1. Samuel 17 Die Schule Gottes (3) 1853 BdH

12/31/2022
von Christ-und-Buch Günter Arhelger

Das Kämmerlein der Kampfplatz des Glaubens

(1. Samuel 17)

David war in der geheimen Schule Gottes für den öffent­lichen Dienst vorbereitet worden. Gott wird jeden, den Er in Seinem öffentlichen Dienst gebrauchen will, im geheimen dazu vorbereiten. In der Wüste hatte David die Hilfsquellen kennen­gelernt, die der Glaube in Gott besitzt. Er hatte den Löwen und den Bären erschlagen.

Sind unsere Fehler nicht deshalb so mannigfaltig, weil wir so wenig im geheimen mit dem lebendigen Gott verkehren? Unse­re Stärke besteht darin, daß wir in Gemeinschaft mit Ihm wan­deln. David war bereits durch allerlei Prüfungen hindurchge­gangen und hatte den Gott kennengelernt, auf Den er vertraute. In der Wüste war etwas vorgegangen zwischen seiner Seele und Gott. Und wo, geliebte Freunde, lernt der Gläubige den Sieg gewinnen? Ich glaube da, wo kein Auge als dasjenige Gottes ihn sieht. 

In der stillen Zurückgezogenheit der Kammer, allein mit Gott, lernt er sich selbst erkennen, sich verleugnen und sein Kreuz aufnehmen; dort zeigt ihm Gott Seinen Weg, und alle Einbildungen schwinden; alles, was „sich erhebt wider die Er­kenntnis Gottes" (2. Kor 10,5), kommt ins Licht und wird ver­urteilt. Die Kammer ist der große Kampfplatz des Glaubens. 

Dort muß der Feind überwunden werden. Jeder, der viel im geheimen mit Gott verkehrt, kann keine fleischlichen Waffen gebrauchen, und dies zeigt uns, wie wichtig es ist, aus der Ge­genwart des lebendigen Gottes hervor in unseren Dienst zu treten. Dann werden wir fähig sein, alle Anmaßungen des Fleisches niederzuhalten. Es ist wahrlich ein trauriger Anblick, wenn ein Gläubiger, gehüllt in die Waffen der Welt, in dem Namen des Herrn zu kämpfen versucht.

David konnte zu Saul sagen: „Jehova, der mich aus den Klauen des Löwen und aus den Klauen des Bären errettet hat, er wird mich aus der Hand dieses Philisters erretten" (V. 37). Er wußte, daß vor Gott das eine so leicht war, wie das andere. Wenn wir in Seiner Gemeinschaft sind, dann blicken wir nicht auf die Schwierigkeiten unseres Weges; denn was sind alle Schwierigkeiten für Ihn? Der Glaube mißt jede Schwierigkeit nach der Macht Gottes ab, und dann wird der Berg zur Ebene. 

Wir denken oft, daß in geringfügigen Dingen etwas weniger als die Allmacht Gottes genüge, und gerade dann kommen wir zu Fall. Sobald ich vergesse, durch den Glauben Gott in alle meine Wege zu bringen, werde ich in den kleinsten Dingen straucheln und fallen. Abraham konnte seine Familie und sei­nes Vaters Haus verlassen und auf den Befehl Gottes ausziehen, nicht wissend, wohin er komme; sobald er aber eine Schwierig­keit nach seinen eigenen Gedanken und in seiner Weisheit ab­wog und nach Ägypten hinabzog, fiel er aus einem Fehler in den anderen.

Ist der Glaube in uns wirksam, so erkennen wir unsere ei­gene Schwachheit und erfahren, daß nichts Geringeres als die Macht Gottes uns befähigen kann, in irgendeiner Sache zu überwinden. Auf diese Weise ist der Glaube nicht gleichgültig gegen die Gefahr, da er weiß, was wir sind, aber er schreckt auch vor keiner Gefahr zurück, da er weiß, was Gott ist.

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