Dies Wort ist sehr zu beherzigen. Von Natur sind wir nicht in dieser Gemeinschaft, sondern in der Gemeinschaft der Welt und was in der Welt ist. Wir tun den Willen des Fleisches und der Vernunft, sind Kinder des Zorns und werden beherrscht von dem Geiste des Unglaubens. Jesus aber ist gekommen und hat uns aus dieser Gemeinschaft und Knechtschaft erlöst. Sein Leib wurde das Sühnopfer für uns. Er ward für uns zur Sünde gemacht und hat sie an das Fluchholz getragen. Wer dies in Wahrheit annimmt und glaubt, ist befreit und liegt nicht mehr gefangen. Der Glaube ruht in Christo und versetzt uns mit Ihm zur Rechten Gottes. Unser Leben ist verborgen mit Christo in Gott." Jesus ist unser Leben, und wer Ihn hat, der hat das ewige Leben.
Wir wissen, dass Gott Licht ist und keine Finsternis in Ihm ist. So wir nun im Lichte wandeln, so haben wir Gemeinschaft mit Gott und untereinander. Unser früherer Wandel war nicht im Lichte, sondern in der Finsternis. Wer aber in der Finsternis einhergeht, wer der Sünde dient und glaubt dennoch in der Gemeinschaft mit Gott zu sein, der ist ein Lügner. „Wer da sagt, dass er in ihm bleibe, der soll auch wandeln, gleichwie er gewandelt hat" (1. Joh. 2, 6). Dass wir in Seiner Gemeinschaft sind, und wir in Ihm bleiben und Er in uns, erkennen wir daraus, dass Er uns von Seinem Geiste gegeben hat. Es ist auch nicht anders möglich, als dass wir in dieser Gemeinschaft die Gesinnung Jesu Christi allerwärts beweisen.
Wir lieben Gott und lieben die Brüder; wir sind abgetreten von aller Ungerechtigkeit und tun, was vor Ihm gefällig ist, wir bekennen durch Wort und Wandel, dass Jesus Christus in das Fleisch gekommen ist. Noch mehr; unsere jetzige Stellung in der Welt beweist auch, dass wir in der Gemeinschaft des Vaters und des Sohnes sind, denn gleich wie Jesus ist, so sind auch wir in dieser Welt, weil wir Seine Gesinnung hienieden mit Ihm teilen. Die Welt hasst uns. Wir werden von ihr verschmäht, verachtet und verfolgt und haben in ihr keine Heimat, wie auch Jesus in ihr keine Aufnahme fand. Sein Friede wohnt in uns und Sein Geist erfüllt unser Herz mit Hoffnung der Herrlichkeit, denn wir rufen wie die Kinder mit aller Freimütigkeit: Abba, Vater! Noch wandeln wir im Glauben und nicht im Schauen; aber wir sehnen uns nach der Offenbarung Jesu Christi; denn wir wissen, dass wir Ihm gleich sein werden und werden Ihn sehen, wie Er ist. Sind wir ja schon hier in der Zeit der Trübsal und des Kampfes Ihm gleich, so werden wir es dort in der Herrlichkeit auch sein. Das macht die Liebe Gottes völlig in uns.
Ein Kind Gottes zu heißen und zu sein, ist etwas überaus Großes und immerdar in der Gemeinschaft des Vaters und des Sohnes zu leben und zu wandeln, ist eine unaussprechliche Seligkeit. Doch sind der Feinde viele, die alles aufbieten, uns aus dieser Gemeinschafs zu bringen; der Satan weiß wohl, dass in derselben allein unsere Kraft, unser Sieg, unser Friede und unser Geborgensein besteht; darum umgibt er uns immerdar wie ein brüllender Löwe; er wendet alle List und Bosheit an, um uns das herrliche Ziel zu verrücken; er versucht uns immer wieder aus dem Glauben in den Unglauben zu versetzen, weil er dann, wenn ihm dies gelingt, mit uns machen kann, was er will.. Darum können wir, solange wir in diesem Leibe wallen, nur durch beharrlichen Kampf und Wachsamkeit im Gebet uns in dieser Gemeinschaft behaupten.
Haben wir das Bewusstsein, dass wir von aller Ungerechtigkeit abgetreten sind, und in der alleinigen Gemeinschaft mit dem Vater und dem Sohne stehen, so haben wir auch das Zeugnis, dass wir Gottes Kinder sind. So lasst uns nun auch den guten Kampf des Glaubens kämpfen und in Seiner Gemeinschaft beharren; Lasst uns in all unserm Wandel den heiligen Ernst beweisen, der eines so teuren Lösegeldes, des Blutes Jesu Christi, und einer so hohen und himmlischen Berufung würdig ist. Bleiben wir in Seiner Gemeinschaft, so werden uns die mannigfachen Versuchungen nicht betören, und der Trübsale werden wir uns rühmen.
Wir werden in allen Lagen des Lebens den Frieden Gottes bewahren; alle Zeit mit Freuden Seinen Sohn vom Himmel erwarten und die Hoffnung der ewigen Herrlichkeit bis ans Ende fest halten. Außer dieser Gemeinschaft mit dem Vater und dem Sohne gibt es für den Christen keine mehr; jede andere in Gedanken, Worten und Werken würde nur Buhlerei für Ihn sein, und beweisen, dass er noch fleischlich gesinnt sei. „Aber fleischlich gesinnt sein, ist der Tod, und geistlich gesinnt sein, ist Leben und Frieden. Die fleischliche Gesinnung ist eine Feindschaft wider Gott, und die fleischlich Gesinnten vermögen Gott nicht zu gefallen!" (Röm. 8, 6-8).
Unsere Stellung ist also nur dann die rechte, wenn wir in der Gemeinschaft mit dem Vater und dem Sohne sind und darin beharren.
Also bilden wir auch mit allen, die in dieser göttlichen Gemeinschaft wandeln, einen Leib, und haben untereinander brüderliche Gemeinschaft. Nur solche fühlen sich dann nicht wohl in unserer Nähe, die nicht in der Gemeinschaft mit dem Vater und dem Sohne leben und den heiligen Ernst scheuen. In der Gemeinschaft Gottes erkennen wir auch unsere Stellung als Kinder, die einfältig und willenlos vor dem Vater einhergehen; wir bitten nur nach Seinem Willen und werden in allen Dingen erhört; wir bitten und nehmen, denn wir halten Seine Gebote und tun, was vor Ihm wohlgefällig ist (1. Joh. 3, 22).
O selige Gemeinschaft, in welche uns Jesus gebracht hat; in Ihm wohnt die Fülle der Gottheit und wir sind in Ihm erfüllt. Seliges Bewusstsein, sich also von der Sünde durch Sein Blut geliebt zu wissen, dass man in Seiner Gemeinschaft unverrückt und ohne Furcht bleiben kann! Ja, selig, wer es erkennt und tut.