»Ich habe dem Mörder meiner Tochter vergeben« Gott gibt Kraft zum scheinbar Unmöglichen
In der Neujahrsnacht 2000 kam meine Tochter Steffi, 1 6 Jahre alt, von einer Feier nicht mehr nach Hause. Sie wurde auf brutalste Weise ermordet. Ein Mann, der zur Sadomaso-Szene gehörte, stach sie mit einem Messer nieder. Er entblößte sie dann, missbrauchte sie mit dem Messer und schnitt ihr am Ende den gesamten Bauchraum auf. Für meine jüngere Tochter Nadine (damals 14 Jahre alt) und mich war das Leben danach furchtbar und unerträglich. Seit 1992 war ich alleinerziehend und hatte mit dem Glauben nicht viel zu tun.
Ein Jahr nach diesem Ereignis unternahm Nadine einen Selbstmordversuch, weil sie das Geschehene nicht mehr ertragen konnte. Sie wurde gerettet, verbrachte dann einige Zeit in der Jugendpsychiatrie und begann aus ihrer großen seelischen Not heraus, sich selbst mit Rasierklingen zu verletzen. Wenn das Blut floss, ging es ihr vorübergehend besser.
Im November 2002 waren wir beide an einem Punkt tiefster Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit und gingen zu einer Freundin, weil wir einfach nicht mehr weiterwussten. Sie sagte uns: »Ich weiß nicht, wie ich euch helfen kann, aber ich kenne jemanden, der es kann«, und dann erzählte sie uns von Jesus Christus. An diesem Tag übergaben Nadine und ich unser Leben Jesus. Er schenkte uns dann Begegnungen mit vielen gläubigen Christen, die uns in unserer Not beistanden, von Gottes Liebe erzählten und mit uns über die Bibel sprachen. Es ging uns von Tag zu Tag und von Woche zu Woche besser. Ich wurde von schwersten Depressionen geheilt und bekam wieder Lebensmut; auch Nadine erholte sich langsam.
Jetzt waren Nadine und ich errettet - doch was war mit Steffi? Sie muss doch auch errettet sein - sonst hat das alles keinen Sinn! Als ich einmal die Kirche besucht hatte, war in mir das tiefe Gefühl und der Friede gewesen, dass Stephanie jetzt ganz nahe bei Gott ist. Aber ich kannte auch den Bibelvers, der sagt: »Es sei denn, dass jemand von neuem geboren werde, so kann er das Reich Gottes nicht sehen« (Jesus zu Nikodemus in Johannes 3,3). Ich durchlebte einen schweren inneren Konflikt bezüglich meiner Liebe zu Jesus und der Ungewissheit, ob Steffi gerettet ist.
Nach Steffis Tod war irgendwann der Zeitpunkt gekommen, ihr Zimmer aufzuräumen und ihre Sachen zu sortieren. Dabei war mir eine kleine Bibel mit grünem Kunststoffeinband in die Hände gefallen. Da wir bereits einige Bibeln zu Hause hatten, sah ich eigentlich keinen Bedarf mehr; trotzdem legte ich sie im Wohnzimmer ins Regal.
Kurz vor meiner Taufe durchlebte ich wieder ein ganz tiefes Loch wegen dieser Ungewissheit über Steffis Errettung. Auf einmal ging ich ohne nach
zudenken ans Regal, nahm diese grüne Bibel heraus und öffnete sie. Damals geschah es ganz ohne Grund; heute weiß ich, dass Jesus mich geführt hat. Ich schlug sofort die letzte Seite mit dem Übergabegebet auf - und dort hatte Steffi mit Datum unterschrieben, als sie 11 Jahre alt gewesen war.
Da heißt es: »Mein Entschluss, Jesus Christus als meinen Erretter anzunehmen: Ich bekenne, dass ich ein Sünder bin, und ich glaube, dass der Herr Jesus Christus für meine Sünden am Kreuz gestorben und zu meiner Rechtfertigung auferstanden ist. Ihn nehme ich jetzt an und bekenne ihn als meinen persönlichen Erretter. «
Ich kann nicht beschreiben, wie überschwänglich meine Gefühle angesichts der großen Gnade waren, die Jesus mir geschenkt hatte! Ich bin so dankbar, dass ich Gewissheit haben darf, dass Steffi nun bei Jesus Christus in der Ewigkeit lebt. Seither ist mir diese kleine Bibel so kostbar geworden.
Ein Jahr nach mir ließ auch Nadine sich taufen. Wir beide erfuhren sehr viel innere Heilung. Jesus hat uns ein ganz neues heben mit viel Liebe und Freude geschenkt.
Der Mörder meiner Tochter war nach dem Verbrechen schnell gefasst worden. Aufgrund der Grausamkeit der Tat wurde er zu lebenslänglicher Haft mit anschließender Sicherheitsverwahrung verurteilt. In einem langsamen inneren Prozess, der Jahre dauerte, machte Jesus mir deutlich, wie wichtig es ist zu vergeben. Eines Tages war ich so weit, dass ich sagen konnte: »Herr Jesus, ich vergebe diesem...
aus vollem und ganzem Herzen.« In diesem Moment durfte ich erfahren, dass ich noch einmal freier und heller an meiner Seele wurde.
Im Februar 2009 besuchte ich den Mörder meiner Tochter im Gefängnis. Er war schwer an Krebs erkrankt. Ich konnte ihm sagen, dass ich ihm vergeben habe und dass auch Gott ihm vergeben möchte. Der Mann bat mich darum, mit ihm zu beten, was ich dann auch tat. Unter Tränen übergab er sein Leben Jesus Christus. 14 Tage später starb er.
Ursula Link, 1955 in Duisburg geboren, lebt seit 1979 in Freiburg. Seit 1992 ist sie alleinerziehende Mutter. Bei der Scheidung sind die beiden Töchter 8 und 6 Jahre alt. Sie können nach der Scheidung einen kleinen Stall mit Ponies und anderen Tieren neben Schule und Arbeit unterhalten und verbringen dort viele schöne Stunden gemeinsam. Wie ein Kleeblatt halten sie zusammen, und immer ist eine für die andere da, bis in der Neujahrsnacht 2000 das Unfassbare geschieht, das ihr Leben von dz an komplett verändert
Heute ist Ursula Link Mitglied einer internationalen Christengemeinde, arbeitet ehrenamtlich beim Schwarzen Kreuz mit, einer christlichen Straft2illigen-Hilfe, und besucht zweimal wöchentlich Strafgefangene sowohl im Untersuchungsgefiingnis als auch bereits verurteilte Gefangene. Beruflich arbeitet sie vollzeitlich als Chemielaborantin in der Qualitätskontrolle einer Arzneimittelfirma.
Ihre Lieblingsbibelverse sind Johannes 10,10: «Ein Dieb kommt nur, um zu stehlen, zu schlachten und umzubringen. Ich Jesus Christus] bin gekommen, damit sie das Leben und volle Genüge haben sollen.<, Das hat sich so bewahrheitet in ihrem Leben. Und Jesaja 61,1: "Er hat mich gesandt, den Elenden gute Botschaft zu bringen, die zerbrochenen Herzen zu verbinden, zu verkündigen den Gefangenen die Freiheit, den Gebundenen, dass sie frei und ledig sein sollen. «
- ich schrie zu Gott - der Atheismus gab mir keine Antwort - Brustkrebs mit 38 Jahren - auf der Suche nach dem Sinn - Traumschiffpianist auf MS Deutschland - Drogen, Raubüberfälle und keine Perspektiven - dort wohnt Gott drin - die zerlesene Gideon-Bibel - getröstet über allen Schmerz - fliegen Sie gern? - reich, berühmt, erfolgreich, innerlich leer - auf der Suche nach Freiheit - ich schäme mich des Evangeliums nicht - wenn ich jetzt springe, geht es ganz schnell... - ein kleines Amen auf Gottes großes JA - ich wollte und wollte nicht - Schritte in ein neues Leben
ISBN:9783894368302
Format:11 x 18 cm
Seiten:93
Gewicht:92 g
Verlag:Christliche Verlagsgesellschaft
Erschienen:2010