4. Mose 11,23 Der Herr aber sprach zu Mose, Spurgeon C.H.

01/13/2023
von Christ-und-Buch Günter Arhelger

Der Herr aber sprach zu Mose: Ist denn die Hand des Herrn ver­kürzt?" 4. Mose 11,23BN0380.jpg?1673859889873

Oft benimmt sich die Gemeinde Gottes so, als sei sie davon über­zeugt, daß die Hand des Herrn verkürzt ist. Sie glaubt zwar, daß die göttliche Hand einst mächtig genug war, an einem Tag dreitausend Menschen durch die einfache Predigt des Petrus zu bekehren. Sie glaubt, daß ihr Gott in alten Tagen so gewaltig war, daß ihre armen, ungebildeten Evangelisten es mit den Schülern des Sokrates aufneh­men konnten und imstande waren, die Götter der Heiden zu stür­zen. 

Sie glaubt das alles, und doch handelt sie heute oft so, als sei das Evangelium kraftlos geworden und als hätte sich der Geist Got­tes völlig von ihr zurückgezogen! In jenen ersten Tagen sandte sie ihre Missionare bis an die Enden der Erde. Sie waren ohne Mittel und zogen aus ohne Tasche und Beutel in dem festen Glauben, daß der, welcher sie berief, auch für ihren Unterhalt sorgen werde. Sie wagten ihr Leben, aber sie gewannen auch viele Menschen für Chri­stus, und es gab kaum einen Flecken Erde, der den Menschen jener Zeit bekannt gewesen wäre, wo der Name Jesu nicht gepredigt wur­de. Aber wir - die entarteten Söhne herrlicher Ahnen -, wir fürchten uns nun, Gott zu vertrauen. 

Oh, hätten wir mehr Berufene des Herrn, die das Evangelium im Glauben an seine innere Kraft ver­kündigten, mit der Zuversicht, daß sich der Geist Gottes dazu be­kennen wird! Die Zweifel, die Befürchtungen, die Berechnungen, die klugen Pläne der Vernunft einer zu großen Zahl von Christen beweisen meine Behauptung, daß die Gemeinde des Herrn glaubt, daß des Herrn Hand verkürzt sei. O Zion, zähle nicht mehr deine Heerscharen, denn deine Stärke ist deine Ohnmacht; berechne nicht länger deinen Reichtum, denn dein Reichtum ist oft deine Armut gewesen und deine Armut dein Reichtum. 

Denke nicht an die Bil­dung oder Beredsamkeit deiner Boten; denn wie oft stehen diese Dinge dem ewigen Gott im Wege! Tritt vielmehr im einfältigen Ver­trauen auf seine Verheißungen hervor, und du wirst sehen, ob er nicht nach seinem Wort tun wird.

„Einer aber von ihnen, als er sah, daß er geheilt worden war, kehrte wieder um und pries Gott mit lauter Stimme." Lukas 17,15
Die Zahl derer, die bitten, ist gemeinhin größer als die Zahl derer, die danken. Alle Aussätzigen haften gebetet. Wie schwach und hei­ser ihre Stimmen auch durch die Krankheit geworden sein mochten, -. so riefen sie doch alle gemeinsam: „Jesus, Meister, erbarme dich un­ser!" Als es aber zum Loben und Preisen Gottes kam, stimmte nur einer die Melodie an. Man sollte denken, daß alle, die beten, auch danken werden - das ist aber nicht der Fall. Viele unserer Mitbürger beten, wenn sie krank oder dem Tod nahe sind; wenn sie aber gene­sen, erkrankt ihr Dank bis zum Tod.
Wie steht es nun mit euch, die ihr dem Volk Gottes angehört? Ich fürchte, ihr betet schon zu wenig - aber wie ist es mit dem Danken? In unserem Kämmerlein beten wir oft, aber danken wir auch ge­nug? Bitten ist für die Zeit, Lob und Dank dagegen für die Ewigkeit. Deswegen sollte das Danken den ersten Platz einnehmen.
Bitten ist für einen Bettler selbstverständlich; ich denke aber, daß der ein armseliger Bettler ist, der nicht dankt, wenn er ein Almosen empfängt. Dem Bitten sollte auf den Fersen das Danken folgen.
Du wirst von Leiden heimgesucht, durch Geldverluste, durch Ar­mut,. durch Krankheit eines Kindes oder durch Leiden irgendwel­cher Art. Du beginnst zu beten, und fern sei es von mir, dich des­halb zu tadeln. Aber sollte es nur beim Beten bleiben, sollte es nicht auch etwas geben, wofür du loben und danken kannst?
Als Jesus sagte: „Gehet hin und zeiget euch den Priestern!", da blieb nicht einer zurück. Aber nur einer kam wieder zu Jesus, um seinen Namen zu preisen.
So ist es auch heute noch. Wie wenig wird Gott gepriesen, wie we­nig werft ihr euch Jesus zu Füßen, wie selten findet sich das Gefühl, daß man dem Loblieder singen möchte, der so Großes an uns und für uns getan hat!

»Einer aber von ihnen, als er sah, daß er geheilt worden war, kehrte wieder um und pries Gott mit lauter Stimme." Lukas 17,15
Dieser Mann war, solange er ein Aussätziger war, einer von zehn; als er zurückkehrte, um Gott zu danken, war er ganz allein.
Du kannst wohl zusammen mit anderen sündigen und mit ihnen zur Hölle fahren. Wenn du aber zu Jesus kommen willst, mußt du ganz allein kommen. Wenn du gerettet bist, so wird es dir auch eine Freude sein, ein Solo der Dankbarkeit zu singen.
Dieser Mann verläßt die Gesellschaft der übrigen neun und kommt zum Herrn Jesus. Wenn dich der Herr errettet hat, und es wird in deinem Herzen still, wird es bei dir heißen: „Ich muß ihm danken; ich muß ihn liebhaben." Du wirst dich weder durch die Kälte der neun alten Genossen noch durch die Kälte der Gemeinde­glieder zurückhalten lassen. Deine persönliche Liebe zu Jesus drängt dich zum Reden.
Als nächstes sehen wir die Pünktlichkeit dieses Mannes. Er muß sofort zurückgekommen sein, denn wie ich denke hat sich der Hei­land nicht lange an diesem Ort aufgehalten. Der Mann kam bald zu­rück, und wer gerettet ist, wird nicht lange warten, Gott seinen Dank auszusprechen. Man pflegt zwar zu sagen, die zweiten Gedan­ken seien die besten; das ist aber nicht der Fall, wenn das Herz voll Liebe zu Jesus Christus ist. Folge deinem ersten Gedanken, warte nicht auf den zweiten, damit nicht die erste Flamme der Anbetung von dem zweiten verzehrt werde.
Mit wahrer Dankbarkeit ist Demut verbunden. Dieser Mann fiel auf sein Angesicht, Jesu zu Füßen. „Ich bin nichts, Herr", scheint er zu sagen, und deshalb fällt er auf sein Angesicht.
Ich möchte auch noch darauf aufmerksam machen, daß sich die­ser Mann nicht schlecht über andere äußert. Als der Heiland fragt: „Wo sind die neun?", schwieg er. Mit keinem Wort kritisiert er die übrigen Männer.
O Brüder, wenn die Gnade Gottes an unseren Herzen arbeitet, haben wir genug damit zu tun, vor unserer eigenen Tür zu kehren. Wenn ich nur mein Dankopfer darbringen darf, werde ich nicht daran denken, andere der Undankbarkeit zu beschuldigen.

Quelle Auf Dein Wort - Andachten für jeden Tag clv

Markus 11,24 Alles, was ihr im Gebet verlangt, glaubet Spurgeon C.H.

01/13/2023
von Christ-und-Buch Günter Arhelger

Alles, was ihr im Gebet verlangt, glaubet, daß ihr es empfangen habt, so wird es euch zuteilBN0380.jpg?1673859995975 werden!" Markus 11,24

O Gott, du hast uns eine mächtige Waffe gegeben; aber wir haben sie verrosten lassen. Wir haben diese gewaltige Macht liegen und schlafen lassen. Würde es nicht ein Verbrechen am eigenen Leibe sein, wenn einem Menschen ein Auge verliehen wäre, und er wollte es nicht öffnen, oder eine Hand, und er wollte sie nicht erheben? 

Und was sollen wir nun erst von uns selbst sagen, denen Gott mit dem Gebet eine Kraft verliehen hat, eine unvergleichliche Kraft für uns und für viele andere, und wir lassen diese Kraft ungenutzt? O Gott, du gabst der Sonne ihr Licht, und sie leuchtet damit. 

Du gabst auch den Sternen ihren Schimmer, und sie blinken. Du gabst dem Wind Stärke, und er weht. Aber deinen Kindern hast du eine Gabe verliehen, die noch besser ist als all dies; und doch lassen sie sie He­gen. Sie haben fast vergessen, daß sie über eine solche Macht verfü­gen können, und machen nur selten von ihr Gebrauch, obwohl dies für Tausende zum reichen Segen sein könnte.

Konstantin, der römische Kaiser, sah, daß die Münzen früherer Zeiten die Kaiser in aufrechter, triumphierender Stellung zeigten. Er dagegen befahl, daß er auf den Münzen in kniender Stellung ausge­prägt werden wolle. „Denn", sprach er, „das ist die Weise, in der ich triumphiert habe." Wir werden niemals triumphieren, wenn wir nicht kniend gefunden werden. Wir werden nur deshalb in die Flucht geschlagen, weil wir nicht gebetet haben.

Oh, kehrt zu eurem Gott zurück und bekennt vor ihm, daß ihr zwar bewaffnet wart, daß ihr den Bogen führtet, aber daß ihr euch trotzdem am Tage der Schlacht zur Flucht gewandt habt. Geht zu eurem Gott und bekennt euer Versagen! Wenn keine Seelen bekehrt werden, so nicht deshalb, weil Gott keine Macht hätte zu erretten, sondern daher, weil ihr nie wie in Geburtsnöten um verlorene Sün­der gerungen habt.