2. Korinther 5,17-21 Wenn jemand in Christo ist, da ist eine neue Schöpfung; das Alte ist vergangen 1853 BdH

01/01/2023
von Christ-und-Buch Günter Arhelger

Der Botschafter

„Wenn jemand in Christo ist, da ist eine neue Schöpfung; das Alte ist vergangen, siehe, alles ist neu geworden. Alles aber von dem Gott, der uns mit sich selbst versöhnt hat durch Jesum Christum und hat uns den Dienst der Versöhnung gegeben:

nämlich, daß Gott in Christo war, die Welt mit sich selbst versöhnend, ihnen Ihre Übertretungen nicht zurechnend, und hat in uns das Wort der Versöhnung niedergelegt. So sind wir nun Gesandte für Christum, als ob Gott durch uns ermahnte; wir bitten an Christi Statt: Laßt euch versöhnen mit Gott! Den, der Sünde nicht kannte, hat er für uns zur Sünde gemacht, auf daß wir Gottes Gerechtigkeit würden in ihm" (2. Kor. 5,17—21).

Laßt euch mit Gott versöhnen! Das ist die gute Botschaft, die seit 1800 Jahren durch alle Lande zieht; das ist das liebliche Evangelium, das seit der Apostel Zeit von unzähligen Lippen verkündigt wird. Lasset euch mit Gott versöhnen! war die frohe Kunde, die den zitternden Sünder aufrichtete, den Gottlosen ge­recht sprach, das Verlorene wieder brachte und den Gefangenen erlöste. Sie war ein köstlicher Balsam für den, der sich ver­gebens abmühte, dem gerechten Gott durch seine Werke wohl zu gefallen, 'sobald er sie in Wahrheit annahm. Diese gute Bot­schaft stieß aber auch auf unzählbare teilnahmslose und gleich­gültige Herzen, die sich nicht an ihr erfreuten und ihre heilende und tröstende Kraft nicht erfuhren. Sie drang unter die Völker, aber der große Haufe stieß sie von sich, ärgerte sich daran oder verachtete und verspottete sie. Die Botschafter wurden verhöhnt, und sie, die Alles verließen, um den fluchbeladenen Sündern dies frohe Evangelium von der Gnade und der Versöhnung zu ver­kündigen, wurden meistens verfolgt und getötet. Der Satan, der seit jener Zeit, als er sich in Gestalt einer Schlange dem ersten Menschenpaare nahte, sie durch Betrug der Sünde verführte und alle Kreatur unter den Fluch brachte und sich untertänig machte, haßt diese Botschaft; sie offenbart sein Reich der Lüge und der Bosheit, überwindet ihn und nimmt ihm den oft so sicher erschienenen Raub. Was Wunder, wenn die Kinder dieser Welt, die Kinder des Unglaubens, in welchen er sein Werk hat, das Wort von der Versöhnung ebenso hassen und von sich stoßen.

 Und dennoch hat die Botschaft: Lasset euch mit Gott versöhnen! noch kein Ende, wenn sie auch Immer wieder dieselbe Erfahrung machen muß. So lange diese Gnadenzeit dauert, zieht sie noch im­mer durch alle Lande und ruft laut: Lasset euch mit Gott versöh­nen!, versöhnen durch den Tod Seines eingeborenen Sohnes, durch das Lamm Gottes, welches der Welt Sünde trägt. Auch zu Dir ist sie gedrungen lieber Leser; auch Dir ist das Evangelium nicht fremd geblieben. Wäre es das, siehe, so tritt diese Botschaft heute in Deine Hütte mit dem Gruß: Laß Dich mit Gott versöhnen! Wie aber hast Du sie aufgenommen, oder wie nimmst Du sie jetzt auf? War sie Dir je eine Freudenbotschaft, als Du unter der Last der Sünde und unter dem Fluch des Gesetzes seufztest, oder ist sie es Dir heute? Erkanntest Du bisher Deinen ver­lorenen Zustand und wurde dies Evangelium Dir Licht und Trost und Deine einzige Hoffnung? Oder bist Du mit den vielen Tausenden der Welt gleichgültig geblieben, oder hast Dich gar an ihr geärgert und sie geschmäht? „Heute, heute, so du seine Stimme hörest, verstocke dein Herz nicht" (PS. 95,7, 8). Noch gilt die Botschaft: Laßt Euch mit Gott versöhnen!

Kein anderes Evangelium will auch dieser Botschafter in recht viele Hütten und zu vielen Herzen tragen. So weit seine Wander­schaft reicht, will er mit der dringenden und herzlichen Bitte kommen: 0, lasset auch Ihr Euch versöhnen mit Gott! Es wird seine Lust und Freude sein, Jesum Christum einem Jeden vor die Augen zu malen und hinzuweisen auf Ihn als das Lamm Gottes am Stamme des Kreuzes für unsere Sünden; auf Ihn als König und Hohepriester zur Rechten des Vaters. So weit er selbst aus der Quelle des göttlichen Wortes, das ihm allein Regel und Richtschnur sein und bleiben soll, zu schöpfen und in das Werk der Erlösung durch Jesum Christum einzudringen vermag, wird er es seinen Lesern mitteilen und anpreisen. Er wird es aber für eine große Ungerechtigkeit halten, die Lauterkeit des Evangeli­ums, die freie Gnade in Christo Jesu, die reiche Segenstülle Seines Kreuzestodes und die Kraft Seiner Auferstehung, wie es leider in der Jetztzeit so vielfach geschieht, durch krankhafte und unchristliche Erfahrungen zu schwächen, durch selbstge­machte Systeme zu verstümmeln oder durch Menschensatzungen zu vermengen und zu verdrehen. Er wird ernstlich in die sichere Welt hineinrufen: Kehret um! Laßt auch Ihr euch versöhnen mit Gott! Er wird den, durch die Macht der Sünde und des Ge­setzes Fluch Niedergebeugten freundlich aufrichten mit den Wor­ten: Glaube nur! Laß Dich mit Gott versöhnen! Die Handschrift so wider uns war, ist ausgetilget; sie ist aus dem Mittel getan und ans Kreuz geheftet und den Mutlosen und Schwachen, wird er dringend bitten: Sei getrost! ergreife nur Christum festiglich;

Laß Dich mit Gott versöhnen! und Du bist erlöst! Wer aber noch Gott und dem Mammon dienen will, wer sich nicht von allen

 Missetaten erlösen und von allem eitlen Dienst der Sünde und der Welt durch Christum Jesum will befreien lassen, dem wird er ernstlich zurufen: Laß Dich versöhnen mit Gott! Wirf alles ab, was Dich kettet und beschwert. Versäume nicht die Gnade Got­tes; laß Christum Jesum doch nicht so vergeblich für Dich gestor­ben und auferstanden sein und betrübe nicht länger den Heiligen Geist. Was endlich die Kinder Gottes betrifft, so wird er sie liebevoll ermahnen: Wandelt im Geiste als Kinder des Lichts! Wie ihr nun Jesum Christum den Herrn angenommen habt, so wandelt in Ihm, und seid gewurzelt und erbauet in Ihm, und fest im Glauben, wie ihr gelehret seid und seid in demselbigen reichlich dankbar. Ihr seid eine neue Schöpfung, seid mit Christo gestorben, begraben und auferstanden durch den Glau­ben; darum suchet was droben ist und nicht, was auf Erden ist. Hier ist nicht mehr Euer Leben, sondern es ist verborgen mit Christo in Gott. Euer Beruf ist nun dem allein zu leben, der Euch mit seinem teuren Blute erkauft hat, dem Evangelium würdiglich zu wandeln und die Brüder zu lieben. Seid nüchtern und wachet, denn der Herr kommt. Beweiset euch in allen Dingen als Kinder Gottes und bleibet in Ihm, auf daß, wenn Er geoffenbart wird, wir Freudigkeit haben und nicht zu Schan­den werden vor Ihm bei Seiner Ankunft.

Das ist es also, was der Botschafter will. Wir wünschen ihm eine freundliche Aufnahme und eine segensreiche Wanderschaft. Gottes Gnade geleite ihn!