Jordy Gerhard Die Brüderbewegung in Deutschland 3, seit 1937,

05/12/2023
von Christ-und-Buch Günter Arhelger

 EINLEITUNG
Die Ereignisse des Jahres 1937 haben die Bruderbewegung in Deutschland nachhaltig beeinflußt Der Schlag, den der totalitäre Staat gegen die »Christliche Versammlung« führte, hat zu tiefgreifenden Umwälzungen äußerer und innerer Art geführt, so daß die deutsche Bruderbewegung seitdem ein anderes Bild darbietet, als es vor jenem Schicksalsjahr der Fall war. Dabei darf nicht übersehen werden, daß es nicht nur die Hitler-Diktatur war, die in Leben und Zeugnis der Versammlungen eingriff, sondern daß sich auch die »Bruder« in ihrem Denken und Handeln dem Ungeist des Nationalsozialismus öffneten und auf diese Weise selbst - sicherlich nicht zum Guten - die weitere Entwicklung mitbestimmten. 

Allerdings muß betont werden, daß mit der vorliegenden Darstellung nur die Seite der geschichtlichen Entwicklung erfaßt werden kann die sich hauptsächlich in der Offentlichkeit und unter führenden Personen abgespielt hat Viele persönliche Einzelfälle sind sicherlich differenzierter zu sehen, und gewiß gab es auch unter den »Brüdern« eine Anzahl von Christen, die der totalitären Versuchung innerlich nicht erlegen sind.

Die Bewegung der »Brüder« hatte sich wie kaum eine andere christliche Gruppe (von den - bezeichnenderweise pazifistischen - Quäkern einmal abgesehen) stets zur unmittelbaren Leitung durch den Geist Gottes in allen Lebensbereichen bekannt. Um so erstaunlicher erscheint es uns heute, daß diese Geistesleitung in der Beurteilung einer gottlosen Regierung offensichtlich weithin, mindestens aber gerade bei den maßgebenden Leuten nicht vorhanden gewesen ist Die Grunde nur darin zu suchen, daß die »Bruder« »das von den Vatern ererbte Glaubensgut« nicht selbst besagen', erscheint mir zu vordergründig und auch nicht ganz gerecht. Denn gerade von den Vatern der ersten und zweiten Generation her war eine Haltung gegenüber Staat und Volk ererbt, die die »Bruder« zwar mit den meisten Gläubigen aller christlichen Kreise teilten die aber gewiß mehr mit patriotischer Gewohnheit als mit Geistesleitung zu tun hatte Nach dieser Gewohnheit mußte es ihnen schwerfallen, sich gegenüber einer Parteipropaganda und Staatsführung zurechtzufinden, die so demagogisch vorging, wie es unter Hitler geschah
Will man also die Haltung der »Bruder« gegenüber dem Nationalsozialismus gerecht beurteilen, wird man ihre Einstellung zu Volk und Staat zu beachten haben, wie sie aus dem 19. Jahrhundert von den Vätern her überkommen war.

L Die »Brüder« und der Staat 1. Der grundsätzliche Standpunkt
Der Staat spielte im geistlichen Denken der »Brüder« offiziell keine bedeutende Rolle. Das Bürgerrecht der Kinder Gottes war für sie im Himmel, das Denken der Christen hatte sich vornehmlich auf -die das Reich Gottes betreffenden Dinge zu richten. Der Staat war nur insofern in die Überlegungen einbezogen, als man nach Röm. 13 der: Obrigkeit untertan zu sein hatte. Es ist daher bezeichnend, daß man im Botschaftervon 1853 bis 1937 unter den vielen Bibelstellen, die in den 85 Jahren ausgelegt wurden, nicht eine einzige »Betrachtung« über Röm. 13,1-7 findet. Wohl wurde bei den in Fortsetzungen erscheinenden Gesamtauslegungen des Römerbriefes - 1861 durch J. N. Darby, 1929/31 durch Rudolf Brockhaus - auch die berühmte Stelle behandelt, die das Verhältnis zwischen den Christen und ihrer Obrigkeit bestimmt, aber es geschah doch nur kur24, denn die Autoren waren weniger an der Praxis des Christenlebens als an der Stellung des wiedergeborenen Menschen in Jesus Christus interessiert.
Daher wird auch als Voraussetzung aller Überlegungen, die sich mit dem Verhältnis zur Politik beschäftigen, der Gläubige an seine Fremdlingsexistenz in dieser Welt erinnert; es wird ihm zu verste-hengegeben,
»daß es seine Sache nicht ist, an der Regierung dieser Welt, noch an irgend etwas, was mit dieser Regierung zusammenhängt, teilzunehmen . . . Wir sind in der gegenwärtigen Zeit nicht berufen zu herrschen, sondern zu dulden und zu leiden. Es kommt aber auch für uns einmal die Zeit des Herrschens, und zwar mit Christo über die ganze Schöpfung... Wenn der Christ jetzt schon herrschen und groß sein will, so läuft er der Zeit, die Gott für seine Herrschaft bestimmt hat, voraus und handelt deshalb gegen den wohlgefälligen Willen Gottes« (Darby 1861).
Selbst der Gehorsam gegenüber der Obrigkeit, der u.U. für den Gläubigen mit »Unannehmlichkeiten«, mit »empfindlichen Verlusten und Leiden« verbunden sein könnte, müßte nach Meinung von Rudolf Brockhaus dem Christen um so leichter fallen, weil »seine Interessen nicht mit dieser Erde, sondern mit dem Himmel verbunden« seien (1930).6
Die Unterordnung unter die Regierung wird nahezu bedingungslos gefordert, denn wie in allen anderen Fällen wird auch auf diesem Gebiet die Autorität der Bibel kompromißlos respektiert:

»Da nun die Gewalten durch Gott verordnet sind und die Obrigkeit eine Dienerin Gottes ist so ist das Verhalten des Christen dieser gegenüber sehr einfach. Wir gehorchen Gott in der Obrigkeit, und sobald dieser Grundsatz für uns feststeht verschwinden alle Schwierigkeiten von selbst, 'und alle Fragen sind gelöst« Darby 1861).
Dem Christenwird auch nitht das Recht der Kritik an seiner Regierung zugestanden
»Es ist also unsere Pflicht uns jeder Macht zu unterwerfen ohne uns im geringsten mit der Frage zu beschäftigen, auf welche Weise dieselbe entstanden wer sie ist und was sie tut Wo auch der Christ sich befinden mag, er hat der Obrigkeit zu gehorchen, die heute regiert; kommt morgen eine andere so hat er sich der zu unterwerfen Er macht die leidende Partei aus Auch hat er nicht zu untersuchen ob die durch die Obrigkeit gegebenen Gesetze recht oder unrecht sind er hat nur zu gehorchen wenn dies für ihn auch Schaden und Leiden zur Folge hat«7
Es ist zu bemerken, daß mit den hier genannten »Leiden« nicht etwa jene gemeint sind, die der Christ um seines Glaubens willen zu erdulden hat. Die Leiden, Verluste, Unannehmlichkeiten ergeben sich einfach aus der Tatsache, daß der Gläubige angesichts eines klaren Gehorsamsgebotes gegenüber seiner Regierung keinen Einspruch hat. Bei einer eindeutigen Anordnung Gottes sind eben, wie Darby meint - und Rudolf Brockhaus später ebenso -‚ »alle Fragen gelöst«. Daß aber doch nicht so problemlos »alle Fragen gelöst« sind und das Verhalten des Christen gegenüber seiner Obrigkeit eben nicht - nur »sehr einfach« genannt werden kann, zeigt die Einschränkung, die regelmäßig bei diesem Thema gemacht wird
»Selbstverständlich bleibt das bekannte ... Wort der Apostel: >Man muß Gott mehr gehorchen als den Menschen< allezeit zu Recht bestehen. Stellt eine obrigkeitliche Gewalt eine Forderung an uns die dem klar ausgesprochenen Willen Gottes zuwiderläuft, deren Erfüllung also unser Gewissen belasten wurde dann muß dieser Wille von uns beachtet und der obrigkeitlichen Forderung übergeordnet werden Aber auch nur in diesem Falle In allen anderen habe ich mich einfach zu unterwerfen. . .« (1930).»
Damit nun der Christ möglichst gar nicht erst in diese Ausnahmesituation, in den Konflikt mit seiner Regierung gerat, ist es seine Pflicht, nach 1. Tim. 2,1f. für seine Obrigkeit zu beten,
»auf daß sie sich als eine wahrhaftige Dienerin Gottes darstelle« (1861).1
Damit ist die Haltung der »Brüder« zum Staat bis in die dreißiger Jahre gekennzeichnet. Kurz zusammengefaßt stellt sie sich folgendermaßen dar:
1. Der Christ hat sich nicht in die Politik einzumischen.
2. Er hat jeder Obrigkeit als Dienerin Gottes ohne Abstriche Zuge-horchen.
3. Diese Unterordnung findet nur am Gehorsam gegenüber Gott ihre Grenze.
4. Deshalb sollen die Christen für die Obrigkeiten beten, damit ihnen ein Konflikt mit dem Staat möglichst erspart bleibt.
»Wie einfach macht das den Weg für den Christen!« schrieb Rudolf Brockhaus8 im Jahre 1930 im Blick auf ein solches dem Worte Gottes entsprechendes Verhalten gegenüber dem Staat. Und sicherlich erscheint der Weg des Christen im Staat in dieser Form klar vorgezeichnet. Die wirklichen Probleme aber waren damit, wie sich später zeigen sollte, doch nicht aufgegriffen. Denn wer entscheidet, ob obrigkeitliche Fotderungen dem Willen Gottes zuwiderlaufen? Wer gibt den Ausschlag in der Gemeinde, wenn die Gewissen der einzelnen in unterschiedlicher Weise belastbar sind? Werden nicht auch Christen nach unausgesprochenen vorgegebenen politischen Sympathien oder Antipathien so oder so entscheiden?
Das sind Fragen, die bei einer solchen mehr prinzipienhaften als praxisbezogenen Behandlung des Themas natürlich nicht aufkamen. Und außerdem überstieg die Art, wie ein gottloses Regime einmal vorgehen sollte, das Vorstellungsvermögen der Interpreten von Römer 13 bei weitem, sahen sie doch in der Obrigkeit grundsätzlich die »Dienerin Gottes«, die sich nach ihrem Verständnis zu ihrer Zeit zwar in unterschiedlicher Weise an die Ordnungen Gottes hielt, mindestens aber doch nicht die Christen in irgendwelche Gewissensprobleme brachte. Dem Staat standen die »Brüder« in Deutschland deshalb kaum anders gegenüber als alle übrigen bewußten evangelischen Christen, und im Gesamtzusammenhang dieser Einstellung zu Staat und Obrigkeit muß auch die Haltung der »Brüder« gesehen werden.
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2. Im Kaiserreich (bis 1918)
Die evangelischen Christen und die Monarchie
Den evangelischen Christen im Deutschland und vornehmlich im Preußen des 19. Jahrhunderts fiel es nicht schwer, sich mit ihrem Staat und ihrer Obrigkeit in Übereinstimmung zu fühlen. Das landesherrliche Kirchenregiment der evangelischen Fürsten sicherte in Deutschland seit Martin Luther die Einheit von »Thron und Altar«, und die z.T. als recht fromm geltenden Landesväter hatten gerade unter den bewußten Christen gehorsame und ihnen wohlgesinnte Untertanen. So galten in Preußen alle Herrscher von den Befreiungskriegen (1813/15) bis zum Ende des Ersten Weltkrieges (1918) als gute evangelische Christen, und auch der »eiserne Kanzler« und Gründer des Zweiten Kaiserreiches, Otto von Bismarck, hatte unter pommerschen Pietisten seine Bekehrung erlebt und las jahrzehntelang bis zu seinem Tod Die täglichen Losungen und Lehrtexte der Brüder-Gemeine und das Andachtsbuch Tägliche Erquickungfiirgläubige Christen? Die Erringung der deutschen Kaiserkrone durch die Ho-henzollern (1871) wurde nicht zuletzt deshalb einer göttlichen Fügung zugeschrieben, weil bei ihnen und besonders auch bei Bismarck Politik und Religion restlos im Einklang zu stehen schienen". »Welch eine Wendung durch Gottes Führung!« und »Gott hat uns sichtlich gesegnet«, schrieb König Wilhelm 1. nach der Schlacht von Sedan (1/2. September 1870)12, die die militärische Voraussetzung für die Gründung des zweiten deutschen Kaiserreiches war. Auch Wilhelm IL war fest davon überzeugt, daß die »wunderbaren Erfolge« seines Hauses darauf beruhten, daß »ein jeglicher Hohenzol-lernfürst sich von Anfang an bewußt« war, »daß er nur Statthalter auf Erden ist, daß er Rechenschaft abzulegen hat von seiner Arbeit vor einem höheren König und Meister«?
Mit dieser geistlichen Interpretation politischer Geschehnisse wurde sicherlich vielen Christen in Deutschland aus dem Herzen gesprochen, wie man überhaupt »Mit Gott für König und Vaterland« in den Krieg gezogen war und es dann auch später so hielt. Der »Sedanstag« wurde im Kaiserreich als Nationalfeiertag gefeiert, und
auch - oder gerade - die Christen feierten ihn ebenso mit wie des Kaisers Geburtstag, sahen sie es doch nicht ungern, daß Gott sich
anscheinend so deutlich zu ihrem evangelischen Herrscherhaus und zu der steigenden politischen Bedeutung ihres Vaterlandes in der
Welt bekannte. Dabei merkten sie oft nicht, wie sehr sie sich von den glänzenden Fassaden des wilhelminischen Reiches blenden, von dem hohlen Pathos der patriotischen Reden begeistern ließen, wie sie in den militärischen Paraden der »schimmernden Wehr« die rücksichtslose Gewalt anbeteten. Berief sich Wilhelm II. in seinen zahlreichen Ansprachen nicht immer wieder auf den Gott der Bibel, wollte er nicht wie ein Mose fürbittend für sein Volk eintreten, hatte er nicht dieses Volk zum Gebet aufgefordert, weil das Gebet »der goldene Schlüssel zur Schatzkammer unseres Gottes«14 sei? Wieviel Taktlosigkeiten und maßlose Großsprechereien persönlicher und nationaler Art gerade diese Reden des oberflächlichen Monarchen enthielten - er wollte sein Volk »herrlichen Tagen« entgegenfüh-ren15 -‚ wurde nur den wenigsten klar. Bis in den Ersten Weltkrieg hinein nahmen nicht viele Christen Anstoß daran, daß Gott für die vaterländische Politik und schließlich auch für die eigenen Waffen in Anspruch genommen wurde. Sicherlich hielt der evangelische Christ den »lieben Gott« nicht für einen Preußen, wie später ironisch gesagt wurde, aber »er wußte sich mit dem Kaiser des himmlischen Beistandes sicher«". Die staatliche Ordnung von Thron und Altar konnte der Achtung und des Gehorsams gerade ihrer christlichen Bürger sicher sein.
Nicht so sicher war sie sich dessen dagegen bei den Gruppen, die Staat und Regierung kritisierten oder sogar bekämpften. Bezeichnenderweise galten sie alle als gottlos, unchristlich oder zumindest nicht als evangelisch, weshalb sie gerade von den gläubigen evangelischen Christen mit Mißtrauen betrachtet wurden.
Da waren erstens die Sozialdemokraten, die schon von Bismarck »vaterlandslose Gesellen« genannt worden waren; und für Wilhelm H. war »jeder Socialdemokrat gleichbedeutend mit Reichs- und Vaterlandsfeind «V. Die republikanisch, demokratisch und international gesinnten Gegner einer nationalen Monarchie mußten gerade als »atheistische Marxisten« jedem Frommen im Land als höchst verdächtig erscheinen. Ihr soziales Anliegen wurde als Aufbegehren gegen die gegebene göttliche Ordnung betrachtet.
Zweitens waren da die Liberalen, die abgesehen von den Nationalliberalen - mit ihren politischen Forderungen ebenfalls an den Grundfesten der christlichen Monarchie rüttelten, die egoistischen Rechte des einzelnen gegenüber dem Staat betonten, den religiös völlig indifferenten Staat forderten und den Christen z.T. als unichristliche Freidenker erschienen und von daher abgelehnt wurden.

INHALT
Einleitung
L Die »Brüder« und der Staat
1. Der grundsätzliche Standpunkt  17
2. Im Kaiserreich (bis 1918)  20
Die evangelischen Christen und die Monarchie  20
Die »Bruder« und die Monarchie  23
Die »Brüder« und der Erste Weltkrieg  26
Das Gewissen und die Obrigkeit  28
Die »Brüder« und die. Gegner der Monarchie  30
Zusammenfassung 32
& In der Weimarer Republik (1919-1933) 33.
Die evangelischen Christen und die Republik  33.
Die »Brüder« und die Republik . 35.
Einmischung in die Politik?  37
Zusammenfassung 39
II. Die »Brüder« und der Nationalsozialismus
1. Nationalsozialismus und evangelische Christen vor 1933 41
Die Krise der Republik und der Nationalsozialismus 41
Nationalsozialismus - eine christliche Bewegung?  42
Antisemitismus - nur ein Schönheitsfehler?  44
Mehr Für als Wider den Nationalsozialismus  44
2. Nationalsozialismus und »Brüder« vor 1933  46
Vom Nationalsozialismus angezogen  46
Der einzelne - allein mit seinem Gewissen  47
Aufruf zur Entscheidung: Christus oder SA-Partei  50
Sieg der Inkonsequenz: Nicht Für und nicht Wider  51
Nicht völlig immun gegen Antisemitismus  54
Zusammenfassung 56
Die »Brüder« im NS-Staat, 1933-1937  59
Hitlers christlicher Vertrauensfeldzug und seine Wirkung  59
Die Freikirchen und das neue Reich  60
Die »Brüder« und die »Machtergreifung«  62
Zustimmung zur Innenpolitik  64
Zustimmung zur Außenpolitik  65
Zustimmung zum Nationalsozialismus 67
Die Judenverfolgung und die »Brüder«  69
Neutralität im. Kirchenkampf .  72
Zwangsvereinigung mit anderen Kirchen?  74
Zusammenfassung . 82. M. Verbot und umstrittene Einheit
1. Das Verbot der »Christlichen Versammlung«  84
»Wie ein Blitz aus heiterem Himmel«?  84
Hitlers kirchenpolitische Ziele  85
Der NS-Staat und die kleineren Religionsgemeinschaften  86
Die Hiobsbotschaft am 28. April 1937  91
Vergebliche Gegenwehr  94
Urheber und Gründe des Verbots . . 98
2. Die Gründung des »Bundes freikirchlicher Christen« 102
Dr. Hans Becker 102-
Dr. Beckers erster Kontakt mit der Gestapo (Berlin, 30. April) 105
Die Weichenstellung (Velbert, 9. Mai) 106
Dr. Becker als bevollmächtigter Unterhändler der »Brüder«
(Berlin, 12. Mai) 109
Die Entscheidung der Gestapo (Dar tiirund, 20. und 23. Mai) 111
Jubel und Bedenken bei den »Brüdern« 112
Hans Beckers folgenschwerer Entschluß (Dorn tund, 29. Mai) 116
Neuer Aufbruch oder »Schwarzer Sonntag«? (Elberfeld,
30. Mai)
3. Die »Brüder« im »Bund freikirchlicher Christen«
Die Anfänge
Verfassung und Rechtsstellung
Die Organisation
Die Bundeskasse und die sozialen und missionarischen Werke
Die Reisebrüder
Jugend- und Kinderarbeit
Das Schrifttum
Der »neue Weg« - Überzeugung und Beeinflussung
4. Der Zusammenschluß von Elberfrlder und Offenen Brüdern 156
Die Offenen Brüder und das Verbot der »Christlichen Ver-
sammlung«
Der Ruf nach der Einheit der Kinder Gottes
Die getrennten »Brüder« finden sich (Kassel, 20. August 1937) Der Weg zum Zusammenschluß: Begeisterung beim BfC Der Weg zum Zusammenschluß: Bedenken bei den Offenen
Brüdern
Der »historische Augenblick« (Berlin, 16. November 1937)
Die Durchführung der Vereinigung
5. Die Gegner des Bundes
Der überraschende Erdrutsch
Die staatsbejahenden BfC-Gegner
Ja zur Organisation - aber nicht unter Dr. B&ker
Ja zur Organisation - aber nicht auf dem »neuen Wege
Grundsätzlich gegen jeden Neuanfang
Die ausländischen »Brüder« und der BfC: Verständigung? 185
Die ausländischen »Brüder« und der Bß: Trennung 187
»Brüder« im Untergrund 192
Die staatlich Anerkannten und die Verbotenen 195
Zusammenfassung
6. Der Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden
Aufbruch zur Verwirklichung der Einheit
Bedenken und Gegenstimmen
Die Elberfelder Konferenz 1938
Der zweite vergebliche Anlauf zum Zusammenschluß
Warum >'praktische Einheit«?
- Der »äußere Zwang«
- Das '>Gebot der Stunde«
- Der Wille Gottes
- Die Bestätigung durch die »anderen«
- Das »hierarchische« Moment
- Zusammenfassung
Der Krieg als auslösendes Moment
Die Blitzaktion
Die Gründungsversammlung in Berlin am 22.123. Februar
1941
Der lange Weg zur staatlichen Anerkennung 230
Der neue Bund, 1941-1945 232
Überzeugung und Zweifel 240
lv. Die organisierten »Brüder« und der NS-Staat
1. Der »Führer« 243
Das »Werkzeug Gottes« 243
Der »Führer«-Kult 245
Die »gläubige« Obrigkeit 247
2. Die Weltanschauung 248
Die »nationalen« Werte 248
»Positive Haltung« 250
Kämpferische Selbstbehauptung 251
»Umdenken« 252
3. Der Krieg 255
Beten - für Frieden oder Sieg? 255
Siegesbegeisterung »Gott macht Geschichte« 256
Feindbild: »Die Stunde der Abrechnung« 258
Kriegsschuld: die anderen 260
»Bewährungszeit«: für »gläubige Christen« 261
Niederlage: das »Geheimnis des Leidens« 262
4 Die Judenvejulgung 263
Zwischen Bibel und Arierparagraph 263
Neues Verhältnis zum Alten Testament 265
»Errette, die zum Tode geschleppt werden!« 266
5, Der Kirchenkampf 267
Nichteinmischung 267
Verurteilung und Verteidigung 269
6. Der »christentumsfreundliche« Staat 271
Illusion? 271
Wirklichkeit 273
In der Sicht der Gestapo 274
Zwischen Deutschem Reich und Reich Gottes 275
Fritz von Kietzell 277
7 Zusammenfassung 279
V Unbewältigte Vergangenheit und Gegenwart -
Die verlorene Einheit
1. Die verdrängte Vergangenheit 282
Kein Schuldbekenntnis 282
Beugung unter die Schuld des Volkes 284
Der Bund - die »brüder«spezifische Schuldfrage 285
Verdrängung 287
Keine personellen Konsequenzen 289
Das nationale Denkschema 290
Das verspätete Schuldbekenntnis 293
Schaden durch unausgesprochene Schuld? 294
2. Der BEPG in der Nachkriegszeit (1945-1950) 295
»Bruderhilfe« 295
Evangelisation 297
Schrifttum 299
Organisation 301
Probleme 304
3. Das Wiedererstehen der »Christlichen Versammlung« 306
Wiedervereinigung? 306
Das Ärgernis »Bund« 307
»Enge« oder »Weite«? 308
Der Dillenburgr Beschluß 309
»Massenabwanderung. . .«‚ 311
»;.. in die Enge« 312
Verteidigung des Bundes.. 313
und »der Weite« 314
Die (alte) »Christliche Versammlung« heute 316
4 Die Entstehung des Freien Brüderkreises - 319
Die Organisation - der Stein des Anstoßes - 319
Sonderregeln für die »Brüder« im Bund .......... . . 321
Die erste Krise - Umstrukturierung des Bundes? . -:. . 323

»Beruhigungsdienst« .
Die zweite Krise - Ist der Zusammenschluß gescheitert? Zwischen Reformplan.
und Austrittsbewegung
Hugo Hartnack
Die Dortmunder Beschlüsse
Die Wermelskirchener Konferenz
Zusammenfassung
Vl. Aufbruch in die Außenmission
1. Neubeginn 347
2. Das • »Missionshaus Bibelschule Wiedenest« 349
3. Außenmissionarische Fortschritte 350
4. Bibelschule und Tagungsstätte Wiedenest 352
5. Außenmission der Freien Brüder 353
6. Gastarbeiter- und Neulandmission 354
VII. Einheit in der Vielfalt? (die Entwicklung seit 1950)
1. Gemeinsamkeit 355
Die Werke 355
Liederbuch, Revision der Bibelübersetzung, Schrifttum 357
2. Abgrenzung 359
Festgelegt auf den Bund 359
Festgelegt auf eigene Konferenzen 360
Der zweite Verlag 361
Die zweite Zeitschrift 363
Der eigene Weg in der Außenmission 363
Spannungen 365
Zusammenfassung 366
Eigenständigkeit im Bund? 368
Die Illusion der »Vershmelzung« 368
Innere Emigration und »Minderstatus« 369
Identitätsverlust 370
Neubesinnung? 371
Ausblick 372
VIII. Die Entwicklung der Brüder-Gemeinden
in der DDR seit 1945 377
Literaturverzeichnis 413
Quellennachweis 415
Personenregister 447

@1986 R.Brockhaus Verlag