schleu­der. So bewaffnet, nähert er sich dem Philister (V. 40). So legt er die eine Waffenrüstung von sich, um sich in eine andere zu kleiden. — Aber welch' eine einfache Rüstung ist dies! Wenn David hiermit den Goliath überwältigte, so mußte der Sieg des (S.295) Herrn sein. Diese Rüstung war nicht durch menschliche Kraft und Erfindung gemacht; der fließende Bach hatte den Steinen ihre Glätte gegeben. Aber also ist der Glaube immer be­waffnet.

Die Waffe des Glaubens ist daher auch in den Augen der Menschen stets schwach und lächerlich; aber Gottes mächtigste Siege sind immer durch ein Werkzeug gewonnen worden, wel­ches die Menschen verachteten. — Die törichte Predigt vom Kreuze erfüllt die Menschen mit Verachtung, dennoch ist es die Kraft und Weisheit Gottes. Sie ist immer lächerlich ge­wesen, wie Davids Schleuder. Aber wir bedürfen noch mehr diese Einfalt, wenn wir daran denken, daß wir Gottes Wahrheit den Menschen zu bringen haben. Wir haben Waffen „mächtig durch Gott", wenn wir nur einfachen Glauben haben, auf Ihn allein zu vertrauen, und die Waffe menschlicher Kraft und Weisheit zu verwerfen.

Und der Philister kam hervor und näherte sich David (V. 41). Und sowohl David als seine Waffe verachtend, sagt Goliath: „Bin ich denn ein Hund, daß du kommst, um in der Weise mit mir zu kämpfen?" Gedenkt daran, Geliebte, daß das Fleisch sich immer beschimpft glaubt, weil unsere Waffen nicht wie seine zu sein pflegen. 

Das Fleisch setzt immer Schwert gegen Schwert, Helm gegen Helm; das Fleisch gefällt sich selbst. — Aber David sagte: „Du kommst zu mir mit einem Schwerte, einem Schilde und einem Speere; aber Ich komme zu dir im Namen des Herrn Zebaoth, des Gottes, der Heere Israels, dem du Hohn gesprochen hast." So stellte David die Sache auf die wahre Basis; es war jetzt eine einfache Frage geworden zwi­schen dem Herrn Zebaoth und dem Philister. David bringt sich aus der Streittrage heraus und führt Gott selbst hinein, als den Widersacher Goliath's. 

So sollte es immer mit uns sein. — Was sind wir? Was ist der Feind? Es tut nichts, wie wir sind und wie die Kraft des Feindes ist, es liegt nicht immer an der Macht des Einen und Schwäche des Ändern; will Gott nicht Seinen eigenen Namen rächen? David kam Im Namen des Herrn Zebaoth, und wird Gott nicht eifersüchtig auf Seinen eigenen Namen sein? Wird Er es zugeben, daß der Philister darüber triumphiert? Niemals? Denn hier ist die Macht des Glaubens, ja, der Glaube macht immer allmächtig. „Wenn Gott für uns ist, wer kann wider uns sein?" ist immer das Wort des Glaubens. David hätte bis zu dieser Stunde nimmer so gestanden, wenn er Gott nicht als seinen Gott im Ver­borgenen kennen gelernt hätte. 

Deshalb konnte er auch sagen: „Keinem Manne entfalle das Herz", und deshalb konnte er Goliath also begegnen. Der Name des Herrn muß gegen jedes Böse unsere Kraft sein, sowohl nach innen, wie nach außen. Die schlimmste Art des Bösen ist die Sünde bei einem Heiligen (und ich habe das Vertrauen, daß wir alle wissen, daß Sünde (S.296) bei einem Heiligen weit schlimmer ist, als bei irgend einem Ändern) und was ist unsere Zuflucht? Wir brauchen Gott nur an Seinen eigenen Namen zu erinnern, denn Er ist eifersüchtig auf Seinen Namen. 

Der Glaube kann den Namen des Herrn immer als seine Macht gegen jeden Feind gebrauchen. Anstatt, daß Davids Herz von Stolz erfüllt war, verschwand er selbst zu Nichts und machte Gott zu Alles. Seine zuversichtlichsten Worte sind seine demütigsten. Und ist es nicht der Name Jesu, den wir Jedem vorzuhalten haben? Gegen jede Versuchung, gegen jede Angst und gegen jeden Feind? Ist es nicht das, was Gott jetzt manchen Seelen im Verborgenen lehrt, wenn Er sie in ein Gefühl von Mangelhaftigkeit und Schwäche führt, wovon sie vorher Nichts wußten; in eine Probe, von der sie vorher nichts kannten, damit sie den Wert erkennen, welchen sie im Kreuze haben? Nicht als ob sie nicht jedes Ding erlangt hätten, sondern um es in ihnen zu erproben und sie zu ver­einigen. 

So haben manche durch die Erfahrung erprobt, was Erlösung ist, indem sie die Notwendigkeit eines solchen all­mächtigen Freundes als Gott fühlen. Gott unterrichtet auf diese Weise im Geheimen viele Seelen von dem Werte des Kreuzes. "Und warum? Damit sie stark im Streite werden sollen. Vor Gott im Geheimen leben macht uns, sozusagen, fähig zu dem Angriff. Dies ist an David bemerkenswert. Er sagt (V. 46—48): „Heute wird der Herr dich in meine Hand liefern; ich will dich werfen und dir den Kopf abschlagen, damit die ganze Welt erkenne, daß in Israel ein Gott ist! Und David lief eiligst gegen das Heer, um dem Philister zu begegnen." 

Er zauderte und schwankte nicht, aber er gebrauchte plötzlich seine einfache Waffe und warf seinen Feind zur Erde (V. 49). „So siegte David über den Philister mit einer Schleuder und einem Steine, und warf den Philister und schlug ihn, und es befand sich kein Schwert in David's Hand" (V. 50, 51).

David wartete nicht erst angegriffen zu werden, sondern er lief hurtig, um dem Philister zu begegnen. Das Bekenntnis des Namens Gottes bringt mächtige Früchte in uns hervor, wenn wir im Verborgenen den Wert dieses Namens kennen gelernt haben. Denn Gnade und Weisheit werden uns erteilt, um sie als Angriffswaffe gegen das Böse zu gebrauchen. Aber gewiß haben wir gesehen, wie viel Gnade, wie viel christliches Leben es wirklich erfordert, gegen das Böse zu zeugen. 

Wie oft wird gefehlt aus Mangel am verborgenen Umgange mit Gott! Wir sehen, wie ruhig und sicher David plötzlich den Stein warf; da war kein Anzeichen von Anstrengung. Es geschah gerade so, als ob er in der Wildnis gewesen wäre, von keinem als Gottes Auge gesehen. Und der Herr richtete jenen Stein gerade so, wie er den David fähig machte, den Löwen und Bären zu be­siegen.

So siegte David und so siegt der Glaube immer. Es ist in gegenwärtiger Zeit viele Veranlassung da zu solchem Glaubens­dienste; aber die Kraft dazu muß im geheimen Leben vor Gott gesucht werden. Was für einen Dienst dann auch immer unsere Hand zu verrichten hat, wir werden durch Gottes Kraft dazu im Stande sein.

Wenn ein Christ vor Gott öffentlich sehr gesegnet wird, so können wir überzeugt sein, daß Gott mit ihm im Verborgenen auf eine Weise verkehrt hat, die wir nicht vermuteten. Aber wie oft sehen wir einen Christen, nachdem er augenscheinlich im Dienste gebraucht worden, bei irgend einer verhältnismäßig kleinen Veranlassung fallen. Solche Fehler haben zu oft ihren Grund in der geringen Beachtung dieser Vorschritt: „Bitte deinen Vater im Verborgenen und dein Vater, der in das Verborgene sieht, wird dich öffentlich belohnen."