Hebräer 4,15 Denn wir haben nicht einen Hohenpriester Spurgeon C.H.

01/13/2023
von Christ-und-Buch Günter Arhelger

Denn wir haben nicht einen Hohenpriester, der kein Mitleid haben könnte mit unsrenBN0380.jpg?1673860430872 Schwachheiten, sondern der in allem gleich (wie wir) versucht worden ist, doch ohne Sünde." Hebräer 4,15

Die Wahrheit, daß mein Herr in den gleichen Versuchungen gewe­sen ist wie ich, ist meinem matten Herzen oft wie Nektar gewesen. Er ist in gleicher Weise wie wir versucht worden, und deshalb weicht nicht von ihm. Es ist ein dunkler Raum, durch den ihr geht, aber Jesus hat ihn vor euch durchschritten. Es ist ein harter Kampf, den ihr auszufechten habt, aber unser Herr hat mit demselben Feind gekämpft.

Für die Mazedonier war es bei ihren ermüdenden Märschen eine große Ermunterung zu sehen, daß Alexander ihre Beschwerden teil­te. Wäre Alexander geritten, während die Soldaten marschierten, so würden diese bald ermattet aufgegeben haben. Aber er marschierte wie ein einfacher Soldat, und als das Wasser knapp wurde, durstete Alexander mit ihnen und wollte nicht einmal das bißchen Wasser trinken, das als königlicher Luxus aufbewahrt worden war. „Nein", sagte er, „ich will mit meinen Leuten leiden." Sie gewannen ihre Schlachten und trieben den persischen Haufen vor sich her, wie Lö­wen eine Herde Schafe treiben, und das hauptsächlich dank der per­sönlichen Tapferkeit Alexanders. Er war der erste, der in den Gra­ben sprang, der erste, der über den Fluß ging, der erste, der den Wall erstieg, der erste, der alles für Tod oder Ruhm wagte. Und je­der Mann wurde beim Anblick dieses Helden selbst ein Held.

Laßt es mit den Nachfolgern Jesu ebenso sein! Jesus bleibt nicht im Zelt, wenn seine Brüder im Kampf stehen; er kleidet sich nicht in Scharlach wie ein König, der die Ruhe liebt, sondern er ist uns im Kampf vorangegangen.

O Freunde, laßt uns getrost sein! Christus kennt unseren Weg, und wir sehen vor uns gleichsam seiner Füße Spur im Sand. Er ver­gißt nicht die Versuchungen, durch die er gegangen ist, und er möchte uns darin beistehen.

Denn worin er selbst gelitten hat, als er versucht wurde, kann er de­nen helfen, die versucht werden " Hebräer 2,18

Ein altes Sprichwort sagt: „Die eine Hälfte der Welt weiß nicht, wie die andere lebt." Und das ist sehr wahr. Ich glaube, daß sich man­cher Reiche von der Not der Armen keinen Begriff machen kann. Er kann sich nicht vorstellen, wie es ist, wenn man für sein tägliches Brot hart arbeiten muß. Aber unser Herr Jesus Christus kennt unse­re Bedürfnisse. Versuchung und Schmerz hat er vor uns erduldet. Krankheit ertrug er, als er am Kreuz hing. Müdigkeit versteht er, denn er saß müde am Brunnen zu Sichar. Armut - er kennt sie, denn zuweilen hatte er außer jenem Brot, von dem die Welt nichts weiß, kein Brot zu essen. Obdachlos zu sein - er kannte es, denn „die Füchse haben Höhlen und die Vögel des Himmels Nester", er dagegen „hatte nicht, wohin er sein Haupt legte".

Lieber Christ, du kannst an keinen Ort gehen, wo dein Heiland nicht vorher gewesen ist - die Örter der Sünde ausgenommen. Im Tal des Todesschattens kannst du seine blutigen Fußtritte sehen. Ja, selbst an den tiefen Wassern des Jordan wirst du, wenn du ihm na­hekommst, sagen: „Da sind Fußstapfen eines Mannes. Wer ist dort gewesen?" Wenn du dich dann niederbeugst, wirst du Nägelmale entdecken und sagen: „Das sind die Fußstapfen meines Heilandes!" Er ist vor dir dagewesen. Er hat den Weg geebnet. Er ließ sich in das Grab legen, um es zu einem Himmel der Erlösten zu machen, in dem sie ihre Werktagskleider ausziehen, um die Gewänder der ewi­gen Ruhe anzulegen.

Welche Wege wir auch geführt werden mögen, der Herr ist unser Vorläufer gewesen. Ich rede zu denen, die in großer Trübsal sind: Lieber Mitpilger, fasse Mut! Christus hat den Weg gebahnt und den „schmalen Pfad" in die königliche Heerstraße des Lebens umge­wandelt.