1. Mose 3,9 Und Gott, der HERR, rief den Menschen Tozer A.W.

01/18/2023
von Christ-und-Buch Günter Arhelger

Und Gott, der HERR, rief den Menschen und sprach zu ihm: Wo bist du? 1. Mose 3,9

Der sündige Mensch fühlt sich höchst unwohl in Gottes Gegenwart

Die Sünde fühlt sich nie in Gottes Gegenwart wohl! Adam und seine Frau verbargen sich vor der Gegenwart des Herrn unter den Bäumen des Gartens. Ihre Furcht und ihr Ärger waren in diesem Augenblick stärker als ihr Bewusstsein, Gott nötig zu haben. Jona
wollte Gottes Befehl durchaus nicht gehorchen, darum floh er vor der Gegenwart Gottes nach Tarsis.

Petrus versuchte in einer plötzlichen, glasklaren Erkenntnis seiner persönlichen Schuldhaftigkeit zwar nicht, vor dem Herrn zu fliehen.
Aber er bat den Herrn, von ihm zu weichen! Die Menschen brauchen Gott nötiger als alles andere. Aber sie fühlen sich in Seiner Gegenwart nicht wohl. Das drückt die widersprüchliche moralische Situation aus, in die wir durch die Sünde geraten sind.

Die Feststellung, es gebe einen Gott, aber der sei angenehm weit von uns entfernt, gehört nicht zu den Lehraussagen irgendeiner christlichen Gemeinde. Sollte jemand das zu behaupten wagen, würde man ihn für einen Ketzer halten, der von allen ernst zu nehmenden Christenmenschen abgelehnt werden würde. Aber unsere Handlungen, vor allem unsere spontanen Äußerungen, offenbaren besser als alle konventionellen Bekenntnisse, was wir wirklich glauben.

Wenn wir dann ein Urteil zu fällen hätten, so kämen wir zweifellos zu diesem Ergebnis: Der Durchschnittschrist hält Gott für ein Wesen, das nicht nur auf sicherem Abstand ist, sondern auch noch in die andere Richtung blickt!

2. Korinther 3,17 Der Herr aber ist der Geist; Tozer A.W.

01/18/2023
von Christ-und-Buch Günter Arhelger

Der Herr aber ist der Geist; wo der Geist des Herrn ist, ist Freiheit. 2. Korinther 3,17

Geistliche Vollkommenheit: Freiheit im Geist

Das Wesen der wahren Religion ist Spontanität, die souveränen Anregungen des Heiligen Geistes in dem freien Geist des Erlösten. Das
war im Lauf der menschlichen Geschichte das Kennzeichen geistlicher Vollkommenheit, der Beweis der Realität in einer Welt des Scheins. Wenn die Religion ihren souveränen Charakter verliert, geht auch die Spontanität verloren und an ihre Stelle treten Nachahmung, Schicklichkeit und System – und die Karteikarten-Mentalität!
Der Hintergrund dieser Denkweise beruht auf der Annahme, Spiritualität sei organisierbar. Darum werden dann in die Religion Ideen
eingeschleust, die niemals zu ihr gehören: Zahlen, Statistiken, Durchschnittswerte und andere weltliche und menschliche Dinge. Bald darauf schleicht sich überall der Tod ein!
Nun, eine Karteikarte ist ein sehr harmloses Hilfsmittel, und für manche Zwecke ist sie auch sehr nützlich. Ihre Gefahr steckt in der wohlbekannten Tendenz der Menschen, sich auf Äußerlichkeiten zu stützen, wenn es um innere Dinge geht.

Und so funktioniert eine Karteikarte, wenn sie ins Christenleben eindringt und anfängt, innere Haltungen zu schaffen: Sie teilt die Bibel in Abschnitte ein, die übers Jahr verteilt täglich gelesen werden sollen, und zwingt die Christen, nach dieser Regel zu verfahren. Einerlei, was der Heilige Geist diesem Menschen zu sagen hat: Er liest an jedem Tag, was
seine Karte ihm vorschreibt, nachdem er sie pflichtschuldigst zur Richtschnur gemacht hat. Das kann ein tödlicher Fehler sein, der oftmals das spontane Wirken des Heiligen Geistes auslöscht.