III. Plymouth (3)

01/20/2023
von Christ-und-Buch Günter Arhelger

III. PLYMOUTH

(1) Nicht Oxford, sondern Plymouth sollte in England der Beginn dieser großen Bewegung werden, die der Herr überall auf der Erde entstehen lassen wollte. Newton und Wigram hatten sich beide in Plymouth niedergelassen. Dort lernten sie einen bemerkenswerten Mann von 27 Jahren kennen, Percy F. Hall, Sohn eines Pro­fessors der Theologie und selbst Kapitän der Küstenwache in Plymouth. 

Dieser hatte seine Stellung als marineoffizier aufgegeben, seine Besitzungen verkauft und führte ein sehr schlichtes Leben. Mit Newton besuchte er in dem Boot der Kü­stenwache verschiedene Orte, wo Hall in den Häusern predigte und Newton die Ge­bete las. Durch diese Predigten wurden sehr viele angezogen. Im Lauf des Jahres 1831 lud Newton Darby ein, nach Plyniouth zu kommen, vor allem, um dort in den Kirchen zu predigen. 

Darby kam und logierte in Plymstock bei dem bekanntgeworde­nen Bruder Richard Hill, der bereits früher Brot gebrochen hatte. Das große Werk, das sich bald ausbreitete, war für Wigram, einen sehr vermögenden Mann, der Anlaß, eine ungenutzte Kapelle zu übernehmen, die sogenannte Vorsehungskapelle (deshalb wurden sie in der Stadt "Vorsehungsmenschen" genannt). Dort wurden fortan jeden Montagabend Vorträge gehalten (im besonderen über die Prophetie), denen auch viele Geistliche beiwohnten. 

Viele andere Geistliche widersetzten sich jedoch dieser neuen Bewegung heftig und verbreiteten allerlei Lügen darüber. Schon bald begann man, wahrscheinlich am Ende der Erbauungszusanuenkünfte, Brot zu brechen. Nach einigen Monaten, während eines Besuchs von Darby, schlug Wigram vor, am Sonntagabend in der Sakristei mit einigen Brot zu brechen. Bereits eine Woche später wurde dies (gegen den Willen von Darby und Newton) in die Kapelle selbst, und zwar auf den Sonntagmorgen, verlegt.

So entstand 1832 in Plymuth die erste "Versammlung" in England. Viele Gläubige verkauften ihre Juwelen zugunsten der Armen und entledigten sich weltlicher Bücher, Kleidung und Hobel, ohne daß jemand sie dazu aufforderte. Das einzige Motiv war das innige Verlangen, sich für den Herrn abzusondern von allem, was zu Ihm in Gegensatz stand, und Sein Kcmmen zu erwarten. 

Die Brüder waren beständig beieinander; nach einem Privatleben war kein Verlangen. Newton hatte neben seiner Familie beständig etwa sieben oder acht Personen zu Tisch, sogar während einer ernsten Krankheit. Das war 1836 und führte dazu, daß Harris und Soltau (siehe unten) seine seelsorgerische Arbeit übernahmen, so daß Newton sich auf das Schreiben und Predigen beschränken konnte.

(2) Kurz nach dem Beginn im Jahre 1832 entstand durch Wigram auch ein Zeugnis in London. Er verbrachte allerdings die meiste Zeit in Plymuth. Darby selbst blieb nur kurze Zeit in der Stadt, doch die Ereignisse dort hatten einen tiefen Eindruck auf ihn gemacht. "Plymouth", so schrieb er im April 1832 aus Dublin, "hat das Bild des Christentums für mich verändert, dadurch daß ich Brüder fandl die einträchtig zusaimen handelten. "

Wiederholt schrieb er 1832 Briefe an und über die Brüder in Plymuth, aus denen seine warme Zuneigung und besondere Fürsorge für das junge Zeugnis an diesem Ort hervorgeht, das zahlenmäßig schnell zunahm. In diesem Jahr gab auch der, bereits genannte begabte J.L. Harris (39 Jahre und damit ältester Bruderl) sein Pfarramt auf und schloß sich den "Brüdern" an. 

Zwei andere fähige männer folgten, der 26‑jährige Pfarrer HenrY Borlase (der jedoch schon 1835 starb) und 1835 Samuel P. Tregelles, ein angeheirateter Vetter Newtons, der später ein gelehrter Textkritiker wurde. In dieser Zeit waren dort ungefähr achtzig in Gemeinschaft, doch einige Jahre später waren es bereits vie­le Hunderte. 

In Plymuth erschien auch die erste Zeitschrift der Brüder, Der Christliche Zeuge, begonnen 1834 von Borlase und nach dessen Tod von Harris fortgesetzt. Da in Plymuth das Zeugnis in England begann, sich vor allem von dort ausbreitete und in Plymuth auch die meisten Druckschriften erschienen (1838 wurde ein Verlag gegründet, u.a. von dem bekanntgewordenen Bruder Henry W. .Soltau), wurden die Brüder allmählich überall "Plymouth‑Brüder" genannt, und das ist in den englischsprechenden Ländern bis heute der Fall.

IV. Powerscourt (4)

01/20/2023
von Christ-und-Buch Günter Arhelger

IV. POWERSCOURT

(1) Einer der Gründe, weshalb soviele Gläubige aus den Kirchen austraten, war die weitgehende Verweltlichung dieser Kirchen, die menschliche Einrichtungen ge­worden ‑waren, worin Ungläubige mühelos Pfarrer werden konnten, wo aber evangeli­schen Christen das Leben schwer gemacht wurde. 

Vor allem jedoch lernten diese Gläubigen, die sich absonderten, verstehen, daß der Herr in Seinem Wort lehrt, wie die Seinen sich in Einfalt zu Seinem Namen hin versammeln sollen, getrennt von ungeistlichen, fleischlichen Einrichtungen und Ämtern, um auf der Grundlage der Einheit des Leibes Christi zu Seinem Gedächtnis Brot zu brechen. wo Gläubige in Gehorsam gegenüber dem Herrn wandeln wollen, gibt er auch Licht über andere Wahrheiten. 

Und so sehen wir die eindrucksvolle Erscheinung, daß Gott nicht nur ein helleres Licht auf die Wahrheit über die Versammlung strahlen ließ, sondern auch auf die Prophezeiungen. Die Zeit Philadelphias wurde zugleich die Zeit des Rufes: "Siehe, der Bräutigam1 Gehet aus, ihm entgegeni", durch den viele Chri­sten erwachten. Und so, wie das Licht über die Versammlung nicht einem Bruder geschenkt wurde, sondern vielen zugleich und an vielen orten, so wirkte der Herr auch das Verständnis über die Zukunft gleichzeitig bei vielen.

In den Jahren 1812 bis 1825 wurden verschiedene Bücher veröffentlicht über die Wiederherstellung Israels, über das Kommen und die Regierung des Messias. Das meiste Aufsehen erregte das Buch von Manuel de Lacunza (Pseudonym: Ben‑Ezra), einem bekehrten Juden und Jesuiten‑Pater in Chile. 

Dieses Buch (Das Kommen des Messias in Herrlichkeit und majestät), das ein sehr bemerkenswertes Licht auf den Antichristen warf, auf die Wiederkunft Christi, die zweierlei Auferstehungen und das Tausendjährige Reich, wurde von Edward Irving aus dem Spanischen über­setzt und erschien 1827 in London. DieeBegeisterung Irvings brachte viele dazu, die Prophezeiungen ernsthaft zu studieren. 

Bellett, der Anfang 1828 London be­suchte, hörte dort bereits diese prophetischen Neuigkeiten und schrieb darüber entzückt an Darby. Zurückgekehrt nach Dublin, sprach er mit Darby weiter über das neuerworbene Licht, stellte fest, daß dieser dafür schon völlig zubereitet war und durch das Studium der Schrift schnelle Fortschritte in der Wahrheit der Prophezeiungen machte. 1830 kam Darby durch das Studium von 2. Thessalonicher 2 zur vollen Erkenntnis der herrlichen Wahrheit über die Entrückung der Versamm­lung, die einige Zeit vor der Erscheinung Christi auf der Erde stattfinden wird.

(2) Das wiederbelebte Interesse an den Prophezeiungen führte zu einer Reihe jährlicher "prophetischer Zusanuenkünfte" (von 1826 bis 1830) in dem Haus des wohlhabenden Bankiers und Parlamentariers Henry Drummnd in Albury Park. Hierbei waren viele evangelische Führer anwesend, und namentlich Irving spielte dort eine führende Rolle. 

Die Prophezeiungen wurden intensiv studiert, vor allem in Verbindung mit dem Verfall der Christenheit und ihrem Gericht. Man kam nicht zu einer Einstinmigkeit, wohl aber zu allerlei wilden Spekulationen. Albury wurde der Geburtsort sowohl einer mächtigen Pfingstbewegung als auch der Apostolischen Kirchen.

1830 nahm an der Konferenz eine sehr gottesfürchtige junge Frau teil, Lady Po­werscourt, geb. Theodosia Howard, die 1819 zur Bekehrung gekonnen war. 1823 war sie die zweite Gemahlin von Lord Powerscourt geworden, einige Monate vor dessen Tod. Sie und ihr Mann waren stark beeinflußt von Robert Daly, dem streng evange­lischen Pfarrer von Pawerscourt und späteren Bischof von Cashel. Jemand schrieb über die fromm Gräfin von Pawerscourt: "Sie schien im Hiniml zu leben und kaum die Erde zu berühren".4 Sie war gewohnt, in ihrem Haus unter der Leitung von Pfarrer Daly regelmäßige Zusammenkünfte über die Prophetie zu halten. Begeistert über das, was sie in Albury erlebt hatte, begann sie in ihrem Haus ebenfalls mit jährlichen Konferenzen über die Prophetie. Zu diesen Zusamnenkünften, die von

4 Nrs. H. Madden, Mewir of the late Right Rev. Robert Daly, D., Lord Bishop of Cashel (London, 1875), S. 23.

1831 bis 1833 stattfanden, wurden junge Männer, die die Bibel erforschten, aus dem ganzen Vereinigten Königreich eingeladen. Darby war stets anwesend und spielte eine führende Rolle. Während dieser Zeit erwog er sogar eine Heirat mit Lady Powerscourt; die Brüder rieten ihm jedoch dringend davon ab, weil eine Ehe ihn in seinen Reisen und in seinem Dienst hindern würde. Als er ihr dies schrieb, war sie bereitwillig, ihn für das Werk des Herrn aufzuopfern, doch Dar­by selbst mußte später sagen: "Ich habe von einer Heirat abgesehen, aber ich habe ein Herz gebrochen."5 Menschlicherweise gesprochen hat dieses für sie so schwere Opfer sicher ihren Tod beschleunigt ...

An der ersten Konferenz auf Powerscourt (4. bis 7. Oktober 1831) nahmen fünfund­dreißig Pfarrer teil, fünfzehn andere Brüder und zwanzig Damen; sie stand unter der Leitung von Daly. Die Themen, die behandelt wurden, waren die "Geistesgaben" (über die der anwesende Irving viel Verwirrung stiftete), der Verfall in der Staatskirche, die Auslegung der 1260 Tage (Daniel 12; Offenbarung 11 und 12), die Frage, ob die Versammlung durch die große Drangsal gehen wird, ob wir in "den letzten Tagen" leben, und die Möglichkeit einer zukünftigen, persönlichen Regierung‑ Christi auf der Erde. Deutlich wurde die hinnlische Berufung der Ver­saumlung gegenüber der irdischen Berufung Israels herausgestellt.

(3) Vom 24. bis 28. September 1832 wurde die zweite Powerscourt‑Konferenz gehal­ten. Darby hatte einige enttäuschende Erfahrungen mit der Staatskirche hinter sich, die sich mehr und mehr dem röm. Katholizismus näherte, und er hatte f lam­mende Proteste gegen Bischof Whateley geschrieben. So kam er nach Powerscourt, wo er wieder eine Anzahl Pfarrer und andere Christen traf, unter ihnen eine Rei­he "Brüder". 

Mit letzteren hielt er jeden Morgen und Abend eine Gebetsstunde und wurde dadurch sehr ermutigt. In starkem Maß erfuhren sie die Leitung des Geistes Gottes; dadurch gab es glücklicherweise keinen öffentlichen Wortstreit, obwohl einige der Anwesenden einen sehr ablehnenden Standpunkt einnahmen. Man begann mit einer Untersuchung über die Anführungen aus dem Alten im Neuen Testament, sodann über den prophetischen Charakter eines jeden Bibelbuchs, vor allem der drei großen jüdischen Feste, des Segens Jakobs, der Gleichnisse in den Evange­lien und der Briefe in Offenbarung 2 und 3. 

Danach wurde die Frage behandelt, ob man einen persönlichen Antichristen zu erwarten hätte (was man nun ziemlich allgemein annahm, während früher verschiedene dies abgelehnt hatten), und wenn ja, wem er offenbart werden würde, und ob es eine oder zwei böse Mächte in der End­zeit gegen würde. Ferner: Was bedeutet "Heilige" in der Prophetie und auch im Neuen Testament? Und welchem Bündnis zufolge besaßen die Juden das Land und wer­den sie es besitzen? Ein ganzer Tag wurde verwendet für den vergleich von Daniel mit der Offenbarung, worauf viel Licht geworfen wurde. 

Der letzte Tag wurde der ernsteste: die heutige Situation und ihr moralischer Charakter wurden im Licht der Schrift untersucht. Es war eine tiefgehende Diskussion über die herrschenden antichristlichen Mächte, und die "Brüder" warnten ernstlich vor dem zunehmenden Verfall und wiesen auf die Verantwortlichkeit der Gläubigen hin, sich vcm Bösen abzusondern. Abends hielt Pfarrer Daly, der wieder die Leitung hatte, eine be­wegte Ansprache, worin er traurige Kirchenspaltungen voraussah und sagte, lieber nicht auf der Erde bleiben zu wollen, um nicht Zeuge des kommenden Bösen zu wer­den.

Lady Powerscourt verbrachte die folgende Nacht in Tränen. Doch dann traf sie die Entscheidung, ebenfalls den Weg der Absonderung zu gehen; sie war jedoch die einzige aus Dalys Pfarrbezirk, die diesen Weg ging. Ein anderer besuchte die Versammlung zwar noch in Dublin, schrieb aber an Daly, daß er um der Dinge wil­len, die er bei den "Brüdern" gesehen hatte, nichts davon halte, die eigene Kir­che zu verlassen. 

Natürlich war die gefühlvolle Lady Powerscourt tief betrübt darüber, daß ihr neuer Weg sie von Daly trennte, der das Mittel zu ihrer Be­kehrung und jahrelang ihr Trost und ihre Stütze gewesen war. Er selbst nahm die Trennung in einer guten Gesinnung hin, weil er sah, daß ihre Überzeugung auf­richtig war, doch machte er sich Sorgen über die Möglichkeit, daß weniger auf­richtige Seelen sich nun auch von der Kirche trennen könnten, wo doch die Bibel wenigstens noch gelehrt würde.

(4) Die dritte und letzte Pawerscourt‑Konferenz, gehalten vcm 23. bis 28. Sep­tember 1833, war die wichtigste und erwies sich als von großer Bedeutung für die Entwicklung der "Versammlungen". Daly nahm wegen der "sektiererischen Tendenzen" nicht mehr daran teil (zudem ließ er sich in Cashel nieder, wo er Bischof wur­de); die Konferenz stand nun unter der Leitung von John Synge von Schloß Glanmo­re, einem "Laien".

Es waren auch einige Pfarrer und Irvingianer anwesend, doch die meisten waren (künftige) "Brüder", sowohl aus Irland (Darby, Bellett, Sto­ney, Maunsell, Mahon) wie auch aus England (Wigram, Hall, Newton, Soltau, Har­ris) wie auch einige, die ich noch nicht genannt habe: Sir Alexander Campbell, Sir F.Edward Denny, Kapitän W.G. Rhind und die führenden Brüder von Bristol: Geor­ge Müller und Henry Craik; den letzteren hatten wir schon kennengelernt als Hauslehrer von Groves; er wurde von Synge, bei dem er anschließend als Hausleh­rer tätig war, nach Pawerscourt eingeladen. Diese Brüder hatten jedoch noch nicht alle eine entschiedene Wahl getroffen; an einer Zusammenkunft zum Brotbrechen, die während der Konferenz im Gartenhaus der Lady Powerscourt gehalten wur­de, nahmen jedenfalls nur sechs Brüder teil: Darby, Bellett, Hall, Newton, mül­ler und Craik.

Die Besprechungen (die um sieben Uhr mrgens mit einer Gebetsstunde anfingen) waren eine Fortsetzung der früheren Konferenzen. Synge bat jeden Bruder, über ein bestimmtes Thema zu sprechen. Darby sprach als letzter, und zwar stunden­lang, wobei er alles erörterte, was zuvor gesagt worden war. Aufs neue betonte man den Verfall der organisierten Christenheit und die Notwendigkeit, sich ihr zu entziehen. Sehr bedeutungsvoll war das Studium der verschiedenen Haushaltun­gen: der jüdischen Haushaltung, der christlichen Zeitspanne und des kommenden Friedensreiches.

 Themen wie die Entrückung der Versammlung vor der großen Drang­sal wie auch die Auslegung der siebzig Jahrwochen Daniels wurden stärker be­'leuchtet, machten aber auch die Hartnäckigkeit der calvinistischen Auffassungen Newtons offenbar. Hauptsächlich den Gedanken von der Entrückung der Versammlung vor den Gerichten und der Erscheinung Christi verwarf er heftig. Er besuchte denn auch diese prophetischen Zusammenkünfte in Irland nicht mehr (ausgenommen im Jahre 1836), sondern hielt 1834 eine gesonderte Konferenz in Plymuth, zeit­gleich mit der der anderen BrÜder und über dieselben Themen.

 In Powerscourt konnten die Konferenzen nicht fortgesetzt werden, weil der Stiefsohn der Lady Pawerscourt das Alter erreicht hatte, wo er die Verwaltung des Gutes übernahm. Synge wollte die Konferenz nach Glanmore verlegen, doch Darby zog Dublin vor, so daß Lady Powerscourt dort ein Hotel mietete, wo die Zusammenkünfte von 1834 bis 1836 jährlich stattfanden und fast ausschließlich noch von "Brüdern» besucht wurden. Sie selbst zog sich in ein sehr einsames Haus zurück, das von vielen als eine Art "Kloster" betrachtet wurde. Am 30. Dezenter 1836 starb diese bemerkens­werte, gottesfürchtige Frau in noch jungem Alter an Scharlach. Auf ihrem Kran­kenbett bat sie ihre Freunde, nicht für ihre Genesung zu beten, denn sie ver­langte "nach Haus, nach Haus" um das Angesicht Jesu zu sehen, je eher, desto besser...“

Die dritte Powerscourt‑Konferenz vergrößerte den Bruch zwischen den "Brüdern" und den etablierten Kirchen. Was die ersteren von Beginn an niemals beabsichtigt hatten, nämlich eine neue Bewegung zu bilden, getrennt von den bestehenden Kirchen (genausowenig, wie einst Luther das gewollt hatte), dazu wurden sie nach und nach durch das Verderben, besonders in der Staatskirche, und den heftigen Widerstand von seiten der Geistlichkeit gezwungen. 

Sowohl in Dublin als auch in Plymouth hatte Darby widerstrebend zugesehen, wie die Zusammenkünfte zum Brotbrechen in einen öffentlichen Raum und auf den Sonntagmorgen verlegt wurden. Doch der Weg des Herrn ging unaufhaltsam in der eingeschlagenen Richtung weiter. 1828 hatte Darby zwar bereits sein Amt als Pfarrer von Calary niedergelegt, doch auf seinen Rundreisen danach wurde er überall als anglikanischer Geistlicher empfangen, und er predigte als solcher in den Kirchen. Nun war dies für sein Gewissen schließlich völlig unmöglich geworden. 1833 trat Darby endgültig aus der Staatskirche aus.

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