2. Korinther 3,17 Der Herr aber ist der Geist; Tozer A.W.

01/18/2023
von Christ-und-Buch Günter Arhelger

Der Herr aber ist der Geist; wo der Geist des Herrn ist, ist Freiheit. 2. Korinther 3,17

Geistliche Vollkommenheit: Freiheit im Geist

Das Wesen der wahren Religion ist Spontanität, die souveränen Anregungen des Heiligen Geistes in dem freien Geist des Erlösten. Das
war im Lauf der menschlichen Geschichte das Kennzeichen geistlicher Vollkommenheit, der Beweis der Realität in einer Welt des Scheins. Wenn die Religion ihren souveränen Charakter verliert, geht auch die Spontanität verloren und an ihre Stelle treten Nachahmung, Schicklichkeit und System – und die Karteikarten-Mentalität!
Der Hintergrund dieser Denkweise beruht auf der Annahme, Spiritualität sei organisierbar. Darum werden dann in die Religion Ideen
eingeschleust, die niemals zu ihr gehören: Zahlen, Statistiken, Durchschnittswerte und andere weltliche und menschliche Dinge. Bald darauf schleicht sich überall der Tod ein!
Nun, eine Karteikarte ist ein sehr harmloses Hilfsmittel, und für manche Zwecke ist sie auch sehr nützlich. Ihre Gefahr steckt in der wohlbekannten Tendenz der Menschen, sich auf Äußerlichkeiten zu stützen, wenn es um innere Dinge geht.

Und so funktioniert eine Karteikarte, wenn sie ins Christenleben eindringt und anfängt, innere Haltungen zu schaffen: Sie teilt die Bibel in Abschnitte ein, die übers Jahr verteilt täglich gelesen werden sollen, und zwingt die Christen, nach dieser Regel zu verfahren. Einerlei, was der Heilige Geist diesem Menschen zu sagen hat: Er liest an jedem Tag, was
seine Karte ihm vorschreibt, nachdem er sie pflichtschuldigst zur Richtschnur gemacht hat. Das kann ein tödlicher Fehler sein, der oftmals das spontane Wirken des Heiligen Geistes auslöscht.

Psalm 46,11 Seid still und erkennt, dass ich Gott bin Tozer A.W.

01/18/2023
von Christ-und-Buch Günter Arhelger

Seid still und erkennt, dass ich Gott bin. Psalm 46,11

Jesus Christus ist der Zeitgenosse aller Menschen

Unsere Väter wussten, was Stille ist. Sie meinten mit Stille die Abwesenheit von Bewegung oder die Abwesenheit von Geräuschen – oder beides. Sie fühlten die Notwendigkeit, wenigstens einen Teil des Tages in Stille zu verbringen, sonst kam ihnen der Tag verloren vor!
Gott kann man auch im Lärm wahrnehmen, wenn uns Seine Vorsehung zeitweilig dort hineinstellt. Aber am besten erkennt man Ihn in der Stille. 

So hielten sie es, und so beschreibt es die Heilige Schrift. Seiner selbst wird man nur in der Stille sicher. Wir müssen still werden, um zu erkennen! Es hat kaum eine Zeit in der Menschheitsgeschichte gegeben, die die Stille nötiger gehabt hätte als unsere Zeit, und sicherlich war sie zu keiner Zeit so selten und so schwer zu finden wie heute. Christus ist der Zeitgenosse aller Menschen. 

Seine Gegenwart und Seine Kraft sind uns in dieser von Aktionismus überschäumenden Zeit mit all ihren mechanischen Geräuschemachern genauso nahe wie den Fischern am stillen See von Galiläa oder den Hirten auf den Feldern von Bethlehem. 

Die einzige Bedingung ist, dass wir still genug werden, um Seine Stimme zu hören, und dass wir glauben und bewahren, was wir
gehört haben. Wenn wir so der ewigen Quelle unseres Seins nahekommen, entdecken wir, dass wir nicht mehr Gelehrte oder Ungelehrte, nicht mehr modern oder altmodisch, ungebildet oder kultiviert, weiß oder farbig sind: In Seiner anbetungswürdigen Gegenwart sind wir nur noch Männer und Frauen. 

Künstliche Unterscheidungen verschwinden. Tausendjährige Bildung verfliegt im Augenblick, und wir stehen wieder da, won Adam und Eva nach dem Fall standen, wo Kain mit Abel stand, draußen vor dem Garten, furchtsam und ohne Hoffnung und auf der Flucht und
voller Schrecken, das Gesetz gebrochen zu haben – und alle hatten verzweifelt einen Erretter nötig.