Mackintosh C.H. Der große Auftrag,

12/02/2023
von Christ-und-Buch Günter Arhelger

DER GROSSE AUFTRAG 

„Er sprach aber zu ihnen: Dies sind die Worte, die ich zu euch redete, als ich noch bei euch war, daß alles erfüllt werden muß, was von mir geschrieben steht in dem Gesetz Moses und den Propheten und Psalmen. Dann öffnete er ihnen das Verständnis, um die Schriften zu verstehen und sprach zu ihnen: Also steht geschrieben und also mußte der Christus leiden und am dritten Tage auferstehen aus den Toten, und in seinem Namen Buße und Vergebung der Sünden gepredigt werden allen Nationen, anfangend von Jerusalem. Ihr aber seid Zeugen hiervon; und siehe, ich sende die Verheißung meines Vaters auf euch. Ihr aber bleibet in der Stadt, bis ihr an» getan werdet mit Kraft aus der Höhe. Lukas 24, 44—49. 

Diese inhaltsreichen Worte der Heiligen Schrift stellen den großen Auftrag vor uns hin, den der auferstandene Herr Seinen Jüngern anvertraute, als Er im Begriff war, in den Himmel aufzufahren, nach der glorreichen Vollendung Seines ganzen gesegneten Werks auf Erden. Es ist fürwahr ein ganz wunderbarer Auftrag und er eröffnet uns ein sehr weites Feld von Wahrheiten, das wir mit viel geistlicher Freude und Nutzen durchgehen können. Ob wir den Auftrag selbst erwägen, seine Grundlage, seine Autorität, seine Kraft oder seinen Bereich, wir finden ihn voll der kostbarsten Belehrung. Möge der Heilige Geist unsere Gedanken leiten, während wir zuerst den Auftrag selbst betrachten. 


 
Erster Teil 
Die Apostel unseres Herrn und Heilandes Jesu Christi waren im besonderen beauftragt, „Buße und Vergebung der Sünden" zu predigen. Laßt uns alle daran uns erinnern. Wir sind geneigt, es zu vergessen, zum großen Schaden von uns selbst und der Seelen unserer Zuhörer. Vielfach wird der erste Teil des Auftrags übersehen, es mag sein aus Eifer, den zweiten zur Ausführung zu bringen. Dies ist ein sehr ernster Mißgriff. Wir mögen versichert bleiben, daß es unsere wahre Weisheit ist, streng an dem Wortlaut festzuhalten, in dem unser teurer Herr jenen Auftrag seinen ersten Herolden Übermächte. Wir können nicht einen einzigen Punkt, geschweige denn einen Hauptteil des Auftrags weglassen ohne schweren Verlust nach jeder Richtung. Unser Herr ist unendlich weiser und gnädiger als wir, und wir brauchen uns nicht zu fürchten, mit aller möglichen Fülle zu predigen, was Er Seinen Aposteln zu predigen befahl, nämlich „Buße und Vergebung der Sünden". 

Nun ist die Frage: ist es unser aller Sorge, diese so wichtige Verbindung zwischen Buße und Vergebung der Sünden aufrechtzuerhalten? Legen wir genügendes Gewicht auf den ersten Teil des großen Auftrags? Predigen wir „Buße"? Wir untersuchen jetzt nicht, was Buße ist; wir werden es tun, so Gott will. Aber, was sie auch sei, predigen wir sie? Daß unser Herr die Apostel Buße predigen hieß, ist klar; und nicht nur dies, sondern Er Selbst predigte sie, wie wir in Mark. l lesen: „Nachdem aber Johannes überliefert war, kam Jesus nach Galiläa, predigte die gute Botschaft des Reiches Gottes und sprach: Die Zeit ist erfüllt, und das Reich Gottes ist nahe gekommen. Tut Buße und glaubet dem Evangelium". Laßt uns sorgfältig auf diese Urkunde merken! Mögen besonders alle Prediger es tun. Unser göttlicher Meister rief Sünder zur Buße und zum Glauben an die frohe Botschaft. 

Einige möchten uns bewegen, zu glauben, daß es ein Fehler sei, Leute, die tot in Sünden und Übertretungen sind, zu irgend etwas aufzufordern. Wie, lautet ihr Beweis, können jene, die tot sind, Buße tun? Sie sind unfähig zu irgend einer geistlichen Regung. Sie müssen vorher die Kraft bekommen, bevor sie entweder Buße tun oder glauben können. Für dieses alles haben wir nur eine fürwahr sehr einfache Erwiderung. Unser Herr weiß besser als alle Theologen in der Welt, was gepredigt werden soll. Er weiß alles, bezüglich der Lage des Menschen, seiner Schuld, seines Elends, seines geistlichen Todes, seiner gänzlichen Hilflosigkeit, seiner völligen Unfähigkeit für einen einzigen richtigen Gedanken, ein einziges richtiges Wort, eine einzige richtige Haltung; und dennoch rief Er Menschen zur Buße. 

Dies genügt vollkommen für uns. Es ist nicht unsere Sache, zu versuchen, wie wir scheinbare Widersprüche ausgleichen können. Es mag uns schwierig erscheinen, die gänzliche Kraftlosigkeit des Menschen mit seiner Verantwortlichkeit in Einklang zu bringen; aber Gott ist sein eigener Ausleger und Er wird es klar machen. Es ist unser glückliches Vorrecht und unsere unumgängliche Pflicht, zu glauben, was Er sagt, und zu tun, was Er uns aufträgt. Dies ist wahre Weisheit und dies bewahrt festen Frieden. 
Unser Herr predigte Buße und Er befahl Seinen Aposteln, sie zu predigen. Sie taten es auch beständig. Hören wir Petrus am Tage der Pfingsten: „Aber Petrus sprach zu ihnen: Tut Buße und ein jeder von euch werde getauft auf den Namen Jesu Christi zur Vergebung der Sünden, und ihr werdet die Gabe des Heiligen Geistes empfangen" (Apg. 2, 38). Und wieder, in Kap. 3 19: „So tut nun Buße und bekehret euch, daß eure Sünden ausgetilgt werden, damit Zeiten der Erquickung kommen vom Angesicht des Herrn". Hören wir auch Paulus auf dem Areopag in Athen: „Nachdem nun Gott die Zeiten der Unwissenheit übersehen hat, gebietet er jetzt den Menschen, daß sie alle allenthalben Buße tun sollen, weil er einen Tag gesetzt hat, an welchem er den Erdkreis richten wird in Gerechtigkeit durch einen Mann, den er dazu bestimmt hat, und hat allen den Beweis davon gegeben, indem er ihn auferweckt hat aus den Toten" (Apg. 17, 30f). So sagt er auch in seiner ergreifenden Ansprache an die Ältesten von Ephesus: „Ich habe nichts zurückgehalten von dem, was nützlich ist" — treuer Diener — „daß ich es euch nicht verkündigt und euch gelehrt hätte, öffentlich und in den Häusern, bezeugend sowohl Juden als Griechen die B u ß e zu G o 11 und den Glauben an unseren Herrn Jesum Christum" (Apg. 20, 21 f). 

Und wieder in seiner Rede vor dem König Agrippa: „Daher, König Agrippa, war ich nicht ungehorsam dem himmlischen Gesicht, sondern verkündigte denen in Damaskus zuerst und Jerusalem und in der ganzen Landschaft von Judäa und den Nationen, Buße zu tun und sich zu Gott zu bekehren, indem sie der Buße würdige Werke vollbrächten" (Apg 26, 19 f). Nun, angesichts dieser Sammlung von Beweisen, mit dem so voll und klar vor uns liegenden Beispiel unseres Herrn und Seiner Apostel, dürfen wir da nicht ganz berechtigterweise untersuchen, ob nicht ein ernster Mangel in vielen unserer heutigen Predigten sei? Predigen wir Buße wie wir sollten? Räumen wir ihr den Platz ein, den sie in der Predigt unseres Herrn und Seiner ersten Herolde hat? Eitelkeit und Torheit oder noch Schlechteres ist die Behauptung, es sei gesetzlich, Buße zu predigen, die Behauptung, es verdunkle den Glanz der frohen Botschaft von der Gnade Gottes, wenn man Menschen, die tot sind in Sünden und Übertretungen, auffordere, Buße und der Buße würdige Werke zu tun. 

War Paulus gesetzlich in seiner Predigt? Predigte er nicht ein klares, volles, reiches und göttliches Evangelium? Haben wir Paulus überholt? Predigen wir ein klareres Evangelium als er? Wie ganz abgeschmackt, sagt man, ist der Begriff Buße. Wohl, aber Paulus predigte Buße. Er sagte seinen Zuhörern, daß Gott jetzt allen Menschen überall befiehlt, Buße zu tun. Schmälert dies das Evangelium der Gnade Gottes? Nimmt es ihm etwas von seiner himmlischen Fülle und Frische? Ebensogut könntet ihr einem Landmann sagen, daß er die Qualität seines Korns verschlechtere, wenn er den Boden vor der Aussaat pflüge. Ohne Zweifel ist es von der äußersten Wichtigkeit, das Evangelium der Gnade Gottes oder, wenn ihr wollt, das Evangelium der Herrlichkeit in all seiner Fülle, Klarheit und Macht zu predigen. Wir sollen die unausforschlichen Reichtümer Christi verkündigen, den ganzen Ratschluß Gottes auseinandersetzen, die Gerechtigkeit Gottes und Sein Heil anbieten, und das ohne Begrenzung, Bedingung oder Hindernis irgend welcher Art, sollen die gute Botschaft jedem Geschöpf unter dem Himmel verkünden und mit der größten Entschiedenheit auf diesem allem bestehen. 

Aber zu gleicher Zeit müssen wir eifersüchtig an dem Wortlaut des „großen Auftrags" festhalten. Wir können nicht ein Haar breit davon abgehen ohne ernste Gefahr für unser Zeugnis und für die Seelen unserer Zuhörer. Lassen wir es an der Predigt der Buße fehlen, so „halten wir etwas Nützliches zurück". Was würden wir zu einem Landmann sagen, wenn wir sähen, daß er sein kostbares Saatkorn längs der befahrenen Heerstraße ausstreute? Wir würden ihn sicher als unnormal bezeichnen. Die Pflugschar muß erst ihr Werk tun. Der Boden muß aufgebrochen werden, bevor die Saat gesät wird. Und wir können versichert sein, daß wie im Reich der Natur die Pflugschar dem Säen vorangehen muß, so auch im Reich der Gnade der Grund für die Saat gehörig bereitet werden muß, sonst wird die Arbeit sich als ganz verfehlt erweisen. 

Predigen wir das Evangelium wie Gott es uns gegeben hat in Seinem Wort, schneiden wir ihm keine seiner inneren Herrlichkeiten weg, lassen wir's hervorfließen wie es kommt auf der tiefen Quelle des Herzens Gottes, die erschlossen wurde durch das vollendete Werk Christi, in der Autorität des Heiligen Geistes. All diesem stimmen wir nicht nur vollständig zu, sondern dringen unbedingt darauf. Aber zu gleicher Zeit dürfen wir nicht vergessen, daß unser Herr und Meister die Menschen aufforderte, Buße zu tun und dem Evangelium zu glauben; daß Er Seinen heiligen Aposteln streng einschärfte, Buße zu predigen, und daß der reich begnadete Apostel Paulus, das Haupt der Apostel, der tiefgehendste Lehrer, den die Kirche je kannte, Buße predigte und die Menschen überall aufforderte, Buße und der Buße würdige Werke zu tun.

 Und hier mag es gut sein zu untersuchen, was diese Buße ist, die einen so hervorragenden Platz in dem „großen Auftrag" einnimmt und in der Predigt unseres Herrn und Seiner Apostel. Wenn sie, was gewiß der Fall ist, eine bleibende und allgemeine Notwendigkeit für die Menschen ist, wenn Gott allen Menschen überall befiehlt, Buße zu tun, wenn Buße unzertrennlich verbunden ist mit Vergebung der Sünden; wie nötig ist es dann, daß wir ihr wahres Wesen zu verstehen suchen. Was ist denn Buße? Möge der Heilige Geist selbst uns durch das Wort Gottes unterweisen! 

Er allein kann es. Wir alle sind fähig, in unseren Gedanken über diesen höchst wichtigen Gegenstand zu irren, und einige haben geirrt. Wir sind in Gefahr, während wir Irrtum auf der einen Seite zu vermeiden suchen, in Irrtum auf der anderen zu fallen. Wir sind arme, schwache, unwissende, irrende Geschöpfe, deren einzige Sicherheit darin besteht, daß wir beständig zu den Füßen unseres hochgelobten Herrn Jesu sitzen. Er allein kann uns lehren, was Buße ist, ebensogut wie was sie nicht ist. Wir sind ganz gewiß, daß es dem Feind der Seelen und der Wahrheit gelungen ist, der Buße einen falschen Platz in den Bekenntnissen und öffentlichen Lehren der Christenheit zu geben, und weil wir von dem allen überzeugt sind, ist es für uns umso nötiger, uns eng den lebendigen Lehren der Heiligen Schrift anzuschließen.

Wir fürchten nicht, daß der Heilige Geist uns irgend einen toten Begriff von Buße gebe. Er sagt uns nicht in vielen Worten, was Buße ist. Aber je mehr wir das Wort Gottes in Beziehung auf diese Frage untersuchen, umso tiefer fühlen wir uns überzeugt, daß wahre Buße das feierliche Gericht über uns selbst, unseren Zustand und unsere Wege in der Gegenwart Gottes in sich schließt; und ferner, daß dieses Gericht nicht ein vorübergehendes Gefühl ist, sondern ein bleibender Zustand — nicht eine gewisse durchzumachende Übung, um gleichsam ein Anrecht auf Sündenvergebung zu bekommen, sondern der eigentliche und abgeklärte Zustand der Seele, der Ernst verleiht. Würde, Zartheit, Gebrochenheit und tiefe Niedriggesinntheit (Demut), die unseren ganzen Wandel beherrschen und ihm zu Grunde liegen soll. Wir fragen ernstlich, ob diese Auffassung des Gegenstandes genugsam verstanden wird. Möge der Leser uns nicht mißverstehen. Wir möchten keinen Augenblick behaupten, daß die Seele immer unter dem Gefühl unvergebener Sünden gebeugt sein sollte. Bei weitem nicht! Wir denken, man wird finden, daß unsere Lehre in den Spalten unserer Schriften gerade vom Gegenteil zeugt. 

Aber wir fürchten sehr, daß einige, indem sie in der Frage der Buße der Gesetzlichkeit aus dem Wege gingen, in Leichtfertigkeit verfallen sind. Dies ist ein ernster Irrtum. Wir dürfen überzeugt sein, daß das Heilmittel weit schlimmer als die Krankheit ist. Gott sei Dank: wir haben Sein eigenes, unfehlbares Heilmittel für Leichtfertigkeit einerseits und Gesetzlichkeit andererseits. Wahrheit, die auf Buße dringt, ist das Heilmittel für Leichtfertigkeit; Gnade, die Vergebung der Sünden verkündet, ist das Heilmittel für Gesetzlichkeit. Und glauben wir nur, je tiefer unsere Buße ist, umso voller wird unsere Freude über die Vergebung sein. Wir neigen zu dem Urteil, daß ein trauriger Mangel an Tiefe und Ernst in vielen unserer modernen Predigten da ist. 

Indem wir ängstlich besorgt sind, das Evangelium recht einfach darzustellen und die Errettung nicht zu erschweren, lassen wir es vielfach daran fehlen, an die Gewissen der Zuhörer den heiligen Ruf der Wahrheit dringen zu lassen. Wenn ein Prediger heutzutage seine Zuhörer aufforderte, Buße zu tun und sich zu Gott zu bekehren und der Buße würdige Werke zu tun, so würde er in gewissen Kreisen als gesetzlich bezeichnet, unwissend, nicht auf der Höhe stehend u. dergl. Und doch war es dies gerade, was Paulus tat, wie er selbst uns erzählt. Will einer unserer heutigen Evangelisten so kühn sein zu sagen, daß Paulus ein gesetzlicher oder ein unwissender Prediger war? Wir denken nicht. Paulus brachte das volle, klare, kostbare Evangelium Gottes, das Evangelium der Gnade und das Evangelium der Herrlichkeit.

Er predigte das Reich Gottes (Apg. 20, 25), er entfaltete das glorreiche Geheimnis der Kirche, ja dies Geheimnis war in besonderer Weise ihm anvertraut. Aber mögen alle Prediger sich erinnern, daß Paulus Buße verkündete. Er forderte Sünder zum Selbstgericht auf, zur Buße in Staub und Asche, und das billig und recht. Er selbst hatte die wahre Art von Buße gelernt. Er hatte nicht bloß einmal bei Gelegenheit sich selbst gerichtet, sondern er lebte in dem Geist des Selbstgerichts. Dies war der Zustand seiner Seele, die Stellung seines Herzens, und dies gab seiner Predigt Tiefe, Festigkeit, Ernst und Feierlichkeit, wovon wir modernen Prediger nur wenig wissen. Er blieb sein ganzes Leben lang ein Mensch, der sich selbst verurteilte. Schmälerte dies seinen Genuß der Gnade Gottes, oder der Köstlichkeit Christ? Im Gegenteil, es verlieh diesem Genuß Tiefe und nachhaltige Kraft. 

Alles dieses erfordert unsere ernste Aufmerksamkeit. Wir fürchten sehr die oberflächliche Art vieler unserer heutigen Predigten. Es scheint uns oft, als ob das Evangelium ganz verächtlich gemacht und der Mensch zu dem Gedanken gebracht würde, als ob er Gott einen großen Gefallen erweise, wenn er die Errettung aus Seinen Händen annehme. Feierlich müssen wir gegen solche Predigt protestieren. Sie entehrt Gott und erniedrigt das Evangelium, und, wie man nicht anders erwarten kann, ist die sittliche Wirkung solcher Predigt bei denen, die bekehrt zu sein bekennen, sehr beklagenswert. Sie führt Leichtfertigkeit ein, Nachsicht gegen sich selbst. Weltlichkeit, Eitelkeit und Torheit. 

Die Sünde wird nicht gefühlt als die schreckliche Sache, die sie in den Augen Gottes ist. Das Ich wird nicht gerichtet, die Welt wird nicht aufgegeben. Das Evangelium in solcher Weise zu verkünden, heißt die Errettung dem Fleische leicht machen, das Schrecklichste, was wir uns denken können, schrecklich in seiner Wirkung auf die Seele und in seinen Resultaten im Leben. Gottes Urteil über das Fleisch und die Welt erhält keinen Platz in der Predigt, die wir im Auge haben. Den Leuten wird eine Errettung angeboten, die das Ich und die Welt praktisch ungerichtet läßt, und die Folge davon ist, daß diejenigen, die durch dieses Evangelium bekehrt zu sein bekennen, eine Leichtfertigkeit und Unbotmäßigkeit an den Tag legen, die für Leute von ernster Frömmigkeit wahrhaft zum Anstoß sind.

Man wird vielleicht sagen, daß diese traurigen Resultate, von denen wir sprechen, dem Umstand zuzuschreiben sind, daß die himmlische Seite des Evangeliums weggelassen wird, daß ein verherrlichter Christus, ein volles Evangelium der Auferstehung nicht verkündet wird, daß mehr der Mensch und seine Bedürfnisse in den Vordergrund gestellt werden als Gott und Seine Herrlichkeit, daß Christus eher in unsere Umstände herabgebracht wird, als daß wir hinauf in Gottes Gegenwart gebracht werden, in Gemeinschaft mit einem auferstandenen und verherrlichten Christus. Wohl, es mag zum guten Teil daran liegen, und wir sind ganz geneigt, allem, was über diese Seite der Frage gesagt werden mag, einen weiten Platz einzuräumen. Aber wir müssen wieder auf die wichtige Tatsache zurückkommen, daß der gesegnete Apostel Paulus, der ganz gewiß das Evangelium in seiner ganzen Fülle und in all seiner Macht predigte, auf Buße drang. Dies kann nicht beiseite gesetzt werden.

 Der Mensch muß seinen wahren Platz vor Gott einnehmen, und dies geschieht durch das Selbstgericht, in Herzenszerknirschung, wahrem Kummer über die Sünde, und in aufrichtigem Bekenntnis. Hier ist es, wo das Evangelium ihm begegnet. Die Fülle Gottes wartet immer auf ein leeres Gefäß, und eine wahrhaft reuige Seele ist das leere Gefäß, in das die ganze Fülle der Gnade Gottes fließen kann in errettender Macht. Der Heilige Geist will den Sünder seine wirkliche Lage fühlen und eingestehen lassen. Er allein kann es tun, aber Er gebraucht zu diesem Zweck die Predigt. Er bringt das Wort Gottes, um es dem Gewissen des Menschen nahezulegen. Das Wort ist Sein Hammer, womit Er den Felsen in Stücke zerschlägt. Seine Pflugschar, womit Er den Erdboden aufbricht. 

Es zieht die Furche für die Aufnahme des unverweslichen Samens, damit er keime und Frucht bringe zur Herrlichkeit Gottes. Es ist wahr, daß die Furche, wie tief sie immer sein mag, keine Frucht bringen kann. Das tut der Same und nicht die Furche, aber die Furche muß da sein für dieses alles. Es liegt — brauchen wir es zu sagen? — nicht irgend etwas Verdienstliches in der Buße des Sünders. Sie so zu betrachten, könnte nur als maßlose Frechheit betrachtet werden. Buße ist kein gutes Werk, wodurch der Sünder die Gunst Gottes verdient. Jede solche Ansicht der Sache ist unheilbringend und falsch. Wahre Buße ist, wenn wir unser gänzliches Verderben und unsere Schuld entdecken und herzlich bekennen. 

Wenn ich erkenne, daß mein ganzes Leben eine Lüge gewesen ist, und daß ich selbst ein Lügner bin. Dies ist ein ernstes Werk. Da findet sich keine Geschwätzigkeit oder Leichtfertigkeit, wenn eine Seele dahin gebracht wird. Eine reuige Seele in der Gegenwart Gottes ist eine feierliche Wirklichkeit, und wir können nicht umhin, das Gefühl zu haben, daß, wenn wir mehr durch den Wortlaut des „großen Auftrags" uns leiten ließen, wir feierlicher, ernstlicher und beständiger, die Menschen auffordern würden, Buße zu tun und sich zu Gott zu bekehren und der Buße würdige Werke zu tun. Wir würden Buße predigen, ebensowohl wie Vergebung der Sünden. 
 
Zweiter Teil 
Während wir mit dem vorliegenden Gegenstand beschäftigt sind, richten sich unsere Gedanken im besonderen auf die Art und Weise, in der in jenen unnachahmlichen Gleichnissen von Lukas 15 die Buße dargestellt ist. Dort lernen wir in rührender und überzeugender Weise nicht nur die bleibende und allgemeine Notwendigkeit wahrer Buße, sondern auch, daß sie dem Herzen Gottes angenehm ist. Unser Herr in Seiner wunderbaren Antwort an die Schriftgelehrten und Pharisäer erklärt, „daß Freude im Himmel ist über einen Sünder, der Buße tut" (Vers 7). Und wieder: „Also sage ich euch, ist Freude vor den Engeln Gottes über einen Sünder, der Buße tut" (Vers 10). 

Es ist nicht alles, zu sehen, daß dem Menschen Buße obliegt; etwas anderes und viel höheres ist es, zu sehen, daß Gott Wohlgefallen daran hat. „Denn so spricht der Hohe und Erhabene, der in Ewigkeit wohnt, und dessen Name der Heilige ist: Ich wohne in der Höhe und im Heiligtum, und bei dem, der zerschlagenen und gebeugten Geistes .ist, um zu beleben den Geist der Gebeugten und zu beleben das Herz der Zerschlagenen" (Jes. 57, 15). Ein zerbrochenes Herz, ein betrübter Geist, eine reuige Gesinnung erfreuen Gott. Laßt uns diese Tatsache erwägen. Die Schriftgelehrten und Pharisäer murrten, weil Jesus Sünder aufnahm. Wie wenig verstanden sie Ihn. Wie wenig wußten sie von dem Gegenstand, der Ihn in diese finstere und sündenvolle Welt herab brachte. Wie wenig kannten sie sich selbst. Es war das „Verlorene", das Jesus zu suchen kam.
 
Aber Schriftgelehrte und Pharisäer hielten sich selbst nicht für verloren. Sie hielten sich für ganz gerecht. Sie wünschten keinen Heiland. Sie waren ungebrochen, unbußfertig, selbstvertrauend, und daher hatten sie nie Freude im Himmel hervorgebracht. Alle Gelehrsamkeit der Schriftgelehrten und alle Gerechtigkeit der Pharisäer konnte nicht ein einziges Zeichen von Freude in der Gegenwart der Engel Gottes hervorrufen. Sie waren wie der ältere Sohn im Gleichnis, der sagte: „Siehe, so viele Jahre diene ich dir, und niemals habe ich ein Gebot von dir übertreten; und mir hast du niemals ein Böcklein gegeben, auf daß ich mit meinen Freunden fröhlich wäre". Hier haben wir ein wahres Bild von einem ungebrochenen Herzen und einem unbußfertigen Geist, einen Menschen, der völlig mit sich selbst zufrieden ist. Elender Mensch! Er hatte nie eine Saite in dem Herzen des Vaters berührt, nie Seine Liebe hervorgelockt, nie Seine Umarmung gefühlt, nie Sein Willkommen empfangen. 

Wie konnte er es auch? Er hatte sich nie verloren gefühlt. Er war erfüllt von sich selbst und deshalb hatte er keinen Raum für die Liebe des Vaters. Er fühlte nicht, daß er etwas schuldig wäre, und daher hatte er nichts, was ihm vergeben werden mußte. Es schien ihm eher, daß der Vater sein Schuldner sei. „Siehe, so viele Jahre diene ich dir, und mir hast du niemals ein Böcklein gegeben". Er hatte seinen Lohn nicht empfangen. Welche erschreckende Torheit! und doch ist es ganz das gleiche mit jeder unbußfertigen Seele, mit jedem, der auf seine eigene Gerechtigkeit baut. Er macht in der Tat Gott zu seinem Schuldner: „Ich habe dir gedient aber ich habe nie erhalten, was ich verdiente". Armseliger Begriff! Der Mensch, der selbstgefällig von seinen Pflichten spricht, von seinem Tun, seinem Reden, seinem Geben, höhnt in Wahrheit Gott. Aber andererseits: der Mensch, der mit einem gebrochenen Herzen, einem betrübten Geist kommt, reuig, sich selbst verurteilend, dies ist der Mensch, der das Herz Gottes erfreut.
 
Und warum? einfach darum, weil ein solcher fühlt, daß er Gott nötig hat. Hier liegt das große geistliche Geheimnis der ganzen. Sache. Dies begreifen, heißt die volle Wahrheit von der großen Frage der Buße erfassen. Ein Gott der Liebe wünscht Seinen Weg zum Herzen des Sünders zu nehmen, aber da ist kein Raum für Ihn, so lange das Herz hart und unbußfertig ist. Aber wenn der Sünder dahin gebracht wird, daß er mit sich selbst am Ende ist, wenn er sich selbst als ein hilfloses und hoffnungsloses Wrack vorkommt, wenn er die gänzliche Leere, Hohlheit und Eitelkeit aller irdischen Dinge sieht, wenn er gleich dem verlorenen Sohn zu sich selbst kommt und tiefe und wirkliche Bedürfnisse in seiner Seele erwacht sind: dann ist Raum in seinem Herzen für Gott, und — wunderbare Wahrheit — Gott hat Seine Freude daran, zu kommen und es zu füllen: „Auf diesen will ich blikken,, (Jes. 66, 2). 

Auf wen? Auf den, der seine Pflicht tut, das Gesetz hält, sein Bestes tut, seiner Erkenntnis gemäß lebt? Nein, sondern „auf den, der zerschlagenen Geistes ist". Man wird vielleicht sagen, daß die eben angeführten Worte sich auf Israel beziehen. In erster Linie wohl; aber dem Grundsatz nach lassen sie sich auf jedes zerschlagene Herz auf Erden anwenden. Auch kann nicht gesagt werden, daß Lukas 15 sich speziell auf Israel bezieht. Es bezieht sich auf alle. „Es ist Freude im Himmel vor den Engeln Gottes über einen Sünder", der — was? Seine Pflicht tut? Nein, er sagt das ebenfalls nicht. 

Der glaubt? Ohne Zweifel ist Glauben in jedem Fall nötig; aber hier ist der bemerkenswerte, alles Interesse erheischende Punkt, daß ein wahrhaft reuiger Sünder Freude im Himmel bereitet. Es mag jemand sagen: Ich fürchte, ich glaube nicht. Wohl, aber tust du Buße? Sind deine Augen geöffnet worden, deine wahre Lage vor Gott zu sehen? Hast du deinen wahren Platz vor Gott als gänzlich verloren eingenommen? Wenn ja, so bist du einer von jenen, über die Freude im Himmel ist. Was machte dem Hirten Freude? Wären es die neunundneunzig, die nicht weggelaufen waren? Nein, sondern, daß er das verlorene Schaf wiederfand. Was machte dem Weibe Freude? Waren es die neun sicher in ihrem Besitz geblichenen Geldstücke?
 
Nein, sondern, daß sie das eine verlorene Stück wiederfand. Was machte dem Vater Freude? Etwa der Dienst und der Gehorsam des älteren Sohnes? Nein, sondern daß er den verlorenen Sohn wiederfand. Ein reuiger, im Herzen zerschlagener, heimkehrender Sünder erweckt Freude im Himmel. „Lasset uns essen und fröhlich sein". Warum? Weil der ältere Sohn auf dem Felde arbeitete und seine Pflicht tat? Nein, sondern: dieser mein Sohn war tot und ist wieder lebendig geworden, er war verloren und ist gefunden worden.

 Alles dies ist vollkommen wunderbar, und zwar so sehr, daß, wenn wir es nicht von den Lippen Dessen hätten, der die Wahrheit ist, und es nicht geschrieben stände auf den Blättern des ewigen, göttlich eingegebenen Wortes, wir es nicht glauben könnten. Aber gepriesen sei Gott! Dort steht es, und niemand kann es bestreiten. Dort glänzt die herrliche Wahrheit, daß ein armer, unwürdiger, im Herzen zerschlagener und reuiger Sünder, der sich selbst zu Grunde gerichtet und die Hölle verdient hat, das Herz Gottes erfreut. Die Leute mögen darüber, daß man das Gesetz halten und seine Pflicht erfüllen müsse, sagen was sie wollen.
 
Es mag gelten was es wert ist; aber ich erinnere daran, daß es weder einen Lehrsatz gibt im Buch des Wortes Gottes noch je ein Ausspruch von den Lippen unseres Herrn Jesu kam, der lautet: Es ist Freude im Himmel über einen Sünder, der seine Pflicht tut. Die Pflicht eines Sünders! Was ist sie? „Gott befiehlt allen Menschen überall „Buße zu tun". Was kann in der Tat unsere Pflicht bestimmen? Gewiß der göttliche Befehl. Gut, hier ist er, und da gibt es kein Darüberhinauskommen. Gottes Gebot an alle Menschen, an jedem Ort ist, Buße zu tun. Sein Gebot verpflichtet, seine Güte leitet. Sein Gericht ermahnt sie dazu; und Höchstes und Wunderbarstes von allem: Er versichert uns in Seinem Wort, daß unsere Buße Seinem Herzen Freude macht. 

Ein reuiger Sünder ist ein Gegenstand tiefsten Interesses für das Herz Gottes, weil ein solcher zubereitet ist, das anzunehmen, was zu schenken Gott Sich freut, nämlich Vergebung der Sünden, ja all die Fülle göttlicher Liebe. Ein Mensch könnte Millionen spenden in Sachen der Religion und der Menschenliebe und selbst nicht die geringste Freude im Himmel erwecken. Was sind Millionen für Gott? Eine Träne der Reue ist Ihm kostbarer als aller Reichtum der ganzen Welt. 

Alle Opfer eines ungebrochenen Herzens sind ein tatsächlicher Hohn auf Gott; 
aber ein Seufzer aus den Tiefen eines zerbrochenen Geistes dringt zu Seinem Thron und zu Seinem Herzen. Kein Mensch kann Gott auf dem Boden der Pflicht begegnen; aber Gott kann jedem Menschen, dem vornehmsten aller Sünder sogar, auf dem Boden der Buße begegnen, denn dies ist des Menschen wahrer Platz, und wir dürfen mit voller Zuversicht sagen, daß, wenn der Sünder, wie er ist, mit Gott, so wie Er ist, zusammentrifft, die ganze Frage ein für allemal geordnet ist. „Ich sagte: Ich will Jehova meine Übertretungen bekennen, und du, du hast vergeben die Ungerechtigkeit meiner Sünde" (Psalm 32, 5).
 
Im Augenblick, wo der Mensch seinen wahren Platz einnimmt, den Platz der Buße, begegnet ihm Gott mit einer vollen Vergebung, einer göttlichen und ewigen Gerechtigkeit. Es ist Seine Freude, so zu handeln. Es befriedigt Sein Herz und verherrlicht Seinen Namen, einer reuigen Seele, die einfach an Jesum glaubt, zu vergeben, sie zu rechtfertigen und anzunehmen. Im demselben Augenblick, wo der Prophet ausrief: „Wehe mir, denn ich bin verloren" — flog einer der Seraphim mit einer glühenden Kohle vom Altar zu ihm herzu, berührte damit seinen Mund und sprach: „Siehe, dieses hat deine Lippen berührt, und so ist deine Ungerechtigkeit gewichen und deine Sünde gesühnt" (Jesaja 6,7). So ist es immer. 

Die Fülle Gottes wartet immer auf ein leeres Gefäß. Wenn ich erfüllt bin von mir selbst, voll von meiner eigenen eingebildeten Güte, meiner eigenen Ehrbarkeit, meiner eigenen Gerechtigkeit, habe ich keinen Raum für Gott, keinen Raum für Christum. „Er hat Hungrige mit Gütern erfüllt und Reiche leer fortgeschickt" (Lukas l, 5). Eine Seele, die von sich selbst entleert ist, kann mit der Fülle Gottes gefüllt werden; aber wenn Gott einen Menschen leer wegschickt, wohin kann er gehen, um sich füllen zu lassen? Alle Schrift, von dem l. Buch Moses bis zur Offenbarung, beweist den tiefen Segen ebenso wie die Notwendigkeit der Buße. 

Dies ist der große Wendepunkt in der Geschichte der Seele, eine große, geistige Epoche, die ihren Einfluß auf das ganze nachherige Leben eines Menschen ausübt. Es ist nicht, wir wiederholen es, eine vorübergehende Übung, sondern ein bleibender innerer Zustand. Wir sprechen jetzt nicht davon, wie Buße bewirkt wird; sondern davon, was sie ist gemäß der Schrift, und von ihrer unbedingten Notwendigkeit für jeden Menschen unter dem Himmel. Dies ist der wahre Platz des Sünders, und wenn er ihn durch Gnade einnimmt, so trifft er mit der Vollkommenheit der Errettung Gottes zusammen. Und hier sehen wir den lieblichen Zusammenhang zwischen dem ersten und dem zweiten Teil des „großen Auftrags", nämlich zwischen „Buße" und „Vergebung der Sünden". Sie sind unzertrennlich miteinander verbunden.
 
Nicht als ob selbst tiefe und echte Buße etwa einen verdienstlichen Grund für Vergebung der Sünden bilde. So zu reden und zu denken hieße die Versöhnung unseres Herrn Jesu Christi beiseite setzen, denn in dieser und in dieser allein haben wir den göttlichen Grund, auf dem Gott uns rechtmäßig unsere Sünden vergeben kann. Dies werden wir völliger sehen, wenn wir zur Betrachtung der Grundlage des großen Auftrages kommen werden. Wir sind jetzt mit dem Auftrag selbst beschäftigt und in ihm sehen wir diese beiden göttlich festgesetzten Dinge: Buße und Vergebung der Sünden. 

Die heiligen Apostel unseres Herrn und Heilandes wurden beauftragt, unter allen Nationen vor den Ohren der ganzen Schöpfung unter dem Himmel Buße und Vergebung der Sünden zu verkünden. Jedem Menschen, sei er Jude oder Heide, wird von Gott unbedingt befohlen, Buße zu tun, und jede reuige Seele hat das Vorrecht, auf der Stelle die volle und ewige Vergebung der Sünden zu empfangen. Und wir können hinzufügen: je tiefer und bleibender das Werk der Büße sein wird, umso tiefer und bleibender wird die Freude über die Vergebung der Sünden sein. Die zerschlagene Seele lebt in der wahren Atmosphäre göttlicher Vergebung, und so wie sie diese Atmosphäre einatmet, schreckt sie, mit immer wachsendem Abscheu, von der Sünde in jeder Gestalt und Form zurück. 

Wenden wir uns wieder zur Apostelgeschichte und sehen wir, wie die Gesandten Christi den zweiten Teil jenes gesegneten Auftrags ausführten. Hören wir, wie der Apostel der Beschneidung sich am Tage der Pfingsten an die Juden richtet. Wir müssen darauf verzichten, seine ganze wundervolle Anrede anzuführen, und geben nur die wenigen Worte des Schlusses: „Das ganze Haus Israel wisse denn zuverlässig, daß Gott ihn sowohl zum Herrn als auch zum Christus gemacht hat, diesen Jesus, den ihr gekreuzigt habt" (Apg. 2, 36). Hier belastet der Prediger die Gewissen seiner Zuhörer mit der hochernsten Tatsache, daß sie mit Gott Selbst bezüglich Seines Gesalbten in Widerstreit gekommen waren.
 
Nicht bloß hatten sie das Gesetz gebrochen, die Propheten verworfen, das Zeugnis Johannes des Täufers zurückgewiesen, sondern sie hatten in der Tat den Herrn der Herrlichkeit, den Sohn Gottes, gekreuzigt. Welche erschütternde Tatsache! „Als sie aber das hörten, drang es ihnen durchs Herz, und sie sprachen zu Petrus und den anderen Aposteln: Was sollen wir tun, Brüder? Petrus aber sprach zu ihnen: Tut Buße, und ein jeglicher von euch werde getauft auf den Namen Jesu Christi zur Vergebung der Sünden, und ihr werdet die Gabe des Heiligen Geistes empfangen" (Apg. 2, 36-38). Hier sind die beiden Teile des großen Auftrags in ihrer ganzen Deutlichkeit und Macht ans Licht gestellt. 

Das Volk wird belastet mit der schrecklichsten Sünde. die begangen werden konnte, nämlich dem Mord an dem Sohne Gottes; sie werden zur Buße aufgefordert und der vollen Vergebung der Sünden sowie der Gabe des Heiligen Geistes versichert. Welche wunderbare Gnade leuchtet in allem diesem hervor! Die Menschen, die den Sohn Gottes verspottet und verhöhnt, verspien und gekreuzigt hatten, eben diese, wenn sie wahrhaft bußfertig waren, wurden der vollständigen Vergebung aller ihrer Sünden und der Hauptsünde unter diesen allen versichert. So ist die wunderbare Gnade Gottes, so ist die mächtige Wirkung des Blutes Christi, so das klare, autoritätsvolle Zeugnis des Heiligen Geistes in den herrlichen Worten des „großen Auftrags". Gehen wir weiter zu Apg. 3. 

Hier fügt der Prediger, nachdem er seinen Zuhörern dieselbe furchtbare Tat der Gottlosigkeit, Feindschaft und Empörung gegen Gott in der Verwerfung und Ermordung Seines Sohnes zur Last gelegt hat, die bemerkenswerten Worte hinzu: „Und jetzt, Brüder, ich weiß, daß ihr in Unwissenheit gehandelt habt, gleichwie auch eure Obersten. Gott aber hat also erfüllt, was er zuvor verkündigt hat durch den Mund aller Propheten, daß sein Christus leiden sollte.
 
So tut nun Buße und bekehret euch, daß eure Sünden ausgetilgt werden". Es ist nicht möglich, etwas Höheres oder Größeres auszudenken als die Gnade, die hier hervorstrahlt. Es ist ein Teil der göttlichen Antwort auf das Gebet Christi am Kreuze: „Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun". Dies ist wahrhaft königliche Gnade, siegreiche Gnade, Gnade, die durch Gerechtigkeit herrscht. Es war unmöglich, daß ein solches Gebet zur Erde fallen konnte. Es wurde zum Teil erhört am Tage der Pfingsten. 

Es wird in Vollkommenheit erhört werden an einem künftigen Tage. Denn „ganz Israel wird errettet werden; es wird aus Zion der Erretter kommen, er wird die Gottlosigkeiten von Jakob abwenden" (Jes. 59, 20; Rom. 11, 26) Aber merken wir besonders die Worte: „Gott aber hat also erfüllt, was er durch den Mund aller Propheten zuvor verkündigt hat" (Apg. 3, 18). Hier bringt der Prediger den Anteil Gottes an der Sache herein, und dieser ist Errettung. Sehen wir nur auf den Anteil des Menschen am Kreuz, so erblicken wir nichts als ewige Verdammnis; den Anteil Gottes zu sehen und in ihm zu ruhen, ist ewiges Leben, völlige Vergebung der Sünden, göttliche Gerechtigkeit, ewige Herrlichkeit. Der Leser wird sich ohne Zweifel hier erinnern an den rührenden Vorgang zwischen Joseph und seinen Brüdern. Es besteht eine auffallende Übereinstimmung zwischen Apg. 3 und l. Mose 45. „
 
Und nun", sagt Joseph, „betrübet euch nicht, und es entbrenne nicht in euren Augen, daß ihr mich hierher verkauft habt, denn zur Erhaltung des Lebens hat Gott mich vor euch hergesandt ... So hat Gott mich vor euch hergesandt, euch einen Überrest zu lassen auf Erden, und euch am Leben zu erhalten durch eine große Errettung. Und nun, nicht ihr habt mich hierher gesandt, sondern Gott". Aber wann wurden diese Worte gebraucht? Nicht eher, als bis die Brüder ihre Schuld gefühlt und bekannt hatten. Buße ging der Vergebung voran. „Da sprachen sie einer zu dem anderen: Fürwahr, wir sind schuldig wegen unseres Bruders, dessen Seelenangst wir sahen, als er zu uns flehte, und wir hörten nicht; darum ist diese Drangsal über uns gekommen" (l. Mose 42, 21). Joseph „redete hart" mit ihnen am Anfang. 

Er brachte sie durch tiefe Wasser und ließ sie ihre Schuld fühlen und bekennen. Aber im Augenblick, wo sie sich auf den Boden der Buße stellten, nahm er den Boden der Vergebung ein. Die reuigen Brüder begegneten einem vergebenden Joseph, und das ganze Haus Pharaos hörte von der Freude, die das Herz Josephs füllte, da er die Männer an seine Brust drückte, die ihn in die Grube geworfen hatten. Welch eine Illustration zu „Buße und Vergebung der Sünden". So ist es immer. 

Es ist die Freude des Herzens Gottes, uns unsere Sünden zu vergeben. Er findet Seine Wonne daran, den vollen Strom Seiner vergebenden Liebe in das zerbrochene und zerschlagene Herz fließen zu lassen. Ja, geliebter Leser, wenn du dahin gebracht bist, die Bürde deiner Schuld zu fühlen, dann sei versichert, daß es in demselben Augenblick dein Vorrecht ist, eine göttliche und ewige Vergebung aller deiner Sünden zu empfangen — ja deiner Sünden wird nie mehr gedacht werden. Das Blut Jesu Christi hat die Frage deiner Schuld vollkommen erledigt, und du bist nun eingeladen, dich in dem Gott deiner Rettung zu erfreuen. 
 
Dritter Teil 
Wir wollen uns jetzt zu dem Dienst des Apostels der Nationen wenden und sehen, wie er den großen Auftrag ausführte. Wir haben ihn schon über den Gegenstand der „Buße" gehört und wollen ihn nun auch über die große Frage der „Vergebung der Sünden" hören. Paulus war nicht von den Zwölfen. Er empfing seinen Auftrag nicht von Christo auf Erden, sondern, wie er uns selbst deutlich und wiederholt sagt, von Christo in der himmlischen Herrlichkeit. Einige haben keine geringe Zeit und Mühe auf den Beweis verwendet, daß er von den Zwölfen war, und daß die Erwählung des Matthias in Apg.1 als Mißgriff anzusehen sei. Aber das ist eine durchaus verlorene Arbeit und zeigt bloß ein gänzliches Mißverständnis der Stellung und des Dienstes des Paulus. Er wurde zu einem besonderen Zweck erwählt und zum Träger einer besonderen Wahrheit gemacht, die vorher keinem je bekannt gemacht worden war, nämlich: der Wahrheit von der Kirche, des einen Leibes, zusammengesetzt aus Juden und Heiden, in Eins gebildet durch den Heiligen Geist, und verbunden durch Dessen persönliche Innewohnung, mit dem auferstandenen und verherrlichten Haupt im Himmel. Paulus empfing seinen eigenen besonderen Auftrag, wovon er eine sehr schöne Darstellung gibt in seiner Rede vor Agrippa (Apg. 26): „Und als ich, damit beschäftigt, mit Gewalt und Vollmacht von den Hohenpriestern nach Damaskus reiste", — welch einen anderen Auftrag empfing er, bevor er in Damaskus eintrat — „sah ich mitten am Tage auf dem Wege, o König, vom Himmel her ein Licht, das den Glanz der Sonne übertraf, welches mich, und die mit mir reisten, umstrahlte.

 Als wir aber alle zur Erde niedergefallen waren, hörte ich eine Stimme in hebräischer Mundart zu mir sagen: Saul/ Saul was verfolgst du mich? Es ist hart für dich, wider den Stachel auszuschlagen. Ich aber sprach: Wer bist du Herr? Der Herr aber sprach: Ich bin Jesus, den du verfolgst"; — hier ist die herrliche Wahrheit von der innigen Vereinigung aller Gläubigen mit dem verherrlichten Menschen im Himmel, zwar nicht festgestellt, aber doch in lieblicher und nachdrücklicher Weise mit eingeschlossen — „aber richte dich auf und stelle dich auf deine Füße, denn hierzu bin ich dir erschienen, dich zu einem Diener und Zeugen zu verordnen sowohl dessen, was du gesehen hast, als auch worin ich dir erscheinen werde, indem ich dich herausnehme aus dem Volke und den Nationen, zu welchen ich dich sende, ihre Augen aufzutun, auf daß sie sich bekehren von der Finsternis zum Licht und von der Gewalt des Satans zu Gott, auf daß sie Vergebung der Sünden empfangen" — dasselbe Wort wie in dem Auftrag an die Zwölf in Lukas 24 — „und ein Erbe unter denen, die durch den Glauben an mich geheiligt sind". Welche Tiefe und Fülle liegt in diesen Worten! Welche umfassende Beschreibung von dem Zustand des Menschen. Welche gesegnete Darlegung der Hilfsquellen göttlicher Gnade. Es besteht eine bemerkenswerte Übereinstimmung zwischen diesem Auftrag an Paulus und dem an die Zwölf in Lukas 24.
 
Man wird vielleicht sagen, daß hier nichts von Buße gesagt sei. In direkter Weise nicht, das ist wahr, aber wir haben die lebendige, geistige Wirklichkeit, und das mit besonderer Kraft und Fülle. Was meinen die Worte: ihre Augen aufzutun? Schließen sie nicht unzweifelhaft die Enthüllung unseres Zustandes in sich? Gewiß. Ein Mensch, dessen Augen geöffnet sind, ist zur Erkenntnis seiner selbst gebracht, zur Erkenntnis seines Zustandes, seiner Wege; und dies ist wahre Buße. Es ist ein wunderbarer Augenblick in der Geschichte eines Menschen, wenn seine Augen geöffnet sind. Es ist die große Krisis, die folgenwichtige Epoche, der entscheidende Wendepunkt. Zuvor ist er geistlich blind. Er kann nicht einen einzigen göttlichen Gegenstand sehen. Er hat kein Verständnis für irgend etwas, das auf Gott, Christum, oder den Himmel Bezug hat. Dies ist wahrhaft demütigend für die stolze menschliche Natur. Stelle man sich einen klar denkenden, hocherzogenen, hochgelehrten, einsichtsvollen Mann vor, einen tiefen Denker, einen gewaltigen Kritiker, einen Philosophen durch und durch, der alle die Ehren, Diplome und Titel erlangt hat, welche die Universitäten dieser Welt gewähren können; alles dieses läßt ihn blind für das Geistliche, Himmlische, Göttliche.
 

Im 4. Teil, der die Wahrheit in Bezug auf die Grundlage entfaltet, auf der „Buße und Vergebung der Sünden" gepredigt werden muß, wird der Unterschied deutlich zwischen „den einseitigen Predigten, die gefahrdrohend für das gesamte Zeugnis werden, und der Verkündigung des Apostels, der nicht nur die Seele der völligen Befreiung von den gerechten Folgen der Sünde versicherte, sondern auch den vollständigen Bruch jeder Verbindung mit der Welt und gänzliche Befreiung von der gegenwärtigen Macht und dem Gesetz der Sünde entwickelte" (S. 47-49).

 „Christus gestorben für unsere Sünden, begraben und auferweckt nach den Schriften", das umfaßt in kurzen Worten das göttliche Werk der Liebe und Gerechtigkeit für den Sünder (l. Kor. 15, 3—4; Rom. 4, 25). Daß Gott das vollkommene Opfer wohlgefällig angenommen hat, bewies Er, indem Er den Vorhang des Tempels von oben bis unten zerriß; und dadurch öffnete Er den Zugang für den ärgsten Sünder, so daß dieser — abgewaschen, gereinigt und errettet — nunmehr in Seine unmittelbare Gegenwart treten konnte. Der Vorhang ist zerrissen, die Sund' hinweggetan — befreit ist das Gewissen, anbetend wir jetzt nah`n. Auf diese wesentlichen Tatsachen müssen wir in Verbindung mit dem Evangelium immer wieder nachdrücklich hinweisen und wir dürfen niemals den Tod und die Auferstehung unseres Herrn von dieser unverdienten Liebe, deren Ergebnisse sie sind, trennen wollen (S. 55-67).

 Ach, daß wir doch die Liebe Gottes verkündigen möchten, so wie der Herr es tat, eine Liebe, die den Sünder umarmt, aber die Sünde verabscheut — eine volle, freie und doch heilige und gerechte Liebe! Das ist keine wahre Liebe, die dem Schuldigen Zugeständnisse macht, die auch nur ein Jota von den gerechten Forderungen der göttlichen Heiligkeit fallen lassen würde. Die Liebe Gottes ist die .Zuflucht der Seele; wenn sie auch die Sünde bloßstellt, so gewinnt sie dennoch das arme Herz und macht daraus einen freiwilligen Sklaven für alle Zeiten. Das Evangelium ist die Enthüllung der Liebe und des Werkes Gottes für den verlorenen Menschen. Die Größe und die ganze Fülle der Liebe Gottes, die in Seinem Herzen war, konnte nur im Sohne Gottes geoffenbart werden. Niemand anders konnte sie enthüllen als nur Er, „der ein- 
geborene Sohn, der in des Vaters Schoß i s t". Er allein kannte sie und nur durch Ihn konnte sie kundgemacht werden (Joh. l, 14—18). „Das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns" in der Fülle der Gnade und Wahrheit. Das ist das große Ereignis, die Quelle aller Segnung für uns, der volle Ausdruck von dem, was Gott ist, angepaßt - indem Er die menschliche Natur annimmt — auf alles, was im Menschen ist, um jedem menschlichen Bedürfnis zu entsprechen. Jedoch der Zustand des Menschen war ein solcher, daß ohne den Tod des Herrn niemand an der Segnung teilgehabt haben würde (Joh. 12, 24). 

Die Wahrheit: „Also hat Gott die Welt geliebt" (Joh. 3, 16) ist so groß, so gewaltig und so überwältigend ihrer go.nz.en Bedeutung nach, daß der ganze Ruhm, sie zu verkündigen, dem Sohne vorbehalten bleiben mußte, der sie in Seinem Leben und am Kreuz zum Ausdruck gebracht hat. — Doch übersehen wir auch hier nicht, daß der Herr Jesus in den Versen vorher (Joh. 3, 14—15) zunächst Seine Erhöhung ans Kreuz, die Notwendigkeit Seines Kreuzestodes wegen des Zustandes der Feindschaft und Straffälligkeit des Menschen vorstellt, und dann die Offenbarung der Liehe Gottes in der Dahingabe des Sohnes. Das „Denn" in V. 16 nimmt Bezug auf die in V. 14 verkündete Wahrheit: „Also muß der Sohn des Menschen erhöht werden". „Auf dem Kreuz sieht man moralisch die Notwendigkeit von dem Tode des Sohnes des Menschen, und man sieht die unaussprechliche Gabe des Sohnes Gottes. „Diese beiden Wahrheiten vereinigen sich in dem gemeinsamen Zweck der Gabe des ewigen Lebens an alle Glaubenden. — Das Kreuz und die absolute Absonderung (Trennung) zwischen dem Menschen auf der Erde und Gott — das ist der Punkt, wo der Glaube mit Gott zusammentrifft; denn dort befinden sich zugleich die Wahrheit seines Zustandes und die Liebe, die dem Zustand begegnet" (J. N. D.). 0, daß doch dieser helle Schein in und durch uns leuchte und wir, die ernste Ermahnung des Apostels in 2. Kor. 6 beachtend, den teuren Seelen, die aus der Finsternis nach Licht rufen, keinen Anstoß geben, sondern ihnen in der rechten Weise dienen möchten, daß sie heute am Tage des Heils, dem die Nacht folgt, zu Jesu kommen möchten, daß ihnen „ausstrahle der Lichtglanz des Evangeliums der Herrlichkeit des Christus, welcher das Bild Gottes ist" und noch viele Herzen erleuchtet werden „mit dem Lichtglanz der Erkenntnis der Herrlichkeit Gottes im Angesicht Chri sti", indem sie im Glauben an den gekreuzigten, auferstandenen, verherrlichten und bald kommenden Herrn „das Zeugnis, welches Gott gezeugt hat über seinen Sohn" annehmen (2. Kor. 4, 4—6; l. Joh. 5, 10—13). 

„Diese aber sind geschrieben, auf daß ihr glaubet, daß Jesus der Christus ist, der Sohn Gottes, und auf daß ihr glaubend Leben habet in seinem Namen" (Joh. 20, 31). Indem wir diesen gesegneten Namen erwähnen, drängt es uns, noch hervorzuheben, daß gemäß dem großen Auftrag „Buße und Vergebung der Sünden gepredigt werden mußte in seinem Name n!" In Ergänzung der Erklärungen des Verfassers über die Autorität und Kraft, in welcher der Auftrag auszuführen war, möchten wir noch auf Apg. 10, 42. 43 hinweisen (s. a. Apg. 4, 12; 8, 12 und die Anführung von Joel 2, 32 in Apg. 2, 21 u. Rom. 10, 9—13), indem wir es dem Leser überlassen, über den Wert, die Kostbarkeit, Vortrefflichkeit und Herrlichkeit des Namens Jesu und die errettende Kraft „in Seinem Namen" betend nachzusinnen! Wir schließen mit der Empfehlung im Vorwort zur l. Auflage: „Der große Ernst, mit dem der Verfasser auf die Buße und ihre Notwendigkeit dringt, scheint uns durch Den gewirkt zu sein, dessen „Augen die ganze Erde durchlaufen". 

Und was die anderen Gegenstände dieses Aufsatzes betrifft, so haben wir gewiß ebenso nötig, an sie erinnert zu werden und Ermunterung zu empfangen für unseren weiteren Lauf und Dienst. — Darum begrüßen wir diesen Aufsatz als ein Wort zu seiner Zeit und hoffen und flehen, daß er unter dem Segen des Herrn gute Frucht tragen möge, besonders auch für unsere jungen Mitchristen und die Prediger des Evangeliums". 

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