Der Herr Jesus Christus - seine Leiden und sein Tod 3

12/22/2022
von Christ-und-Buch Günter Arhelger

LESEZEIT: 3 MIN. Der Tod des Herrn Jesus ist eine Tatsache, die bei den Menschen viele Fragen aufwirft.

Wann hat der Herr Jesus die Sünden jener getragen, die an Ihn glauben? Warum wurde Jesus von Gott verlassen? Wie kann man sicher sein, dass Gott den Preis, den Christus bezahlt hat, angenommen hat?

Diese Fragen beschäftigen viele Menschen, und der Autor gibt darauf kurze und klare Antworten, die zum weiteren Nachdenken und Fragen anregen...

Wann hat der Herr Jesus die Sünden jener getragen, die an Ihn glauben? Um jeden Zweifel auszuräumen: das Werk des Herrn Jesus geschah nicht während seines Lebens, nicht im Grab, nicht einmal während der ersten drei Stunden am Kreuz. Christus hat unsere Sünden in den drei Stunden der Finsternis getragen. «Aber von der sechsten Stunde an kam eine Finsternis über das ganze Land bis zur neunten Stunde» (Matth. 27,45). Während dieser Zeit wurde die Szene von Finsternis beherrscht - und von Schweigen. Wir hören den Herrn Jesus bis zur neunten Stunde kein Wort sagen. Niemand kann ermessen, was während dieser Stunden geschehen ist. Der Schrei Jesu am Ende dieser Stunden lüftet den Schleier ein wenig: «Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?» (Matth. 27,46). Christus war der einzige, von dem wir lesen, dass er «von Gott verlassen» wurde. Verlassen war Er nur in diesen drei Stunden, in denen Er Sühnung getan hat. Vor diesen drei Stunden genoss Er eine vollkommene und ununterbrochene Gemeinschaft mit Gott und auch danach genoss Er diese ungetrübte Gemeinschaft wieder. So wandte Er sich an seinen Vater und übergab seinen Geist in dessen Hände (Luk. 23,34.46). Auch 1. Petrus 2,24 macht klar, dass der Herr Jesus unsere Sünden auf dem «Holz», d.h. am Kreuz, getragen hat. 34

Warum wurde Jesus von Gott verlassen? Diese Tatsache steht im Gegensatz zu allen Erfahrungen und Erwartungen (Ps. 37,25). Der Schrei Jesu: «Warum hast du mich verlassen?», findet sich auch in Psalm 22,2. Dieser Psalm erklärt, dass die, die auf Gott vertrauen, von Ihm «errettet» und «nicht beschämt» werden (Ps. 22,5.6). Wie ist es also möglich, dass der Treuste von allen von Gott verlassen wurde?

Die erste Antwort gibt Psalm 22,4: «Doch du bist heilig.» Als Christus unsere Sünden trug, musste sich der heilige Gott von Ihm abwenden, Ihn richten, Ihn sogar «zerschlagen» (Jes. 53,10).

Die zweite Antwort findet sich in 2. Korinther 5,21: Christus wurde «für uns zur Sünde gemacht, damit wir Gottes Gerechtigkeit würden in ihm». Daraus wird ersichtlich, dass Er wegen unserer Sünden von Gott verlassen wurde, denn Er war sündlos und «kannte Sünde nicht» (siehe auch ➔ 1.16). Ist Er dafür nicht unserer ewigen Anbetung würdig? 2.16 Wurde der Herr Jesus von seinem Vater verlassen?

Die Bibel sagt dies nicht. Wenn es darum geht, dass er verlassen wurde, dann ist von Gott die Rede: «Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?» (Matth. 27,46; Mark. 15,34; Ps. 22,2).

Wenn die Bibel auf der anderen Seite Jesus als Sohn Gottes vorstellt, hält sie fest, dass Er immer im Schoss des Vaters war und ist (Joh. 1,18). Wir wollen nicht versuchen, in Dinge einzudringen, die uns verborgen sind oder unser Verständnis übersteigen, aber wir tun doch gut daran, diese Unterscheidung, die die Bibel macht, festzuhalten.

Eine einfache Illustration mag uns helfen: Wenn ein Richter über seinen eigenen (schuldigen) Sohn zu Gericht sitzen muss, so wird er ihn in seiner Funktion als Richter zu einer Strafe verurteilen müssen. Aber als Vater wird er mit seinem Herzen immer auf der Seite seines Sohnes stehen. 2.17 War der Herr Jesus noch von Gott verlassen, als Er starb?

Nein. Er sagte: «Es ist vollbracht» (Joh. 19,30) und dann übergab Er seinen Geist in die Hände seines Vaters (Luk. 23,46). Siehe auch ➔ 2.14.

Wie kann man sicher sein, dass Gott den Preis, den Christus bezahlt hat, angenommen hat? Es gibt dafür einen eindeutigen und sichtbaren Beweis. Gott hat Christus, den die Menschen ans Kreuz genagelt haben, geehrt, indem Er Ihn auferweckt hat, Ihn vom tiefsten auf den höchsten Platz erhoben hat - auf den Ehrenplatz zu seiner Rechten (Eph. 1,19-23; Apg. 2,24.32; 3,15, usw.)

Damit ist jeder Zweifel ausgeräumt: Der Preis, den der Herr Jesus bezahlt hat, ist von Gott angenommen worden, denn Christus wurde unserer Rechtfertigung wegen auferweckt (Röm. 4,25).

Der Herr Jesus Christus - seine Leiden und sein Tod 4

12/22/2022
von Christ-und-Buch Günter Arhelger

LESEZEIT: 3 MIN. Der Tod des Herrn Jesus ist eine Tatsache, die bei den Menschen viele Fragen aufwirft. Im vierten Teil dieser Serie geht der Autor auf die Vollgültigkeit der Errettung ein, die wir durch den Glauben an den Herrn Jesus besitzen, und entlarvt die Falschheit der Allversöhnungslehre.

Kann man durch das vollkommene Leben des Herrn Jesus errettet werden? Nein, sein Tod war notwendig. Sonst wäre «das Weizenkorn » allein geblieben (Joh. 12,24). «Ohne Blutvergiessung gibt es keine Vergebung» der Sünden (Hebr. 9,22). Wenn wir durch das vollkommene Leben des Herrn Jesus (der das Gesetz gehalten hat) errettet werden könnten, warum ist Christus dann gestorben? «Denn wenn Gerechtigkeit durch Gesetz kommt, dann ist Christus umsonst gestorben » (Gal. 2,21).

In diesem Zusammenhang ist Römer 5,10 zu beachten: «Denn wenn wir, da wir Feinde waren, mit Gott versöhnt wurden durch den Tod seines Sohnes, so werden wir viel mehr, da wir versöhnt sind, durch sein Leben gerettet werden. » Dieser Vers sagt zwar aus, dass wir durch sein Leben gerettet werden. Aber es handelt sich dabei um:

versöhnte Glaubende; eine Rettung in den Umständen des irdischen Lebens, nicht aber um das ewige Heil; das Leben des Herrn Jesus nach seinem Tod, in seiner Auferstehung, im Himmel, und nicht um sein Leben auf der Erde vor seinem Tod. Weshalb ist die Lehre, ein Glaubender könne sein Heil wieder verlieren, ein schwerwiegender Irrtum? Manche lehren, dass ein Glaubender zwar errettet ist, dass er aber bei Untreue in seinem Glaubensleben das Heil wieder verlieren könne. Gemäss dieser Lehre ist für die Errettung zweierlei notwendig: zuerst das Werk des Herrn Jesus (sein Tod), und zweitens unser eigenes treues und heiliges Leben. Aber das würde bedeuten, dass das Werk am Kreuz für sich allein nicht genügt. Dies ist letztlich eine Beleidigung des Herrn Jesus und eine Geringschätzung seines Kreuzestodes.

Wenn unser Heil von unserer eigenen Treue abhängig wäre, hätten wir niemals «Frieden» mit Gott. Zudem wären wir niemals sicher, ob wir nicht doch noch verdammt würden. Das Wort Gottes macht aber klar, dass den Glaubenden keine Verdammnis mehr droht (Röm. 5,1; 8,1). 2.21 Was bedeutet «Versöhnung»?

Versöhnen heisst, «etwas in Einklang bringen mit». Feinde haben Versöhnung nötig. Gott muss nicht mit den Menschen versöhnt werden; umgekehrt aber ist es notwendig, dass die Menschen mit Gott versöhnt werden, weil sie seine Feinde sind (2. Kor. 5,20).

Versöhnung ist nicht dasselbe wie Sühnung (➔ 2.7), denn sie kann erst eintreten, wenn Sühnung geschehen ist.

Sagt die Bibel nicht, dass alle Dinge versöhnt werden? Werden daher nicht schliesslich alle Menschen errettet?

Es werden zwar alle Dinge mit Gott versöhnt, aber nicht alle Menschen. Der Vers, der sich auf diese Tatsache bezieht, sagt: «Denn es war das Wohlgefallen der ganzen Fülle, in ihm zu wohnen und durch ihn alle Dinge mit sich zu versöhnen – indem er Frieden gemacht hat durch das Blut seines Kreuzes –, durch ihn, es seien die Dinge auf der Erde oder die Dinge in den Himmeln» (Kol. 1,19.20). Dieser Vers spricht von «Dingen», nicht von Personen. Das ganze Universum ist durch die Sünde des Menschen in Mitleidenschaft gezogen worden (Röm. 8,20). Deshalb ist es notwendig, dass alle Dinge wieder in Einklang mit Gott gebracht werden. Dies kann nur auf der Grundlage des Werkes des Herrn Jesus am Kreuz geschehen, «indem er Frieden gemacht hat durch das Blut seines Kreuzes».

«Allversöhnung» – was ist das? Diese falsche Lehre besagt, dass am Ende alle Menschen gerettet werden.

In der Bibel ist keine einzige solche Aussage enthalten. Aus gewissen Versen ist zu Unrecht und aus einem falschen Verständnis heraus dieser Schluss gezogen worden. Außerdem widerspricht der Gedanke der Allversöhnung biblischen Aussagen, wie z.B. Johannes 3,36: «Wer an den Sohn glaubt, hat ewiges Leben; wer aber dem Sohn nicht glaubt, wird das Leben nicht sehen, sondern der Zorn Gottes bleibt auf ihm.» Wenn der Zorn Gottes auf solchen Personen bleibt, wie können sie dann am Ende gerettet werden? Aus Johannes 3,16 ist zudem ersichtlich, dass «jeder, der an ihn glaubt», errettet wird, nicht aber «alle» oder «jedermann».