Markus 11,24 Alles, was ihr im Gebet verlangt, glaubet Spurgeon C.H.

01/13/2023
von Christ-und-Buch Günter Arhelger

Alles, was ihr im Gebet verlangt, glaubet, daß ihr es empfangen habt, so wird es euch zuteilBN0380.jpg?1673859995975 werden!" Markus 11,24

O Gott, du hast uns eine mächtige Waffe gegeben; aber wir haben sie verrosten lassen. Wir haben diese gewaltige Macht liegen und schlafen lassen. Würde es nicht ein Verbrechen am eigenen Leibe sein, wenn einem Menschen ein Auge verliehen wäre, und er wollte es nicht öffnen, oder eine Hand, und er wollte sie nicht erheben? 

Und was sollen wir nun erst von uns selbst sagen, denen Gott mit dem Gebet eine Kraft verliehen hat, eine unvergleichliche Kraft für uns und für viele andere, und wir lassen diese Kraft ungenutzt? O Gott, du gabst der Sonne ihr Licht, und sie leuchtet damit. 

Du gabst auch den Sternen ihren Schimmer, und sie blinken. Du gabst dem Wind Stärke, und er weht. Aber deinen Kindern hast du eine Gabe verliehen, die noch besser ist als all dies; und doch lassen sie sie He­gen. Sie haben fast vergessen, daß sie über eine solche Macht verfü­gen können, und machen nur selten von ihr Gebrauch, obwohl dies für Tausende zum reichen Segen sein könnte.

Konstantin, der römische Kaiser, sah, daß die Münzen früherer Zeiten die Kaiser in aufrechter, triumphierender Stellung zeigten. Er dagegen befahl, daß er auf den Münzen in kniender Stellung ausge­prägt werden wolle. „Denn", sprach er, „das ist die Weise, in der ich triumphiert habe." Wir werden niemals triumphieren, wenn wir nicht kniend gefunden werden. Wir werden nur deshalb in die Flucht geschlagen, weil wir nicht gebetet haben.

Oh, kehrt zu eurem Gott zurück und bekennt vor ihm, daß ihr zwar bewaffnet wart, daß ihr den Bogen führtet, aber daß ihr euch trotzdem am Tage der Schlacht zur Flucht gewandt habt. Geht zu eurem Gott und bekennt euer Versagen! Wenn keine Seelen bekehrt werden, so nicht deshalb, weil Gott keine Macht hätte zu erretten, sondern daher, weil ihr nie wie in Geburtsnöten um verlorene Sün­der gerungen habt.

Apostelgeschichte 2,47 Der Herr aber tat täglich..hinzu Spurgeon C.H.

01/13/2023
von Christ-und-Buch Günter Arhelger

Der Herr aber tat täglich solche, die gerettet wurden, zur Gemeinde hinzu." ApostelgeschichteBN0380.jpg?1673860078871 2,47

Die Gläubigen in jenen Tagen versuchten nicht, allein zum Himmel zu gehen. Die in unserem Text erwähnten verbanden sich sogleich mit der Gemeinde Gottes in Jerusalem. Ich darf wohl sagen, daß sie - selbst in jenen Tagen wenn sie die Gemeinde hätten kritisieren wollen, Fehler an ihr gefunden hätten. Aber diese Neubekehrten fühlten, daß diese Gemeinschaft der Gläubigen in Jerusalem die

 Gemeinde Gottes war; und deshalb schlössen sie sich ihr an. Wenn du auf eine vollkommene Gemeinde wartest, mußt du warten, bis du in den Himmel kommst; und wenn du doch eine vollkommene Gemeinschaft auf der Erde finden könntest, würde sie dich sicher­lich nicht in ihrer Mitte aufnehmen, denn du selbst bist nicht voll­kommen. Finde diejenigen Gläubigen heraus, die der Schrift am nächsten stehen, die in Lehren und Gebräuchen an der Wahrheit festhalten und der neutestamentlichen Gemeinde am meisten glei­chen.

 Schließe dich ihnen an, und du wirst gesegnet werden. Wenn du den Meister liebst, so liebe die Diener; wenn du den Feldherrn liebst, so tritt ins Heer ein und in das Regiment, das sich nach dei­ner Meinung am genauesten an des Meisters Wort hält.

Es wird berichtet, daß der Herr hinzutat. Ich habe Sorge, daß wohl die Namen gewisser Personen zu der Gemeinde hinzugefügt werden, aber sie selbst nicht. Sie vergrößern unsere Zahl; sie werden hinzugetan wie Ziffern auf einer Tafel, aber sie vermehren nicht un­sere Kraft. 

Die Gemeinde gleicht einem Baum. Wenn ihr zu einem Baum etwas hinzu tun wollt, könnt ihr nicht einen toten Zweig neh­men und ihn daran festbinden; sondern ein lebendiger Zweig muß mit dem lebendigen Stamm durch ein lebendiges Band verknüpft werden. Die wahre Gemeinde ist ein lebendiger Organismus; und nur solche Männer und Frauen, die durch den Geist Gottes leben­dig gemacht worden sind, taugen zum Einpfropfen. 

Wenn ich die Uneinigkeit und Zwietracht unter manchen christlichen Bekennern sehe, kann ich wohl verstehen, daß nicht der Herr hinzugetan hat. Und es würde eine große Gnade für die Gemeinde sein, wenn er sie hinwegnehmen würde.

Petrus aber sprach: Keineswegs, Herr; denn ich habe noch nie etwas Gemeines oder Unreines gegessen!" Apostelgeschichte 10,14

Unser alter Mensch kämpft gewöhnlich gegen geistliche Grundsät­ze. Dies ist der Punkt, in dem Petrus anderer Meinung war als sein Herr. Dies „keineswegs, Herr" bezog sich auf die Aufhebung des Zeremonialgesetzes. Petrus sollte lernen, daß die Zeremonialgesetze, die diese oder jene Speise verboten, jetzt abgetan werden sollten. Gott hatte sie gereinigt, und was Gott gereinigt hat, das sollte Petrus nicht gemein nennen. Petrus empörte sich zuerst dagegen, und viele hadern aus zeremoniellen Gründen bis auf diesen Tag mit dem Evangelium Gottes. 

Die Schrift sagt, daß die Menschen durch den Glauben errettet werden; aber die Formalisten sagen: „Gewiß, sie müssen in der Taufe wiedergeboren werden; sie müssen weiter durch das heilige Abendmahl genährt werden." Wir sind alle ge­neigt, in ähnlichen Dingen zu irren, denn wir haben einen Drang, Dingen ungeheure Wichtigkeit beizumessen, die an ihrem Platz pas­send und nützlich, aber keineswegs zum Heil wesentlich sind. 

Wo der Herr Jesus keine Regeln aufgestellt hat, sollten auch wir keine aufstellen. Wir sollten alle Menschen annehmen, die Christus an­nimmt. Niemand ist unrein, den er gereinigt hat; keiner soll beiseite geschoben werden, dem er Zugang zu seiner Liebe gestattet. Doch wird diese Lehre von denen nicht leicht angenommen, die dem For­malismus huldigen: Sie stellen die Errettung aller derer in Frage, die ihnen nicht folgen; und wenn sie geheißen werden, mit solchen Ge­meinschaft zu haben, so fahren sie mit dem Ruf des Petrus in ihren Herzen und vielleicht sogar auf ihren Lippen zurück: „Keineswegs, Herr." 

Selbst bei der Ausbreitung des Reiches Gottes spielt der eige­ne Wille mit. Wir können es schlecht vertragen, daß Gott Menschen durch eine Gruppe segnet, der wir nicht angehören. „Laß Gott sie segnen, aber doch nicht durch Leute, gegen die man Einwände er­heben kann!" Wir sind viel zu überheblich und fern davon, die uns gebührende Stellung als Knechte einzunehmen. Zuviel von Petrus klebt an uns, und unsere Zunge ist schnell bereit auszurufen: „Kei­neswegs, Herr."

In einigen Dingen war Petrus viel zu konservativ. Vielen geht es ähnlich; sie können geistlich keinen Millimeter vorwärts gehen. Der Gesang, den sie morgens vor dem Frühstück singen, lautet: „Wie es am Anfang war, jetzt ist und immer sein wird, in Ewigkeit. Amen." 

Sie wollen weder etwas tun, was nicht schon früher getan wurde, noch lernen, was sie nicht schon gelernt haben. Andere wollen nur so handeln, wie andere handeln; sie meinen, sich an der Mode orientieren zu müssen. Nun, dies ist eine Regel, die ich niemals an­genommen habe; denn ich fühlte oft die Notwendigkeit, etwas zu tun, was niemand vor mir getan hatte. 

Man sieht sich gern um und sucht Methoden für seinen Dienst, die noch nicht angewandt wor­den sind; denn eine neue Form der Arbeit kann wie ein neues Stück Land sein, das eine bessere Ernte liefert als unser altes, abgebautes Land. Glaubt ihr nicht auch, daß viele Christen in Gefahr sind, in ihren Gewohnheiten zu erstarren? Sie müssen immer so und so viele Verse singen und nicht mehr; sie müssen immer zu einer gewissen Zeit beten und erst rund um Europa, Asien, Afrika und Amerika ge­hen, bevor sie ihr Gebet beenden. Gewisse Leute müssen immer tun, was sie früher getan haben, selbst wenn sie dabei einschlafen. 

Diese Art von Routine verbietet erweiterte Wirksamkeit, hindert sie, Leute mit dem Evangelium zu erreichen, die ihnen gewöhnlich nicht in den Weg kommen, und setzt allem Eifer einen Dämpfer auf. Laß dich ein bißchen aufrütteln, mein Bruder! Wenn du so unschicklich schicklich geworden bist, daß du nicht eine schickliche Unschick­lichkeit begehen kannst, dann bitte Gott, dir zu helfen, weniger schicklich zu sein; denn es gibt viele, zu deren Errettung du niemals das Werkzeug sein kannst, solange Formalismus dein oberster Grundsatz bleibt.

„ Was Gott gereinigt hat, das halte du nichtför gemein!"

Apostelgeschichte 10,15

Ein Evangelist bringt alle armen Leute der Nachbarschaft in die Versammlung. Auch die allerschlechtesten kommen, um die Bot­schaft zu hören. Dies sollte zu großer Freude Anlaß geben. Aber oft ist das nicht der Fall. Viele nehmen Anstoß daran und sprechen: „Keineswegs, Herr. Ich möchte nicht gern neben jemand sitzen, der so schlecht gekleidet ist und so häßlich riecht." Oh, ihr respektablen Leute, wenn ein Mann in einem Arbeitskittel oder mit einem schmutzigen Gesicht hereinkommt, wäre es euch lieber, wenn er in der letzten Bank säße als auf dem Stuhl neben euch? Ich weiß, ein Instinkt der Reinlichkeit läßt euch vor den Ungewaschenen zurück­schrecken ; aber der Instinkt des neuen Lebens führt den Gläubigen dahin, sich über die EiTettung von Seelen zu freuen und dafür grö­ßere Unannehmlichkeiten zu ertragen als die, die durch das Zusam­menkommen mit den Gefallenen entstehen können. Laßt uns nie­mals die Tyrannei einer Kaste aufrichten und die Scheidewand wie­der aufbauen, die unser Heiland abgebrochen hat. Laßt uns keine Parteilichkeit kennen, sondern mit gleichem Ernst die Errettung des Barons, des Bettlers, der Dame und der Hure, des Gebildeten und des Vagabunden wünschen. Die Art, mit der einige Leute von ihren Mitmenschen sprechen, erregt bei mir Ekel. Sie reden von ihnen, als wären sie nur Schund und Auswurf und ihrer Beachtung nicht wür­dig.

Ein gewisser Prediger pflegte feierlich seine Hörer vor bösen Leu­ten wie Moody und Sankey zu warnen, weil sie den unteren Schich­ten das Evangelium brachten. Er sagte: „Einige Leute in der Nach­barschaft behaupten, sie hätten sich bekehrt; doch sind sie vorher nie in ein Gotteshaus gegangen. Deshalb glaube ich nicht an ihre Errettung; denn wenn Gott eine Anzahl erretten wollte, so würde er zuerst die erretten, die seit Jahren regelmäßig unsere Gottesdienste besuchen." Dies war ein Stück von petrusartiger Neigung zum For­malismus, die da zum Vorschein kam und sagte: „Keineswegs, Herr." Wenn irgend etwas davon in eurer Natur ist, so bittet Gott, es hinauszuwerfen.

Petrus aber sprach: Keineswegs, Herr; denn ich habe noch nie etwas Gemeines oder Unreines gegessen!" Apostelgeschichte 10,14

Petrus war immer noch Petrus. Liebe Freunde, ich glaube, wenn ich nie vorher diese Stelle in der Apostelgeschichte gelesen hätte, son­dern nur das Leben des Petrus, wie es in den vier Evangelien be­schrieben wird, und jemand hätte mir unseren Text gezeigt und ge­sagt: „Ich habe den Namen des Apostels ausgelassen, aber einer von ihnen, der ein göttliches Gesicht gesehen hatte und wußte, daß Gott zu ihm gesprochen habe, sagte unbekümmert: 'Keineswegs, Herr.' Welcher Apostel war das?", so hätte ich nicht zweimal raten müssen. Ich wäre sicher gewesen, daß es Petrus war. Von uns müs­sen wir wohl das gleiche sagen. Du, Thomas, der du so nachdenk­lich und sorgsam zu sein pflegst und etwas eigen und ängstlich bist, du bist ein Kind Gottes, aber du bist immer noch Thomas. Und du, Johannes, du warst immer sehr liebevoll und herzlich, gleichzeitig aber heiß in deinem Eifer; und nun, da du ein Jünger Christi gewor­den bist, wirst du sicher liebevoller sein als je; aber es würde mich nicht wundern, wenn man dich jetzt sagen hörte: „Herr, willst du, so wollen wir sagen, daß Feuer vom Himmel herabfalle und sie ver­zehre." Der Mensch ist immer noch derselbe Mensch; er ist sehr ver­ändert, aber er hat seine Identität nicht verloren. Was für eine Ver­änderung auch in ihm stattgefunden hat, Petrus ist Petrus. Ich möchte, daß ihr Jungbekehrten mehr daran denkt. Vielleicht glaubt ihr, daß ihr an dem Tag, als ihr bekehrt wurdet, euer altes Selbst ganz und gar verloren habt. Ich kann euch versichern, daß das nicht der Fall ist. Das heftige Temperament, die innewohnende Trägheit, der Hang zum Trübsinn, die wankelmütige Laune wird noch da sein. Ihr werdet damit zu kämpfen haben, solange ihr auf dieser Erde seid. Ihr seid sehr verändert. Gott hat Wunder an euch getan. Er hat euch ein neues Herz gegeben und ein neues Lied in euren Mund gelegt, aber die Neigung zum Bösen ist nicht tot. Petrus ist, nachdem der Heilige Geist auf ihn gefallen ist und er eine wunder­volle, seeiengewinnende Predigt gehalten hat, immer noch Petrus, und der Ton seiner Worte verrät ihn.