Gedichte

​O Braut des Lammes schaue auf! BdH 1871

06/21/2024
von Christ-und-Buch Günter Arhelger

O Braut des Lammes schaue auf! 
Erfreue dich im Leid! Der Herr der Herrlichkeit ist dein, 
und dein die Herrlichkeit. Dein Geist, durch lange, trübe Nacht 
in Kummer und in Schmerz, sehn sich nach Ihm, Der, obgleich fern, 
erfüllt dein sehnend Herz. 

Und sieh, die Nacht ist bald vorbei, der Morgen dämmert schon; 
und bald in Herrlichkeit wirst du empfangen deine Krön. 
In lichten Wolken kommt Er her, — lang hält Er's nicht mehr aus —, 
zu holen Seine teure Braut in Seines Vaters Haus. 

Die Erd', ein Leidensplatz für Ihn, für dich so wüst und leer, 
schaut Ihn als König auf dem Thron, voll Majestät und Ehr'. 
Und dich bei Ihm, denn nicht allein will tragen Er die Krön. 

Die königliche Braut wird sein mit Ihm auf Seinem Thron. 
Drum weine nicht, — du teilst mit Ihm die Krone, göttlich rein. 
Und ach, was könnte süßer sein, Er Selbst, ja, Er ist Dein! 


Und die Herrlichkeit danach Trostgedichte H.v.R

03/14/2024
von Christ-und-Buch Günter Arhelger

Und die Herrlichkeit danach

Jetzt Trübsal danach ew'ge Freude, 
Jetzt Leiden - danach Herrlichkeit, 
Jetzt Not und Kampf, verborgne Tränen, 
Dann Ganzerfüllung allem Sehnen, 
Und das in ganz, ganz kurzer Zeit.

Ja, alles das, wenn bald der König 
Erscheint mit Seiner Heil'gen Chor, 
Wenn das, was Er verheißt, gekommen 
Und Er den Thronsiz eingenommen. 
Auf, glaubt's und hebt das Haupt empor!

Dann wird Er unsern Leib verwandeln, 
Daß er hier Seinem Leibe gleich, 
Befreit von Krankheit und von Schmerzen
Ihm dient mit unbeschwertem Herzen 
Im tausendjähr'gen Friedensreich.

Wie könnten wir, dies Ziel vor Augen, 
Geduld verlieren, traurig sein? 
Nein, nein, auf Ihn nur woll'n wir blicken, 
Uns in das Kreuz mit Freuden schicken; 
Er läßt uns nicht, wir sind ja Sein!



Gebet Friedrich Eberhardt, Prinz zu Hohenlohe-Kirchberg (Gedicht)

02/21/2024
von Christ-und-Buch Günter Arhelger

Gebet
Beherrscher aller Welten,
Im Staube bet' ich an;
Wie könnt' ich Dir vergelten,
Was Du an mir getan?!

War nicht an jedem Morgen,
Gott, Deine Güte neu
Und machte mich von Sorgen,
Von Gram und Kummer frei?

Gott, alle meine Tage
Sind Zeugen Deiner Huld.
Wie oft traf eine Plage
Mich nur aus eigner Schuld!

O möchte doch Dein Segen,
Der mich bisher erfreut,
Mich dringen und bewegen
Zur tät'gen Dankbarkeit!

Gib, daß ich Dir vertraue,
Der Du die Liebe bleibst,
Auch wenn Du mich auf rauhe
Und steile Wege treibst.

Wenn in Gefahr und Schmerzen
Mein Geist will mutlos sein,
So flöße meinem Herzen
Geduld und Hoffnung ein.

Zum Besten soll mir dienen
Das Leiden dieser Zeit.
Noch ist sie nicht erschienen,
Die große Herrlichkeit

Und Wonne, die die Deinen
Dereinst beglücken soll:
Sie säen unter Weinen
Und ernten freudevoll.

Friedrich Eberhardt, Prinz zu Hohenlohe-Kirchberg
(1737-1804)

Bitte Gedicht von H.H. Grafe (1818-1869)

02/12/2024
von Christ-und-Buch Günter Arhelger

Bitte
Ein Herz und eine Seele Laß uns, Herr Jesus, sein!
Und was daran noch fehle, Das flöße Du uns ein
Durch Deine Liebesfulle, Die allen Mangel deckt
Und unvermerkt und stille Dein Leben in uns weckt.

Herz, gib dich nicht verloren, Fühlst du dich kalt und matt:
Schau' Ihn, der dich erkoren Und auch erlöset hat!
Da gibt es eine Liebe, Die, Seiner Liebe gleich,
Geduld und Langmut übe So an Vergebung reich?

Und diese Heilandsliebe, Die alles übersteigt,
Mit wunderbarem Triebe Macht sie das Herz geneigt,
Die Liebe selbst zu lieben, Die sich ihm mitgeteilt,
Und Liebe auch zu üben, Die jeden Schaden heilt.


H.H. Grafe 1818-1869 Gründer der 1. FEG (BdH 1937)

Es fehlt nicht viel Gedicht; Der Herr ist nah

01/26/2024
von Christ-und-Buch Günter Arhelger

Es fehlt nicht viel

Ein jeder Morgen mir aufs neue
die selige Gewissheit bringt,
dass Gottes Güte, Huld und Treue
auch heute des Tages Lauf durchdringt.

In seiner Sonne frohem Grüßen
fühl ich Sein göttlich Niederschauen.
Ich sink anbetend Ihm zu Füßen
und kann Ihm unbegrenzt vertrauen.

Und ist nicht heiter jeden Morgen,
hält seiner Sonne Glanz und Licht
sich hinter Sturmgewölk verborgen –
ich harre, bis hindurch sie bricht.

Und wenn des Wetters Sturm und Wüten
gleich auch bis an den Abend währt:
Wer sich verlässt auf Gottes Hüten,
bleibt unverzagt und unversehrt.

Und wer dann in den dunklen Nächten
der Not und Sorgen Glauben hält,
kann sicher sein, dass er den rechten
und besten Helfer sich erwählt.

Drum nicht so schnell verlieren,
verzagtes Herz! Es bleibt dabei:
Erscheinet dir auch Gottes Führen
oft hart und schwer: Er ist getreu!

Botschafter des Heils in Christo, 
Jahrgang 1923, Seite 304

Autor: G. H.

Der Herr ist  nah, ganz nah!
Botschafter des Heils 1912 

Der Herr ist  nah, ganz nah! – Das letzte Glied,
mit dem der Vollzahl Gnadenring sich rundet,
ist eingefüget bald. Der Geist bekundet
verheißne Wunder, die kein Herz erriet.
Der Herr ist  nah, ganz nah! – Bald ist`s genug
Gehäuften Erdenwehs. Mit güt`gen Händen,
mit Händen, die der Eisenpflock durchschlug,
wird tränenstillend Er die Trübsal enden.

Der Herr ist  nah, ganz nah! – Schon schimmert`s hell,
wie Morgenröte durch der Zeiten Dämmern.
Beim Erdenpendelschlag im Werktagshämmern,
stehn wir bereit zum göttlichen Appell.
Der Zeit aufdringlich lärmend Marktgeschrei
soll nimmer unser lauschend Ohr betäuben,
des Tages farbenbuntes Vielerlei
nicht unser Auge mählich überstäuben.

Der Herr ist  nah, ganz nah! – Das Herz, es schwillt
In freud`gem Harre, dass Er heute käme,
des Leibes morsche Hülle von uns nähme,
bekleidend uns mit himmlischen Gebild.
Das Ende eilt! Schon glimmet hie und da
ein heimlich Züngeln von verdeckten Bränden,
und Umsturzstürme rütteln fern und nah
verderbendrohend schon an festen Wänden.

Der Herr ist  nah – Posaunen Sein Signal!
Ein Heroldsruf dringt bald in Gräbertiefen.
Die heilgen Scharen, die ein Weilchen schliefen,
erstehn, der Fessel frei, in selger Zahl.
Und sieh, in Ost und West, in einem Nu,
bei den Erlösten gibt`s ein staunend Stocken,
vereint dem Erstling dann, der Heimat zu,
ein freudig Aufwärtsziehen mit Frohlocken!

K.

Am Jakobsbrunnen

Bibelstelle: Johannes 4

Botschafter des Heils 1912 

Wer schreitet dort aus Sichars Toren 
zum Brunnen hin im Mittagsbrand?
Ein Weib, verachtet und verloren,
die Niedrigste vielleicht im Land.
Zur Zeit, da aus dem weichen Lager
der Nachbarn Schar des Traums begehrt, —
der Hoffnung bar, gebeugt und hager,
mit Schmach bedeckt, von Schuld beschwert,
die Stunde meidend, da im Schwarme
die Menge ihre Krüge füllt,
den Schöpfkrug aus gebranntem Arme —-
so geht sie hin, der Schande Bild.

Wer eilt zurück zu Sichars Toren,
leichtfüßig fliegend durch den Sand?
Ein Weib, erlöst und neugeboren,
die Glücklichste vielleicht im Land!
Dess will ihr jubelnd Herz sich freuen,
sie fand Den, dem kein Andrer gleicht,
und braucht den Trunk nie zu erneuen,
den Seine Gnade ihr gereicht.
Durchsichtig lag, gleich dem Kristalle,
vor Seinem Blick ihr Herzensschrein,
und Frieden ward ihr — alle, alle
Bedrückten ladet sie jetzt ein! 


Säg am Kreuz nichts ab!

12/11/2023
von Christ-und-Buch Günter Arhelger

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Der Kampf ist heiß die Last ist schwer, 
Oft seufz st du müde: Ich kann nicht mehr!
« Doch halte nur äti, einst wird dirs klar, 
Wie ,nötig hier unten das Kreuz dir war.

Auf hartem Stein am Waldesrand
Sitzt müde ein Greis, den Stab m der Hand
Er kann nicht mehr weiter, er ist zu matt,
Weil er, so viel Schweres zu tragen hat

Still schaut er im Geiste den Weg, den er kam
Er fing einst so herrlich mit Sonnenschein. an.
Noch denkt er in stiller Wehmut zurück,
Doch liegt in Trümmern, was einst war sein Glück.

Muß er bis ins hohe Alter nun sein
Da krampft sich das Herz zusammen vor Weh .
Mein Gott, warum muß diesen Weg ich gehn?

Und über dem Denken und über dem Sinnen 
Ihm heiß von der Wange die Tränen rinnen. 
Doch nach und nach wirds still in der Brust,
Er ist sich der Gottesklndschalt bewußt, 

Drum schaut er im Glauben hinauf zur Höh: 
Dort wird sich das klären, was ich nicht versteh. 
So faßt er den Stab, und mit leisem Gesang
Geht er heim zur Hütte am Bergeshang. 

Legt müde vom Wandern zur Ruh sich hin,
Noch zieht ihm so manches durch den Sinn.
Auf all sein Sorgen und was er gefragt, 
Im Traume Gott selbst ihm die Antwort sagt.

Er sieht sich als Pilger von Land zu Land 
Recht mühsam wandern im Pilgergewand. 
Das Ziel seiner Wandrung ist jene Stadt,
Die Gott, der Hrr, selbst gegründet hat.

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Und auf dem Rücken ein Kreuz er trägt,
Das ist die Last, die Gott aufgelegt.
Er wandert mutig, das Ziel winkt von fern,
Schon glänzt die Stadt wie ein goldener Stern.

Doch heiß brennt die Sonne, das Kreuz drückt sehr,
Er muß einmal ruhen, er kann bald nicht mehr.
Dort steht ja ein Häuschen so schmuck und klein,
Da nimmt er das Kreuz ab, wie ruht sichs hier fein.

Als er dann weiter des Weges will gehn.
Sieht eine Säge er neben stehn.
Da denkt er: Dein Kreuz ist so lang und sdrWer,
Du sägst etwas ab, dann drückts dich nicht mehr.

Schnell ist es getan, nun war leichter die Last,
Er denkt: Wie gut, daß dus abgesägt hast.
Nun geht das Wandern bequem und leicht,
Jetzt ist das Ziel viel schneller erreicht. -

Bald sieht er die Stadt auch schon vor sich stehn.
Wie herrlich und schon ist sie anzusehnt
Ein . Graben trennt ihn noch von der. Stadt,
Der aber keine Brücken hat

Er läuft entlang; er sucht und sinnt;
Doch eine Brücke er nirgends find t -
Da fällt ihm das Kreuz auf dem Rücken ein,
Vielleicht konnte das ihm jetzt Brücke sein

Er nimmts und schiebts übern Graben her,
Doch - s ist zu kurz es reicht nicht mehr,
Es fehlt das Stück, das er abgesägt. -.
Ach hatt ichs doch nicht • seufzt er tiefbewegt

Nun stehe ich hier so nahe am Ziel,
Und kann doch nicht hin weil mir 's Kreuz nicht gefiel
Er weint und schreit, er klagt sich an
Weil er schuld, daß er zur Stadt nicht kann. -

Da naht ein Pilger der auch ein Kreuz tragt
Von dem er aber nichts abgesagt
Er kommt zum Graben legts Kreuz drüber hin
Und geht zur Stadt mit frohem Sinn -

Da denkt unser Pilger Ich will doch seh'n
Ob über dies Kreuz Ich zur Stadt kann geh'n.
Er tritt hinzu, o weh, es kracht, -
Mit einem Schrei ist er aufgewacht.

Er sieht sich im Zimmer, e.r ist noch hier,
.Mein Gott, o von Herzen danke ich dir
Es war nur ein Traum, doch die Angst und Qual
Mächt ich durchkosten nicht noch einmal.

Ich seh nun mein Kreuz an als göttliche Gab
Und säg an demselben nichts mehr ab.
So muß es sein, wie der Vater es macht,
Und geht auch mein Weg durch Trübsal und Nacht,

Ich 'haue still aus, trag Kreuz und Leid,
Es ist mir jä Brücke zur Herrlichkeit.
Und du, der du auch ein Kreuze trägst, 
Und auch gern ein Stückchen davon absägst,

Tu's nicht, denn es ist eine göttliche Gab, 
Denn sägst du, dann sägst du den Segen ab.


A. Jung.
Buchhandlung der Pilgermission, Gießen,



Geistliche Gesänge in Gedichten, Wir harren Dein, J. N. Darby

12/02/2023
von Christ-und-Buch Günter Arhelger

Wir harren Dein

Dein Antlitz werden, Herr, wir schauen, Vernehmen Deiner Stimme Ton, 
Beglückt erkennen Deine Liebe, Dort, Herr, vor Deinem Gnadenthron.

Mit Dir in strahlendem 'Gewande, 0 Jesu, werden einst wir gehn; 
Und fleckenlos in Deinem Lichte, Dich, teures Gotteslamm, erhöh'n.

In Deinen Heilsplan eingeschlossen Genießen die Gemeinschaft wir, 
Die keine Wolke jemals trübet, In Deiner Herrlichkeit, mit Dir.

Als Frucht, Herr, Deiner reichen Liebe, Die sich für uns geopfert hat, 
Bringt unsre See!' Anbetung, Ehre, Dir für die größte Liebestat.

Wir lieben Dich, o treuer Heiland, Schon jetzt, wenn auch in Schwachheit hier, 
Gedenken Deiner Kreuzesleiden; Sie zieh'n uns nahe, Herr, zu Dir.

Wir harren Dein! Dich, Herr, zu schauer Erfüllt das Herz schon jetzt mit Freud'. 
In Deiner tiefen Lieb' geborgen. Ist unsrer Seelen Seligkeit.

Noch warten wir auf Dich, zu sehen, Dich, Herr, in Deiner Herrlichkeit; 
Dort frei und glücklich Dir zu dienen, Zu lieben Dich in Ewigkeit.

Deiß Elfriede, Diamant Wächst im Dunkel

08/12/2023
von Christ-und-Buch Günter Arhelger

Dank

Für jeden Tag, den du, mein Gott, mir gibst,
an dem ich schmecken darf, wie du mich liebst -
für jedes Licht, das mir den Weg erhellt,
für jeden Sonnenstrahl in dunkler Welt -
für jeden Trost, wenn ich in Ängsten bin,

nimm, Herr, das Loblied meines Herzens hin!
Wenn ich oft bange denk an künftge Zeit, 
hast du für mich ein Hoffen schon bereit. 
Und wenn mich heut ein ICömlein Elend drückt, 
vielleicht ist's morgen schon hinweggerückt. 
Wo ich auch geh, dein Arm ist über mir, 
du läßt mich nie allein, wie dank ich's dir!

Für jedes Lied, das mir ein Vöglein singt, 
für jede Not, die mich dir näher bringt, 
für jedes Frohsein, jedes Tröpflein Glück, 
für jeden friedevollen Augenblick - 
für jede Wolke, die vorüberzieht, 
für alles dir ein einzig Jubellied!

Für jeden Freundesgruß, der mich erfreut,
für jede Hand, die mir ein Blümlein streut,
für jedes Herz, das mir entgegenschlägt,
das mit mir liebt und glaubt und hofft und trägt -
für alle Seligkeit, Herr, dort und hier,
in alle Ewigkeit - ich danke dir!
Luise Haisch-Rolf

@1967 Christliches Verlagshaus

Stursberg Julius, Mein Leben ruht in Gottes Hand

06/29/2023
von Christ-und-Buch Günter Arhelger

Mein Leben ruht in Gottes Hand, 

ihm ist mein Pilgerlauf bekannt '
Vom Anfang bis zum letzten Ende. 
Er kannte mich, da ich nicht war, 
er gab mir Leben "Wunderbar"
ich war gelegt in seine Hände.
Drum sorg' ich nicht im Pilgrimstand: 
Mein Leben ruht in Gottes Hand!

Muß ich hier oft durchs finstre Tal 
und schau' ich keines Lichtes Strahl, 
der mir erhellt die dunklen Pfade, 
und bin gebeugt ich und gedrückt, 
daß auch kein Trost das Herz erquickt, 
dann leuchtet hell das Wörtlein Gnade; 
und aufwärts blick' ich unverwandt: 
Mein Leben ruht in Gottes Hand!

Wenn mir der Mut oft schwinden will,
dann schau' im Glauben ich aufs Ziel,
bald darf mein Schifilein droben landen.
Geht's hier auch noch durch Sturm und Braus,
am Ende komm ich doch nach Haus;
es ist noch eine Ruh vorhanden.
o Schifilein, eil zum Heimatstrand!
Mein Leben ruht in Gottes Hand!

Oft fühl' ich zwar mich hier allein; 
wie könnt' es wohl auch anders sein! 
Die Welt kann Christen nicht verstehen. 
Drum weiß ich, daß ich nur ein Gast, 
der ja hienieden keine Rast 
und dessen Sinn soll aufwärts gehen. 
Hier unbekannt und dort bekannt - 
mein Leben ruht in Gottes Hand!

1909 Pastor Julius Stursberg

Die Macht des Lobpreises

05/17/2023
von Christ-und-Buch Günter Arhelger

Von Friedrich Schönemann

»Wer Dank opfert, der preiset mich; und da ist der Weg, daß ich ihm zeige das Heil Gottes« (Ps. 50, 23).
Dieser Weg, das Geheimnis des Lebens und Dan-kens, ist leider vielen Kindern Gottes verborgen. Welche wunderbaren Segens- und Siegeskräfte werden offenbar, wenn wir den Herrn loben und preisen. Gott will, daß Seine Kinder Ihn anbeten. Der Psalmist sagt: »Gehet ein zu seinen Toren mit Danken und zu seinen Vorhöfen mit Loben. Ja, lasset uns mit Danken vor das Angesicht des Herrn kommen. «
Ungeahnte göttliche Kräfte werden ausgelöst durch Loben und Danken. Nimm dir jeden Tag Zeit, den Herrn zu rühmen. Laßt uns des Morgens Seine Gnade und des Nachts Seine Treue verkündigen. Der Psalmist sagt: »Ich lobe dich des Tages siebenmal.« So kann sich Gott dir offenbaren, und die Freude am Herrn wird deine Stärke werden. Der Himmel wird sich über deinem Leben öffnen, und die heilige Salbung Seines Geistes wird auf dir ruhen. Die Schwierigkeiten in deinem Leben werden sich lösen, Mächte der Krankheit werden weichen müssen, und die Fesseln, die Satan deinem Leben anlegen will, werden zerbrochen werden. Durch Loben und Danken wirst du das Land einnehmen. Dies ist der höchste Erweis deines Glaubens.


Du schwermütiges Kind Gottes, beschäftige dich nicht so viel mit deiner Vergangenheit. Schaue nicht so viel auf die Menschen, auf die Schwierigkeit deiner Lage und auf all die Not deines Lebens. Mit Paulus darfst du bekennen: »Ich vergesse, was dahinten ist.« Der Blick nach oben erquickt das Herz. Fange an, Gott zu loben und Ihm zu vertrauen. Deine. Schwermuts-und Trauergeister werden weichen müssen, weil Jesus, dein Freudenmeister, kommt. Durch die Kraft des Blutes Jesu Christi kannst du ganz frei sein.

Du krankes Menschenkind, beschäftige dich nicht so viel mit deiner Not und mit deinen Schmerzen. Schaue
nicht auf die Symptome deiner Krankheit. Fange an, den Herrn zu preisen für die Wahrheit Seines Wortes: »In den Wunden Jesu sind wir geheilt.« Nimm im Glauben, was Gott für dich bereitet hat. Du sollst die Herrlichkeit Gottes sehen.
Die Not deiner Krankheit, alle Schwermut und die Last, die dich bedrückt, sie können sich ändern durch Loben und Preisen.
Viele Menschen unserer Tage werden von Mächten der Finsternis beeinflußt. Durch Magie und Zauberei-Sünde oder durch Inanspruchnahme der Hilfe von Menschen, die sich damit befassen, haben finstere Mächte von ihnen Besitz ergriffen. Aber es gibt eine Befreiung für dich. Als Jesus am Kreuz von Golgatha rief: »Es ist vollbracht!«, wurde die Macht der Hölle besiegt. Preise den Sieg des Lammes über jede Macht des Feindes.

Nimm dir jeden Tag Zeit, die großen Taten Gottes zu rühmen. Durch Loben und Danken werden die Bollwerke der Finsternis überwunden, deine Fesseln gesprengt, und du wirst frei sein. Du darfst die Wahrheit des Wortes Gottes erfahren: »Wen der Sohn frei macht, den macht er ganz frei!«

Paulus und Silas waren im Gefängnis, in Ketten gebunden.
Gewiß hatten sie viel zu leiden unter den Schlägen ihrer Feinde. Aber um Mitternacht fingen sie an, den Herrn zu loben und zu preisen, so daß sogar ihre Mitgefangenen sie hören konnten. Da bewegten sich die Mauern des Gefängnisses. Gott sandte ein gewaltiges Erdbeben, und in jener Nacht wurde durch ihr Loben und Preisen der Sieg Gottes offenbar, so daß sich der Kerkermeister samt seiner ganzen Familie zu Jesus bekehrte.
Bist du müde auf dem Weg deines Lebens? Ist dein Herz und deine Seele verwundet? Hier ist Errettung und Hilfe in deinen Nöten. Wenn du neue Kraft brauchst, höre die Verheißung Seines Wortes: »Die auf den Herrn harren, kriegen neue Kraft, daß sie laufen und nicht matt werden, daß sie wandeln und nicht müde werden.« Durch Loben und Preisen wirst du diese neue Kraft erhalten, damit du fröhlich deine Straße ziehen kannst.
»Wer Dank opfert, der preiset mich; und das ist der Weg, daß ich ihm zeige mein Heil.« Wir alle sollten den Herrn mehr loben und preisen, denn nur so kann Gott uns mehr segnen, und wir dürfen nehmen aus dem überschwenglichen Reichtum Seiner Herrlichkeit Gnade um Gnade.
Auch die alttestamentlichen Frommen wußten von dem Wen und von der Bedeutung des Lebens und Dankens. Von Daniel wird uns erzählt, daß er des Tages dreimal auf seine Knie ging, betete, lobte und seinem Gott dankte. Und der Psalmist sagt: »Zu Mitternacht stehe ich auf, dir zu danken.«
Anstatt, daß wir im Glauben durch Loben und Danken das Land einnehmen, machen wir oft den Fehler, daß wir das Negative, die Gefahr sehen und dadurch in Furcht und Zweifel hineinkommen. Als die Israeliten beim Durchzug durch die Wüste von den Schlangen
gebissen wurden, befahl ihnen Mose im Namen des Herrn, nicht auf die Gefährlichkeit des Bisses zu schauen, sondern auf die erhöhte Schlange. Und dieser Blick
des Glaubens gab ihnen Sieg. Sei nicht entmutigt und verzagt. Fürchte dich nicht. Der Blick nach oben wird dir wieder Kraft und Mut geben. Das Wort Gottes sagt: »Dank sei Gott, der uns allezeit Sieg gibt durch unsern Herrn Jesus Christus.«
Das Volk Gottes war einst in einen gefährlichen Kampf mit seinen Feinden, den Kindern Moab und Ammon, verwickelt. Aber mitten in der Not und größten Gefahr lobten die Leviten den Gott Israels mit lauter Stimme. Und ihr König Josaphat unterwies das Volk und bestellte die Sänger dem Herrn, daß sie lobten in heiligem Schmuck und vor den Gerüsteten herzögen und sprächen: »Danket dem Herrn, denn seine Barmherzigkeit währet ewiglich.« Und da sie anfingen mit Danken und Loben, ließ der Herr einen Hinterhalt kommen über die Kinder Ammon und Moab, und sie wurden geschlagen.

Immer wieder bezeugt auch der Apostel Paulus in seinen Briefen, daß er für seine Gemeinde dankt. Er sagt: »Ich danke meinem Gott allezeit eurethalben für die Gnade Gottes, die euch gegeben ist in Christo Jesu.« Ja, er dankt seinem Gott, sooft er an die Gemeinden denkt. Ist es nicht ein wunderbares göttliches Gesetz, daß, während wir Gott für Seine Kinder danken, es Ihn freut, diese zu segnen? Wir machen einen großen Fehler, wenn wir zu viel die Fehler an unserem Nächsten sehen. Das wird uns nur entmutigen und ihm nicht helfen.
John Hyde, der durch seinen Gebetsgeist und die großen Erweckungen, die ihm der Herr in Indien schenkte, bekannt ist, pflegte gelegentlich eine unver-geßliche Lektion zu erzählen, die ihm der Herr einmal gab. Er war für eine kurze Ruhezeit in den Bergen gewesen. Da ihn der innere Zustand eines Predigers besonders beschäftigte, beschloß er, der Fürbitte für ihn genügend Zeit einzuräumen. Während er seinem himmlischen Vater ungefähr folgendermaßen sein Herz ausschüttete: »0 Gott, Du weißt, wie kalt dieser Bit-der ist«, schien sich plötzlich eine Hand auf seine Lippen zu legen, und eine Stimme sagte in ernstem Vorwurf: »Wer ihn antastet, der tastet meinen Augapfel an.«

Ober Hyde kam eine große Angst. Er hatte sich schuldig gemacht, einen Bruder vor Gott anzuklagen und ihn zu richten. Er fühlte sich gedemütigt und ge züchtigt. Sofort bekannte er seine Sünde und rief das kostbare Blut Christi an, das von jeder Sünde reinigt. Dann rief er aus: »Vater, zeige mir doch in meines Bruders Leben, was da lieblich ist und wohllautet.« Blitzartig erinnerte er sich, wie der Prediger einst um Christi willen alles aufgegeben und wieviel er durch seine Nächsten dadurch erlitten hatte. Er gedachte der Jahre anstrengendster Arbeit in einer schwierigen Gemeinde mit zahlreichen Streitfällen, die er mit Takt geschlichtet, und welch vorbildlicher Gatte er war. Eins nach dem andern tauchte vor ihm auf, und die Zeit der Fürbitte für den Bruder wurde mit Danksagung zugebracht. Als Hyde dann zurückkehrte, fand es sich, daß jener Prediger gerade zur selben Zeit eine große innere Belebung erfahren hatte.
Danke dem Herrn für deine Nächsten und für deine Lieben. Danke Ihm allezeit und ohne Unterlaß für alles. Rühme Seinen Namen. Lobpreis hebt deine Augen vom Kampf zum Sieg empor. Der Sieg ist durch Jesus Christus schon errungen. Loben und Danken wird den Sieg Gottes in dein Leben und das Leben deiner Lieben bringen.
Auf John Hyde lastete oft eine schwere Last für verlorene Seelen, daß es ihm buchstäblich zur Pein wurde. Und wenn Gott einmal nicht segnete, so fragte er den Herrn, was in ihm das Hindernis sein könnte. Aber ohne Ausnahme fand er, daß es der Mangel an Loben und Danken in seinem Leben war. Durch Loben und Danken wird das Volk Gottes gesegnet und die Kirche Jesu Christi neu belebt werden.
Die koreanische Kirche gilt als die lebendigste Kirche dieser Welt. Aber was ist das Geheimnis des geistlichen
Lebens in dieser Kirche? Als Evangelist Dr. Billy Gra-ham während der Zeit des koreanischen Krieges einen Besuch in jenem Land machte, kam erhinter dieses Geheimnis. Er berichtet selbst:
»90 Prozent aller Kirchen in Korea haben eine tägliche Gebetsversammlung zwischen 5 und 7 Uhr morgens. An 365 Tagen im Jahr. Wissen wir, wie sie beten? Unsere Brüder bei uns würden erstaunt sein, wenn sie sie zur gleichen Zeit laut zusammen beten hören würden, während Tränen über ihre Wangen rollen. Die Temperatur ist draußen Null. Kein Dach ist auf der Kirche, keine Sitze sind in der Kirche. Bekleidet mit.ih-ren dünnen Baumwollkleidern stehen sie da. Wir frieren in unseren dicken, schweren Pelzjoppen. Aber sie beten weiter, indem sie zu Gott schreien: >Nega, nega, nega!< Ich fragte: >Was bedeutet das?< Man sagte mir: >Es bedeutet: Dank sei Dir, Dank sei Dir!< Aus ihrer Armut, ihrem Leid heraus sagen sie: >Dank sei Dir, o Herr, Dank sei Dir<!«
Liebe Freunde, haben wir nicht viel mehr Grund, den Herrn zu loben und zu preisen? Liegt vielleicht der Grund unseres Zukurzkommens darin, daß wir zu wenig dankbar sind? Laßt uns wieder mit Danken vor das Angesicht Gottes kommen. Danket dem Herrn, denn Er ist freundlich und Seine Güte währet ewiglich!


Lobpreis - Zeichen der Herrschaft Jesu
Von Hans R. Waldvogel
Das Preisen ist eine bestimmte Tat Gottes inmitten Seines Volkes. Der Heilige Geist sagt: »Wenn ihr den Herrn nicht preist, wird euer Vorhaben fehlschlagen.« Das sollten wir sorgfältig beachten. Es ist eine Reich-gotteserfahrung. Wenn Jesus Christus in uns und durch uns jauchzt, haben wir den Beweis, daß das Königreich zu uns gekommen ist.
Das Preisen Gottes ist der höchste Ausdruck des Glaubens. Es setzt Jesus auf den Thron. Die Ursache, weshalb die Gläubigen zuzeiten Gott nicht preisen, liegt darin, daß ein anderer in ihnen regiert. Wir müssen für die Tatsache erwachen, daß unser himmlischer Vater ein Königreich zu vergeben hat; es ist aber ein anderes Reich als das von Alexander dem Großen oder Napoleon. Es ist in dir— Preis sei Gott! Es ist Christus, der von dem Vater auf den Thron erhoben wurde; wo bisher die Sünde regierte.
Welchen Nutzen hat für uns ein Reich, in dem wir durch Peitschenhiebe zum Gehorsam getrieben werden? Wie ganz anders ist es doch, wenn das Gesetz des Geistes, der da lebendig macht in Christus Jesus, mich beherrscht! W6 das Gesetz der Sünde und des Todes in meinem Herzen, meiner Seele und meinem Geiste regierte, ist jetzt Jesus auf den Thron erhoben.
Wenn der König in deinem Herzen regiert, wird Er in dir jauchzen und nicht du selbst. Du wirst nur deine
Stimme und deinen Leib, deine Seele und deinen Geist Ihm leihen, aber Er bewirkt das Jauchzen. Das Preisen wurde eine köstliche Entdeckung in meinem Leben.
Als ich zur Schule ging, entdeckte ich, daß Salpetersäure Kupfer verzehrt; und später entdeckte ich, daß das Preisen den Unmut verzehrt. 
@1972 Misssionswerk Stimme des glaubens

Geistliche Gesänge in Gedichten, J N Darby

03/25/2023
von Christ-und-Buch Günter Arhelger

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Da die Lieder von J. N. Darby, die in England unter dem Titel «Spiritual Songs» erschienen sind, vielen zur Ermunterung und Erbauung dienten, glauben wir, dieselben auch in deutscher Sprache herausgeben zu dürfen, in der Hoffnung, daß sie auch in dieser Sprache manchen zum Segen sein werden.
Bruder Darby selbst sagt über die «Spiritual Songs'>:
«Sie sind Wirklichkeit und nichts Erdichtetes. Wir haben direkte Anweisung der Heiligen Schrift, zueinander in ‚Psalmen, Lobliedern und geistlichen Liedern' zu reden (Kolosser 3, 16). Dies aber bedeutet in Rhythmus und Versmaß angeordnete Kompositionen; daher urteile ich, daß wir zu solchen Dichtungen durch die Heilige Schrift ermächtigt sind. Die ‚Spiritual Songs' sind nicht so sehr niedergeschriebene Erkenntnis wie in einer Predigt, sondern die Antwort des Herzens auf die Offenbarungen unseres Herrn. Es ist der Heilige Geist, der diese Zuneigungen weckt und entfaltet, und diese können nichts anderes sein, als Lob. und Preis, Dank und Anbetung, Dem, der uns so geliebt hat. Wer diese geistlichen Lobgesänge mit anbetendem Herzen liest, wird selbst zu der Person des Herrn hingezogen."
Es ist also nicht die Person J. N. Darbys, die uns veranlaßte, seine Lieder in die deutsche Sprache zu übertragen, wie sehr wir ihn auch lieben und schätzen. Was uns leitete war die Armut der deutschen Poesie an solch ausgesprochenen Gesängen der Anbetung. Auch waren wir von dem Wunsche beseelt, daß diese Lobgesänge ein Echo in den Herzen der Leser finden möchten, zum Preise und zur Verherrlichung des Lammes, das uns erlöst hat.


Wir waren uns dessen wohl bewußt, daß es nicht leicht sein wurde, diese Lieder mit ihren herrlichen Gedanken getreu wiederzugeben, da sich eben Poesie nicht wörtlich übertragen läßt. Doch haben wir uns strenge an die Grundgedanken gehalten, allerdings hie und da, wo es notwendig erschien, auch etwas gekürzt. Diejenigen Lieder, welche oft zwanzig bis dreißig Verse umfaßten, haben wir in zwei bis-vier Teile getrennt und diese, den Hauptgedanken entsprechend, in von einander unabhängigen Gedichten wiedergegeben. Wir sind der Auffassung, daß sich der Wert der Gesänge hierdurch noch erhöht.
Möge der Herr denn in Seiner Gnade diese schlichten Verse segnen! Es ist unser Gebet, daß sie vielen zur Ermunterung und zur Erbauung dienen möchten, zum Lobe unseres geliebten Herrn und Heilandes.

Des Herrn Ruf I

Eine wundersame Stimme, 
Mächtig und doch so vertraut,
Rufet mich abseits der Erde; 
Lockt und ruft, bald leis, bald laut.

Aus unsichtbar' fernen Welten, 
Dringt ihr klarer, sanfter Klang, 
Meine Seele zu umwerben, 
Zu erfüll'n mit Lobgesang.

Sie erquickt das unruhvolle, 
Das verzagte, kranke Herz, 
Mit des Himmels süßem Frieden; 
Trost ist sie in jedem Schmerz.

Ja, Herr, Deine Stimm' alleine, 
Keiner andern Stimme Ton, 
Ruft aus dieser Welt die Seele, 
Hin, zu Gottes Gnadenthron.

Dort, in andre, neue Weisen, 
Stimmet meine Seele ein; 
Atmet, lebet und gedeihet 
Unter Deinem Gnadenschein.

Lob' den Herrn! 0 meine Seele! 
Hat doch Seiner Stimme Macht 
Mich nun zu sich hingezogen, 
Seine Gnad' mich frei gemacht!

Geht es hier durch manch Gedränge, 
Oftmals auch durch dunkle Nacht; 
Mir genügt, daß Seine Stimme, 
Seine Lieb', mich glücklich macht.


Des Hrrn Ruf II

Ach, mein Leben war ein Jagen, 
Hastend eilt' ich meinen Pfad; 
Doch die Sehnsucht meines Herzens, 
War, zu ruhn in Deiner Gnad'.

Ja, Herr, Deine große Treue 
Zog mich fester zu Dir hin, 
Wo in sel'gen, lichten Höhen, 
ich in Deiner Nähe bin.

Du, Herr, meiner Hoffnung Krone, 
Den hinieden ich gekannt.
Rufst mich aus des Lebens Nöten, 
Hin zum ew'gen Heimatland.

Du bist Labsal meinem Herzen, 
Du, o Herr, mein köstlich Teil. 
Und mir winkt nach Sarg' und Leiden, 
Dort bei Dir ein ew'ges Heil.

In der Sel'gen Lobgesänge 
Möchte stimmen ich so gern, 
Meines Glückes höchste Fülle 
Ist bei Dir, dem treuen Herrn.

Deine Nähe füllt die Seele 
Mit der Hoffnung hellm Schein. 
Ja, mit ew'ger Lieb' Geheimnis 
Füllst mein Herze Du allein.

Des Herrn Ruf III

Herr, segne meinen Dienst auf Erden,
Den zu erfüllen Du mir gibst;
Gib, daß mein Tun nach Deinem Willen, 
Der Du mich ja so innig liebst.

Du, Herr, bist meines Herzens Wonne, 
Mein wolkenloses, helles Licht.
Du bist mein Schild und meine Stärke, 
Mein Hoffen, meine Zuversicht.

In Dir ist endlos meine Freude. 
Nicht faßt mein Herze Deine Pracht 
Und keine Sprache hier auf Erden 
Nennt Deine Herrlichkeit und Macht.

Herr, laß auf Dich allein mich warten. 
Mein Leben mög' nur dieses sein, 
Dir treu zu dienen, Herr, hienieden, 
Dann wird Dein Segen mit mir sein.

Des Hrrn Ruf IV

Herr, komm' bald! Du kennst die Herzen, 
Weißt um alle Sorg' und Pein.
Innig sehnt sich meine Seele
Ewiglich bei Dir zu sein.

Oh, wir werden bald Dich schauen, 
Droben in der Herrlichkeit;
Sel'ge Hoffnung, dort zu ruhen, 
Fern der Erde Not und Leid.

Herr, Du rufst uns nach der Heimat 
Dort im Licht, im Vaterhaus. 
o wie unaussprechlich herrlich, 
Ruhn wir droben bei Dir aus!

Du, des Herzens wahre Sonne, 
Meine ew'ge Liebe, Du,
Schenkst in Gottes heil'ger Nähe, 
Meiner Seel für immer Ruh'.

Das ewige Lied

Voll von Freude und Anbetung Stehen um des Vaters Thron, 
All die Scharen der Erlösten Und verherrlichen den Sohn.

Unzählbare Stimmen rufen: «Gotteslamm!» Mit Jubelschall. 
Hell durch alle Himmel klingt es, Endlos tönt der Widerhall.

Deine Siege preist die Schöpfung, Keine einz'ge Stimme fehlt; 
Bis voll inniger Anbetung, Alles rings in Schweigen fällt.
Dann, aus übervollem Herzen, Dringt ein Ruf, voll Kraft und Macht:

«Preis dem Lamm! Das uns von Sünden Und vom Tode frei gemacht!»
Preis dem Lamm!« Tönt's durch die Himmel. Die Erlösten stimmen ein, 
In das Lied der ew'gen Lieb; Dieses Lied, so hell, so rein.

@R.Müller-Kersting 1948

Der Herr weiß die Frommen aus der Versuchung! zu erretten. 2. Petrus 2.19

03/10/2023
von Christ-und-Buch Günter Arhelger

Der Herr weiß die Frommen aus der Versuchung! zu erretten.BV21093%20Philipp-Friedrich-Hiller%2BGeistliches-Liederk%C3%A4stlein-zum-Lob-Gottes.jpg?1678452021031
2. Petrus 219

Petrus schrieb das zum Trost, ehe noch das Ende der  Welt 
so nahe war. So sollen also vielmehr wir dies Wort des 
Trostes fassen.
Weise: 0 Welt, ich muß dich lassen 214

1. Der Herr kennt die Gerechten; er ist mit seinen 
Knechten, die in Versuchung sind. Er weiß es,was sie 
beten, und weiß sie zu erretten, wo niemand eines 
Ausflucht find't.

2. Er spricht, so wird's geschehen; er hat es schon 
versehen* / in seinem weisen Rat; wenn Feu'r und 
Wasser kommen, so flüchtet er die Frommen, so wie 
er Lot und Noah tat. eingeplant

3. Auch uns ist dies geschrieben, uns, die wir Jesus 
lieben, auf die Versuchungszeit, bei Babels blut'gen 
Streichen / und bei des Tieres Zeichen / und bei des 
Drachen letztem Streit.

4. Da weiß der Herr vom Bösen / die Seinen zu erlösen; 
der Herr ist selber hie; sobald der Knechte Augen / 
nur klar zu sehen taugen, so liegt ein himmlisch Heer 
um sie.

5. Ja, wenn auch manche Zeugen / sich vor dem 
Schlachtbeil beugen, so ist die Krone nah. Wenn Erd 
und Himmel brechen, so hält er sein Versprechen, so 
ist auch die Erlösung da.

6. Wir wollen voll Vertrauen / uns nur im Wort erbauen; 
wir schreien nur ihm zu: Hilf in Versuchungsstunden, 
hilf, bis wir überwunden; du hast's gesagt, so rette du!

Gott spricht: »Ich habe dich zur Zeit der Gnade-erhört 
und habe dir am Tage des Heils geholfen.« Siehe, jetzt 
ist die Zeit der Gnade, siehe, jetzt ist der Tag des Heils!
2. Korinther 6,2


Dies alles hat uns Christus erworben.
Weise; Nun danket all und bringet Ehr 181

1. Jetzt ist die angenehme Zeit, jetzt ist der Tag des 
Heils; die Gnade, die Gott aneibeut, gilt mir auch mei-nesteils.

2. Die Gnade ist annehmungswert / und unbegreiflich goß; 
der Sohn bracht sie, eh wir's begehrt, aus seines Vaters Schoß.

3. Der Undank muß ja strafbar sein, der Gnade von sich stoßt; 
es folgt mit Recht die Höllenpein 1 und Reue ohne Trost.

4. Herr, schaff, daß deine Gnade nicht / an mir vergeblich sei.
Wer Gnade hat, ist vom Gericht / an jenem Tage frei.

5. Gib, daß ich dich auf jeden Tag / um deine Gnade fleh / 
und mich im Glauben trösten mag, daß ich in Gnaden steh.

6. Kommt deine Gnade an mein Herz / mit ihrer sanften Zucht, 
gib, daß ich nicht die Zeit verscherz, worin sie mich besucht.

7. Sooft ich bete, höre du / mich vor dem Gnadenthron; 
und setzt mir Welt und Satan zu, so hilf du mir davon.

8. Mach mir die letzten Stunden einst! zur angenehmen Zeit 
/ und zeig mir, wenn du nun erscheinst, dein Heil in Ewigkeit.


Hiller, Philipp Friedrich
Geistliches Liederkästlein zum Lob Gottes
ISBN: 377220158X
Verlag: Ernst Franz


Quell allen Lebens Gedichte, Käte Walter

02/28/2023
von Christ-und-Buch Günter Arhelger

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Bei dir ist die Quelle des Lebens.
Psalm 36,10

Der Quell des Lebens, Herr, bist du,
du bist der Friede, bist die Ruh,
der Seele tiefe Stille.
Von dir kehrt niemand leer zurück,
du schenkst dem Herzen wahres Glück,
in dir ist ja die Fülle.

Wo man auch schöpft, ob dort, ob hier,
wir finden Kraft doch nur bei dir,
denn du, Herr, bist das Leben.
So gib, daß unser Krug nie leer
und wir zu deines Namens Ehr
auch dankbar weitergeben!

Herr, lehre uns beten!
Lukas 11, 1

Die Jünger, die den Weg mit dir gegangen, 
um deiner Weisheit Lehren zu empfangen, 
sie ahnten nur das heilige Geschehen, 
wenn sie dich einsam sahn zum Vater flehen, 
Ach, könnten sie so vor den Vater treten! 
Inbrünstig bitten sie: „Herr, lehr uns beten!

Und wir? Wer hilft den glaubensmüden Schwingen, 
daß sie mit starkem Stoß zum Himmel dringen? 
Der Worte viel, doch ohne Kraft und Leben,
sie können niemals aus dem Staub uns heben. 
Kraftlos wir immer wieder unterliegen 
und möchten aufwärts steigen, glaubend siegen.

So wollen bittend wir vor dich hintreten 
wie deine Jünger einst: „Herr, lehr uns beten!

Eins erbitt ich für die dunkelste der Lebenstunden, 
für des Herzens allergrößte, herbste Wunden, 
daß kein Leid mich schlägt so tief in Bann, 
daß für Gottes Güte ich nicht danken kann!

Advent 

Wie traut hält uns umfangen, 
Advent, dein lichter Schein! 
In Herzen voller Bangen zieht 
nun die Freude ein. 

O Welt, was kannst du geben, 
das dem, der kommt, ist gleich? 
Er bringt uns Heil und Leben 
und macht uns froh und reich.

Der größte Glanz hienieden 
auf unsrer Erdenbahn gleicht 
niemals jenem Frieden, 
den Christus geben kann.  

Drum halte ihm die Treue, 
wohin du immer gehst, 
damit es dich nicht reue, 
wenn du einst vor ihm stehst.

Du, Herr, wollst uns bereiten. 
Lös unser ganzes Sein von den 
Vergänglichkeiten, daß wir 
dich sehn allein!  

Mit dir kam Licht und Leben 
in diese Welt hinein. Hilf, 
daß wir weitergeben von diesem 
Freudenschein!

Daß uns die Gnadenzeiten, 
in denen wir noch stehn, 
nicht ungenutzt entgleiten, 
das ist's, was wir erflehn. 

Wie bald erlischt die Kerze - 
verrinnt, was auch geschah! 
Du wandelbares Herze, 
sei wach! Der Herr ist nah!

In Seiner Hand Gedichte, Walter Geschwind

02/24/2023
von Christ-und-Buch Günter Arhelger

Gleich wie Er ist, sind auch wir in dieser WeltIn Seiner Hand, Walter Geschwind
(1. Johannes 4,17)

Du warst, Herr, in der Menschen Schar
ein Born der Freundlichkeit;
dein lieberfülltes Herze war
zum Opfer stets bereit.
Für tief Gefall'ne legtest Du
dein teures Leben hin,
damit der Vater sie zur Ruh
an seine Brust mög ziehn.

Und uns, die wir gerettet sind,
uns gabst du deinen Geist,
der täglich jedes Gotteskind
den Weg der Liebe weist.
Und bleiben wir, o Herr, in Dir,
so wirkt die Höhenkraft,
dass jeder Gottgeborne hier
ein Werk der Liebe schafft.

«Ich bin» hat mich gesandt
(2. Mose 3,11)

Wenn Gott zu einer Arbeit ruft, 
zu einer schweren Pflicht - 
darf ich dann sagen: «Doch nicht ich, 
denn sieh, <ich bin> ja nicht ...?

Ich bin ja nicht ein Mann der Kraft 
und kann nicht reden gut, 
ich habe einen schweren Mund... 
Es fehlt mir aller Mut!»

Wenn du im Auftrag Gottes gehst, 
ist dann nicht Er bei dir?
Er gibt dir Worte, ist dir Kraft 
und öffnet dir die Tür!

Der Glaube schaut allein auf Gott, 
auf Gott, den man nicht spürt, 
der gern durch dich und «was nicht ist» 
sein Wundertun vollführt.

Es ist die letzte Stunde, Paul W. Benner

02/20/2023
von Christ-und-Buch Günter Arhelger

Es ist die letzte Stunde. 
Habt ihr es schon bedacht? 
Es geht von Mund zu Munde: 
Ihr Gläubigen, erwacht!

Es ist die letzte Stunde. 
Schaut auf zu eurem Herrn. 
Vernehmt die frohe Kunde, 
Er kommt, Er ist nicht fern.

Es ist die letzte Stunde.
Weiht nicht das Herz der Welt, 
die, mit dem Feind im Bunde, 
sich gegen Jesus stellt.

Es ist die letzte Stunde. 
Laßt leuchten euer Licht, 
damit in eurer Runde das 
Zeugnis nicht zerbricht!

Es ist die letzte Stunde. 
Bald werden wir Ihn sehn. 
Dann jubeln Herz und Munde: 
Wie unaussprechlich schön!

Paul W. Benner

Gedichte von Tiele-Wincklers Eva von

01/25/2023
von Christ-und-Buch Günter Arhelger

ANCILLA DÖMINI Magd des Herrn Tiele-Winckler%2C%20Eva%20von.jpg?1674682494845

Es hat mich einst gerufen die höchste Majestät, 
als vor des Thrones Stufen ich weilte im Gebet, 
und zitternd klang's wie Amen: Herr, deine Magd ist hie! 
Da rief er mich mit Namen: Ancilla Dominil

Seitdem bin ich gebunden, die Magd des Herrn zu sein 
und alle Tag' und Stunden mich seinem Dienst zu weihn 
Das heilige Vermächtnis, das mir mein Herr verlieh, 
bleibt stets mir im Gedächtnis: Ancilla Domini!

Wo immer ich mag wandern durch dieses Leben hin 
von einem Tag zum andern, so bleibt dies mein Gewinn; 
in Freuden und in Schmerzen, in Arbeit und in Müh'
tönt's froh in meinem Herzen: Ancilla Domini!

Es ist an allen Orten ein Dienst für mich bereit
mit Taten und mit Worten, wie es mein Herr gebeut;
und wenn in stiller Stunde ich betend vor ihm knie,
dann heißt's im tiefsten Grunde: Ancilla Domini!

Es ist ja nur so wenig, wie ich ihm dienen kann; 
doch er, mein großer König, er sieht es gnädig an. 
Die Werke, die ich übe, er selbst bereitet sie,
füllt mich mit seiner Liebe: Ancilla Domini!

Und wird die Nacht auch kommen da niemand wirken kann, 
wird mir der Dienst genommen,den ich so gern getan, 
ja, ruhen auch die Hände - mein Herr entläßt mich nie, 
ich dien' ihm ohne Ende - Ancilla Domini!


Völligs Opfer
So oft bin ich zu dir gekommen 
und hab' geweiht dir Gut und Leben; 
nun hast du mich beim Wort genommen, 
nun soll ich wirklich alles geben. -

Nun willst du grad das eine haben, 
was mir das Liebste ist auf Erden; 
die beste aller deiner Gaben, 
die soll mir nun genommen werden.

0 nimm sie hin, ich will nicht klagen,
ich geh' sie willig und von Herzen.
Und dir zuliebe will ich tragen
auch still und gern der Trennung Schmerzen.

Will dir ein Freudenopfer bringen, 
mein Liebstes dir zu tüßen legen, 
und meine Seele soll dir singen 
voll Lob und Dank auf allen Wegen.

Du bist mir mehr als alle Gaben, 
die Erd' und Himmel je umfassen; 
dich muß ich ganz und völlig haben, 
dann kann ich alles andre lassen!


UNSERE MUTTER
Nun knie ich hier an ihren Sarg in heil'ger, weltvergessner Stille, 
die mir so treu das Liebste barg: Der toten Mutter letzte Hülle.

Was unsre Mutter für uns war, das kann ich nicht in Worte fassen! 
Uns selber ward's erst völlig klar, als sie für immer uns verlassen.

Nie hab' ich wieder je gesehn solch eine Mild' und Herzensgüte, 
solch einen frommen, reinen Sinn und solchen Frieden im Gemüte.

Und ihre Lieb'! Im fernsten Land nichts wüßte ich mit ihr zu messen! 
Wer solche Liebe je empfand, der kann sie nimmermehr vergessen.

Wenn sie die Arme um uns schlang, uns leise küßt' auf Stirn und Wangen, 
das war, als wollt' sie lebenslang uns also liebewarm umfangen.

Sie ging voran zur Ewigkeit; wir Kinder sind noch hier auf Erden; 
hilf, daß auch wir nach dieser Zeit einst alle, alle selig werden!


Sei getreu bis in den Tod 
(Offenb. 2, 1o)

Ich hab gelobt, dir ewig treu zu sein, 
dir, Herr, der mich in Ewigkeit erworben, 
mein Leben ohne Rückhalt dir zu weihn, 
der uns gelebt, gelitten und gestorben.

Ich hab gelobt, für Wahrheit und für Recht 
zu streiten, mit ihm will ich stehn und fallen. 
Kampf gegen das, was niedrig ist und schlecht, 
der Selbstsucht und der Lüge Kampf vor allen.

Ich hab gelobt dem Volk, dem ich entstammt, 
anzugehören, bis der Tod uns scheide! 
Mit Gottes Hilfe fest und unverwandt 
zu ihm zu stehen treu in Glück und Leide.

Erhör mein Flehn, allmächt'ger, heil'ger Gott!.
Verleih mir Kraft und gib, daß ohne Wanken 
dreifachem Schwur getreu bis in den Tod 
mein Leben sei. Wie heiß will ich dir danken


Mutter Eva St-Johannis-Druckerei ISBN 3 501 010141

Lied Jerusalem, du Königsstadt Barth C.

01/23/2023
von Christ-und-Buch Günter Arhelger

Lied

Jerusalem, du Königsstadt,
Du einzige, die Dauer hat,
Wann alle Städte sinken!
Wann diese Erde wird vergehn,
Wann Sonn und Mond wie Spreu verwehn,
Dann wird dein Licht uns blinken

Zwölf Edelsteine sind gelegt,
Apostelnamen eingeprägt
In deiner Mauer Gründe;
Auf deiner Perlentore Höhn
Die Namen von zwölf Fürsten stehn
Des Volks der ewgen Bünde.
So sind, soweit das Auge blickt,
Dir Gottes Wunder aufgedrückt.

Doch wird, wann wolkenlos das Licht 
Durch die kristallne Mauer bricht, 
Sein Sonnenglanz sich mildem. 
Wer aber kann das Strahlenmeer, 
Das sich vom Thron des Lammes her 
Ergießt, nach Würden schildern? 
Da schaute jedes Aug sich krank, 
Das nicht vom Lebensstrome trank.

Hier ist die Friedensstadt zu sehn,
Wo stets die Tore offenstehn;
Den Tag drückt keine Hitze,
Und von den Nächten weiß sie nichts;
Es wallen Ströme ewgen Lichts
Von ihres Königs Sitze.
Der seligen Bewohner Kleid
Ist fleckenlose Heiligkeit.

o selges Volk in edler Zier,
o wär ich heute schon bei dir 
Und säß in deiner Mitte!
Noch wall ich mild die Pilgerbahn, 
Auf der Gefahren mich umfahn, 
Mit ungewissem Schritte;
Doch blick ich hoffend stets empor 
Zu deinem hohen Perlentor.

(Christian Barth, 1799-1862)

Befiehl du deine Wege, Paul Gerhardt 1653 Du Erster aller Brüder!

01/10/2023
von Christ-und-Buch Günter Arhelger

1. Befiehl du deine Wege und was dein Herze kränkt
der aller treusten Pflege des, der den Himmel lenkt! 
Der Wolken, Luft und Winden gibt Wege, Lauf und Bahn,
der wird auch Wege finden, da dein Fuß gehen kann.

2. Dem Herren mußt du trauen, wenn dir's soll wohl ergehn; 
auf sein Werk mußt du schauen, wenn dein Werk soll bestehn!
Mit Sorgen und mit Grämen und mit selbsteigner Pein 
läßt Gott sich gar nichts nehmen: Es muß erbeten sein.

3. Dein ewge Treu und Gnade o Vater, weiß und sieht,
was gut sei oder schade dem sterblichen Geblüt;
und was du dann erlesen, das treibst du, starker Held,
und bringst zu Stand und Wesen, was deinem Rat gefällt.

4. Weg hast du allerwegen, an Mitteln fehlt dirs nicht; 
dein Tun ist lauter Segen, dein Gang ist lauter Licht; 
dein Werk kann niemand hindern, dein Arbeit darf nicht ruhn, 
wenn du, was deinen Kindern ersprießlich ist, willst tun.

5. Und ob gleich alle Teufel hier wollten widerstehn, 
so wird doch ohne Zweifel Gott nicht zurücke gehn; 
was er sich vorgenommen und was er haben will, das muß 
doch endlich kommen zu seinem Zweck und Ziel.

6. Hoff, o du arme Seele, hoff und sei unverzagt! 
Gott wird dich aus der Höhle, da dich der Kummer plagt, 
mit großn Gnaden rücken; erwarte nur die Zeit, 
so wirst du schon erblicken die Sonn der schönsten Freud.

7. Auf, auf, gib deinem Schmerze und Sorgen gute Nacht!
Laß fahren, was das Herze  betrübt und traurig macht!
Bist du doch nicht Regente, der alles führen soll;
Gott sitzt im Regimente und führet alles wohl. 

8. Ihn, ihn laß tun find walten, er ist ein weiser Fürst 
und wird sich so verhalten, daß du dich wundern wirst, 
wenn er, wie ihn gebühret, mit wunderbarem Rat 
das Werk hinausgeführet, das dich bekümmert hat.

9. Er wird zwar eine Weile mit seinem Trost verziehn 
und tun an seinem Teile als hätt in seinem Sinn er, 
deiner sich begeben und, solltst du für und für in 
Angst und Nöten schweben, als frag er nichts nach dir.

10. Wirds aber sich befinden, daß du ihm treu verbleibst, 
so wird er dich entbinden, da du's am mindsten gläubst; 
er wird dein Herze lösen von der so schweren Last, 
die du zu keinem Bösen bisher getragen hast.

11. Wohl dir, du Kind der Treue, du hast und trägst davon 
mit Ruhm und Dankgeschreie den Sieg und Ehrenkron; 
Gott gibt dir selbst die Palmen in deine rechte Hand, 
und du singst Freudenpsalmen dem, der dein Leid gewandt.

12 Mach End, o Herr, mach Ende,mit aller unsrer Not;
stärk unsre FüB und Hände und laß bis in den Tod
uns allzeit deiner Pflege und Treu empfohlen sein,
so gehen unsre Wege gewiß zum Himmel ein.

Text: Paul Gerhardt 1653
(Die Anfangsworte der Strophen ergeben Psalm 37,5) 
Melodie: Johann Michael Haydn vor 1806


 Du Erster aller Brüder!

Du Erster aller Brüder, Wir danken, Jesu, Dir!

Du kamst vom Himmel nieder, Und trugst das Knechtskleid hier!

Zum Himmel hoch erhoben, Zum Thron der Herrlichkeit,

Sandt'st Du vom Vater droben Den Geist der Einigkeit.


Ein Geist, ein Leib, ein Hoffen, Ein Herr, ein Glaub' und Tauf!

Ein Gott und Vater Aller, Der lenket unsern Lauf.

Mit vollen Segenshänden Sandt'st Du an Deine Braut

Die reichen Himmelsspenden, Die Dir ist angetraut.


Der Eckstein ist gegründet, Der Mensch ist auf dem Thron,

Und Gottes Flamm' entzündet Der Jünger Zunge schon.

Und tausend Glieder bauen, Der heil'ge Tempel steigt,

Ein Wunderbau zu schauen, Der in den Himmel reicht.


Die Engel stehn und schweigen Vor solcher Weisheit Trieb;

Die Heiden laut bezeugen: „Wie haben sie sich lieb!"

Im Himmel und auf Erden ward das Geheimnis kund,

Das laut nicht sollte werden Selbst durch Prophetenmund.

Doch ach, der Feind, der wache, Er hat den Bau gestört,


Und Gottes heil'ge Sache Der Welt zum Spott verkehrt.

O sieh, Herr, Deine Glieder, Getrennet fern und nah!

Der Bau, er liegt darnieder In Trümmer hier und da.

Und auf den Trümmern beugen Wir uns, o Herr, vor Dir!

Denn sie sind stumme Zeugen, Daß wi r gesündigt, wir !


Wir haben nicht geliebet, Gewacht, gebetet nicht;

Wir haben nicht geübet Der Demut Bruderpflicht.

Doch ob wir untreu waren, Du, Herr, bist stets getreu,

Warst Schild uns in Gefahren, Und macht'st vom Trug uns frei.

Du fügest neu zusammen, Was hier sich trennen will;


Du fachest neu die Flammen, Und machst die Herzen still.

Was wir verfallen ließen, Wir können's bauen nicht;

Sind nur auf Dich gewiesen, Der tröstend zu uns spricht:

Wo Zwei und Drei erschienen In Deinem Namen sein,


Du wollest unter ihnen In ihrer Mitte sein. Bald ist der Rest

beisammen, Der Morgen bricht herein; Drum schreib' es,

Herr, mit Flammen In aller Herzen ein: Ein Geist, 

ein Leib, ein Hoffen, ein Herr, ein Glaub' und Tauf; 

Ein Vaterhaus uns offen Komm Herr und nimm uns auf.

BdH 1854



Der Ruf des Herrn, J.N. Darby

01/07/2023
von Christ-und-Buch Günter Arhelger

Herr, segne meinen Dienst auf Erden,

den zu erfüllen Du mir gibst.

Gib, dass mein Tun nach deinem Willen,

der Du mich ja so innig liebst.


Du, Herr, bist meines Herzens Wonne,

mein wolkenloses, helles Licht.

Du bist mein Schild und meine Stärke,

mein Hoffen, meine Zuversicht.


In Dir ist endlos meine Freude.

Nicht fasst mein Herze deine Pracht

und keine Sprache hier auf Erden

nennt deine Herrlichkeit und Macht.


Herr, lass auf Dich allein mich warten.

Mein Leben mög nur dieses sein,

Dir treu zu dienen, Herr, hienieden,

dann wird dein Segen mit mir sein.

(aus dem Englischen)

Ach nein, das ist kein Sterben, H.R. v

01/05/2023
von Christ-und-Buch Günter Arhelger

Ach nein, das ist kein Sterben, wenn Christen heimwärts gehn,
es ist Hinüberschreiten vom Glauben hin zum Seh'n.

Es ist ein Aufwärtsschwingen dorthin, wo sie zu Haus,
aus Fremdlingschaft zur Freiheit, zur Ruh vom Weltgebraus.
Sie gehn vom Erdendunkel ins helle, ew'ge Licht,

vertauschen Kreuz und Krone vor Jesu Angesicht.
Ach nein, das ist kein Sterben, es ist Triumph und Glück.
Drum lasst sie uns nicht halten, drum sehnt sie nicht zurück!

Sie sind vorangegangen, wir bleiben hier noch stehn,
es ist nur um ein Kleines, dann kommt das Wiedersehn.
Es ist nur um ein Kleines, ein Stücklein Weg noch hier,

ein kurzes Einsamwandern - ein Tag, dann folgen wir.
Das Perlentor bleibt offen, bis Gott spricht: "Nun ist's Zeit!"
Und alles Harren, Hoffen wird Schau'n und Seligkeit.


Segen vom Herrn, Sahm W.

12/20/2022
von Christ-und-Buch Günter Arhelger

Segen vom Herrn

Wie ist der Herr so lieb und treu,
Er schenkt den Seinen immer neu
des Wortes reichen Segen,
weil Er ihn uns verheißen hat
nach Seinem guten weisen Rat,
also deswegen.

Wie arm und hilflos wären wir
auf unserm Wege für und für,
wir wollen nicht vergessen:
das Wort, das Manna und das Brot,
die Speise hier in jeder Not
und davon essen.

Wahrhaftig Brot des Lebens bist
Du unser Heiland Jesus Christ.
Nun Ströme sich ergießen.
Der Segen ist bereitgestellt,
wir dürfen jetzt in dieser Welt
davon genießen.
w.s.

Gedichte, Sahm Wilhelm

12/18/2022
von Christ-und-Buch Günter Arhelger

Salomo

Auf Erden gab es nirgendwo ein Mann wie König Salomo.
Ein Sohn des David, sagt die Schrift, der alle andern übertrifft.
Für Israel war er bereit zu herrschen in Gerechtigkeit.
Doch hilflos ist er in der Tat und weiß sich wirklich keinen Rat.

Er sagt, dass er als kleiner Knabe doch keine Weisheit in sich habe.
Wie soll er Israel nun führen und dieses große Reich regieren.
Doch Gott, Er handelt demgemäß und füllte reichlich das Gefäß.
Die Armen macht er überreich und hilft dem Schwachen auch zugleich.

Zwei Mütter sind in großer Not, denn eins der Kinder, das ist tot. 
Doch beide sagen, wie man's find't:Das Lebende, es ist mein Kind. 
Der König sagt, man solle eilen und dieses Lebende noch teilen. 
Durch dieses Urteil wird nun klar, wer wirklich jetzt die Mutter war. 

Die Mutter sagte noch soeben: Ich geb es dir — lass es am Leben. 
Sie wollte nicht des Kindes Tod und sucht den Ausweg in der Not. 
Doch Salomo - o welch ein Glück gibt ihr das eigne Kind zurück. 
Das Volk erkannte es sogar, dass es die Weisheit Gottes war.
w. s.

Ganz - Gerne - Gleich

Ganz zum Herrn sich zu bekehren, 
ganz beachten seine Lehren, 
ganz das Leben ihm zu weihn - 
das wird ganze Freude sein. 

Ganz in allen Erdentagen  
nach dem Willen Gottes fragen,  
jeder wahre Christ, er kamm's  
also ganz

Gern Ihm folgen immer nur,  
gerne gehn in Seiner Spur, 
gern Ihm dienen mit den Gaben 
lasst uns nutzen, was wir haben,
gern es in den Einsatz bringen,  
dazu schenkt der Herr Gelingen. 
Alles wirken für den Herrn  also gern.

Gleich das tun was wir hier finden, 
gleich die Faulheit überwinden,
gleich die Arbeit anzufassen 
und den Anschluss nich verpassen. 
gleich die Kraft von Ihm erflehen 
und in Seinem Dienste stehen. 

Trachtet nun nach Gottes Reich  
also gleich.

Bei den Versen nun ich seh 
wie in dem Titel dreimal G. 
Drei der Dinge machen reich: 
Ganz und Gerne und Sogleich.

w.s.

Die Verborgenheit

Die Verborgenheit war schon wichtig 

auch für Gideon, wo er hat vor vielen 

Tagen seinen Weizen ausgeschlagen.

Wenn auch Israel verarmte, Gott war da, 

der sich erbarmte, und der Segen war 

bereit auch in der Verborgenheit.

War der Herr der Seelen Sichter, so erweckte 

Er auch Richter, die das Volk zu Seiner Zeit 

von der größten Not befreit.

Wenn der Feind den Segen raubt, 

haben wir es ihm erlaubt.

Wir wollen keine Mühe sparen 

und so das Wort im Herz bewahren.

Wenn immer wir Bedürfnis haben 

nach Seinem Wort und Seinen Gaben, 

dann gibt der Herr an stillem Ort uns 

auch den Segen durch Sein Wort.

Es ist oft des Herren Wille, dass Er 

führt uns in die Stille. Weil Er die 

Seinen immer liebt, Er uns das Allerbeste gibt.   

w.s.

Wenn Gott mir etwas vorenthält

Wenn Gott mir etwas vorenthält, dann will Er mir mehr schenken. 

Er hat das schon bereitgestellt und wird es auch so lenken.

Was Gott mir gibt ist immer gut, so will ich es nun fassen und 

selbst auch durch der Leiden Flut mich nicht erschüttern lassen.

Denn alles geht nach Seinem Plan, Er hat es ausersehen, 

selbst wenn ich's nicht begreifen kann, Sein Wille wird geschehen.

Und bin ich einst bei meinem Herrn, um ewig Ihn zu loben, 

das Irdische vergess ich gern in Seinem Lichte droben.

 w.s.

Das Opfer

Das Opfer Abels ehedem, es war für Gott so angenehm. 

Damit der Herr befriedigt werde, nahm Abel es von seiner Herde. 

Das Beste war für Gott gedacht, was dieses Opfer wertvoll macht. 

Ein Lamm, unschuldig wie es war, erlitt den Tod auf dem Altar.


Dies weist uns hin auf Gottes Lamm, das für uns starb am Kreuzesstamm. 

Die Werke Abeis sind gerecht, die seines Bruders bös und schlecht. 

Vorzüglich muss das Opfer sein! Wie anders war es doch bei Kam. 

Das Opfer Kains zu seiner Zeit weist hin auf Werkgerechtigkeit.


Mit dieser kann man wie wir sehn niemals vor Gott dem Herrn bestehn. 

So kann auf allem eig'rien Tun niemals der Segen Gottes ruhn.

 Doch meinte dieser Mann, der Kam: Gott muss mit mir zufrieden sein. 

Nachdem es kommt zum Brudermord geht Kain von Gottes Antlitz fort.


Wir sehen hier, das Bitterböse ist immer noch das Religiöse. 

Das Opfer Kains hat keinen Wert, das Opfer Abels Gott verehrt. 

Das Opfer, welches Christus brachte, uns angenehm und heilig machte. 

w .s.

Segen vom Herrn

Wie ist der Herr so lieb und treu, 

Er schenkt den Seinen immer neu 

des Wortes reichen Segen, 

weil Er ihn uns verheißen hat 

nach Seinem guten weisen Rat, 

also deswegen.

Wie arm und hilflos wären wir 

auf unserm Wege für und für, 

wir wollen nicht vergessen: 

das Wort, das Manna und das Brot,

die Speise hier in jeder Not 

und davon essen.

Wahrhaftig Brot des Lebens 

bist Du unser Heiland Jesus Christ. 

Nun Ströme sich ergießen. 

Der Segen ist bereitgestellt, 

wir dürfen jetzt in dieser Welt

 davon genießen.

 w.s.

Ganz - Gerne - Gleich, Sahm W.

12/18/2022
von Christ-und-Buch Günter Arhelger

Ganz - Gerne - Gleich

Ganz zum Herrn sich zu bekehren,
ganz beachten seine Lehren,
ganz das Leben ihm zu weihn -
das wird ganze Freude sein.
Ganz in allen Erdentagen 
nach dem Willen Gottes fragen, 
jeder wahre Christ, er kamm's 
also ganz

Gern Ihm folgen immer nur, 
gerne gehn in Seiner Spur,
gern Ihm dienen mit den Gaben - 
lasst uns nutzen, was wir haben,
gern es in den Einsatz bringen, 
dazu schenkt der Herr Gelingen.
Alles wirken für den Herrn 
also gern.

Gleich das tun was wir hier finden,
gleich die Faulheit überwinden,
gleich die Arbeit anzufassen
und den Anschluss nich verpassen.
gleich die Kraft von Ihm erflehen
und in Seinem Dienste stehen.
Trachtet nun nach Gottes Reich 
also gleich.

Bei den Versen nun ich seh
wie in dem Titel dreimal G.
Drei der Dinge machen reich:
Ganz und Gerne und Sogleich.
w.s.

Die Verborgenheit, Sahm W.

12/18/2022
von Christ-und-Buch Günter Arhelger

Die Verborgenheit

Die Verborgenheit war schon wichtig auch für Gideon,
wo er hat vor vielen Tagen seinen Weizen ausgeschlagen.

Wenn auch Israel verarmte, Gott war da, der sich erbarmte,
und der Segen war bereit auch in der Verborgenheit.

War der Herr der Seelen Sichter, so erweckte Er auch Richter,
die das Volk zu Seiner Zeit von der größten Not befreit.

Wenn der Feind den Segen raubt, haben wir es ihm erlaubt.
Wir wollen keine Mühe sparen und so das Wort im Herz bewahren.

Wenn immer wir Bedürfnis haben nach Seinem Wort und Seinen Gaben,
dann gibt der Herr an stillem Ort uns auch den Segen durch Sein Wort.

Es ist oft des Herren Wille, dass Er führt uns in die Stille.
Weil Er die Seinen immer liebt, Er uns das Allerbeste gibt.   w.s.


Wenn Gott mir etwas vorenthält, Sahm W.

12/18/2022
von Christ-und-Buch Günter Arhelger

Wenn Gott mir etwas vorenthält

Wenn Gott mir etwas vorenthält,
dann will Er mir mehr schenken.
Er hat das schon bereitgestellt
und wird es auch so lenken.

Was Gott mir gibt ist immer gut,
so will ich es nun fassen
und selbst auch durch der Leiden Flut
mich nicht erschüttern lassen.

Denn alles geht nach Seinem Plan,
Er hat es ausersehen,
selbst wenn ich's nicht begreifen kann,
Sein Wille wird geschehen.

Und bin ich einst bei meinem Herrn,
um ewig Ihn zu loben,
das Irdische vergess ich gern
in Seinem Lichte droben. w.s.