1. Tim. 2,1 Fürbitte und Danksagung. Deitenbeck Paul

12/23/2022
von Christ-und-Buch Günter Arhelger

Fürbitte und Danksagung für alle Menschen. 1.Tim 2,1

Heute geht es um die Frage: Was beten wir? Wir haben gelesen, was Paulus darüber an Timotheus schreibt. Wir ersehen daraus, daß unser Gebetsleben einen verschiedenartigen Inhalt haben kann. Am häufigsten ist das Bittgebet, das man für sich persönlich spricht. Viele Kinder und Erwachsene üben fast nur diese Art des Betens um persönliche Bewahrung vor Unfall, um Genesung von Krankheit, um eine bessere Wohnung, um den passenden Lebensgefährten und anderes. Ganz gewiß dürfen wir auch für all dies beten. Aber unser Gebetsleben darf reicher und größer werden, über unsere persönlichen Bitten hinaus.
Paulus nennt hier die Anbetung. Hier ist das Gebet gemeint, das von mir persönlich und von meiner Umwelt absieht und nur der Erhöhung des hohen Namens Gottes und unseres Heilandes Jesus und des werten Heiligen Geistes dienen soll. Die höchsten Gebete der Heiligen Schrift sind Anbetung—genauso ist es mit den Liedern der Christenheit: »Lob, Ehr und Preis sei Gott, dem Vater und dein Sohne, und dem, der beiden gleich, im höchsten Himmelsthrone.« Das deutsche Wort »anbeten« spricht das aus, daß ich in der Anbetung meine eigenen Anliegen liegen und mein Herz verströmen lasse in der Erhöhung Gottes. In russischer Gefangenschaft begannen wir jeden unserer Lagergottesdienste mit dem Gesang: »Vom Aufgang der Sonne bis zu ihrem Niedergang sei gelobet der Name des Herrn.« —Ich reihe mich damit von meinem stillen Gebetsplatz aus ein in den Ring der Anbetung, der die kämpfende Gemeinde auf dieser Erde mit der vollendeten Gemeinde und den Engeln verbindet.
Neben dem persönlichen Bittgebet und der Anbetung nennt Paulus die Danksagung. Die Bibel wirbt geradezu um unsere Dankbarkeit. Sie spricht manchmal in Befehlsform: »Seid dankbar!« Wenn ich im Glauben Jesus als meinen persönlichen Heiland und Herrn annehme, lebe ich fortan nicht mehr unter dem Schweigen Gottes. Ich habe nun Frieden mit Gott. Darum darf ich zuversichtlich jeden neuen Tag, ja jede neue Stunde dankbar annehmen. Auf dieses Annehmen der Aufgaben in meinem Leben kommt nach der heutigen Psychologie vieles an. Ich darf aus Dankbarkeit heraus meinen Lebensabschnitt bewältigen im Frieden Gottes.
Gott kann es nicht böse meinen mit dem, was er mir heute zumutet. Ich darf im Vertrauen wissen: Ich komme in vorbereitetes Gelände. Gottes Gnade hat Hilfe und Belastung an diesem Tag für mich abgemessen. Und darum ist jeder einzelne Tag zum Danken. 1. Tiinotheus 2,1-.6 5. OKTOBER
Oft kann ich es mit Händen greifen, wie gut Gott ist. Oft kann ich es ihm nur glauben, ohne es zu begreifen. Aber allezeit darf ich mich üben in der Schule der Dankbarkeit. Gott ist mir gut um Jesu willen. Diese Glaubensgewißheit wirkt sich praktisch im Alltag aus. Ich darf anders leben und meinem Nächsten anders begegnen. Darin liegt ansteckende Kraft. Danke allezeit für alles.
Paul Deitenbeck

Fürbitte und Danksagung für alle Menschen 1.Tim 2,1

Heute soll uns das Gebet für andere beschäftigen. Paulus mahnt in diesem Vers, daß wir neben Anbetung, Danksagung und persönliche Bittgebet die Fürbitte üben sollen In der Fürbitte nehme ich den anderen mit vor das Angesicht Gottes. Dieses Gebet für andere Men scheu ist deutlich zu unterscheiden von Gedankenübertragung. Es handelt sich in der Fürbitte nicht um eine rein menschliche Beeinflussung des anderen und um den Kreislauf von seelischen Vorgängen. Das würde bildhaft die gerade Linie von Mensch zu Mensch sein.
Bei der Fürbitte aber geht es um eine Dreiecksbeziehung. Ich darf über das Herz Gottes hinweg in der Fürbitte eine Fernwirkung ausüben auf Menschen in entferntesten Räumen. Eine Mutter sagte zu ihrem Sohn, der in einer fremden und versuchungsreichen Großstad
lange Zeit leben mußte, bei seiner Heimkehr: »Ich habe dich aus jener Stadt herausgebetet. « Es gibt Lebenslagen, in denen ich für einen
anderen nur noch beten kann und sonst nichts mehr. Mancher Gottestrost, der mir in einer elenden Lage Kraft gab, wird seinen Ursprung gehabt haben in einer fernen Gebetskammer. Für jemanden beten heißt: fortan das Leben des anderen unter Gottes besondere Aufmerksamkeit stellen.
Zu den Fernwirkungen der Fürbitte kommt ihre Breitenwirkung. Mit wachsendem Erkennen im Glauben nimmt auch die Schar der Menschen zu, für die ich bete. In den Paulusbriefen des Neuen Testamentes staunt man über die Gebetsweite, mit der der Apostel alle umfaßt. Manchmal werden uns Menschen um unsere Fürbitte bitten. Aber auch mancher gehört in den Gesichtskreis meiner Fürbitte, ohne es selber zu wissen.
Der Kreis derer, für die wir beten, ergibt sich nach der Platzanweisung Gottes und nach den Führungen unseres Lebens. Die Menschen um uns in Familie, Nachbarschaft, Beruf, Heimat und darüber hinaus sind uns von Gott zur Seite gestellt. Keiner von ihnen geht ohne Absicht Gottes an unserer Seite. Beten wir für sie? Mir ist es eine Hilfe geworden, während der stillen Zeit einen Gebetszettel vor mir zu haben. Auf ihm sind die Namen der Menschen verzeichnet, für die ich täglich beten muß oder die mich um Fürbitte gebeten haben. Das ist eine große Hilfe, damit wir nicht wortbrüchig werden.
Das schönste an der Fürbitte ist die Tiefenwirkung über das Herz Gottes in das Leben anderer Menschen hinein. Taten und echte Worte können viel wirken im Leben eines Menschen. Aber die größte Beeinflussung wird durch Gottes Gnade durch die Fürbitte ausgelöst. 
Der Dienst der gefalteten Hände kann auch von denen noch geschehen, die nicht mehr arbeiten können. Welche wunderbare Aufgabe für alle Kranken und Einsamen! Wie reich darf das Leben werden durch die Fürbitte! Erst die Ewigkeit wird offenbar machen, was die Fürbitte eines Menschen an Einwirkungen Gottes ausgelöst hat im Leben anderer Menschen.
Paul Deitenbeck