Dies drückt den Stempel auf den Brief an die Römer. Gott zeigt sich im Vordergrunde; und alles wird als von Ihm kommend betrachtet.
Der Christ ist also durch Glauben und ohne jede andere Beifügung in den Besitz des Heils gebracht worden. Es ist das Heil Gottes. Welch eine Gnade! Wir sind gerettet nach den Gedanken Gottes. Alles ist von Gott. „Wo ist denn der Ruhm? Er ist ausgeschlossen worden. Durch was für ein Gesetz? der Werke? Nein, sondern durch das Gesetz des Glaubens" (Röm 5, 27). Wie herrlich sind die Resultate des Evangeliums der Gnade Gottes!
Laßt uns bei diesem Gedanken einen Augenblick verweilen. Er verdient unsere ganze Beachtung. Das von Sünden umstrickte Herz beugt sich zu den Füßen Jesu. Die Wahrheit des Evangeliums hat auf den Sünder gewirkt in der Macht des Heiligen Geistes. Er ist von der Sünde überführt; und so ist seine Seele mit Furcht erfüllt. Er sucht Zuflucht in dem Blute Jesu. Was könnte einfacher sein? Was könnte natürlicher sein?
Er flieht vor einer unbeschreiblichen Gefahr; und Gott begegnet ihm in Seiner unendlichen Güte. Und was sind die Folgen? Wer könnte die Größe der empfangenen Segnung beschreiben? Das Herz Gottes in Seiner ganzen Tiefe von Güte ist ihr Maß. Wer begreift diese Tiefe? Das, was Christo gehört, ist dem Glaubenden durch Gott Selbst geschenkt und durch den Heiligen Geist versiegelt. „Gott ist es, welcher rechtfertigt". Er handelt aus eigenem Antriebe und in einer Weise, die Seiner Selbst würdig ist.
Das Blut Christi ist auf dem Gnadenstuhl, und Gott kann jetzt ungehindert das Kind des Glaubens segnen nach Seinem Wohlgefallen. Jede Seele, die dieses Blut ehrt, ist gesegnet nach dem Wert des Blutes im Angesicht Gottes. Darum ist die Segnung unendlich; und wir können nur daran denken und nur davon reden als von einer Sache, die ungeschmälert Ihm gehört, der Sein Blut zur Ehre Gottes und zur Erlösung des Menschen vergossen hat.
Das, mein teurer Leser, ist das Evangelium Gottes — die Gerechtigkeit Gottes. Christus offenbarte und verherrlichte Gott durch Sein großes Werk am Kreuz, wo Er aus freiwilligem Gehorsam Sein Leben für unsere Sünde hingab. Daher die Fülle, die Freiwilligkeit und die Freude des Vaterherzens, alle zu segnen, die den Sohn ehren. Die Ehre Seines Sohnes ist der erhabene Zweck in dem Evangelium (ps 89; Mt 22,1—14). Seine Liebe kennt, sozusagen, keine Grenzen bezüglich derer, die den Sohn ehren. Jetzt läßt Er uns sagen: „Wenn wir unsere Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, (nicht nur gnädig und barmherzig), daß er uns die Sünden vergibt und reinigt uns von aller Ungerechtigkeit".