Neues Testament

10/17/2022
von Christ-und-Buch Günter Arhelger

Bibel Bücher und Themen zum neuen Testament

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Ich will BdH 1826

07/20/2024
von Christ-und-Buch Günter Arhelger

„Ich will" Wie ist dieses Wort uns allen so gut bekannt! 

Bibelstellen: Mt 8,3; Mk 1,41; Lk 5,13; Joh 17,24; 21,22;

Wie früh schon kommt es über die Lippen des jungen Menschenkindes, Kunde gebend von seiner verderbten Natur, von seinem eigenwilligen Sinn! Vermag auch der Mund die sprachlichen Laute nur erst stammelnd hervorzubringen, für dieses Wort findet er gar bald die nötige Geschicklichkeit. Und was will der Mensch nicht alles!

So kennzeichnend aber das „Ich will" für die Gesinnung und die Wege des ersten Menschen ist, so selten begegnen wir ihm in der Geschichte des zweiten. Der Wille des zweiten Menschen war zu allen Zeiten und Gelegenheiten vollkommen gut, konnte ja nicht anders sein; trotzdem
stand Sein ganzes Leben und Wirken unter dem Wort:
„Ich suche nicht meinen Willen, sondern den Willen Dessen, der mich gesandt hat". (Joh. 5, 30.) Schon als zwölfjähriger Knabe konnte Er Seine Eltern fragen:
„Wußtet ihr nicht, daß ich in dem sein muß, was meines Vaters ist?" und dann gleich darauf mit ihnen nach Nazareth zurückkehren, um ihnen untertan zu sein. (Luk. 2, 4d—51.) Er konnte sagen: „Der mich gesandt hat ist mit mir; Er hat mich nicht allein gelassen, weil ich allezeit das Ihm Wohlgefällige tue". (Joh. 8,2d.)
In der Ausführung dieses wohlgefälligen Willens Gottes, der unsere Errettung bezweckte, war Ihm der verderbteste, tiefst gefallene Mensch nicht zu schlecht. Willig und liebevoll nahm Er alle auf, die der Vater Ihm in den Weg sandte.

Für die große Sünderin hatte Er Worte des Trostes und selbst der Rechtfertigung dem selbstgerechten Pharisäer gegenüber. Mit dem Weibe am Jakobsbrunnen redete Er geduldig so lang, bis ihr Gewissen erreicht war und sie Ihn als den Christus erkannte; und dang wollte Er nicht essen, weil Er eine Speise genossen hatte, die Seine Jünger nicht kannten. Von einer Maria Magdalene trieb Er sieben Dämonen aus, und einem Räuber am Kreuz öffnete Er Sein liebendes, vergebendes Herz. Um alle Gerechtigkeit zu erfüllen, hatte Er sich von Johannes taufen lassen, obwohl es nach dm Worten des Täufers umgekehrt hätte sein sollen usw.

Den höchsten Beweis von der Unterwürfigkeit Seines Willens Unter den Willen des Vaters gab der vollkommene Diener aber im Garten Gethsemane, als Satan Ihm den Kelch vor Augen stellte, den Er am Kreuze trinken mußte, wenn anders der Wille Gottes in der Heiligung unreiner
Sünder zur Ausführung kommen sollte. (Vergl. Hebr. 1.0, 9. 10.) Es scheint zwar ein Widerspruch darin zu liegen, daß Er im Anfang Seines Weges sagt: „Siehe, ich
komme, um deinen Willen zu tun", und am Ende: „Abba Vater, alles ist dir möglich; nimm diesen Kelch von mir weg; doch nicht was ich will, sondern was du willst".(Mark. 14, 3b.) 

Aber in Wirklichkeit ist es nicht so. Unser hochgelobter Herr war gekommen, um den Willen des Vaters zu tun, und täglich war es Seine Lust und Speise, ihn auszuführen; aber wenn dieser Wille nur geschehen konnte, indem Er selbst, zur Sünde gemacht, in die Nacht des Verlassenseins von Gott geführt wurde, so schreckte alles, was in Ihm war, davor zurück. In Seiner heiligen Seele konnte der Gedanke an den tiefen Schlamm, in den Er versinken mußte (Ps. by, 2), an die Wogen und Wellen, die über Ihn hingehen würden (Ps. 42,7), nur Schreiben und heiliges Widerstreben Hervorrufen. 

Wie hätte Er wollen können, von Gott verlassen zu werden, dessen Gegenwart und Gemeinschaft Sein Leben, Sein Alles war? Nichts zeigt uns so die vollkommene Menschheit unseres Herrn, wie gerade die Szene in Gethsemane. Obwohl

Er wußte, daß es keine Möglichkeit gab, auf einem anderen Wege den Willen deö Vaters zu erfüllen, als durch den Kreuzestod, fleht Er doch: „Abba, Vater, alles ist dir möglich; nimm diesen Kelch von mir weg!" Er bringt als der abhängige, gehorsame Mensch die verzehrende Not Seiner Seele vor den Vater, dessen zärtliche Liebe Er kennt, und dann fügt Er in vollkommener
Ergebenheit hinzu: „Doch nicht was i ch will, sondern was d u willst". Er nimmt, wenn gar kein anderer Ausweg gefunden werden kann, den bitteren Kelch aus der Hand des Vaters. „Den Kelch, den mir der Vater gegeben hat, soll ich den nicht trinken?" (Joh. 1,8, 11.)

So war unser Jesus. Umso auffallender ist es, Ihn zweimal Seinen Willen in ausgeprägter Weise zum Ausdruck bringen zu hören. Selbstverständlich stand er auch dann in vollkommener Übereinstimmung mit dem Willen des Vaters, aber doch begegnen wir einem bestimmten:
„Ich will". Den meisten Lesern werden die beiden Fälle wohl schon bekannt sein. Der eine liegt in der ersten Hälfte, der andere ganz am Ende des Dienstes des Herrn. Das eine „Ich will" richtet sich an einen Menschen, das andere an den Vater. Das eine gilt für diese Jeit, das andere für
die Ewigkeit.

„Als Er aber von dem Berge herabgestiegen war, folgte Ihm eine große Volksmenge. Und siehe, ein Aussätziger kam herzu und warf sich vor Ihm nieder und sprach: Herr, wenn du willst, kannst du mich reinigen. Und Er streckte Seine Hand aus, rührte ihn an und sprach: Ich will; sei gereinigt! Und alsbald wurde sein Aussatz gereinigt." (Matth. 8, 1-3.)

In Mark. 1, 40—45, wo uns dieselbe Geschichte erzählt wird, lesen wir: „Jesus aber, innerlich bewegt, streckte die Hand aus, rührte ihn an usw." Und der Evangelist Lukas berichtet uns, daß der Mensch „voll Aussatz" war. (Luk. 5, 12.) Der Aussatz, unheilbar und verunreinigend
wie er war, ist ein bekanntes Bild der Sünde in ihren verheerenden und verunreinigenden Wirkungen.

Zur Zeit des Herrn gab es viele Aussätzige in Israel. Dieser hier war ein treffendes Bild von dem Zustand des ganzen Volkes vor Gott: „er war voll Aussatz" — „das ganze Haupt krank, das ganze Herz siech, von der Fußsohle, bis zum Haupte nichts Gesundes an ihm". (Jes.1, 6.) 

Auf dem Berge hatte der Herr die heiligen Grundsätze des Reiches der Himmel entwickelt; herabsteigend begegnet Er dem armen, unreinen Menschen. Welche Gegensätze!

Würde der Reine, Heilige, der große König Seines Reiches, sich nicht voll Abscheu von dem Jammerbilde vor Ihm abwenden? Nein, „innerlich bewegt" schaut Er auf den vor Ihm Knieenden nieder. „Herr!" so tönt es Ihm entgegen, du vermagst alles; wenn du willst, kannst du mich reinigen! Bei einer anderen Gelegenheit sagt der Herr zu einem Manne, der Sein Können mit
den Worten in Frage stellte: „Wenn du etwas kannst, so erbarme dich unser und hilf uns": 

Das „wenn du kannst", ist, wenn du glauben kannst". (Mark. 9, 22. 23.) Dem Bittenden fehlte es an Glauben; in dem vorliegenden Falle aber war Glaube vorhanden: daß Jesus helfen konnte, stand für den Aussätzigen völlig fest, er wußte nur nicht, ob Er sich wirklich einem so Elenden, wie er war, zuwenden wollte. Er zweifelte daran, ob die Liebe und Gnade des Herrn für ihn
ausreichen möchten.

O Israel, wenn du es auch so gemacht hättest wie dieser arme Unreine aus deiner Mitte! Wie würden dir Heilung und Frieden zugeslossen sein wie ein Strom! Aber ach! du hast an deinem Tage, den Gott dir gegeben, nicht erkannt, was zu deinem Frieden diente. Selbst wenn der Geheilte sich dem Priester, der ihn ja genau kannte, zeigte und die vorgeschriebenen Opfer darbrachte, dir zum Zeugnis, daß Jehova, dein Arzt, in deinen Grenzen weilte, hast du es nicht beachtet, sondern dein Herz verhärtet!

Einer solchen Berufung auf Seine Bereitwilligkeit, zu helfen, konnte der Herr unmöglich widerstehen. Entsprach sie doch so völlig Seinem Herzen der Liebe und den Absichten Seines Kommens! „Ich will; sei gereinigt!"
kommt es als unmittelbare Antwort über Seine Lippen, und alsbald wich der Aussatz von dem Kranken, und er war gereinigt.
Wie kostbar ist doch dieses „Ich will!" unseres gnadenreichen Herrn! Es stellt sich lieblich und ernst neben die Frage an den Kranken am Teiche Bethesda: „Willst du gesund werden?" Ja, an Seinem Willen, zu helfen, zu reinigen, zu retten, kann niemand mehr zweifeln.

Sein Herz ist innerlich bewegt. Der Ärmste, Kränkste, Elendeste und Unreinste ist Ihm willkommen, heute wie damals. „Jesus Christus ist derselbe gestern und heute und in Ewigkeit." (Hebr. rz, 8.) Aber, mein Leser, willst du? Diese Frage richtet sich, wenn auch in verschiedenem
Sinne, an alle Menschen, bekehrt oder unbekehrt. Aber des Herrn Liebeöwille begegnet selbst bei den Seinigen oft einer zögernden Annahme, zuweilen selbst bestimmter Zurückweisung.

Wir kommen jetzt zu dem zweiten „Ich will" unseres Herrn. Richtet sich das erste an einen noch nicht Gereinigten, das zweite hat Gereinigte zu seinem Gegenstand.
Die Jünger waren schon rein um des Wortes willen, das Jesus zu ihnen geredet hatte. So sagt Er selbst zu ihnen, nachdem Judas Jskariot von ihnen „hinausgegangen" war. (Joh. 15, 3.)

Für sie tritt Er gleich nachher bittend ein, übergibt sie der Liebe und bewahrenden Sorge des
Vaters, gibt ihnen die Herrlichkeit, die der Vater Ihm auf Grund Seines vollbrachten Werkes gegeben hat, und sagt dann: „Vater, ich will, daß die, welche du mir gegeben hast, auch bei mir seien, wo i ch bin, auf daß sie meine Herrlichkeit schauen". (Joh. 17, 24.)

Wie würdig reiht sich dieses zweite „Ich will" dem ersten an, es herrlich vollendend! Die Gereinigten sollen nicht nur Seinen Liebeswillen kennen im Blick auf ihre Bedürftigkeit, ihre Armut und Unreinigkeit, sondern auch in bezug auf Ihn selbst und Seine Herrlichkeit. Seine
Liebe ist nicht damit befriedigt, sie aus ihrem finsteren Elend heraus in die strahlende Herrlichkeit droben einzuführen, nein, sie sollen Seine persönliche Herrlichkeit schauen,
sollen Ihn kennen als Den, den „der Vater vor Grundlegung der Welt geliebt hat". Dieser Liebe kann nichts Geringeres genügen, als daß die um den Preis Seines Lebens Erkauften Ihn auch ganz besitzen, ganz kennen, bei Ihm weilend von Ewigkeit zu Ewigkeit. Dazu hat der
Vater sie Ihm ja auch aus der Welt gegeben! 

So steht Sein Wille, wie eö nicht anders sein kann, wiederum in vollkommenem Einklang mit dem Willen des Vaters.

O Liebe ohnegleichen!
Kein Sinn kann je erreichen.
Wie du, o Herr, uns liebst.
Vergaßest deine Schmerzen,
Trugst die nur auf dem Herzen,
Die du so unaussprechlich liebst.

Rienecker Fritz, Wuppertaler Studienbibel Matthäus,

05/13/2023
von Christ-und-Buch Günter Arhelger

Über die historische Glaubwürdigkeit der vier Evangelien
Schon am Ende des 1. Jahrhunderts n. Chr. finden wir Mitteilungen, die bestätigen, daß die vier Evangelien bereits in den Gottesdiensten der damaligen Gemeinden hin und her zum Vorlesen Verwendung gefunden hatten. Es muß demnach die schriftliche Festlegung des Evangelienstoffes schon sehr frühzeitig begonnen haben, lange vor Ausgang des 1. Jahrhunderts. Daß diese vier Evangelien wahrheitsgetreue Berichte über das irdische Leben des Herrn sind, das ist für jeden, der überhaupt literarhistorisch denken und urteilen kann, eine feststehende Tatsache.


Die Glaubwürdigkeit weltlicher Geschichtsschreiber hängt in erster Linie von dem Nachweis ab, ob die Geschichtsschreiber als solche verstandesmäßig und moralisch in der Lage waren, einen wahrhaften Bericht von den zu schildernden Ereignissen zu geben. Man kann als das Mindeste verlangen, daß die Geschichtsschreiber die Wahrheit schreiben können und wollen.
Wenn das eben Gesagte als Voraussetzung für glaubwürdige weltliche Geschichtsschreibung gilt, wieviel mehr gilt das von der Berichterstattung der Verfasser der vier Evangelien. Auch sie wollten und konnten nichts anderes, als die Wahrheit schreiben. Diese Tatsache wird noch durch folgende Umstände in ganz einzigartiger Weise erhärtet: Die Schreiber der vier Evangelien waren nicht nur geistig und moralisch in der Lage, wahrheitsgetreu zu berichten, sondern sie waren als Augen- und Ohrenzeugen Jesu drei Jahre in der harten Schule dessen gewesen, der vorlebte, was Er von sich sagte: "Ich bin die Wahrheit." In dieser einzigartigen Schule hatten sie gelernt, wie niemand vorher noch nachher, was die Wahrheit ist und zwar die Wahrheit in ihrem absolutesten Sinne!
In Lukas 1,1-4 macht der Evangelist mit aller Deutlichkeit auf die Genauigkeit seiner Voruntersuchungen aufmerksam. Er verlangte von seinen Gewährsmännern die unbedingte Augenzeugenschaft, denn es war ja heiligste Geschichte, die er schrieb, Geschichte, in der es sich um das geistliche und ewige Wohl und Wehe der ganzen Menschheit handelte. Hier hatte der Wahrheitsbeweis soteriologische (heilsmäßige) Bedeutsamkeit. Die Wahrheit ging dem Lukas über alles! Von den Augenzeugen Christi, die Diener des Wortes waren, konnte und wollte Lukas nichts anderes, als die Wahrheit erfahren.
Das 1. und 4. Evangelium stammen direkt von je einem Augenzeugen und Ohrenzeugen! Das 2. und 3. Evangelium stammen von Apostelbegleitern. - Alle vier Evangelien stützen sich somit auf die sicherste Quelle aller Geschichtsschreibung, nämlich auf die unmittelbare und wahre Augen- und Ohrenzeugenschaft!


Nach der kirchlichen Überlieferung waren kaum 30 Jahre bis zur ersten schriftlichen Festlegung der Evangelien vergangen. (Diese Zeitspanne von 30 Jahren zwischen Geschehnis und schriftlicher Berichterstattung wird auch von der kritischen Forschung anerkannt.) Zu dieser Zeit der schriftlichen Festlegung lebten die Apostel und Brüder Jesu noch. Diese werden aus großem Verantwortungsbewußtsein und aus vorbildlicher Liebe zur Wahrheit mit Strenge über die Reinerhaltung des Überlieferungsgutes gewacht haben. Von Mythen, Legenden und Sagen kann hier keine Rede sein. Sagen und Legenden bilden sich erst dann, wenn die Verbindung mit den Geschehnissen abgerissen ist. Noch weniger als von Sagen kann von Mythen gesprochen werden. Was sind Mythen? Mythen sind Umdichtungen von Ideen in Geschichte. - Die Apostelschaft, die Verwandtschaft Jesu und die Augenzeugenschaft wird jedes Aufkommen von Sagen und Mythen in den vier Evangelien im Keime unterbunden haben! Aus den gleichen Gründen ist auch die moderne kritische Ansicht zurückzuweisen, die meint, in die Berichterstattung der Jünger habe sich die jüdische Missionstheologie oder die orientalische Mythologie oder der legendenbildende Gemeindeglaube eingedrängt.
Abschließend sei für die Glaubwürdigkeit der vier Evangelien noch das Zeugnis der Kirchenväter und Kirchenschriftsteller um die Wende des 1. Jahrhunderts hinzugefügt, die die vier Evangelien lasen und heilig verehrten.
Wir besitzen nämlich aus dem 1. und 2. Jahrhundert die Schriften der sogenannten apostolischen Väter. Dazu gehören die "Lehre der zwölf Apostel", der Brief des Clemens an die Korinther, die sieben Briefe des Ignatius von Antiochien, der Brief des Polykarp von Smyrna, des Schülers des Apostels Johannes, und anderes mehr. In allen diesen Schriften finden sich die vier Evangelien bereits zitiert.
Also waren die Evangelien schon um diese Zeit, d. h. am Ende des 1. Jahrhunderts und zu Beginn des 2. Jahrhunderts, nicht nur geschrieben, sondern auch bereits in der damaligen Christenheit von Kleinasien bis hin nach Rom weit verbreitet und bekannt!
Ebenso stand auch fest, wer die Verfasser der Evangelien gewesen waren.
Die ältesten Handschriften hatten merkwürdiger Weise als Überschrift die Bezeichnung: Nach Matthäus, nach Markus, nach Lukas, nach Johannes. - Was soll nun dieses immer wieder vorkommende Wörtchen "nach" bedeuten? Soll es etwa heißen, wie mehrfach Theologen annehmen, daß Matthäus, Markus usw. nicht die Verfasser sind? - Nein! - Wohl ist es begreiflich, daß die Verfasser selbst diesen Titel: Nach Matthäus, nach Markus usw. ihren Schriften nicht gegeben haben können! So drückt man sich als Verfasser nicht aus!

Die Verfasser der vier Evangelien haben, so dürfen wir wohl annehmen, vielmehr ihre Schriften ohne Verfassernamen herausgegeben. Vielleicht ist es Bescheidenheit gewesen, daß sie das taten. Vielleicht standen sie so sehr unter dem Bann der Jesuserscheinung, daß ihre eigene Person ihnen so völlig belanglos erschien, daß sie es nicht für nötig hielten, ihren Namen zu nennen! Zudem wußten sicher die einzelnen Gemeinden, wer hinter diesem und jenem Evangelium als Verfasser gestanden hat. Da es noch keinen Buchdruck gab, der die tausendfache Vervielfältigung eines Buches erst ermöglicht hat, so wußte jede Gemeinde, die vielleicht sich eine Abschrift der Evangelien angefertigt hatte, wer die Verfasser der einzelnen Evangelien waren. Man pflegte dann, um zu unterscheiden, vielleicht zu sagen: Das ist das Evangelium nach Matthäus, das ist das nach Markus usw. usw. Über die Autorenschaft war man nicht im Zweifel! Selbst der große Irrlehrer Marcion, der in Rom zu Anfang des 2. Jahrhunderts eine Gegenkirche gründete und das AT verwarf, hat die Verfasserschaft der vier Evangelien durch Matthäus, Markus etc. in keiner Weise angetastet!
Die Bezeichnung des Verfassers durch die Formel: "Nach" . . ., "nach" . . ., also nach Matth., nach Mark. usw. hat ihre Parallelen auch in der jüdischen Literatur. (Vgl. 2 Makk 2,13.)[ A ]
A) Vergl. Ki-Th-W II S. 733 f.
Der bekannte Gelehrte Norden weist auch in der hellenistischen und patristischen Literatur solche Parallelen nach.
In der Viergestaltigkeit des Evangeliums sieht der Kirchenvater Irenäus (lebte um 180) eine gottgewollte Notwendigkeit! Wenn nach dem Propheten Hesekiel vier Cherubin den Thronwagen des Allmächtigen stützen und nach der Offenbarung des Johannes vier geheimnisvolle Lebewesen den Thron Gottes umstehen, dann ist es wohl begreiflich, so meint der Kirchenvater Irenäus, daß ein Viergespann von Evangelien den Herrn Christus durch die Erdenräume tragen sollte! Der Kirchenvater Hieronymus hat dann für jeden Evangelisten ein Symbol geschaffen. Matthäus erhält das Symbol des Menschen. Markus wird dargestellt unter dem Bilde eines Löwen. Lukas wird als Stier gesehen, Johannes erhält das Zeichen eines Adlers! Diese Symbolik drückt tiefsinnig die vierfache Gestalt des Herrn-Bildes aus! Die vier Symbole zeigen nacheinander die menschliche, prophetische, priesterliche, göttliche Seite des Erlösers!
Einen gewaltigen Hinweis auf die Echtheit der vier Evangelien bildeten die zahlreichen Apokryphen-Evangelien, die durch ihre willkürliche Tendenz, durch ihre krankhafte Wundersucht die schlichte und schmucklose Schreibweise der Evangelien um so deutlicher aufleuchten lassen.
Ein letzter Zeugenbeweis für die Echtheit der Evangelien sind endlich auch die außerchristlichen Zeugnisse, so das Zeugnis des Josephus, des Sueton, des Tacitus, des Plinius, ferner das des Talmud und der heidnischen Polemiker Celsus und Porphyrius!
Die synoptische Frage
Unter den vier Evangelien bilden die drei ersten Evangelien eine besondere Gruppe! Sie zeigen eine weitreichende textliche Übereinstimmung, die sich sogar weithin bis auf den Wortlaut erstreckt, anderseits aber finden wir wiederum sehr starke Verschiedenheiten zwischen Matthäus, Markus und Lukas!
Mit diesem Nebeneinander von Übereinstimmung und Verschiedenheiten zwischen Matthäus, Markus und Lukas beschäftigt sich die synoptische Frage, die seit Ende des 18. Jahrhunderts eines der am meisten behandelten Probleme der neutestamentlichen Wissenschaft bildet.
Synoptisch wird die Frage deshalb genannt, weil durch eine Zusammenstellung der Paralleltexte aus Matthäus, Markus, Lukas eine Zusammenschau (Synopse) des Lebens unseres Heilandes möglich gemacht werden kann!
Wir fragen uns nun: 1. Welches sind kurz die Übereinstimmungen? 2. Welches sind kurz die Verschiedenheiten? (Vgl. Appel: Einleitung in das NT.)
1. Welches sind die Übereinstimmungen?
A. Bei allen dreien ist die Geschichte unseres Heilandes in der gleichen Anordnung wiedergegeben!
Johannes der Täufer tauft den Herrn. Jesus wird versucht! Jesus wirkt öffentlich in Galiläa! Jesus unternimmt im Gegensatz zum Evangelium des Johannes nur einen Hinaufzug nach Jerusalem, leidet und stirbt hier, um dann von den Toten wieder aufzuerstehen!
B. Bei allen dreien ist die Geschichte unseres Heilands in lauter einzelne, in sich geschlossene Kurzgeschichten (Perikopen) aufgeteilt! Diese Erzählungen stehen dann mehrfach auch in derselben Reihenfolge, obwohl ein Zusammenhang nicht immer deutlich erkennbar ist!
C. Bei allen dreien finden wir sogar bis in die Buchstaben des Wortlautes hinein völlige Übereinstimmungen, und zwar in den Herrenworten viel genauer als in den Erzählstücken.
Beispiele wörtlicher Übereinstimmungen finden wir:
Mt 3,3 + Mk 1,3 + Lk 3,4
Mt 11,10 + Mk 1,2 + Lk 7,27
Mt 9,6 + Mk 2,10 + Lk 5,24
Mt 16,28 + Mk 9,1 + Lk 9,27
2. Welches sind kurz die Verschiedenheiten?
A. Sondergut der einzelnen Synoptiker. Unter Sondergut versteht man, was der einzelne Evangelist ganz allein hat. Dasselbe beträgt ungefähr 1/3 des Gesamtstoffes.
Sondergut des Markus: Das Gleichnis von der selbstwachsenden Saat (Kap. 4), Heilung des Taubstummen (Kap. 7), Heilung des Blinden von Bethsaida (Kap. 8), Gefangennahme und Flucht eines Jünglings (Kap. 14) usw.
Sondergut des Matthäus: Einladung an die Mühseligen und Beladenen (Kap. 11), Gleichnis vom Unkraut unter dem Weizen, vom Schatz der Perle, vom Fischnetz (Kap. 13), die Tempelsteuer (Kap. 17), Gleichnis vom Schalksknecht (Kap. 18), von den Arbeitern im Weinberg (Kap. 20), von den ungleichen Söhnen (Kap. 21), den 10 Jungfrauen und vom Weltgericht (Kap. 25), die Grabeswächter (Kap. 27) usw.
Sondergut des Lukas: Der Jüngling von Nain und die große Sünderin (Kap. 7). dann aus dem sogenannten Reisebericht (Kap. 9,51-18,14), wo sich das meiste Sondergut findet: Der barmherzige Samariter, Maria und Martha (Kap. 10), Gleichnis vom reichen Kornbauer (Kap. 12), Heilung des Wassersüchtigen (Kap. 14), Gleichnis vom verlorenen Groschen, vom verlorenen Sohn (Kap. 15), vom ungerechten Haushalter, vom reichen Mann und armen Lazarus (Kap. 16), vom dankbaren Samariter (Kap. 17), vom gottlosen Richter, vom Pharisäer und Zöllner (Kap. 18). Aus den letzten Abschnitten: Zachäus (Kap. 19), Jesus vor Herodes (Kap. 23), die Emmausjünger, die Himmelfahrt (Kap. 24) usw.
B. Derselbe Stoff in verschiedenem Zusammenhang.
Gegenüber der einfachsten und natürlichsten Anordnung bei Markus haben Matthäus und Lukas eine Reihe von Umstellungen, Weglassungen und Einschiebungen.
Umstellungen: Bei Matthäus z. B. Zusammenstellung der meisten Wundergeschichten in Kap. 8. und 9. Bei Lukas ist am bekanntesten die Versetzung der Nazarethszene an den Anfang der galiläischen Wirksamkeit. (Lk 4).
Weglassungen: Bei Matthäus z. B.: Jesus in der Synagoge von Kapernaum. Bei Lukas kommt besonders die "große Lücke" in Betracht, d. h. Auslassung aller Markus-Perikopen vom Wandeln auf dem See bis zum Blinden von Bethsaida, Mk 6,45-8.26.
Einschiebungen: Das Sondergut bei Matthäus und Lukas.
C. Derselbe Stoff mit verschiedenem Inhalt.
Verschiedenheiten in einzelnen Angaben.
Markus und Lukas berichten von einem Gadarener, einem Blinden in Jericho, einem Reittier beim Einzug in Jerusalem, Matthäus in diesen Geschichten von 2 Gadarenern, 2 Blinden, 2 Reittieren. Markus erwähnt drei Frauen am Grabe, Matthäus spricht von zwei Frauen, Lukas gibt keine genaue Zahl an. Lukas vertauscht die 2. und 3. Versuchung des Matthäus und läßt in dem so sehr wichtigen Vaterunser, bei welchem man doch auf eine ganz sorgfältige Überlieferung rechnen sollte, die 3. und 7. Bitte aus.
Wir sind am Schluß unserer kurz angedeuteten Ausführungen zur synoptischen Frage.
Die theologische Forschung ist sich der Schwierigkeit dieses Nebeneinanders von Übereinstimmung und Verschiedenheit zwischen Matthäus und Markus und Lukas bewußt. Sie hat sich bemüht, Lösungen dieses synoptischen Problems zu geben, aber all diese Lösungen sind doch nur Lösungsversuche geblieben und werden es auch fort und fort bleiben.
Abzulehnen sind solche Lösungsversuche, die seitens moderner kritischer Theologen die Substanz unseres Glaubens an den gekreuzigten und auferstandenen Herrn und Heiland in Frage stellen.
Der Apostel Matthäus!
Von dem Apostel Matthäus lesen wir in den neutestamentlichen Schriften sehr wenig. Er wird im ganzen NT nur fünfmal genannt. Im ersten Evangelium lesen wir von ihm in Kap. 9,9 bei der Geschichte von seiner Berufung und dann noch in dem Apostelverzeichnis (Kap. 10,3).
In den folgenden 3 NT Schriften erscheint sein Name je einmal:
In Mk 3,18 . . . und Bartholomäus und Matthäus und Thomas und Jakobus . . .
In Lk 6,15 . . . und Bartholomäus und Matthäus und Thomas und Jakobus . . .
In Apg. 1,13 . . . und Bartholomäus und Matthäus und Jakobus . . .
Alle drei Stellen geben Apostelverzeichnisse an.
Der Name "Matthäus" stammt aus dem Hebräischen. Im AT finden wir die entsprechenden Namen: Maththan = Gabe und Maththanja = Gabe Gottes. Matthäus heißt also "Gabe Gottes"!
Eine wichtige Frage ist folgende: Die Berufungsgeschichte des Matthäus wird nicht nur Mt 9,9 erzählt, sondern auch in Lk 5,27. und Mk 2,14. Fast wörtlich stimmen alle drei Berichte überein.
Mt 9,9: Und als Jesus von dannen weiterging, sah er einen Menschen am Zollhause sitzen, Matthäus genannt, und er spricht zu ihm: Folge mir nach. Und er stand auf und folgte ihm nach.
Mk 2,14: Und als er vorüberging, sah er Levi, den Sohn des Alphäus, am Zollhause sitzen, und er spricht zu ihm: Folge mir nach; und er stand auf und folgte ihm nach.
Lk 5,27: Und nach diesem ging er hinaus und sah einen Zöllner, mit Namen Levi, am Zollhause sitzen und sprach zu ihm: Folge mir nach. Und er verließ alles, stand auf und folgte ihm nach.
Im griechischen Urtext wird die Übereinstimmung der Texte noch deutlicher.
Die Frage ist die: Warum nennen Markus und Lukas den von Jesus in Kapernaum berufenen Zöllner nicht Matthäus, sondern Levi?
Die Antwort: Manche Forscher haben gemeint, Matthäus und Levi seien zwei verschiedene Personen gewesen. Es seien 2 verschiedene Berufungsgeschichten erzählt. - Wir halten das für unmöglich. - Und zwar aus folgendem dreifachen Grunde:
1. Alle drei Berichte sind mit Ausnahme des Zöllner-Namens fast buchstäblich übereinstimmend.
2. Allen Berichten geht die gleiche Geschichte voraus, nämlich das Wunder von der Heilung des Gichtbrüchigen.
3. Allen drei Berichten folgt anschließend dieselbe Geschichte, nämlich die Erzählung von dem Gastmahl des neugerufenen Zöllners mit den gleichen Reden nach dem Gastmahl!
Es wird also in allen drei Berichten der gleiche Vorgang geschildert. Es muß darum auch in allen drei Berichten dem gleichen Vorgang entsprechend auch die gleiche Person gewesen sein!
Der Name Matthäus muß ein Zuname gewesen sein, den der Herr sicher dem Zöllner bei seiner Berufung gegeben hat. Durch den Beinamen Matthäus = "Gabe Gottes" wollte Jesus die Bedeutung des sofortigen Aufbruches mit unmittelbar sich anschließender Nachfolge zum Ausdruck bringen!
Markus und Lukas haben wahrscheinlich deshalb den Namen Matthäus nicht gebracht, weil die verächtliche Vergangenheit des Matthäus (der Zöllner gehörte damals zum Abschaum der Menschheit) nicht ausdrücklich erwähnt werden sollte. Sie haben darum den ursprünglichen Namen, der sicher in Vergessenheit gekommen war, gebracht. Ein Zöllner mit Namen Levi fiel nicht weiter auf. Matthäus dagegen scheute sich nicht, in seiner Evangelien-Niederschrift seinen ehemaligen Zöllnerberuf mit seinem Namen zu verknüpfen. Die herrliche Umwandlungskraft seines Herrn wollte er rühmend verkündigen. In seinem Evangelium sagt darum Matthäus:
In Kap. 9,9: Ein Mensch mit Namen Matthäus.
In Kap. 10,3: Matthäus, der Zöllner!
In allen drei anderen Apostelverzeichnissen in Markus und Lukas und Apostelgeschichte erscheint der Name Matthäus ohne den Titel: der Zöllner! Keiner wollte dem Matthäus wehe tun! Darum haben sie das Wort "Zöllner" unterlassen. Nur Matthäus selbst hat die Berufsbezeichnung "Zöllner" beibehalten!
Erst viele Jahre später hat ein Kirchenschriftsteller (es war der Verfasser des Barnabasbriefes) auf Matthäus den Zöllner ausdrücklich hingewiesen, indem er in der Berufung des Matthäus den Beweis findet, daß Jesus gekommen ist, Sünder zu rufen, und zwar ganz besonders solche, die noch sündiger waren als die gewöhnlichen Sünder.
Gleich nach seinem Ja zu dem Rufe des Herrn beginnt Matthäus sein erstes Missionswerk. Er bereitet dem Herrn in seinem Hause ein Festmahl und ladet seine bisherigen Berufskollegen dazu ein, nämlich die Zöllner von Kapernaum. Sein Ziel war, seine Berufskollegen mit dem Herrn in Verbindung zu bringen.
Und dieses sein Streben, sein Volk, das Volk Israel zu dem im AT fort und fort angekündigten Messias zu ziehen, geht durch sein ganzes Evangelium wie ein weithin sichtbarer roter Faden hindurch!
Über das Evangelium des Matthäus
Die älteste Notiz über das Matthäus-Evangelium stammt von dem Bischof Papias von Hierapolis. Weil dieser Bischof etwa um 100 bis 150 nach Christus gelebt hat, und weil er ein Zeitgenosse des Polykarp von Smyrna und Schüler des Apostels Johannes gewesen ist, darum hat das, was er über das Matthäus-Evangelium zu sagen wußte, "nach den Gesetzen historischer Forschung Anspruch auf höchste Beachtung" (Feine S. 22).
Die Gemeinde Hierapolis wird schon Kol 4,13 genannt: "Ich (Paulus) gebe dem Epaphras (einem Mitarbeiter des Paulus), Zeugnis, daß er viel Mühe um euch (in Kolossä) und die in Laodicäa und in Hierapolis hat."
Der Bischof Papias von Hierapolis hat nun in seinem fünfbändigen Werk, das den Titel "Auslegungen der Herrenworte" trug, sehr Bedeutungsvolles über das Matthäus-Evangelium berichtet. Weil diese Aussagen des Papias, wie wir schon sagten, die ältesten Angaben sind und dazu noch auf persönlichen Mitteilungen des Apostels Johannes beruhen, darum gilt es, diesen Papias-Worten größtes Interesse entgegenzubringen
Leider ist aber nun das große fünfbändige Werk des Papias verloren gegangen. Dieser Verlust wird in der Wissenschaft sehr bedauert!
Da kommt uns aber der Bischof Eusebius von Cäsarea zu Hilfe. Dieser Bischof Eusebius, der um 339 gestorben ist, hat das fünfbändige Werk des Papias gekannt und gelesen. Und weil Eusebius das Werk des Papias so hoch geschätzt hat, darum hat er auch von Papias Zitate in seine zehnbändige Kirchengeschichte hineingenommen. (Die Kirchengeschichte des Eusebius ist die älteste christliche Kirchengeschichte, die wir haben! Sie beginnt mit Jesus Christus und geht über die Zeit der Apostel hinaus bis zum Jahre 324). Diese allerälteste Kirchengeschichte (in Paris) ist auch darum so einzig wertvoll, weil darin auch zahlreiche Zitate aus verlorengegangenen altchristlichen Schriften aufgezeichnet sind. Unter vielem anderen ist auch ein Zitat über das Matthäus-Evangelium aus dem verlorengegangenen Papias-Werk "Auslegungen der Herrenworte" von Eusebius in seiner "Kirchengeschichte" angeführt.
Dieses Papias-Zitat, das Eusebius anführt, lautet: "Matthäus hat in hebräischer (aramäischer) Sprache die Reden des Herrn zusammengestellt, übersetzt aber hatte sie jeder, so gut er konnte." Eusebius bemerkt noch dazu, daß sich Papias für diese Angaben über das Matthäus-Evangelium auf persönliche Mitteilungen des "Alten Johannes", d. h. des Apostels Johannes beruft.
Was besagt diese Notiz? Sie besagt:
1. Matthäus ist der Verfasser des 1. Evangeliums.
2. Matthäus hat die Reden des Herrn in aramäischer Sprache aufgeschrieben.
Wir fragen: Was meint Papias, wenn er von den "Reden des Herrn" spricht, die Matthäus zusammengestellt hat?
Schauen wir in das Matthäus-Evangelium hinein, so ist es ganz merkwürdig, daß wir inmitten der Erzählungen fünf in sich geschlossene Reden des Herrn vorfinden! Diese fünf großen Reden des Herrn unterscheiden sich deutlich von den sie umgebenden Erzählungen. Die Unterscheidung wird auch rein äußerlich durch eine besondere Formel markiert. Am Schluß einer jeden großen Rede steht nämlich immer wieder fast wörtlich dieselbe Redewendung:
Mt 7,28: Und es geschah, als Jesus diese Worte vollendet hatte . . .
Mt 11,1: Und es geschah, als Jesus für seine Jünger die Anordnungen vollendet hatte . . .
Mt 13,53: Und es geschah, als Jesus diese Gleichnisse vollendet hatte . . .
Mt 19,1: Und es geschah, als Jesus diese Worte vollendet hatte . . .
Mt 26,1: Und es geschah, als Jesus alle diese Worte vollendet hatte . . .
Wenn man nun die fünf großen Reden miteinander verbinden würde, könnte man dann nicht zu der Annahme kommen, diese fünf großen Reden des Herrn bildeten ein in sich geschlossenes Ganzes? Könnte man vielleicht nicht weiter annehmen, daß die fünf großen Reden als ein in sich geschlossenes Ganzes schon vor dem Matthäus-Evangelium, so wie wir es heute haben, entstanden und bestanden haben? Ein solch in sich geschlossenes Werk der größeren Reden des Herrn könnte dazu bestimmt gewesen sein, die junge palästinische Christengemeinde in den Worten und Lehren des Herrn zu unterrichten. Der jungen Gemeinde sollte gezeigt werden, was der Wille Jesu ist, nämlich ihre Heiligung, d. h. ihre wahre und rechte Christus-Nachfolge.
Angeregt durch die wissenschaftliche Matthäus-Auslegung Schlatters, der geradezu den Ausdruck: "Die Kirche des Matthäus" geprägt hat, wird es in der vorliegenden Matthäus-Erläuterung auch unser Bemühen sein, immer und immer wieder, und zwar ganz besonders auf Grund der fünf Reden des Herrn, das große Anliegen des Matthäus herauszustellen, nämlich den Willen Gottes für das neue Leben der Nachfolge Christi zu verkünden! Und zwar fort und fort für die Gemeinde Jesu in unserer Zeit!
Wir kehren zu den fünf Reden des Herrn zurück! Würden wir den einzelnen Reden Überschriften geben, dann würden diese etwa so lauten:
1. Rede, Kap. 5-7: Jesus, der neue Gesetzgeber seiner Gemeinde.
2. Rede, Kap. 10: Jesus, der Baumeister seiner Gemeinde durch seine Boten.
3. Rede, Kap. 13: Jesus, der Förderer seiner Gemeinde (Gleichnisse).
4. Rede, Kap. 18: Jesus, der Organisator seiner Gemeinde.
5. Rede, Kap. 24-25: Jesus, der Vollender seiner Gemeinde bei seiner Wiederkunft.
Schlatter meint: "Die fünf Reden des Herrn schließen sich zu einem wohlgeordneten Ganzen zusammen. Keine Rede wiederholt die andere; jede ist für sich ein neues Ganzes. Sie bringen in das Wort Jesu Bewegung hinein und lassen es nach einem wohlerwogenen Plan zu seinem letzten Ziel emporsteigen."
Nachdem der Herr fort und fort seiner Gemeinde die große Forderung der Heiligung, der rechten Nachfolge, des rechten Lebens Ihm nach herausgehoben hat, steht seine Lehrunterweisung an ihrem Ziel.
Und dieses Ziel ist in aller Bedrängnis und Bedrückung der Zeit immer und immer wieder, daß die Gemeinde des Herrn ihr Angesicht stracks richte gen Jerusalem, das obere Jerusalem, von wo aus ihr Christus wiederkommen wird in großer Kraft und Herrlichkeit, um seiner Gemeinde die Vollendung zu bringen.
Das ist ein "Lehr-System", in das jedes Glied so hineingefügt ist, daß das Viele zur Einheit zusammenwächst. Hier kann kein Stück herausgenommen werden.
Hier zeigt sich, wie meisterhaft der Herr auch als Lehrer es verstand, Schritt für Schritt seinen Jüngern und damit seiner Gemeinde die Geheimnisse und Herrlichkeiten der Heilspläne Gottes zu offenbaren!

Gewicht:545 g
@Verlag: R.Brockhaus
Erschienen:1961

15.) Philemon

12/24/2022
von Christ-und-Buch Günter Arhelger

Philemon war wohl ein Bewohner der Stadt Kolossä (vgl. Kol 4,17 mit Philem 1,2 ), der durch den Dienst des Apostel Paulus bekehrt worden war (V.19). Onesimus ein Sklave war ihm entlaufen (V.15.16) und es wird angedeutet, daß Onesimus dabei wohl einigen Besitz seines Herrn hatte »mitgehen« lassen (V.18).

Der Flüchtling erreichte Rom, als Paulus dort in Gefangenschaft war (V.9). Wir können uns nicht sicher sein, ob der Apostel zu dieser Zeit wirklich hinter Gittern saß, oder ob es während der Zeit war, als ihm die Freiheit eines eigenen gemieteten Hauses gewährt wurde (Apg 28,30). Durch verschiedene Umstände traf Onesimus den Paulus in der geschäftigen Hauptstadt und wurde durch seinen Dienst zu Christus geführt (V.10). 

In der Folgezeit entwickelte sich zwischen ihnen ein festes Liebesband (V.12) und Onesimus erwies sich als geschätzte Hilfe für den Apostel (V.13). Doch waren sich beide einig, daß es richtiger wäre, wenn Onesimus zu Philemon zurückkehren würde und versuchen würde, das Unrecht der Vergangenheit wiedergutzumachen. Deshalb schrieb Paulus diesen Brief an Philemon, in dem er für Onesimus eintritt und stichhaltige Gründe nennt, warum er wieder das Wohlwollen seines Herrn erlangen sollte (V.17). 

Zu dieser Zeit schrieb Paulus auch den Brief an die Kolosser. Er bestimmte Tychikus als Überbringer und sandte Onesimus mit ihm zurück nach Kolossä ( Kol 4,7- ). Dieser Brief ist der persönlichste aller Paulusbriefe. Die Briefe an Timotheus und Titus wurden ebenfalls an Einzelpersonen geschrieben, doch behandeln sie viele Gemeindeangelegenheiten und nicht so sehr Persönliches. 

16.) Hebräer

12/24/2022
von Christ-und-Buch Günter Arhelger

17.) Jakobus

12/24/2022
von Christ-und-Buch Günter Arhelger

18.) Petrus Briefe

12/24/2022
von Christ-und-Buch Günter Arhelger

19.) Johannes Briefe

12/24/2022
von Christ-und-Buch Günter Arhelger

20.) Judas

12/24/2022
von Christ-und-Buch Günter Arhelger

21.) Offenbarung

12/24/2022
von Christ-und-Buch Günter Arhelger

1.) Matthäus

12/23/2022
von Christ-und-Buch Günter Arhelger

2.) Markus

12/23/2022
von Christ-und-Buch Günter Arhelger

BUCHERÖFFNUNG 1,1 

1 Anfang des Evangeliums Jesu Christi 1Kor 15,3-5 

Vorbemerkung 1."Anfang". Viele Ausleger beziehen "Anfang des Evangeliums" auf die Wirksamkeit des Täufers, also auf die folgenden acht oder höchstens dreizehn Verse. Aber für den unbefangenen Blick eröffnet dieser erste Satz nach Stellung und Form das ganze Buch. Jüdische Schriftsteller haben ihre Werke oft mit solch einem kurzen prädikatslosen Sätzchen eröffnet. Man vergleiche auch im NT die Anfänge vom Matthäusevangelium und der Offenbarung und im AT die der Bücher Sprüche, Prediger und Hohelied. In keinem dieser Fälle beschlagnahmen wir diese Eröffnungen für die nächsten wenigen Verse.  

Andere Ausleger verstehen "Anfang" im Sinne von "Anfangsgründe" oder "Grundlegung". Dann hätte Markus hier das Schema von Grundlegung und Entfaltung vorgeschwebt. Seine Leser in Rom standen ja im Erleben der Entfaltung des Evangeliums, nämlich der Mission in der ganzen Welt, wie sie später Lukas in seiner Apostelgeschichte zum Thema gemacht hat. 

Demgegenüber hätte Markus sich das Ziel gesetzt, die Grundlagen dieser Botschaft zu dokumentieren, also die Zeugnisse vom Erdenwirken Jesu in Palästina. Das wird der Sache nach zutreffen. Sicher beseelte ihn, ähnlich wie später Lukas für sein erstes Buch, die Absicht, zu schreiben, "damit du die Zuverlässigkeit der Lehrworte, über die du unterrichtet worden bist, feststellen kannst" (Lk 1,4). 

Aber hat Markus das hier ausgedrückt? Steckt das alles in dieser so kurzen, formelhaften Bucheröffnung?    Unsere Auslegung wird mit G. Arnold ein viel schlichteres Verständnis anbieten, das Pesch (I, S. 76) leider ohne Begründung ablehnt, offensichtlich, weil es so arg schlicht ist.    2. Satzabtrennung. Manchmal wirft der Umstand, daß die alten griechischen Handschriften keine Zeichensetzung kannten, Schwierigkeiten auf. Ohne jeden Hinweis folgte ein Wort dem anderen, so daß die Leser z.B. bei Satzabtrennungen sich selbst überlassen waren. 

Ein Teil der Ausleger setzt nun hinter unserem Vers nur ein Komma und begründet das damit, daß die Zitierformel im nächsten Vers "wie geschrieben steht" in den etwa 25 Fällen des NT und auch in der LXX nie einen Satz anführt, sondern immer einen Vordersatz begründet. Das beeindruckt schon. Danach würde also V.2 unsern Vers erläutern: 

Der Anfang des Evangeliums geschah so, wie es Jesaja sagte, also durch das Auftreten des Johannes. Aber wieder wenden wir ein, daß auf diese Weise der Charakter des ersten Verses als einer Bucherföffnung aufgelöst würde. Es trifft zwar zu, daß jene Zitierformel in den Parallelen nie an der Spitze eines Satzes steht, immerhin aber sehr häufig die Konjunktion "wie" für sich genommen (vgl. Bl-Debr 453,2). Darum können wir hier eine Ausnahme von der Regel nicht ausschließen (s. Auslegung). Matthäus und Lukas haben diese Regelwidrigkeit auch empfunden und durch Umstellung vermieden.    

3. Der Zusatz "des Sohnes Gottes". Die überwiegende Zahl der Handschriften von der Frühzeit bis ins Mittelalter beendet unsern Vers mit den Worten "des Sohnes Gottes". Trotzdem stellen diese Worte kaum ursprünglichen Markustext dar. So entscheiden sich z.B. die Lutherübersetzung von 1956 und die Revidierte Elberfelder Bibel, die Handschriftenforscher Tischendorf, Nestle und Aland, die Ausleger Rienecker, Wohlenberg, Vielhauer, Schmithals, Haenchen, Schniewind, Schweizer, Pesch und J. Slomp. Wie kommt dies Urteil zustande?    

Ausgangspunkt ist die Tatsache, daß der Sohn-Gottes-Titel im sehr bedeutenden Kodex Sinaiticus an dieser Stelle ursprünglich fehlte und erst von zweiter Hand eingetragen ist. Ebenfalls fehlt er in einigen mittelalterlichen Handschriften, aber auch in alten Übersetzungen (syrische, armenische und georgische). Vor allem läßt die Art, wie eine Reihe von Kirchenvätern unsern Vers in ihren Abhandlungen zitieren, erkennen, daß auch ihnen eine Textform ohne "Sohn Gottes" vorlag (z.B. Origines, Irenäus, Epiphanes und Hieronymus). 

Dabei sind diese Väter über allen Verdacht erhaben, den Titel aus dogmatischen Gründen überschlagen zu haben.    Wie erklären sich die beiden Lesarten? Liegt ein Versehen vor, indem ein Abschreiber das Versende übersprang und so einen unvollständigen Text hinterließ, der in der Folgezeit immer wieder abgeschrieben wurde? Aber das ist bei der ersten Zeile eines Buches und bei der Kürze des Satzes kaum vorstellbar. Am besten erklärt sich der Befund so: Markus schrieb den Kurztext. Aber die auch sonst bekannte Abschreibersitte, im frommen Eifer Überschriften oder überschriftartige Sätze biblischer Bücher zu erweitern (s. Einleitungsfragen 1), führte auch hier zur Anreicherung. Dazu diente dem Abschreiber die aus dem christlichen Gottesdienst wohlvertraute Bekenntnisformel: "Christus der Sohn Gottes". Die umgekehrte Vorstellung, daß er das ehrwürdige Bekenntnis, das sowohl ein Hauptthema des Markus als auch ein Kernanliegen der Alten Kirche war, an dieser so sichtbaren Stelle strich, ist bisher nicht wahrscheinlich gemacht worden.    

Wenn ein Redner seine verschiedenen Vorbemerkungen gemacht hat, hebt er wohl die Stimme und sagt: Nun zur Sache, beginnen wir mit dem Thema! Diese Rednersitte ist auch in die Schriftstellerei eingedrungen. G. Arnold hat in seinem Aufsatz von 1977 zahlreiche Belege aus dem Altertum vorgeführt, wie Schriftsteller ihre Vorbemerkungen ausdrücklich von ihrem Haupttext abhoben, indem sie an gewisser Stelle vom "Anfang" ihres Themas sprachen. 

Dieser Anfang rückt nach vorn, je kürzer die allgemeinen Bemerkungen ausfielen, und konnte wie im Fall des Markus auch schon in der ersten Zeile stehen. Bei Hosea z.B. erscheint er erst im zweiten Vers. Der Wortlaut nach der LXX: "Anfang des Wortes des Herrn an Hosea". So lesen wir in zahlreichen Schriften des Altertums vom Anfang eines "Wortes", einer "Erzählung", eines "Buches" oder einer "Geschichte".    

Auch Markus markiert in Schriftstellerweise seinen Anfang, nämlich des "Evangeliums", und überführt damit die bisher überwiegend mündliche Jesusüberlieferung bewußt in die Literatur. Er verleiht ihr Buchform. Ein vergleichbarer Vorgang war rund zwanzig Jahre vorher die Geburt der Gemeindeseelsorge in Briefform, damals als Ersatz für den persönlichen Apostelbesuch (1Thes 2,27-3,6; 5,27).    Evangelium war im 1. Jh. gemeinchristlicher Kurzausdruck für die missionarische Botschaft. Wir begegnen ihm innerhalb des NT besonders bei Paulus (60mal, neben nur 16 Belegen sonst). Aber Paulus konnte, wie der Römerbrief zeigt, diesen Begriff auch in der fernen Hauptstadt als geläufig voraussetzen, also in einer Gemeinde, die er nicht selbst gegründet und geprägt hat. Der Ausdruck war somit überall gängig. Der Inhalt des Evangeliums ist Jesus Christus. In 1Kor 15,3-5 definiert Paulus noch genauer: Der Inhalt des Evangeliums ist die Verkündigung des gekreuzigten, begrabenen, auferstandenen und den Zwölfen erschienenen Messias. Dafür kann Paulus sich auf einen Konsensus zwischen allen Missionaren berufen (V.11).    

Viel zu wenig bedacht wird allerdings, daß die Rede von einem gekreuzigten Messias von Anfang an nicht allein stehen konnte, war doch weder das Judentum noch das Heidentum auf einen solchen vorbereitet. Schon nach einer Viertelstunde mußte der Prediger Fragen über Fragen erwarten: Wer war dieser Gehenkte? Woher stammte er? Warum starb er so? Was hat er getan? Was lehrte er? Darauf antworteten die Erzähler (s. Einleitungsfragen 2f), die die christlichen Missionare begleiteten, mit der Jesusüberlieferung. Durch autorisierten Gedächtnisstoff gaben sie Auskunft. Das Neue ab 70, also nach einer Generation, bestand somit nicht darin, daß erst jetzt die Jesusüberlieferung zur Christusverkündigung hinzutrat, sondern daß sie Buchform annahm.    

Überflüssig zu sagen, daß die Jesusüberlieferung kein anderes Evangelium brachte als das der Missionare. Immerhin war es nicht selbstverständlich, jetzt auch den Gesamtstoff "Evangelium" zu nennen. Jedenfalls ließen Lukas und Johannes dieses Substantiv völlig außer acht. Aber der Sprachgebrauch des Markus hat sich durchgesetzt (vgl. Einleitungsfragen 1, Ende).    

Herkunft und Geschichte der Vokabel "Evangelium" werden zu 1,14f berichtet. Hier schon machen wir auf die lautmalerische Qualität dieses christlichen Fremdwortes in unserm Sprachschatz aufmerksam. Wohlklang und Leuchtkraft dieser fünf Silben im Griechischen sind unnachahmlich: eu - ang - ge - li - on! Eine wunderbare Mischung mal voller und dunkler, mal jubelnder und heller Töne, ein stürmisches Glockenläuten! Heute sind Übersetzungen oder Umschreibungen üblich: Gute Nachricht, Jubelruf, Siegesmeldung, Heilsbotschaft, Freudenbotschaft. Immer geht es um die Vorsilbe eu-, die nicht genug bedacht werden kann. Es gibt auch Drohbotschaften (dysangelion). Hier geht es jedenfalls um die Meldung einer Freudenexplosion und dahinter eines ansteckend fröhlichen Gottes. Bei ihm ist Freude die Fülle, so daß sie überfließt, daß er sie ausschüttet im Weltmaßstab und über seine ganze Schöpfung.    

So hat Markus gleich im ersten Vers eine Art Leuchtkugel hochgeschossen, die nun über seinem ganzen Werk schwebt, auch über den Passionskapiteln und dem Osterschreck von 16,8, und alles in ihr schönes Licht taucht: Evangelium!

Markus Wuppertaler Studienbibel

3.) Lukas

12/23/2022
von Christ-und-Buch Günter Arhelger

I) EINLEITUNGSFRAGEN

1) EIGENART
Trotz des mit Mt und Mk Gemeinsamen ist bei Lukas eine dreifache Besonderheit sichtbar. Er ist kein Augenzeuge wie Matthäus und Johannes, er schreibt auch nicht den Bericht eines Augenzeugen nieder, wie wir es von Markus annehmen, sondern er sammelt den Stoff, prüft ihn und ordnet, was ihm durch zuverlässige Zeugen gebührend bestätigt ist. Seiner Arbeit verdanken wir wichtige Nachrichten, die er als Sondergut darbietet:

Ankündigung und Geburt des Täufers und Jesu ( Lk 1-2 ), die Begegnung Jesu mit der Sünderin ( Lk 7,36-50 ), das Gleichnis vom barmherzigen Samariter (Lk 10,29-37 ), die Gleichnisse vom verlorenen Schaf, Groschen und Sohn ( Lk 15 ), vom Pharisäer und Zöllner ( Lk 18,9-14 ), den Bericht über die Einkehr bei Zachäus ( Lk 19,1-10 ), das Trostwort an den Schächer ( Lk 23,39-43 ), das Gespräch des Auferstandenen mit den Jüngern auf dem Weg nach Emmaus ( Lk 24,13-3 ). Dies sind für Verkündigung und Seelsorge bes. wichtige Stücke.

2) VERFASSER
Soweit uns Nachrichten erhalten sind, zeigen sie, daß der Überschrift des Lukasevangeliums entsprechend seit der Mitte des 2. Jh. überall und unbestritten Lukas als Verfasser des Ev. und
der Apostelgeschichte angesehen wurde.

3) ABFASSUNG
Nach der Widmung kann angenommen werden, daß nicht nur viele Geschichten über Jesus mündlich in Umlauf waren, sondern bereits schriftliche Aufzeichnungen (Mt und Mk?) des Ev.-Stoffes
vorlagen, wie ihn die Augenzeugen, die Diener des Wortes waren (d.h. wohl die Apostel), überliefert hatten. Ebenso will nun auch Lukas geprüfte Berichte geordnet darbieten, wobei er sich nicht auf das öffentliche Wirken Jesu beschränkt, sondern die Vorgeschichte als richtungsweisend mit hineinnimmt. 

Wieweit Lukas schriftliche Quellen benutzte, ist nicht festzustellen; doch hatte er als Begleiter des Paulus Gelegenheit, mit den Aposteln und auch andern Zeugen zu reden. Für die Beziehung des Lukasevangeliums zum Markusevangelium ist zu beachten, daß Markus wohl mit Petrus in Rom war ( 1Petr 5,13 ) und Lukas während der Gefangenschaften des Paulus ebenfalls dort weilte, so daß er ohne weiteres Kenntnis vom Mk gehabt haben kann. 

Für die Bestimmung der Abfassungszeit ist entscheidend, ob man es als möglich ansieht, daß eine solche Schrift für die Gemeinde nach der Zerstörung Jerusalems verfaßt sein kann, ohne auf dies auch für die Christenheit so wichtige Ereignis hingewiesen zu haben. Wenn auch das L. darüber hinweg gegangen wäre, hätte doch die später geschriebene Apg es kaum verschwiegen. Demnach wären beide Bücher vor dem Jahre 70 und möglicherweise (vgl. Apostelgeschichte I,3) schon vor 64 n.Chr. geschrieben worden.

4) EMPFÄNGER

Das L. ( Lk 1,3 ) ist wie die Apostelgeschichte ( Apg 1,1 ) einem gewissen Theophilus gewidmet. Daraus darf aber nicht geschlossen werden, daß die Bücher nur zu seiner persönlichen Unterrichtung
bestimmt gewesen seien. Der ihm zustehende Titel kratistos (Hochwohlgeborener) deutet auf eine hochgestellte und begüterte Persönlichkeit. Solche Männer beschäftigten nach damaliger Sitte Schreibsklaven. 

Wurde ihnen ein Buch gewidmet, so erwartete man, daß sie für das Abschreiben und die Verbreitung sorgten. Darum ist das L. für einen größeren Kreis von Lesern bestimmt, die wir wohl in Italien zu suchen haben, denn die jedem Juden in Palästina bekannten Orte werden genau beschrieben ( Lk 1,26; 4,31; 8,26; 24,13 ). 

Anderseits wissen wir, daß das AT in Gestalt der LXX auch unter Nichtjuden weit verbreitet war. Theophilus dürfte sie gekannt haben, so daß ihm Hinweise wie der auf die Priesterordnung des Abija ( Lk 1,5 ) verständlich waren.

III) INHALT 1) EINTEILUNG

I. Das Kommen des Heilands der Welt ( 1,5-3,3 )

A. Ankündigungen ( 1,5-56 )

1. Ankündigung des Wegbereiters (V. 5-25 )
2. Ankündigung des Heilands (V. 26-38 )
3. Die Rangordnung (V. 39-56 )

B. Die Geburt ( 1,57-2,40 )
1. Geburt des Wegbereiters ( 1,57-80 )
2. Geburt des Heilands ( 2,1-20 )
3. Die auf Israels Trost Wartenden ( 2,21-40 )

C. Die Bereitung ( 2,41-3,38 )

II. Das Heilandswirken ( 4,1-11,13 )

A. Sammlung der Jünger ( 4,1-6,49 )
1. Der Durchbruch ( 4,1-5,26 )
2. Die Abgrenzung ( 5,27-6,49 )

B. Vorbereitung und Sendung der Jünger ( 7,1-9,9 )
1. Heil für alle durch Glauben ( 7,1-35 )
2. Die Gemeinschaft ( 7,36-8,21 )
3. Zurüstung und Sendung der Zwölf ( 8,22-9,9 )

C. Förderung der Jünger ( 9,10-11,13 )
1. Unterweisung ( 9,10-36 )
2. Die Feinde ( 9,37-62 )
3. Sendung der Siebzig ( 10,1-24 )
4. Dreifache Verbundenheit der Jünger ( 10,25-11,13 )

III. Vorbereitung des Kampfes ( 11,14-18,30 )

A. Anbahnung der Auseinandersetzung ( 11,14-13,35 )
1. Die Grundfragen ( 11,14-54 )
2. Aufzeigung der Front ( 12,1-59 )
3. Belehrung des Volkes ( 13,1-35 )

B. Aufbruch des Gegensatzes ( 14,1-16,31 )
1. Die Pharisäer in Gefahr ( 14,1-35 )
2. Die Aufgabe des Heilands ( 15,1-32 )
3. Unerfüllte Pflichten der Pharisäer ( 16,1-31 )

C. Die Wurzeln des Unglaubens ( 17,1-18,30 )

IV. In der Hochburg der Gegner ( 18,31-24,53 )
A. Die geistige Auseinandersetzung ( 18,31-21,38 )
1. Jesu Weg bis in den Tempel ( 18,31-19,4 )
2. Angriffe gegen Jesus ( 20,1-40 )
3. Gegenangriff Jesu ( 10,41-21,38 )

B. Die Entscheidung ( 22,1-24,53 )
1. Letzter Gang in Freiheit ( 22,1-46 )
2. In den Händen der Menschen ( 22,47-23,25 )
3. Aus der Welt geschafft ( 23,26-56 )
4. Der Sieger ( 24,1-53 )

2) GRUNDGEDANKEN
Der Schlüssel zum Verständnis des Lukasevangeliums liegt in der Vorgeschichte ( Lk 1-3 ). In diesem Abschnitt findet sich viermal der in den Ev. nur bei Joh noch einmal gebrauchte Ausdruck »Heiland« ( sotär bzw. sotärion ) und dreimal das nur noch einmal bei Joh sich findende sotäria. Maria freut sich Gottes, ihres Heilands, der sie zur Mutter seines Sohnes erkoren hat ( Lk 1,47 ); Engel verkünden den Hirten, daß ihnen der Heiland geboren ist Lk

4.) Johannes

12/23/2022
von Christ-und-Buch Günter Arhelger

5.) Apostelgeschichte

12/23/2022
von Christ-und-Buch Günter Arhelger

6.) Römer, Verfasser: Apodtel Paulus; Thema Das Evangelium Gottes Geschrieben ca. 56 n. Chr.

12/23/2022
von Christ-und-Buch Günter Arhelger

DER BRIEF AN DIE RÖMER wurde von Korinth aus geschrieben, während des dritten Besuches des Paulus in dieser Stadt (2. Kor. 13. 1: vel. Ap. 20. 23.) 
Mit Recht steht der Brief an erster Stelle unter den Briefen, weil er die vollständigste Auslegung der zentralen Wahrheiten des Christentums im N.Te hält. 
Der Brief entstand durch die Absicht des Paulus, die römischen Christen zu besuchen und durch seinen Wunsch, ihnen die großen Lehren der Gnade, 
die ihm geoffenbart worden waren, mitzuteilen. 
Der Brief kann folgendermaßen eingeteilt werden: 
Einleitung und Thema, Kap. 1, 1-17. 
1. Alle Welt vor Gott schuldig. 1. 18-3, 20. 
2. Die Rechtfertigung durch den Glauben an Christus, Kap. 3, 21-5, 
3. Die Heiligung durch die Vereinigung mit Christus in Seinem Tod und in Seiner Auferstehung. Kap. 6-8. 
4. Das Problem des jüdischen Unglaubens, Kap. 9-11. 
5. Christliches Leben und christlicher Dienst zur Ehre Gottes, Kap. 12, 1-15, 13. 
6: Die Auswirkung der christlichen Liebe Kap. 15, 14-16, 27.


Sinnt nicht auf hohe Dinge, sondern haltet euch zu den Niedrigen. 
Römer 12,16 
Sinnet nicht auf hohe Dinge, denn der Herr liebt das Geringe.Man kann auch noch, wer kann's beschreiben,
Und was nichts ist in der Welt, hat Er vor sich hingestellt.dann mit der Demut Hochmut treiben.
Wer erniedrigt sich auf Erden, dieser wird erhoben werden.Der Wille Gottes wird erfüllt, sind wir mit Demut fest umhüllt.
Jeder bildet sich was ein, der da meint, hier was zu sein.So kann der Herr auf unsern Wegen bedenken uns mit Seinem Segen.
Was der Mensch nun präsentiert, allen Wert bei Gott verliert.Ein Saulus, der auch Paulus hieß, die große Gnade Gottes pries.
Dazu sieht man Überall: Hochmut kommt stets vor dem Fall.Der Name Paulus zeigt allein, er will nun der Geringe sein.
Von Herzen demütig nun sein, das lernt man nur vom Herrn allein.Ach, dass doch jeder wahre Christ lernt von dem Herrn, was Demut ist.                                               w.s.
  

Gedanken zum Römerbrief

Der Römerbrief zeigt uns, wie Gott den Menschen sieht und beurteilt.

Er ist sündig vor Gott, der heilig ist, und zwar haben alle gesündigt (3,24+5,12). Er ist verloren und bedarf der Rettung (2,12). Er ist kraftlos, weil das Fleisch kraftlos ist (526+893). 

 Er ist dem Gericht Gottes verfallen (3,19). Gott aber hat Seine Gnade parat, die jeder Mensch ausnahmslos nötig hat (3,24+5,20). Gott erweist auch Seine Gnade, ohne dass Seine Gerechtigkeit verkürzt wird. Diese Gerechtigkeit wird allein durch den Glauben erlangt und zwar durch den Glauben an den Herrn Jesus (3,22+10,10). 

 Wenn der Mensch Gott rechtfertigt, dann geschieht auch das Umgekehrte, dass Gott den Menschen rechtfertigt. David rechtfertigte Gott (Psalm 51,4), indem er Gottes Urteil anerkennt, und Gott rechtfertigt David, indem Er ihm die Ungerechtigkeit nicht zurechnet (Psalm 32,2). 

 Dieser Gedanke wird weiter in Römer 4,6-7 entwickelt. Bei David heißt es in Psalm 32 „Glückselig der" (und es war sein persönliches Erleben), in Römer 4 heißt es „Glückselig die". Es ist also ein Grundsatz, der auf alle Glaubenden angewandt wird. Salomo sagt: „Gerechtigkeit errettet vom Tod." (Sprüche 10,2). 

Durch die Errettung unseres Heilandes sind wir sogar vom ewigen Tod errettet. Errettet aus der Gewalt der Finsternis (Kolosser 1,13). So sind wir nun gerechtfertigt aus Glauben (das Mittel zur Erlangung) (5,1),  gerechtfertigt durch seine Gnade, die es möglich machte (3,24) und auch gerechtfertigt durch sein Blut (gerechte Grundlage) (5,9).   w.s.

7.) Korinther

12/23/2022
von Christ-und-Buch Günter Arhelger

8.) Galater

12/23/2022
von Christ-und-Buch Günter Arhelger

9.) Epheser Gemeinde ist der Leib Christi ca. 60 n.Chr.

12/23/2022
von Christ-und-Buch Günter Arhelger

Der Brief an die Epheser, geschrieben in Rom, der erste der Briefe des Paulus aus dem Gefängnis(Ap. 20-27; siehe Ap. 28. 30. Fußnote). wurde durch Tychikus überbracht. 
zusammen mit dem Kolosserbrief und dem Brief an Philemon. 

Die Rückkehr des Onesimus zu Philemon war wahrscheinlich die Veranlassung. um die beiden größeren Briefe mitzugeben. Der Epheserbrief ist der unpersönlichste Briefe des Paulus. Tatsächlich fehlen die Worte wie den Heiligen zu Ephesus» in den besten Manuskripten. In Kolosser 4.16 wird ein Brief an Laodicea erwähnt. Man vermutet, daß der Brief; der bekannt Ist als Epheserbrief in Wirklichkeit der Brief an Laodicea ist. 

Möglicherweise wurde er nach Ephesus umd Laodicea gesandt, ohne daß er an eine besondere Gemeinde gerichtet war. Dann wäre der Brief «an die Heiligen und Gläubigen an Christum Jesum» überall gerichtet. Die Lehre dieses Briefes bestätigt diese Ansicht. Er enthält die höchste Wahrheit Über die Gemeinde. aber er sagt nichts über kirchliche Ordnungen. 

Die Gemeinde, von der hier die Rede ist, ist die wahre Gemeinde. Sein Leib». nicht die örtliche Gemeinde wie etwa in Philippi. in Korinth usw. Im wesentlichen enthält dieser Brief drei Linien der Wahrheit: 
(I) Die erhabene Stellung des Gläubigen durch Gnade;
(2) die Wahrheit über den Leib Christi; und 
(3) ein Leben, das im Einklang mit dieser Stellung des Gläubigen steht.
Es besteht eine enge geistliche Verbindung zwischen dem Epherbrief und Josua, das «Himmlische»i in der Stellung des Gläubigen gleicht Kanaan in der Erfahrung Israels. In beiden Büchern sehen Kampf, oft Versagen, aber auch Sieg. Ruhe und Besitzergreifung (los. 21. 43-45; Eph. 1.3; 3. 14-I9;11 6. 16). Wie es einer vollständigen Offenbarung zukommt, in die Zahl sieben bezeichnend für den Aufbau des Epheserbriefes.

Epheser

10.) Philipperbrief v. Paulus Die erfahrung des Gläubigen ca. 60 n. Chr.

12/23/2022
von Christ-und-Buch Günter Arhelger

Von Paulus aus dem Gefängnis in Rom 

Die »erste Gemeinde« einer Konfession in einer Stadt hat in den Augen ihrer Mitglieder einen besonderen Status. Man stelle sich deshalb vor, welchen Status die erste überhaupt bekannte Gemeinde hat, die gegründet wurde, ehe es Denominationen gab, und die die allererste in Europa war! Das war die Gemeinde in Philippi, im alten Mazedonien (Nordgriechenland). 

Wie konnten sich die Christen des Westens freuen (und auch die Nichtchristen, denn sie kamen in den Genuß der erfreulichen Nebeneffekte des Christentums), daß Paulus dem Ruf nach Mazedonien gefolgt war und sich bei seiner Evangelisation des römischen Reiches nach Westen statt nach Osten wandte! Vielleicht würde der asiatische Kontinent heute Missionare nach Europa entsenden statt umgekehrt, hätte das Evangelium damals nicht in Europa Fuß gefaßt. 

Die Gemeinde in Philippi war großzügig und sandte Paulus immer wieder Geld zur Unterstützung. Und das ist, menschlich gesprochen, der Anlaß zu diesem »Dankesbrief«. Doch der Philipperbrief ist noch viel, viel mehr als das. Er ist ein wirklicher »Freudenbrief«-die verschiedenen Formen des Wortes »Freude« erscheinen mehr als zwölfmal in den vier Kapiteln. Paulus wußte, wie er sich in guten und schlechten Zeiten freuen konnte ( 4,11 ). 

Auch geht es in diesem auferbauenden Brief kaum um Streitpunkte, noch muß Paulus viel ermahnen. Der Hauptgrund, warum die Christen sich freuen können, ist, daß der Sohn Gottes bereit war, als Mensch auf die Erde zu kommen-sogar als Knecht. Er begnügte sich nicht mit Heilung und Lehre, sondern ging seinen Weg bis zum Tod-bis zum Tod am Kreuz. Philipper 2,5-11 bringt diese großartige Wahrheit in einem schönen Abschnitt zum Ausdruck, den viele für ein frühchristliches Lied halten, das von Paulus entweder zitiert wird, oder von ihm verfaßt wurde. Doch dieser Abschnitt ist hier auch eingefügt, um Einheit durch Demut zu lehren. 

Die Lehre läßt sich im NT nie von der Pflicht trennen, wie das oft unter heutigen Gemeindegliedern mit sehr bedauernswerten Folgen praktiziert wird. Das ist also der Philipperbrief, eines der fröhlichsten und anziehendsten Bücher des Wortes Gottes.

11.) Kolosser

12/23/2022
von Christ-und-Buch Günter Arhelger

12.) Thessalonicher Überblick W. Mac Donald

12/23/2022
von Christ-und-Buch Günter Arhelger

Thessalonicher Briefe

                 Der 1. Thessalonicherbrief
Man nimmt an, daß dieses der erste Brief des Paulus war. In jedem Kapitel ist die Rede von der Wiederkunft Christi, aber jedesmal mit einem anderen Ziel:

Kapitel 1 - Die Wiederkunft Christi ist die Hoffnung aller wiedergeborenen Gläubigen.

Kapitel 2 - Sie bringt Freude und Belohnung für jeden treuen Dienst.

Kapitel 3 - Im Blick auf die Wiederkunft sollen die Christen sich untereinander lieben und ein heiliges Leben führen. 

Kapitel 4 - Es ist ein Trost zu wissen, daß alle Heiligen, die schon gestorben sind, bei seiner Wiederkunft auferstehen werden. Noch lebende Gläubige werden zugleich mit ihnen ent rückt werden, um in Ewigkeit mit ihm zusammenzuleben.

Kapitel 5 - Für die ungläubige Welt beginnt mit der Wiederkunft der "Tag der Herrn". Dieser "Tag" ist eine Zeit der Bedrängnis und des Zorns. Im Blick auf diese bevorstehenden Ereignisse sollten die
Christen nüchtern und wartend leben.

                 Der 2. Thessalonicherbrief
In seinem ersten Brief an die Thessalonicher hatte Paulus den "Tag des Herrn" erwähnt als eine Zeit großer Leiden. Einige der Gläubigen dort waren nun der Meinung, sie lebten in dieser Zeit des Tages des Herrn, weil sie schwere Verfolgungen ertragen mußten. In seinem zweiten Brief antwortet der Apostel, daß dies nicht möglich sei, denn: 

1. Christus wird zuerst seinen Heiligen erscheinen und sie zu sich holen.

2. Es wird zu der Zeit einen großen Abfall vom Glauben geben - eine Apostasie, geben

3. Der Mensch der Sünde, bekannt unter dem Namen Antichrist, wird offenbart werden.

Die Hoffnung auf die Wiederkunft Christi ist für alle wahren Christen ein großer Trost. Sie sollen nicht aufhören zu arbeiten, während sie auf ihren Herrn warten. Sie sollen sich in der Stille ihren Lebensunterhalt verdienen und niemals müde werden, Gutes zu tun.


13.) Timotheus

12/23/2022
von Christ-und-Buch Günter Arhelger

Timotheus Briefe

14.) Titus

12/23/2022
von Christ-und-Buch Günter Arhelger