Johannes 12, 28 Vater verherrliche Deinen Namen BdH 1853

02/18/2024
von Christ-und-Buch Günter Arhelger

Vater verherrliche Deinen Namen: Johannes 12,28

Botschafter des Heils in Christo 1853

Also betet Jesus, als er eben bereit stand, dem schrecklich­sten Leiden entgegen zu gehen. Alle Sünde und der ganze Fluch lastete auf Ihm an unserer Statt und also ging Er der Gerech­tigkeit Gottes entgegen und ertrug Dessen Zorn. Er sagte selbst: „Jetzt ist meine Seele sehr betrübt. Und was soll ich sagen? Vater hilf mir aus dieser Stunde? Darum bin ich in diese Stunde gekommen. Vater, verherrliche deinen Namen!" (Ev. Joh. 12, 27. 28). War Seine Seele auch noch so betrübt, Er dachte nur daran, dass der Name Gottes des Vaters verherrlicht würde. Er war gekommen, das Verlorene zu suchen und . zu erretten; es kostete ein unermeßliches Opfer, Sein teures Blut, aber in allem suchte Er den Namen Seines Vaters zu verherrlichen. Er war gehorsam bis zum Tode am Kreuz, es war Seine Speise, den letzten Willen Seines Vaters zu tun. Der Vater aber hat Seinen Namen verherrlicht und wird ihn verherrlichen. Aber auch der Name Seines Sohnes ist und wird durch Ihn verherrlicht.

In dieser Wahrheit liegt für uns eine ernste Mahnung, meine Freunde. Auch uns als teuer Erkaufte und Erlöste darf es nur darum gehen, dass der Name des Vaters und des Sohnes verherrlicht werde. Und diese Verherrlichung ist unsere Er­rettung. Es ist Gottes Wille, dass wir etwas sein sollen zu Lobe Seiner reichen Gnade und Herrlichkeit. Die Fürstentümer und Gewalten in den himmlischen Örtern sollen die mannigfaltige Weisheit Gottes an der Kirche Jesu Christi, und die reiche Fülle der Gnade und der Herrlichkeit nicht zu erfassen vermögen; „es gelüstet die Engel hineinzuschauen" (Eph. 3, 10; 1. Petrus 1, 12). 

Je mehr Gott durch Jesum Christum im Heiligen Geiste der Kirche Seine Reichtümer offenbart, desto glückseliger ist sie; und Er wird sie überschwänglich offenbaren, wenn es ihr darum geht, dass Sein Name verherrlicht werde. „In Jesu wohnt die Fülle der Gottheit leibhaftig und ihr seid in Ihm erfüllet" (Kol. 2, 9. 10). Welch ein Gedanke! Haben wir einen Sinn für diese Worte; wie sehr sind sie geeignet unser Herz mit Frieden und Freude zu erfüllen und uns Mut zu machen aus dieser Gnadenfülle in Jesu zu nehmen Gnade um Gnade.

Hat Gott nur daran gedacht, uns, die wir von Natur, gottlos und Seine Feinde sind, herrlich zu machen, und das aus lauter Gnade, das teure Lösegeld ist allein auf Seiner Seite, auf unse­rer Seite allein ist die unermeßliche Schuld, — wie sehr fordert uns solche Liebe und Huld auf, nur an die Verherrlichung Seines Namens zu denken; darauf sollen wir durch Wort und Wandel an allen Orten und zu aller Zeit bedacht sein, sowohl inmitten der brüderlichen Versammlungen, als auch in der Welt, gegenüber den sichtbaren wie den unsichtbaren Feinden.

 Gehen wir also in der Gerechtigkeit und Kraft Jesu Christi vor dem Angesicht unseres lieben Vaters einher, besprengt mit dem Blut Christi, los vom bösen Gewissen und gewaschen mit reinem Wasser, Ihm dienend in kindlicher Furcht und Jesum, Seinen Sohn, vom Himmel erwartend, — so werden wir dadurch Seinen Namen verherrlichen, Seine reiche Gnade preisen, das voll­gültige Opfer Jesu Christi anerkennen, die Kraft Seiner Auf­erstehung reichlich erfahren, ja das ganze Werk der Erlösung als etwas überaus Köstliches und Herrliches schätzen.

Gott, unser Vater, will. Seinen Namen in allen Lagen des Lebens unter und in uns verherrlichen; sowohl dadurch, dass Er uns aus den Trübsalen errettet, als auch dadurch, dass er uns in derselben Geduld, Mut und Freudigkeit darreicht. Darum sollen auch wir nicht gleich bereit sein, zu bitten: „Vater, errette mich aus dieser Stunde", sondern vielmehr mit Jesum beten: „Vater, verherrliche deinen Namen!" Darauf sollen wir bedacht sein, und der Friede Gottes wird durch nichts in unserem Her­zen gestört werden können, weil wir ja nur Gott im Auge haben; der Unfriede entsteht dann, wenn wir von Gott ab, auf uns und unsere Verhältnisse sehen.

Weiter sollen wir aber auch etwas sein, zu Lobe Seiner Herrlichkeit. Wir haben eine lebendige Hoffnung, denn als Unterpfand der kommenden Herrlichkeit ist uns der Heilige Geist gegeben. Zu derselben werden alle erhoben, die hier mit Ihm leiden und dulden. Durch. Glaube und Beharrlichkeit wer­den wir unsere großen und köstlichen Verheißungen erlangen. Gott will Seinen Namen im Himmel und auf Erden verherr­lichen. Der Vater will beweisen, was Seine Kraft und Gnade an Sündern vermag, die zu allem Guten untüchtig und zu allem Bösen geneigt sind; Er will Seine Vaterliebe durch Jesum Christum also offenbaren, dass sie alle Erkenntnis übersteigen soll; und ebenso überschwänglich will Er kund tun den Reich­tum Seiner Herrlichkeit in Christo Jesu. „Denn unsere Trüb­sal, die zeitlich und leicht ist, schafft uns eine ewige und über alle Maße wichtige Herrlichkeit, die wir nicht sehen auf das Sichtbare, sondern auf das Unsichtbare" (2. Kor. 4, 17. 18). 

„Ihm, der uns liebt und uns gewaschen hat von unseren Sünden, mit seinem Blut; — und uns gemacht hat zu Priestern und Königen seinem Gott und Vater; — ihm sei die Ehre und die Kraft von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen" (Offenb. Joh. 1, 6). Es ist sehr köstlich zu wissen, dass wir, die wir glauben, der Gegenstand all dieser Fülle und Gnade, Liebe und Herrlichkeit sind. So lasst uns nun auch dieser hohen Berufung gemäß wandeln, lasst uns alles vergessen, was dahinter ist, nicht trachten nach dem, was auf Erden, sondern nach dem, was im Himmel ist; lasst uns von allem ab, allein aufsehen auf Jesum, auf dass wir allewege den Namen unseres Gottes und Vaters und Christi Jesu ver­herrlichen, so wird auch Er Seinen Namen durch uns, in uns und an uns verherrlichen in alle Ewigkeit. Das walte Gott.