Die kleinen Propheten EINFÜHRUNG J. G. Bellett

12/22/2022
von Christ-und-Buch Günter Arhelger

Man hat den zwölf kurzen Büchern, die die alttestamentlichen Schriften vervollständigen und abschließen, den Namen "Kleine Propheten" gegeben, im Unterschied zu den vier größeren Propheten Jesaja, Jeremia, Hesekiel und Daniel, von denen die ersten beiden im Land Israel und die beiden anderen außerhalb des Landes in der Gefangenschaft prophezeiten. Der Inhalt der zwölf "Kleinen Propheten" ist nicht von geringerem Wert, verglichen mit dem der vier größeren; diese Bücher sind lediglich weniger umfangreich; alle sind gleicherweise das Wort Gottes, wenn auch in der Ausdrucksweise des jeweiligen Propheten (2. Sam 23, 2); und für uns ist es das, "was von dem Herrn geredet ist durch den Propheten" (Mt 1, 22).

Einige dieser Propheten lebten gleichzeitig; andere lebten vor der Zeit Jesajas und Jeremias, wie die Zeitabschnitte ihrer Prophezeiungen erkennen lassen.

Wir haben bei dieser Betrachtung die zeitliche Reihenfolge und Ordnung eingehalten, in der diese Bücher im Wort Gottes vorkommen. Es wird allgemein angenommen, daß sie in dieser Ordnung auch verfaßt worden sind. Doch das ist nicht so wichtig wie einige Kritiker meinen, die die Zeitpunkte dieser Mitteilungen in Frage stellen. Wichtiger für das Verständnis ist vielmehr die Zeit, in der das prophetische Wort erfüllt werden wird. Und wir sollten immer daran denken, daß in den Gesichten der Propheten zukünftige Ereignisse als bereits geschehen vorgestellt werden.

H o s e a, A m o s, M i c h a und wahrscheinlich auch  J o e l prophezeiten in den Tagen Ussijas, Jothams, Ahas und Hiskias. Ihre Botschaft richtete sich an die Königreich Israel und Juda.

J o n a wurde nach Ninive, der Hauptstadt Assyriens, gesandt, als diese Stadt auf der Höhe ihres Ruhmes stand. Er kündigte das bevorstehende Gericht über diese Nation an. Die Bewohner von Ninive hörten auf ihn.

N a h u m spricht über die endgültige Verwüstung Ninives, H a b a k u k über den Untergang Chaldäas; 0 b a d j a enthüllt Gottes Rache an Edom, während Z e p h a n j a die Geschichte Judas fortführt bis zum Beginn der babylonischen Gefangenschaft. Er sagt auch Gottes Gericht über Jerusalem voraus, aber auch die endgültige Befreiung und Herrlichkeit dieser Stadt.

H a g g a i und S a c h a r j a hatten Botschaften an die zurückgekehrten Gefangenen, die in der Zeit Esras und Nehemias den Gottesdienst und die Anbetung wiederherstellten und den Tempel Jehovas in Jerusalem wiedererbauten.

M a l e a c h i beschreibt den moralischen Zustand Judas im Land und beschließt das Alte Testament, indem er das Kommen des Königreiches Christi verheißt, wenn Er als "die Sonne der Gerechtigkeit" aufgehen wird "mit Heilung in ihren Flügeln" (Kap. 4, 2).

Möge es dem Leser geschenkt sein, das "Wort des Herrn durch die Propheten" zu hören und zu beachten, um dadurch gewarnt und auferbaut zu werden.