All unsre Lasten willst Du mit uns tragen,
auch das Verborgenste, Dir darf man's sagen,
Herr, Du verstehst's!
Wo eins sich müd gekämpft hat von den Deinen,
da lässt Du's still an Deinem Herzen weinen.
Ja, Du verstehst's!
Und Deine Hand, wie weiss sie Trost zu bringen
oft mit so kleinen, unscheinbaren Dingen,
und doch, Du bist's!
Wir stehn vor Leidensbergen, Freudentrümmern
und spüren doch Dein heilges Mitbekümmern,
ja, Herr, Du bist's!
Du kommst zur rechten Zeit, sei es mit Eilen,
sei es in scheinbar zögerndem Verweilen.
Du irrst Dich nie!
Hast Deinen eignen Weg für einen jeden,
weisst einzeln mit dem einzelnen zu reden
und irrst Dich nie!
Ja, wunderbar verstehst Du's, zu erquicken!
In Sturm, in Angst, in schweren Augenblicken
bist Du uns nah;
gibst uns die rechte Kraft, die rechte Speise.
In Deiner heiligen und stillen Weise
bist Du uns nah.
Das weiss ich heute; und ich wollt es wagen
für morgen zweifelnd, glaubenslos zu zagen?
Nein, nimmermehr!
In Deiner starken Hand ruhn meine Hände.
Da sollt ich sorgen um der Prüfung Ende?
Nein, nimmermehr!
An dem Fuss des Kreuzesstammes,
wo Du, Herr, gestorben bist,
lege ich zum Preis des Lammes
hin mein Leben, wie es ist.
Das ist Seligkeit,
wenn ein armes, armes Leben
ist Ihm ganz geweiht!
Dir will ich mein Alles geben,
nichts behalt' ich mehr zurück;
ganz zu ruhn in Deinem Willen,
das ist wahres, volles Glück.
Das ist Seligkeit,
wenn ein armes, armes Leben
ist Ihm ganz geweiht!
Dass ich nur voll Geistes werde,
allen Eigenlebens bar;
Glanz und Güter dieser Erde,
fahret wohl für immerdar!
Das ist Seligkeit,
wenn ein armes, armes Leben
ist Ihm ganz geweiht!
O die wunderbare Gnade,
mit der Jesus mich umgibt!
Dir gehör' ich, Dich nur lieb' ich,
der Du mich zuerst geliebt!
Das ist Seligkeit,
wenn ein armes, armes Leben
ist Ihm ganz geweiht!