Geistliche Gesänge in Gedichten, J N Darby

03/25/2023
von Christ-und-Buch Günter Arhelger

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Da die Lieder von J. N. Darby, die in England unter dem Titel «Spiritual Songs» erschienen sind, vielen zur Ermunterung und Erbauung dienten, glauben wir, dieselben auch in deutscher Sprache herausgeben zu dürfen, in der Hoffnung, daß sie auch in dieser Sprache manchen zum Segen sein werden.
Bruder Darby selbst sagt über die «Spiritual Songs'>:
«Sie sind Wirklichkeit und nichts Erdichtetes. Wir haben direkte Anweisung der Heiligen Schrift, zueinander in ‚Psalmen, Lobliedern und geistlichen Liedern' zu reden (Kolosser 3, 16). Dies aber bedeutet in Rhythmus und Versmaß angeordnete Kompositionen; daher urteile ich, daß wir zu solchen Dichtungen durch die Heilige Schrift ermächtigt sind. Die ‚Spiritual Songs' sind nicht so sehr niedergeschriebene Erkenntnis wie in einer Predigt, sondern die Antwort des Herzens auf die Offenbarungen unseres Herrn. Es ist der Heilige Geist, der diese Zuneigungen weckt und entfaltet, und diese können nichts anderes sein, als Lob. und Preis, Dank und Anbetung, Dem, der uns so geliebt hat. Wer diese geistlichen Lobgesänge mit anbetendem Herzen liest, wird selbst zu der Person des Herrn hingezogen."
Es ist also nicht die Person J. N. Darbys, die uns veranlaßte, seine Lieder in die deutsche Sprache zu übertragen, wie sehr wir ihn auch lieben und schätzen. Was uns leitete war die Armut der deutschen Poesie an solch ausgesprochenen Gesängen der Anbetung. Auch waren wir von dem Wunsche beseelt, daß diese Lobgesänge ein Echo in den Herzen der Leser finden möchten, zum Preise und zur Verherrlichung des Lammes, das uns erlöst hat.


Wir waren uns dessen wohl bewußt, daß es nicht leicht sein wurde, diese Lieder mit ihren herrlichen Gedanken getreu wiederzugeben, da sich eben Poesie nicht wörtlich übertragen läßt. Doch haben wir uns strenge an die Grundgedanken gehalten, allerdings hie und da, wo es notwendig erschien, auch etwas gekürzt. Diejenigen Lieder, welche oft zwanzig bis dreißig Verse umfaßten, haben wir in zwei bis-vier Teile getrennt und diese, den Hauptgedanken entsprechend, in von einander unabhängigen Gedichten wiedergegeben. Wir sind der Auffassung, daß sich der Wert der Gesänge hierdurch noch erhöht.
Möge der Herr denn in Seiner Gnade diese schlichten Verse segnen! Es ist unser Gebet, daß sie vielen zur Ermunterung und zur Erbauung dienen möchten, zum Lobe unseres geliebten Herrn und Heilandes.

Des Herrn Ruf I

Eine wundersame Stimme, 
Mächtig und doch so vertraut,
Rufet mich abseits der Erde; 
Lockt und ruft, bald leis, bald laut.

Aus unsichtbar' fernen Welten, 
Dringt ihr klarer, sanfter Klang, 
Meine Seele zu umwerben, 
Zu erfüll'n mit Lobgesang.

Sie erquickt das unruhvolle, 
Das verzagte, kranke Herz, 
Mit des Himmels süßem Frieden; 
Trost ist sie in jedem Schmerz.

Ja, Herr, Deine Stimm' alleine, 
Keiner andern Stimme Ton, 
Ruft aus dieser Welt die Seele, 
Hin, zu Gottes Gnadenthron.

Dort, in andre, neue Weisen, 
Stimmet meine Seele ein; 
Atmet, lebet und gedeihet 
Unter Deinem Gnadenschein.

Lob' den Herrn! 0 meine Seele! 
Hat doch Seiner Stimme Macht 
Mich nun zu sich hingezogen, 
Seine Gnad' mich frei gemacht!

Geht es hier durch manch Gedränge, 
Oftmals auch durch dunkle Nacht; 
Mir genügt, daß Seine Stimme, 
Seine Lieb', mich glücklich macht.


Des Hrrn Ruf II

Ach, mein Leben war ein Jagen, 
Hastend eilt' ich meinen Pfad; 
Doch die Sehnsucht meines Herzens, 
War, zu ruhn in Deiner Gnad'.

Ja, Herr, Deine große Treue 
Zog mich fester zu Dir hin, 
Wo in sel'gen, lichten Höhen, 
ich in Deiner Nähe bin.

Du, Herr, meiner Hoffnung Krone, 
Den hinieden ich gekannt.
Rufst mich aus des Lebens Nöten, 
Hin zum ew'gen Heimatland.

Du bist Labsal meinem Herzen, 
Du, o Herr, mein köstlich Teil. 
Und mir winkt nach Sarg' und Leiden, 
Dort bei Dir ein ew'ges Heil.

In der Sel'gen Lobgesänge 
Möchte stimmen ich so gern, 
Meines Glückes höchste Fülle 
Ist bei Dir, dem treuen Herrn.

Deine Nähe füllt die Seele 
Mit der Hoffnung hellm Schein. 
Ja, mit ew'ger Lieb' Geheimnis 
Füllst mein Herze Du allein.

Des Herrn Ruf III

Herr, segne meinen Dienst auf Erden,
Den zu erfüllen Du mir gibst;
Gib, daß mein Tun nach Deinem Willen, 
Der Du mich ja so innig liebst.

Du, Herr, bist meines Herzens Wonne, 
Mein wolkenloses, helles Licht.
Du bist mein Schild und meine Stärke, 
Mein Hoffen, meine Zuversicht.

In Dir ist endlos meine Freude. 
Nicht faßt mein Herze Deine Pracht 
Und keine Sprache hier auf Erden 
Nennt Deine Herrlichkeit und Macht.

Herr, laß auf Dich allein mich warten. 
Mein Leben mög' nur dieses sein, 
Dir treu zu dienen, Herr, hienieden, 
Dann wird Dein Segen mit mir sein.

Des Hrrn Ruf IV

Herr, komm' bald! Du kennst die Herzen, 
Weißt um alle Sorg' und Pein.
Innig sehnt sich meine Seele
Ewiglich bei Dir zu sein.

Oh, wir werden bald Dich schauen, 
Droben in der Herrlichkeit;
Sel'ge Hoffnung, dort zu ruhen, 
Fern der Erde Not und Leid.

Herr, Du rufst uns nach der Heimat 
Dort im Licht, im Vaterhaus. 
o wie unaussprechlich herrlich, 
Ruhn wir droben bei Dir aus!

Du, des Herzens wahre Sonne, 
Meine ew'ge Liebe, Du,
Schenkst in Gottes heil'ger Nähe, 
Meiner Seel für immer Ruh'.

Das ewige Lied

Voll von Freude und Anbetung Stehen um des Vaters Thron, 
All die Scharen der Erlösten Und verherrlichen den Sohn.

Unzählbare Stimmen rufen: «Gotteslamm!» Mit Jubelschall. 
Hell durch alle Himmel klingt es, Endlos tönt der Widerhall.

Deine Siege preist die Schöpfung, Keine einz'ge Stimme fehlt; 
Bis voll inniger Anbetung, Alles rings in Schweigen fällt.
Dann, aus übervollem Herzen, Dringt ein Ruf, voll Kraft und Macht:

«Preis dem Lamm! Das uns von Sünden Und vom Tode frei gemacht!»
Preis dem Lamm!« Tönt's durch die Himmel. Die Erlösten stimmen ein, 
In das Lied der ew'gen Lieb; Dieses Lied, so hell, so rein.

@R.Müller-Kersting 1948

Darby J.N. Gott in der Wüste Geistliche Gesänge in Gedichten

06/23/2023
von Christ-und-Buch Günter Arhelger

Gott in der 'Wüste
Auf! Erhebe dich, o Seele,Gott führt selbst dich an der Hand; 
Kann Sein Werk doch niemand hindern, Führt Er uns aus fremdem Land.

Sei getrost, denn Seine Hände Schützen uns in Kampf und Streit. 
Ja, durch Seine Macht alleine Die Gefang'nen Er befreit.

Führt der Weg auch durch die Wüste, Durch ein dürres, ödes Land; 
Fließen uns doch frische Bronnen, Klare Flut, aus Gottes Hand.

Göttlich Licht umstrahlt die Wege, Er selbst weiset uns den Pfad. 
Heilge Segnung, reich Gedeihen, Schenkt Er 'uns in Seiner Gnad'.

Ferne von Aegyptens Freuden, Schau'n wir Seiner Liebe Meer, 
Seine Langmut, Huld und Gnade, Sehn wie heilig, Gott, der Herr.