Einleitung zum Neuen Testament, J.N.Darby (2)

01/07/2023
von Christ-und-Buch Günter Arhelger

Das Alte Testament erscheint vielleicht einigen schwie­riger als das Neue, und im Blick auf die Erklärung ge­wisser Stellen mag es auch schwieriger sein. Aber wenn auch die inspirierten Schreiber des Alten Testamentes die ihnen von Gott mitgeteilten Gedanken Gottes offen­baren (und wir die darin enthaltene Weisheit anstaunen können), bleibt Gott doch stets hinter dem Vorhang ver­borgen. 

Allerdings verliert man dabei, wenn man den Sinn eines Ausdrucks mißversteht oder übersieht, denn es war Gott, welcher sprach; allein im Neuen Testament ist es Gott Selbst, der Sich offenbart: in den Evangelien sanftmütig, demütig, als Mensch auf der Erde, und in den nachfolgenden Mitteilungen des Heiligen Geistes durch göttliches Licht belehrend; aber immer ist es Gott Selbst. Und in demselben Maße wie im Neuen Testament das Licht heller scheint, sei es zu unserer persönlichen Lei­tung, sei es zur Erkenntnis Seiner Selbst, wird es eine um so ernstere Sache, diese lebendigen Mitteilungen falsch zu deuten oder durch unsere eigenen Gedanken das, was die Wahrheit ist, zu entstellen; denn wir dürfen nicht vergessen, daß Christus die Wahrheit ist. 

Er ist das Wort. Es ist Gott, der da redet in der Person des Sohnes, der wahrer Mensch ist und zugleich den Vater offenbart.


Einleitung zum Neuen Testament, J.N.Darby  (3)

01/07/2023
von Christ-und-Buch Günter Arhelger

Was die Auslegung selbst betrifft, so kann man das Neue Testament (da sich die Wahrheit, Licht und ewiges Leben in dem darin Geoffenbarten finden) von so vielen Gesichtspunkten aus betrachten, daß dadurch die tatsächliche Schwierigkeit noch bedeutend‑vermehrt wird. 

Denn man kann diese Wahrheit nach ihrem inneren und wesentlichen Wert, als die Offenbarung der ewigen Natur Gottes, oder in ihrer Offenbarung bezüglich der Herrlichkeit des Sohnes betrachten; man kann ferner ihre Beziehungen und Gegensätze erwägen zu den stückweisen alttestamentlichen Mitteilungen, die sie erfüllt und durch ihren eigenen Glanz verdunkelt, sowie zu der Haushaltung der irdischen Regierung Gottes, die durch sie beiseite gesetzt wird, um das einzuführen, was ewig und himmlisch ist. 

Man kann endlich diese Wahrheit in ihren Beziehungen zu dem Menschen betrachten; denn "das Leben war das Licht der Menschen". Es hat Gott gefallen, Sich im Menschen zu offenbaren und zu verherrlichen. Er wollte Sich dem Menschen zu erkennen geben und ihn als Mittel zur Offenbarung Seiner Selbst für Seine anderen vernünftigen Geschöpfe benutzen. 

So könnte man bei jedem Abschnitt des Neuen Testamentes von diesen verschiedenen Gesichtspunkten aus etwas sagen; denn die Wahrheit ist eine, weil sie von Gott ist, aber sie beleuchtet alle Dinge und zeigt den wahren Charakter derselben.