2. Korinther 5,17 ist jemand in Christo, so ist er eine neue Schöpfung BdH 1853

02/18/2024
von Christ-und-Buch Günter Arhelger

ist Jemand in Christo, so ist er eine neue Schöpfung: 2.Korinther 5,17

Botschafter des Heils in Christo 1853

Ist jemand in Christo, so ist er eine neue Schöpfung; das Alte ist vergangen, siehe Alles ist neu geworden (2. Kor. 5, 17)

Die erste Schöpfung ist durch Satans List unter dessen Herrschaft gekommen. Mit Adams Fall ist alles verderbt; die ganze Kreatur ist der Eitelkeit unterworfen und der Vernich­tung anheimgefallen. Nur durch eine gänzliche Erneuerung kann die Schöpfung wieder hergestellt und frei gemacht wer­den vom Dienste des vergänglichen Wesens zu der herrlichen Freiheit der Kinder Gottes (Röm. 8, 21). Die Himmel werden vom Feuer vergehen und die Elemente vor Hitze zerschmelzen. „Wir warten aber eines neuen Himmels, und einer neuen Erde, nach seiner Verheißung, in welcher Gerechtigkeit wohnet" (2. Petrus 31, 2. 13). — Von dem Menschen heißt es: „Wahrlich, wahrlich ich sage dir: Es sei denn, dass jemand von neuem ge­boren werde, sonst kann er das Reich Gottes nicht sehen" (Joh. 3, 3). Es ist unmöglich, dass der Mensch als Mensch, als Glied der ersten Schöpfung, als Nachkomme des ersten Adams in die Gemeinschaft Gottes kommen kann; er muss Christ wer­den, ein Glied der zweiten Schöpfung, und ein Nachkomme des zweiten Adams. Der erste Mensch Adam, ist von der Erde, irdisch, und ist geworden zur lebendigen Seele (1. Kor. 15, 45.47). 

Gott machte ihn zum Herrn der Erde; er sollte sich dieselbe untertan machen und herrschen über die Fische und Meere, und über die Vögel unter dem Himmel und über alle Tiere, was auf Erden kriecht (1.. Mose 1, 28). Er aber blieb nicht in der Abhängigkeit von Seinem Schöpfer; er wollte aus sich selbst etwas machen und fiel in die Gewalt seines Verführers, des Lügners von Anfang; und in den Dienst des Geschöpfs. Durch die Sünde ist der Tod in die Welt gekommen und ist der Tod zu allen Menschen hindurch gedrungen, weil sie alle gesündigt haben. Eine Wiederherstellung der ersten Schöpfung geschieht also nicht anders, als durch Vernichtung und Erneuerung. Allein die Selbsterhebung Adams ist so tief in sein Geschlecht hineingedrungen, dass der Mensch noch immer gedenkt, auf die eine oder andere Weise sich vor Gott behaupten zu können; aber durch alle seine Anstrengungen gibt er zu erkennen, dass er in seinem Hochmut und in seiner Blindheit sich einbildet, mäch­tiger und weiser zu sein, als Gott selbst. Er spricht: „Wenn ich dies oder das tue, wenn ich mich so oder so zu leben bestrebe, so kann es mir nicht fehlen, ich werde in die Gemeinschaft kommen; Gott kann seine Geschöpfe nicht verwerfen, usw.". Dass Gott in Seinem Worte gerade das Gegenteil behauptet, darauf lässt er sich nicht ein. Wie tief ist doch der Mensch gefallen, und wie groß ist die Torheit und Blindheit seines Herzens.

Gott sandte den zweiten Adam, Jesum Christum, Seinen eingeborenen Sohn. Er ist geworden zu einem lebendig machenden ­Geist; Er ist der Herr vom Himmel (1. Kor. 15, 45. 47). Ihm ist die Herrschaft der zweiten Schöpfung übertragen und „er ist das Ebenbild des unsichtbaren Gottes, der Erstgeborene aller Schöpfung; denn in ihm ist alles geschaffen, was im Himmel und auf Erden ist, das Sichtbare und das Unsichtbare, es seien Throne, oder Herrschaften, oder Fürstentümer, oder Gewalten; es ist alles durch ihn und in ihm geschaffen, und er ist vor allem und es besteht alles in ihm" (Kol. 1, 15-17). „lind alles ist durch ihn versöhnt zu ihm selbst, indem er Frieden machte durch das Blut seines Kreuzes durch ihn, es sei im Himmel oder auf Erden" (V. 20). „Und Gott hat ihn gesetzt zu seiner Rechten im Himmel, über alles Fürstentum, und Gewalt, und Macht, und Herrschaft und allen Namen, der genannt mag werden, nicht allein in dieser Welt, sondern auch in der zukünftigen, und hat alle Dinge unter seine Füße getan, und hat ihn gesetzt der Ver­sammlung zum Haupt über alles" (Eph. 1, 21. 22).

Durch diese Sendung des zweiten Adams, durch die Ein­führung einer neuen Schöpfung, hat Gott den ersten Adam und die erste Schöpfung für aufgehoben und verwerflich erklärt. Das Erste ist dem Gerichte anheim gefallen, obgleich die ganze Schöpfung jetzt noch besteht und dieses Gericht bisher noch nicht zur Ausführung gekommen ist. Gott hat noch Geduld, um alle zu erretten, so viele ihrer zum ewigen Leben verordnet sind, wenn auch die Welt durch diese Geduld sich in ihrer Sicherheit und in ihrem Leichtsinn befestigt.

„Ist Jemand in Christo, so ist er eine neue Kreatur." „Wer da glaubet, dass Jesus sei der Christ, der ist von Gott geboren" (1. Joh. 5, 1). „Wer Christi Geist nicht hat, der ist nicht sein" (Röm. 8, 9). Christus hat uns durch Sein Blut für die zweite Schöpfung, für Sein Reich, erkauft; in ihr waltet Gott als Vater und Christus als Sohn und alle, die durch Ihn in dieselbe ver­setzt sind, wohnen in ihr als Söhne Gottes. Wie wir getragen haben das Bild des Irdischen; also werden wir auch tragen das Bild des Himmlischen" (1. Kor. 15, 49). 

Satan hat in dem Reiche Christi keine Ansprüche mehr; der Herr hat ihn vernichtet und einen Triumpf aus ihm gemacht. Hier herrscht kein Leid, keine Vergänglichkeit und kein Tod, sondern Freude, Friede und ewiges Leben. Wer die Nichtigkeit und das kommende Gericht der ersten Schöpfung, wer seinen eigenen Zustand erkannt hat, flieht aus dieser in das Reich, wo Jesus der Herr ist. Der Glaube versetzt uns in Jesu, und in Ihm sind wir als Glieder der zweiten Schöpfung auch völlig dargestellt und haben mit der ersten, worin der Satan wohnt und die Sünde herrscht, nichts mehr gemein. Wir sind aus ihr geschieden und nicht mehr dem Tode und dem Gericht unterworfen. Ständen wir aber mit dem Wesen der ersten Schöpfung noch in Gemeinschaft, so würde die Furcht des Todes und die Schrecken des Gerichts, uns das ganze Leben hindurch begleiten. Gott aber sei Daniel wir haben erkannt, dass Sein Erlösungswerk ein vollkommenes ist, dass wir durch Ihn auch völlig in Sein Reich eingegangen sind, und auch ohne Furcht und Schrecken darinnen wandeln können.

 Solange aber die erste Schöpfung, die für uns fühlbar ist, besteht, solange wir noch in dieser irdischen Hütte wohnen, sind wir auch den mannigfachen Versuchungen unterworfen und gehen unter ste­tem Kampf einher; aber wir bekennen dennoch durch Wort und Wandel, dass wir Glieder der neuen Schöpfung sind, und halten fest an der Hoffnung des ewigen Lebens. Je völliger wir aber die Nichtigkeit der ersten Schöpfung und unsere gefährliche Stellung in ihr erkennen, desto weniger werden wir uns mit ihr beschäftigen und desto mehr werden wir unsere Stellung in dem Reiche Christi vergewissern und befestigen.

„Wer den Sohn hat, der hat das ewige Leben." Nicht erst, wenn wir dem Leibe nach diese Welt verlassen, gehen wir in das ewige Leben, in das Reich Christi ein, sondern wir sind ein­gegangen, sobald wir durch den Glauben Jesum Christum er­griffen haben; ja wir haben Teil an allen Rechten und Beziehungen, welche uns Jesus darin erworben hat. Wohl besitzen wir jetzt nur alles durch den Glauben und sind in Hoffnung selig; aber dieser Glaube und diese Hoffnung fassen all die unsichtbaren Gegenstände so fest und zuversichtlich, dass unser ganzer Wandel beweist, dass wir uns im Besitz derselben wissen. Von dem Augenblick an, wo wir Christum angenommen haben, werden wir von Gott als Seine Kinder betrachtet und wandeln in Seiner Gemeinschaft. Mit dem uns geschenkten Geist der Kindschaft, der in uns ruft: „Abba, Vater!" haben wir auch das Unterpfand unseres Erbes, und sind teilhaftig geworden der Ge­sinnung Jesu Christi, weil es Sein Geist ist.

 Es ist segensreich für uns, wenn wir dies recht verstehen; denn sobald wir durch den Glauben bekennen: „das Alte ist vergangen, siehe, es ist alles anders geworden", werden wir uns auch in jeder Bezie­hung, wie es den Kindern der neuen Schöpfung geziemt, betra­gen. Dabei sehnen wir uns aber auch nach der Erlösung unseres Leibes und nach unserer neuen Behausung, die aus dem Himmel ist. Wir wissen aber, sobald der Herr kommt, wird unser Seh­nen, die wir in Seiner Gerechtigkeit erfunden werden, gestillt. Darum warten wir auf Seine Zukunft unverrückt und wenn Er offenbar werden wird, werden auch wir mit Ihm offenbar in Seiner Herrlichkeit. Solange wir der Meinung sind, dass wir erst mit dem leiblichen Tode in das ewige Leben, in die neue Schöp­fung eingehen, und dass wir erst dann würdiglich in ihr wandeln können, solange werden wir uns immer noch mit dem Sichtbaren und Eiteln der ersten Schöpfung einlassen und beschäftigen, und unser Wandel wird unlauter und der Friede Gottes nicht bleibend in uns sein. Wir wissen aber, dass wir aus dem Tode zum Leben hindurchgedrungen sind" (1. Joh. 3, 14).

In unsern Tagen ist die Erkenntnis des Werkes Christi sehr mangelhaft und darum ist auch das Bekenntnis und der Wandel vieler Christen sehr unklar und der hohen Berufung nicht ge­mäß. Man spricht immer von der Stellung, die wir als Nach­kommen Adams in der ersten Schöpfung als „arme Sünder" einnehmen, und sehr wenig von der gesegneten Stellung, die wir als Glieder Christi in der zweiten Schöpfung als „Kinder Gottes" eingenommen haben. Das ist jedenfalls sehr betrübend und ein Betrug Satans, der immer darnach getrachtet hat, das Werk Christi zu verstümmeln und zu verdunkeln. Ebenso sehr ist es gegen Gottes Wort, wenn man der Meinung lebt und auch dahin arbeitet, als sollte die ganze Welt, die doch als solche dem Gericht übergeben ist, durch das Evangelium bekehrt wer­den. Nur solche werden in das Reich Christi eingehen, die zum ewigen Leben verordnet und berufen sind, und dennoch soll das Evangelium aller Kreatur gepredigt werden, damit sie keine Entschuldigung haben. Man sieht, dass so wenige auch das Wesen des Reiches Christi annehmen, aber leider begnügt man sieh schon damit, sie unter die leeren Formen eines Scheinchristentums gebracht zu haben, und auf diese Weise betrügt man sich und andere.

„Es soll die Erde voll werden von der Erkenntnis des Herrn"; das ist eine köstliche Verheißung, deren Erfüllung aber nicht für unser jetziges Zeitalter aufbewahrt ist, sondern erst, wenn der Kreis des Erdbodens durch den Menschensohn mit Ge­rechtigkeit gerichtet ist, werden wir die Verheißung in ihrer gan­zen Fülle verwirklicht sehen.

Der Herr wolle Seine Kirche doch recht durch Seinen Geist erleuchten, damit sie erkenne, dass sie vermittelst des Glaubens in Jesum aus der ersten Schöpfung ausgegangen und in die zweite versetzt worden ist, damit sie sich auch als eine neue Kreatur in all ihrem Wandel beweise zur Ehre und zum Preise unseres Gottes.