19.) Johannes Briefe

12/24/2022
von Christ-und-Buch Günter Arhelger

1. Johannes 5,1-15 BdH 1897

06/25/2024
von Christ-und-Buch Günter Arhelger

Botschafter des Heils in Christo 1897

Der 1. Brief des Johannes ist reich an Zügen, welche die Familie Gottes charakterisieren.“ Schon zur Zeit des Apostels gab es Verführer, welche die Christen zu verwirren und irre zu leiten suchten; und dies veranlasste ihn, letzteren eine genauere Beschreibung von der Familie Gottes zu geben. Gleich im Anfang unseres Kapitels gibt er ihnen untrügliche Kennzeichen an die Hand, indem er sagt, dass jeder, der Gott liebe, auch den liebe, der aus Gott geboren ist; und dass umgekehrt jeder, der die Kinder Gottes liebe, auch Gott liebe (V. 1. 2). Das eine dieser beiden Dinge bedingt und beweist das andere; ebenso wie niemand unter der Leitung des Geistes Gottes stehen kann, der Wahrheit ohne Heiligkeit, oder umgekehrt Heiligkeit ohne Wahrheit besitzt. „Wenn jemand sagt: Ich liebe Gott, und hasst seinen Bruder, so ist er ein Lügner“ (1. Joh. 4, 20).

Der Apostel sagt ferner: „Denn dies ist die Liebe Gottes, dass wir Seine Gebote halten“ (Vers 3). „Die Gebote Gottes halten? — das ist eine schwere Aufgabe“, könnte mancher denken; aber der Apostel fügt hinzu: „Und Seine Gebote sind nicht schwer«. Wohl fällt es manchen Kindern Gottes schwer, Gott nur eine Stunde in der Woche zu widmen. Es dünkt ihnen hart, zu sagen: „Seine Gebote sind nicht schwer“. Aber worin hat das seinen Grund? Einfach darin, dass sie sich selbst nicht verleugnen können. Das Fleisch verzichtet nicht gern auf einen Vorteil; man ist nicht bereit, alles zu verkaufen was man hat, und dem auch .den Mantel zu lassen, der uns den Rock nehmen will (Mark. 10, 21; Matth. 5, 40).

 Dessen ungeachtet sagt der Apostel: „Seine Gebote sind nicht schwer“. Man hat nur nötig, die Welt zu überwinden samt allem, was uns an dieselbe fesseln will: Familienbande, Ehre, Reichtümer u. dergl. Aber ach! statt dessen wünschen die Kinder Gottes oft gerade das Gegenteil: sie möchten Fortschritte in dieser Welt machen und möglichst viel von ihren Gütern besitzen. Aber die Welt ist stets ein Hindernis für uns, die Gebote Gottes zu bewahren und uns ihrer zu erfreuen. Jesus fand seine Freude darin, den Willen Seines Vaters zu tun, und Er hat ihn getan bis zum Tode: Er ward gehorsam bis zum Tode am Kreuze. Er hatte keine Erwartungen in dieser Welt.

Der Geist Gottes stellt uns diese Welt nie anders dar als wie eine Sache, die wir zu überwinden haben. Ist sie das für unsere Herzen, mein lieber Leser? Begehren wir nur Jesum, und suchen wir Ihn mehr kennen zu lernen? Das Fleisch liebt und begehrt die Welt; aber was aus Gott geboren ist, begehrt die Dinge Gottes. Der Apostel erklärt im 5. Verse, dass wir durch Glauben den Sieg über die Welt davontragen: „Wer ist es, der die Welt überwindet, wenn nicht der, welcher glaubt, dass Jesus der Sohn Gottes ist?“ 

Wir müssen uns hierbei daran erinnern, dass der Mensch Jesus, in dieser Welt als Sohn Gottes dargestellt durch den Geist, von den religiösen Autoritäten Seines Landes gleich einem Missetäter hingerichtet wurde. Und doch war der also Verachtete der einzig kostbare Gegenstand, welchen Gott in dieser Welt hatte. Wenn aber das Kostbarste in den Augen Gottes von der Welt verworfen worden ist, und wenn Gott alles verwirft, was die Welt hochschätzt, dann erscheint diese in ihrem wahren Lichte. Und in der Tat, von dem Augenblick an, wo wir verstehen, dass der arme Zimmermannssohn der verherrlichte Sohn Gottes ist, haben wir den Glauben, der die Welt überwindet und sie als das betrachtet, was sie ist. Unsere Wünsche stehen alsdann schnurstracks im Gegensatz, zu den Wünschen dieser Welt, da wir eine andere Welt besitzen. Wohl sind wir noch in dieser Welt, um in ·ihr zu leben und zu arbeiten; im Übrigen aber ist sie für uns nur ein Gegenstand, den wir zu überwinden haben.

Das Zeugnis Gottes (V. 6 - 13) ist überaus wichtig. Aus der durchbohrten Seite Jesu kam Blut und Wasser hervor. Das Zeugnis ist auf dieser Erde abgelegt worden; wir haben es unter uns und in uns, wenn wir glauben. Gott bezeugt, dass Er uns das Leben gegeben habe, und dass dieses Leben in Seinem Sohne ist. Er legt dieses Zeugnis hienieden in dieser Wüste ab, um uns durch dasselbe die nötige Sicherheit und Gewissheit zu geben und uns dadurch über jeden Zweifel bezüglich des ewigen Lebens zu erheben. Gott gibt Zeugnis über Seinen Sohn, und dieses Zeugnis ist an uns gerichtet, damit wir dasselbe im Glauben aufnehmen. 

Es handelt sich hier nicht um ein Zeugnis, das Gott über uns ablegt; auch nicht um ein Zeugnis, durch welches wir wissen sollen, dass Christus für uns gestorben ist, sondern um das, was Gott über Seinen Sohn bezeugt. Wer an den Sohn glaubt, dass Gott Ihn aus den Toten auferweckt habe, der hat das ewige Leben; weiter geht das Wort hier nicht. Wohl ist es wahr, dass wir das Zeugnis in uns selbst haben, wenn wir glauben; aber es handelt sich hier ausschließlich um die Person und das Werk Christi. Es gibt drei Zeugen: das Wasser, das Blut und den Geist. Das Wasser ging aus der Seite Christi hervor, das Blut aus Seinem Herzen, und der Heilige Geist kam hernieder auf diese Erde. Das Wasser reinigt. Es bezeugt den Tod Jesu, sowie dass alles in uns dein Tode verfallen ist; aber auch dass wir mit Jesu gestorben sind. Mit dem Erkennen und Festhalten dieser Wahrheit beginnt die Heiligung.

Aber das Wasser genügt nicht; .es handelt sich nicht bloß um Reinigung, wir bedurften auch der Versöhnung. Daher das Blut. Gott bezeugt, dass das Blut Jesu Christi uns reinige von aller Sünde. Das Blut allein gibt dem Gewissen Ruhe vor Gott. Unsere Sünden waren überströmend, aber das Blut Jesu Christi, des Sohnes Gottes, bezeugt uns, dass sie alle getilgt sind. Wir könnten nicht betreffs der Sünde in Ruhe· vor Gott sein, wenn Gott nicht bezeugte, dass das Blut Jesu Christi von aller Sünde reinigt, und ferner dass- wir« das ewige Leben haben, und dass ·nichts mehr zwischen Gott und uns steht.

Die Gegenwart des Heiligen Geistes auf der Erde gibt Zeugnis von der Verherrlichung Jesu.

Das Zeugnis Gottes hat zunächst einen äußerlichen Charakter, indem es alle Menschen unter Verantwortlichkeit stellt. Gott hat Zeugnis über Seinen Sohn gegeben; wer es nicht annimmt, macht Gott zum Lügner. Dies bestätigt, dass das Leben nicht in dem Menschen, und dass er ferner durch die Sünde gänzlich" verderbt ist. Das ist der Zustand der Welt. Es handelt sich hier nicht um das Gewissen, noch um das Gesetz, sondern um das Zeugnis, welches Gott über Jesum gegeben hat“ Wenn jemand diesem Zeugnis nicht glaubt, so verwirft „er“ den Ratschluss der Barmherzigkeit, der Güte und des Heils. in Jesu, und macht Gott zum Lügner. Das Zeugnis ist also zugleich der Beweis von dem gänzlich verderbten Zustande des Menschen.

Sodann hat dieses Zeugnis für unsere Seelen einen innerlich en Charakter. Christus ist unser Leben, und unser Leben ist verborgen mit Christo in Gott. Wenn Satan uns dasselbe nehmen wollte, so müsste er es zur Rechten Gottes wegnehmen. 

Das Leben ist in Jesu, Jesus ist in uns, und wir haben das Zeugnis in uns selbst; und dieses Zeugnis gibt uns nicht nur völlige Gewissheit von Seiten Gottes, sondern bezeugt uns auch die ganze Macht des Lebens in uns. Nur der Christ kann dieses verstehen, weil er es besitzt. Das Leben Jesu ist in uns, und Sein Geist ist in uns, und darum verstehen wir, was ewiges Leben ist. Es handelt sich nicht um uns, sondern um das Leben. welches im Sohne ist. Es kann keine Ungewissheit zwischen dem Vater und dem Sohne geben; deshalb können auch wir nicht in Ungewissheit sein, weil der Sohn in uns ist.

Das Zeugnis ist also für den Christen nicht ein bloß äußerliches; denn Christus wohnt durch den Glauben in ihm.

Manche meinen, weil das Leben in uns sei, so bedürften wir ein gewisses Zeugnis in Bezug aus uns. Doch nein, das Zeugnis ist in Bezug auf den Sohn gegeben; und Gott erwartet von uns den Glauben, dass dieser verworfene und gekreuzigte Jesus Sein Sohn ist. Möge Gott uns die beglückende Kraft dieser Tatsache erkennen lassen, dass Christus in uns lebt, und dass das von Ihm abgelegte Zeugnis nicht über unsere elende Person, sondern über Seinen Sohn ergangen ist, in welchem Gott uns das ewige Leben geschenkt hat! Möge Er uns geben, dass wir in dem Bewusstsein, Christum in uns zu haben, die Welt überwinden!

1. Johannes 1,3 Unsere Gemeinschaft ist mit dem Vater und mit seinem Sohn Jesus Christus BdH 1853

02/17/2024
von Christ-und-Buch Günter Arhelger
Unsere Gemeinschaft ist mit dem Vater und mit Seinem Sohne Jesu Christo
1. Johannes 1,3

Dies Wort ist sehr zu beherzigen. Von Natur sind wir nicht in dieser Gemeinschaft, sondern in der Gemeinschaft der Welt und was in der Welt ist. Wir tun den Willen des Fleisches und der Vernunft, sind Kinder des Zorns und werden beherrscht von dem Geiste des Unglaubens. Jesus aber ist gekommen und hat uns aus dieser Gemeinschaft und Knechtschaft erlöst. Sein Leib wurde das Sühnopfer für uns. Er ward für uns zur Sünde ge­macht und hat sie an das Fluchholz getragen. Wer dies in Wahrheit annimmt und glaubt, ist befreit und liegt nicht mehr gefangen. Der Glaube ruht in Christo und versetzt uns mit Ihm zur Rechten Gottes. Unser Leben ist verborgen mit Christo in Gott." Jesus ist unser Leben, und wer Ihn hat, der hat das ewige Leben.

Wir wissen, dass Gott Licht ist und keine Finsternis in Ihm ist. So wir nun im Lichte wandeln, so haben wir Gemeinschaft mit Gott und untereinander. Unser früherer Wandel war nicht im Lichte, sondern in der Finsternis. Wer aber in der Finsternis einhergeht, wer der Sünde dient und glaubt dennoch in der Gemeinschaft mit Gott zu sein, der ist ein Lügner. „Wer da sagt, dass er in ihm bleibe, der soll auch wandeln, gleichwie er gewandelt hat" (1. Joh. 2, 6). Dass wir in Seiner Gemeinschaft sind, und wir in Ihm bleiben und Er in uns, erkennen wir dar­aus, dass Er uns von Seinem Geiste gegeben hat. Es ist auch nicht anders möglich, als dass wir in dieser Gemeinschaft die Gesinnung Jesu Christi allerwärts beweisen. 


Wir lieben Gott und lieben die Brüder; wir sind abgetreten von aller Ungerech­tigkeit und tun, was vor Ihm gefällig ist, wir bekennen durch Wort und Wandel, dass Jesus Christus in das Fleisch gekommen ist. Noch mehr; unsere jetzige Stellung in der Welt beweist auch, dass wir in der Gemeinschaft des Vaters und des Sohnes sind, denn gleich wie Jesus ist, so sind auch wir in dieser Welt, weil wir Seine Gesinnung hienieden mit Ihm teilen. Die Welt hasst uns. Wir werden von ihr verschmäht, verachtet und ver­folgt und haben in ihr keine Heimat, wie auch Jesus in ihr keine Aufnahme fand. Sein Friede wohnt in uns und Sein Geist erfüllt unser Herz mit Hoffnung der Herrlichkeit, denn wir rufen wie die Kinder mit aller Freimütigkeit: Abba, Vater! Noch wandeln wir im Glauben und nicht im Schauen; aber wir sehnen uns nach der Offenbarung Jesu Christi; denn wir wissen, dass wir Ihm gleich sein werden und werden Ihn sehen, wie Er ist. Sind wir ja schon hier in der Zeit der Trübsal und des Kampfes Ihm gleich, so werden wir es dort in der Herrlichkeit auch sein. Das macht die Liebe Gottes völlig in uns.

Ein Kind Gottes zu heißen und zu sein, ist etwas überaus Großes und immerdar in der Gemeinschaft des Vaters und des Sohnes zu leben und zu wandeln, ist eine unaussprechliche Seligkeit. Doch sind der Feinde viele, die alles aufbieten, uns aus dieser Gemeinschafs zu bringen; der Satan weiß wohl, dass in derselben allein unsere Kraft, unser Sieg, unser Friede und unser Geborgensein besteht; darum umgibt er uns immerdar wie ein brüllender Löwe; er wendet alle List und Bosheit an, um uns das herrliche Ziel zu verrücken; er versucht uns immer wieder aus dem Glauben in den Unglauben zu versetzen, weil er dann, wenn ihm dies gelingt, mit uns machen kann, was er will.. Darum können wir, solange wir in diesem Leibe wallen, nur durch beharrlichen Kampf und Wachsamkeit im Gebet uns in dieser Gemeinschaft behaupten.

Haben wir das Bewusstsein, dass wir von aller Ungerechtig­keit abgetreten sind, und in der alleinigen Gemeinschaft mit dem Vater und dem Sohne stehen, so haben wir auch das Zeug­nis, dass wir Gottes Kinder sind. So lasst uns nun auch den guten Kampf des Glaubens kämpfen und in Seiner Gemein­schaft beharren; Lasst uns in all unserm Wandel den heiligen Ernst beweisen, der eines so teuren Lösegeldes, des Blutes Jesu Christi, und einer so hohen und himmlischen Berufung würdig ist. Bleiben wir in Seiner Gemeinschaft, so werden uns die mannigfachen Versuchungen nicht betören, und der Trübsale werden wir uns rühmen. 


Wir werden in allen Lagen des Lebens den Frieden Gottes bewahren; alle Zeit mit Freuden Seinen Sohn vom Himmel erwarten und die Hoffnung der ewigen Herr­lichkeit bis ans Ende fest halten. Außer dieser Gemeinschaft mit dem Vater und dem Sohne gibt es für den Christen keine mehr; jede andere in Gedanken, Worten und Werken würde nur Buhlerei für Ihn sein, und beweisen, dass er noch fleischlich gesinnt sei. „Aber fleischlich gesinnt sein, ist der Tod, und geistlich gesinnt sein, ist Leben und Frieden. Die fleischliche Ge­sinnung ist eine Feindschaft wider Gott, und die fleischlich Ge­sinnten vermögen Gott nicht zu gefallen!" (Röm. 8, 6-8).
Unsere Stellung ist also nur dann die rechte, wenn wir in der Gemeinschaft mit dem Vater und dem Sohne sind und darin beharren. 

Also bilden wir auch mit allen, die in dieser gött­lichen Gemeinschaft wandeln, einen Leib, und haben unterein­ander brüderliche Gemeinschaft. Nur solche fühlen sich dann nicht wohl in unserer Nähe, die nicht in der Gemeinschaft mit dem Vater und dem Sohne leben und den heiligen Ernst scheuen. In der Gemeinschaft Gottes erkennen wir auch unsere Stellung als Kinder, die einfältig und willenlos vor dem Vater einher­gehen; wir bitten nur nach Seinem Willen und werden in allen Dingen erhört; wir bitten und nehmen, denn wir halten Seine Gebote und tun, was vor Ihm wohlgefällig ist (1. Joh. 3, 22).


O selige Gemeinschaft, in welche uns Jesus gebracht hat; in Ihm wohnt die Fülle der Gottheit und wir sind in Ihm erfüllt. Seliges Bewusstsein, sich also von der Sünde durch Sein Blut geliebt zu wissen, dass man in Seiner Gemeinschaft unverrückt und ohne Furcht bleiben kann! Ja, selig, wer es erkennt und tut.