Von Friedrich Schönemann
»Wer Dank opfert, der preiset mich; und da ist der Weg, daß ich ihm zeige das Heil Gottes« (Ps. 50, 23).
Dieser Weg, das Geheimnis des Lebens und Dan-kens, ist leider vielen Kindern Gottes verborgen. Welche wunderbaren Segens- und Siegeskräfte werden offenbar, wenn wir den Herrn loben und preisen. Gott will, daß Seine Kinder Ihn anbeten. Der Psalmist sagt: »Gehet ein zu seinen Toren mit Danken und zu seinen Vorhöfen mit Loben. Ja, lasset uns mit Danken vor das Angesicht des Herrn kommen. «
Ungeahnte göttliche Kräfte werden ausgelöst durch Loben und Danken. Nimm dir jeden Tag Zeit, den Herrn zu rühmen. Laßt uns des Morgens Seine Gnade und des Nachts Seine Treue verkündigen. Der Psalmist sagt: »Ich lobe dich des Tages siebenmal.« So kann sich Gott dir offenbaren, und die Freude am Herrn wird deine Stärke werden. Der Himmel wird sich über deinem Leben öffnen, und die heilige Salbung Seines Geistes wird auf dir ruhen. Die Schwierigkeiten in deinem Leben werden sich lösen, Mächte der Krankheit werden weichen müssen, und die Fesseln, die Satan deinem Leben anlegen will, werden zerbrochen werden. Durch Loben und Danken wirst du das Land einnehmen. Dies ist der höchste Erweis deines Glaubens.
Du schwermütiges Kind Gottes, beschäftige dich nicht so viel mit deiner Vergangenheit. Schaue nicht so viel auf die Menschen, auf die Schwierigkeit deiner Lage und auf all die Not deines Lebens. Mit Paulus darfst du bekennen: »Ich vergesse, was dahinten ist.« Der Blick nach oben erquickt das Herz. Fange an, Gott zu loben und Ihm zu vertrauen. Deine. Schwermuts-und Trauergeister werden weichen müssen, weil Jesus, dein Freudenmeister, kommt. Durch die Kraft des Blutes Jesu Christi kannst du ganz frei sein.
Du krankes Menschenkind, beschäftige dich nicht so viel mit deiner Not und mit deinen Schmerzen. Schaue
nicht auf die Symptome deiner Krankheit. Fange an, den Herrn zu preisen für die Wahrheit Seines Wortes: »In den Wunden Jesu sind wir geheilt.« Nimm im Glauben, was Gott für dich bereitet hat. Du sollst die Herrlichkeit Gottes sehen.
Die Not deiner Krankheit, alle Schwermut und die Last, die dich bedrückt, sie können sich ändern durch Loben und Preisen.
Viele Menschen unserer Tage werden von Mächten der Finsternis beeinflußt. Durch Magie und Zauberei-Sünde oder durch Inanspruchnahme der Hilfe von Menschen, die sich damit befassen, haben finstere Mächte von ihnen Besitz ergriffen. Aber es gibt eine Befreiung für dich. Als Jesus am Kreuz von Golgatha rief: »Es ist vollbracht!«, wurde die Macht der Hölle besiegt. Preise den Sieg des Lammes über jede Macht des Feindes.
Nimm dir jeden Tag Zeit, die großen Taten Gottes zu rühmen. Durch Loben und Danken werden die Bollwerke der Finsternis überwunden, deine Fesseln gesprengt, und du wirst frei sein. Du darfst die Wahrheit des Wortes Gottes erfahren: »Wen der Sohn frei macht, den macht er ganz frei!«
Paulus und Silas waren im Gefängnis, in Ketten gebunden.
Gewiß hatten sie viel zu leiden unter den Schlägen ihrer Feinde. Aber um Mitternacht fingen sie an, den Herrn zu loben und zu preisen, so daß sogar ihre Mitgefangenen sie hören konnten. Da bewegten sich die Mauern des Gefängnisses. Gott sandte ein gewaltiges Erdbeben, und in jener Nacht wurde durch ihr Loben und Preisen der Sieg Gottes offenbar, so daß sich der Kerkermeister samt seiner ganzen Familie zu Jesus bekehrte.
Bist du müde auf dem Weg deines Lebens? Ist dein Herz und deine Seele verwundet? Hier ist Errettung und Hilfe in deinen Nöten. Wenn du neue Kraft brauchst, höre die Verheißung Seines Wortes: »Die auf den Herrn harren, kriegen neue Kraft, daß sie laufen und nicht matt werden, daß sie wandeln und nicht müde werden.« Durch Loben und Preisen wirst du diese neue Kraft erhalten, damit du fröhlich deine Straße ziehen kannst.
»Wer Dank opfert, der preiset mich; und das ist der Weg, daß ich ihm zeige mein Heil.« Wir alle sollten den Herrn mehr loben und preisen, denn nur so kann Gott uns mehr segnen, und wir dürfen nehmen aus dem überschwenglichen Reichtum Seiner Herrlichkeit Gnade um Gnade.
Auch die alttestamentlichen Frommen wußten von dem Wen und von der Bedeutung des Lebens und Dankens. Von Daniel wird uns erzählt, daß er des Tages dreimal auf seine Knie ging, betete, lobte und seinem Gott dankte. Und der Psalmist sagt: »Zu Mitternacht stehe ich auf, dir zu danken.«
Anstatt, daß wir im Glauben durch Loben und Danken das Land einnehmen, machen wir oft den Fehler, daß wir das Negative, die Gefahr sehen und dadurch in Furcht und Zweifel hineinkommen. Als die Israeliten beim Durchzug durch die Wüste von den Schlangen
gebissen wurden, befahl ihnen Mose im Namen des Herrn, nicht auf die Gefährlichkeit des Bisses zu schauen, sondern auf die erhöhte Schlange. Und dieser Blick
des Glaubens gab ihnen Sieg. Sei nicht entmutigt und verzagt. Fürchte dich nicht. Der Blick nach oben wird dir wieder Kraft und Mut geben. Das Wort Gottes sagt: »Dank sei Gott, der uns allezeit Sieg gibt durch unsern Herrn Jesus Christus.«
Das Volk Gottes war einst in einen gefährlichen Kampf mit seinen Feinden, den Kindern Moab und Ammon, verwickelt. Aber mitten in der Not und größten Gefahr lobten die Leviten den Gott Israels mit lauter Stimme. Und ihr König Josaphat unterwies das Volk und bestellte die Sänger dem Herrn, daß sie lobten in heiligem Schmuck und vor den Gerüsteten herzögen und sprächen: »Danket dem Herrn, denn seine Barmherzigkeit währet ewiglich.« Und da sie anfingen mit Danken und Loben, ließ der Herr einen Hinterhalt kommen über die Kinder Ammon und Moab, und sie wurden geschlagen.
Immer wieder bezeugt auch der Apostel Paulus in seinen Briefen, daß er für seine Gemeinde dankt. Er sagt: »Ich danke meinem Gott allezeit eurethalben für die Gnade Gottes, die euch gegeben ist in Christo Jesu.« Ja, er dankt seinem Gott, sooft er an die Gemeinden denkt. Ist es nicht ein wunderbares göttliches Gesetz, daß, während wir Gott für Seine Kinder danken, es Ihn freut, diese zu segnen? Wir machen einen großen Fehler, wenn wir zu viel die Fehler an unserem Nächsten sehen. Das wird uns nur entmutigen und ihm nicht helfen.
John Hyde, der durch seinen Gebetsgeist und die großen Erweckungen, die ihm der Herr in Indien schenkte, bekannt ist, pflegte gelegentlich eine unver-geßliche Lektion zu erzählen, die ihm der Herr einmal gab. Er war für eine kurze Ruhezeit in den Bergen gewesen. Da ihn der innere Zustand eines Predigers besonders beschäftigte, beschloß er, der Fürbitte für ihn genügend Zeit einzuräumen. Während er seinem himmlischen Vater ungefähr folgendermaßen sein Herz ausschüttete: »0 Gott, Du weißt, wie kalt dieser Bit-der ist«, schien sich plötzlich eine Hand auf seine Lippen zu legen, und eine Stimme sagte in ernstem Vorwurf: »Wer ihn antastet, der tastet meinen Augapfel an.«
Ober Hyde kam eine große Angst. Er hatte sich schuldig gemacht, einen Bruder vor Gott anzuklagen und ihn zu richten. Er fühlte sich gedemütigt und ge züchtigt. Sofort bekannte er seine Sünde und rief das kostbare Blut Christi an, das von jeder Sünde reinigt. Dann rief er aus: »Vater, zeige mir doch in meines Bruders Leben, was da lieblich ist und wohllautet.« Blitzartig erinnerte er sich, wie der Prediger einst um Christi willen alles aufgegeben und wieviel er durch seine Nächsten dadurch erlitten hatte. Er gedachte der Jahre anstrengendster Arbeit in einer schwierigen Gemeinde mit zahlreichen Streitfällen, die er mit Takt geschlichtet, und welch vorbildlicher Gatte er war. Eins nach dem andern tauchte vor ihm auf, und die Zeit der Fürbitte für den Bruder wurde mit Danksagung zugebracht. Als Hyde dann zurückkehrte, fand es sich, daß jener Prediger gerade zur selben Zeit eine große innere Belebung erfahren hatte.
Danke dem Herrn für deine Nächsten und für deine Lieben. Danke Ihm allezeit und ohne Unterlaß für alles. Rühme Seinen Namen. Lobpreis hebt deine Augen vom Kampf zum Sieg empor. Der Sieg ist durch Jesus Christus schon errungen. Loben und Danken wird den Sieg Gottes in dein Leben und das Leben deiner Lieben bringen.
Auf John Hyde lastete oft eine schwere Last für verlorene Seelen, daß es ihm buchstäblich zur Pein wurde. Und wenn Gott einmal nicht segnete, so fragte er den Herrn, was in ihm das Hindernis sein könnte. Aber ohne Ausnahme fand er, daß es der Mangel an Loben und Danken in seinem Leben war. Durch Loben und Danken wird das Volk Gottes gesegnet und die Kirche Jesu Christi neu belebt werden.
Die koreanische Kirche gilt als die lebendigste Kirche dieser Welt. Aber was ist das Geheimnis des geistlichen
Lebens in dieser Kirche? Als Evangelist Dr. Billy Gra-ham während der Zeit des koreanischen Krieges einen Besuch in jenem Land machte, kam erhinter dieses Geheimnis. Er berichtet selbst:
»90 Prozent aller Kirchen in Korea haben eine tägliche Gebetsversammlung zwischen 5 und 7 Uhr morgens. An 365 Tagen im Jahr. Wissen wir, wie sie beten? Unsere Brüder bei uns würden erstaunt sein, wenn sie sie zur gleichen Zeit laut zusammen beten hören würden, während Tränen über ihre Wangen rollen. Die Temperatur ist draußen Null. Kein Dach ist auf der Kirche, keine Sitze sind in der Kirche. Bekleidet mit.ih-ren dünnen Baumwollkleidern stehen sie da. Wir frieren in unseren dicken, schweren Pelzjoppen. Aber sie beten weiter, indem sie zu Gott schreien: >Nega, nega, nega!< Ich fragte: >Was bedeutet das?< Man sagte mir: >Es bedeutet: Dank sei Dir, Dank sei Dir!< Aus ihrer Armut, ihrem Leid heraus sagen sie: >Dank sei Dir, o Herr, Dank sei Dir<!«
Liebe Freunde, haben wir nicht viel mehr Grund, den Herrn zu loben und zu preisen? Liegt vielleicht der Grund unseres Zukurzkommens darin, daß wir zu wenig dankbar sind? Laßt uns wieder mit Danken vor das Angesicht Gottes kommen. Danket dem Herrn, denn Er ist freundlich und Seine Güte währet ewiglich!
Lobpreis - Zeichen der Herrschaft Jesu
Von Hans R. Waldvogel
Das Preisen ist eine bestimmte Tat Gottes inmitten Seines Volkes. Der Heilige Geist sagt: »Wenn ihr den Herrn nicht preist, wird euer Vorhaben fehlschlagen.« Das sollten wir sorgfältig beachten. Es ist eine Reich-gotteserfahrung. Wenn Jesus Christus in uns und durch uns jauchzt, haben wir den Beweis, daß das Königreich zu uns gekommen ist.
Das Preisen Gottes ist der höchste Ausdruck des Glaubens. Es setzt Jesus auf den Thron. Die Ursache, weshalb die Gläubigen zuzeiten Gott nicht preisen, liegt darin, daß ein anderer in ihnen regiert. Wir müssen für die Tatsache erwachen, daß unser himmlischer Vater ein Königreich zu vergeben hat; es ist aber ein anderes Reich als das von Alexander dem Großen oder Napoleon. Es ist in dir— Preis sei Gott! Es ist Christus, der von dem Vater auf den Thron erhoben wurde; wo bisher die Sünde regierte.
Welchen Nutzen hat für uns ein Reich, in dem wir durch Peitschenhiebe zum Gehorsam getrieben werden? Wie ganz anders ist es doch, wenn das Gesetz des Geistes, der da lebendig macht in Christus Jesus, mich beherrscht! W6 das Gesetz der Sünde und des Todes in meinem Herzen, meiner Seele und meinem Geiste regierte, ist jetzt Jesus auf den Thron erhoben.
Wenn der König in deinem Herzen regiert, wird Er in dir jauchzen und nicht du selbst. Du wirst nur deine
Stimme und deinen Leib, deine Seele und deinen Geist Ihm leihen, aber Er bewirkt das Jauchzen. Das Preisen wurde eine köstliche Entdeckung in meinem Leben.
Als ich zur Schule ging, entdeckte ich, daß Salpetersäure Kupfer verzehrt; und später entdeckte ich, daß das Preisen den Unmut verzehrt.
@1972 Misssionswerk Stimme des glaubens