Quell allen Lebens Gedichte, Käte Walter

02/28/2023
von Christ-und-Buch Günter Arhelger

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Bei dir ist die Quelle des Lebens.
Psalm 36,10

Der Quell des Lebens, Herr, bist du,
du bist der Friede, bist die Ruh,
der Seele tiefe Stille.
Von dir kehrt niemand leer zurück,
du schenkst dem Herzen wahres Glück,
in dir ist ja die Fülle.

Wo man auch schöpft, ob dort, ob hier,
wir finden Kraft doch nur bei dir,
denn du, Herr, bist das Leben.
So gib, daß unser Krug nie leer
und wir zu deines Namens Ehr
auch dankbar weitergeben!

Herr, lehre uns beten!
Lukas 11, 1

Die Jünger, die den Weg mit dir gegangen, 
um deiner Weisheit Lehren zu empfangen, 
sie ahnten nur das heilige Geschehen, 
wenn sie dich einsam sahn zum Vater flehen, 
Ach, könnten sie so vor den Vater treten! 
Inbrünstig bitten sie: „Herr, lehr uns beten!

Und wir? Wer hilft den glaubensmüden Schwingen, 
daß sie mit starkem Stoß zum Himmel dringen? 
Der Worte viel, doch ohne Kraft und Leben,
sie können niemals aus dem Staub uns heben. 
Kraftlos wir immer wieder unterliegen 
und möchten aufwärts steigen, glaubend siegen.

So wollen bittend wir vor dich hintreten 
wie deine Jünger einst: „Herr, lehr uns beten!

Eins erbitt ich für die dunkelste der Lebenstunden, 
für des Herzens allergrößte, herbste Wunden, 
daß kein Leid mich schlägt so tief in Bann, 
daß für Gottes Güte ich nicht danken kann!

Advent 

Wie traut hält uns umfangen, 
Advent, dein lichter Schein! 
In Herzen voller Bangen zieht 
nun die Freude ein. 

O Welt, was kannst du geben, 
das dem, der kommt, ist gleich? 
Er bringt uns Heil und Leben 
und macht uns froh und reich.

Der größte Glanz hienieden 
auf unsrer Erdenbahn gleicht 
niemals jenem Frieden, 
den Christus geben kann.  

Drum halte ihm die Treue, 
wohin du immer gehst, 
damit es dich nicht reue, 
wenn du einst vor ihm stehst.

Du, Herr, wollst uns bereiten. 
Lös unser ganzes Sein von den 
Vergänglichkeiten, daß wir 
dich sehn allein!  

Mit dir kam Licht und Leben 
in diese Welt hinein. Hilf, 
daß wir weitergeben von diesem 
Freudenschein!

Daß uns die Gnadenzeiten, 
in denen wir noch stehn, 
nicht ungenutzt entgleiten, 
das ist's, was wir erflehn. 

Wie bald erlischt die Kerze - 
verrinnt, was auch geschah! 
Du wandelbares Herze, 
sei wach! Der Herr ist nah!