Hebräer 10.36 Denn ihr habt Ausharren nötig, damit ihr nachdem ihr den Willen Gottes getan habt. Kurt Scherer

02/15/2023
von Christ-und-Buch Günter Arhelger

»Geduld mußte man haben« - ein Satz der mir immerwieder begegnet, in Gesprächen und auchBN6260.jpg?1676449500215 in Briefen.

Geduld ist für viele zur Mangelware geworden. Es empfehlen zwar alle die Geduld, aber nur wenige wollen sie üben. So hat man Not Konflikte zu bewältigen, mit Schwierigkeiten zu leben, Leiden zu ertragen, Leid zu verarbeiten, sich in der Anfechtung zu bewähren.
Geduld will erbeten, errungen, erlitten, erlernt, geübt werden. Und das hängt mit Vertrauen zu Gott, mit Zuversicht und Glauben zusammen.
Im Huhräerbrief, Kapitel 10,35-36 lesen wir die Ermutigung: »Werft euerVertrauen nicht weg, welches eine große Belohnunghat. Geduld aber ist euch not, daß ihr den Willen Gottes tut und dieVerheißung empfanget.«

Die Menschen, denen diese Ermutigung geschrieben wurde, hatten als Christen Verfolgung und Drangsal erlitten, waren ihrer Güter beraubt worden. Sie hatten erfahren, was es heißt, um Jesu willen zu leiden. Tapfer hatten sie diese Zeit durchgestanden, als Bewährte gingen sie aus diesen Anfechtungen hervor.

Doch nun stehen sie in Gefahr, nachdem keine Veränderung ihrer Lebenslage eingetreten ist und Jesus nicht, wie sie es sich wohl vorgestellt haben, ihre Drangsal beendet hat, ihr Vertrauen zu ihm wegzuwerfen, das einmal empfangene Heil preiszugeben.
Geht es uns nicht manchmal ähnlich? Wir haben uns in Stunden der Not und Prüfung bewährt. Als diese Bewährungszeit aber zu unserer ganzen Lebenszeit zu werden drohte, also zu unserem Alltag, da schlichen sich negative Gedanken ein. Zweifel kamen auf: Lohnt es sich überhaupt? Diese Gedanken wollten so stark werden, daß sie unser gottvertrauendes Denken aus unserem Herzen verdrängen wollten.

Es wird gut sein, wenn wir uns klarmachen, daß Gott unsere Geduld und damit unser Vertrauen zu ihm nicht strapazieren will. Wenn unser Glaube auf den Prüfstand kommt, dann geht es um Bewährung unseres Vertrauens, dann ist da keine böse Absicht Gottes dahinter. Wir sollen uns daran erinnern: Gott ist treu. Er läßt uns nicht prüfen über unser Vermögen. Oder wie der Schreiber des Hebräerbriefes wenige Zeilen vor unserem Wort formuliert; »Gedenket aber der vorigen Tage, in welchen ihr• erduldet habt. . .« Unser Glaube soll also als erstarkter Glaube aus dieser Prüfung hervorgehen.
Wenn also unsere Prüfungszeit anhält oder wir erneut in sie hineinkommen, geht es darum, Gott rückhaltlos zuvertrauen, nicht die Hoffnung zu verlieren. 

»Treu ist er, der euch ruft; er wird's auch tun« (1. Thessalonicher 5,24). Also aufihnschauen, nicht aufdiebedrängendeNot. Die Anfechtung ist ja Beweis, daß wir glauben, daß Vertrauen noch da ist. Also nicht ablassen, verheißungsbezogen zu denken, auch gegen den Augenschein.
Das ist das allein richtige, von Gott gewollte Verhalten in der Anfech tung, denn es führt zum Überwinden, laßt das Vertrauen wieder erstarken. Jetzt nur nicht aufgeben! Jetzt gilt 's: Großer als alle Not ist Gott, und er hat zugesagt »Ich will dich nicht verlassen noch versäumen« (Hebräer 13,5).
Dies ist der Glaube, der Geduld wirkt. Geduld im Sinne von Tragkraft. Tragkraft meint: darunter bleiben - also von der Last, die mir auferlegt ist, nicht erdrückt werden noch gegen sie aufbegehren noch sie fliehen, sondern die Kraft haben, ihr standzuhalten, sie zu tragen und zu ertragen. Das gottvertrauende Denken, der an Gott gebundene und ihm ergebene Wille ist es, der diese Kraft gewinnt. Ungeduld zehrt Kräfte auf. Deshalb heißt es: kämpfen, üben. Denn ohne Kampf kein Sieg.

Es geht also bei der Geduld um Ausdauer. »Geduld aber ist euch not. . .« Viele Christen besitzen ein gutes Startvermögen, zeigen in besonderen Lebenssituationen auch Gottvertrauen, aber das Durchsteh-vermögen im Alltag - eben die Geduld-wird dann oft zur Mangelware. Geduld ist eine Geisteshaltung, die Veränderungen und Unsicherheiten, Leid und Tränen, Enttäuschungen und Rückschläge des Lebens annehmen lernt und diese Trübsal in Zuversicht umzuwandeln vermag. Sie bedeutet keineswegs eine passive, ergebene Haltung, die die Erfahrung des Lebens vorbeifließen läßt. Sie bedeutet die Fähigkeit, jede Erfahrung in etwas Wertvolles zu verarbeiten. Geduld lernen wir nur in Bedrängnis und Schwierigkeiten. 

Ein Betroffener schreibt mir:
»Mit vielen Gesichtern ist mir das Leid schon begegnet Ich denke an das Leid und den Schmerz in der Krankheit. Seit über 25 Jahren leide ich an einer äußerst schmerzhaften Kriegsverletzung. Ich kenne das Leid in den schweren Wegführungen. Die Gefangenschaft in Sibirien hat mich fertiggemacht. Ich kenne das Leid der Enttäuschungen. Als ich aus der Gefangenschaft nach Hause. kam, war ich ein anderer Mensch. Doch meine Gemeinde meinte, es käme der alte K. nach Hause. Man verstand mich nicht.

Heute spüre ich es ganz besonders: Wenn der Leib krank ist, wenn das Herz verwundet und die Seele getroffen ist, dann wird es doch sehr schwer, getrost zu bleiben. Doch dann muß ich daran denken, daß das Leid eine Leiter ist - in Bild gesprochen -,deren oberste Sprossen wir nicht sehen, von denen wir aber wissen, daß sie in den Himmel reichen. Ein jeder von uns trägt sein Kreuz, das seiner Persönlichkeit angemessen ist, diese Leiter hinauf. 

Manchmal meinen wir, jetzt reicht die Kraft nicht mehr; ich stürze ab. Wir meinen, der Leidenskelch sei übervoll. Und doch: Immer noch geht ein Tröpfchen hinein. Es ist seltsam, daß wir genau die Tonnen ausrechnen können, die ein Eisenbahnzug faßt, ein Schiff oder ein Flugzeug; und doch wissen wir nicht, wieviel Leid die Schultern eines Menschen zu tragen vermögen. Die Trägfgkeit eines Menschen erweist sich eben doch immer wieder ganz neu im Leid und Leiden. Dann sind wir nämlich ein Kind der Geduld. 

Wir benötigen sie immer wieder im Verlauf des Tages. Sie ist die Quelle am Morgen, die Ruhe am Mittag, die Famme am Abend. Die Geduld ist der Seufzer der Erwartung, die Träne der Liebe, das Schweigen des Verzichts, denn Paulus bekennt: >Trübsal bringt Geduld, Geduld aber bringt Erfahrung, Erfahrung aber bringt Hoffnung, Hoffnung aber läßt nicht zuschanden werden, denn die Liebe Gottes ist ausgegossen in unser Herz durch den Heiligen Geist, welcher uns gegeben ist< (Römer 5,3-5).

Geduld ist im Leiden die, oberste Tugend, um leben zu können. Dabei ist sie kein passives Verhalten, sondern bewußte Tätigkeit, stärkste Energie.
Sie ist ein Faden der Weisheit, der am Tag zum Seil und am Abend zum dicken Tau wird. Nur am andern Morgen ist sie wieder nichts als ein dünner Faden! Doch gerade da gilt es wieder ganz neu, das Vertrauen zu Jesus zu fassen. Die Erfahrung wird nicht ausbleiben, daß Gottes Heiliger Geist den Geduldsfaden wieder stärkt. Diese Erfahrung ist der Grund, daß ich Ihnen schreibe. Ich kann ‚und will sie nicht für mich behalten. 

Ich will mir immer wieder den Mut erbitten, die im Leiden erfahrene Treue Gottes weiter zu bezeugen, damit andere, denen es ähnlich geht, den Mut finden, der Gegenwart zuzulächeln, wenn sie in der Vergangenheit ‚geweint haben. Nur so können wir das Ziel unserer Berufung, die Ewigkeit bei Gott, erreichen.«

Das Ziel der Bewährung des Vertrauens in Geduld ist also die Belohnung mit dem ewigen Leben. Damit wir die Verheißung empfangen deswegen sollen wir den Willen Gottes tun, und der Wille Gottes ist, daß wir ihm uneingeschränkt vertrauen. Geduld aber ist dazu notwendig. Geduld entsteht nicht dadurch, daß wir uns zusammenreißen, sondern dadurch, daß wir uns einem Größeren fügen. Unser Wille bleibt damit unter dem Willen Gottes. »Mein Wille gehört meinem Gott, ich traue auf Jesum allein.« So lernen wir, den Willen Gottes zu tun und damit die Verheißung zu empfangen. »Selig ist der Mann, der die Anfechtung erduldet; denn nachdem er bewährt ist, wird er die Krone des Lebens empfangen, welche Gott verheißen hat denen, die ihn liebhaben« (Jakobus 1,12).

In Geduld leben gelingt uns da, wo wir uns bewußt hinter die Absicht Gottes stellen. Schauen wir auf uns selbst, werden wir sagen müssen: Ich habe keine Geduld! Wo wir aber auf Jesus schauen - »laßt uns aufsehen auf Jesus, den Anfänger und Vollender des Glaubens,« sagt der Schreiber des Hebräerbriefes -‚ bleiben wir nicht ohne Geduld. Wir erleben aus der Gemeinschaft mit ihm als Frucht des Heiligen Geistes seine Kraft in unserer Schwachheit, so daß diese Frucht in der Trübsal reift. Diese Geduld Jesu Christi trägt und hält, wo alles hoffnungslos scheint. 

Darum: »Werft euer Vertrauen nicht weg, welches eine große Belohnung hat. Geduld aber ist euch not, daß ihr den Willen Gottes tut und die Verheißung empfanget.«
Wir dürfen also den Blick aufs Ziel, auf die Herrlichkeit, nicht verlieren. Daher ist es notwendig, an das Ende zu denken (Hebräer 10,37). Der Verfasser des Hebräerbriefes zitiert Habakuk 2,3. Dort heißt es, daß Gott, wenn sein Volk ihm treu 'bleibe, wenn es ausharre, seine Verheißung wahrmachen werde: Er bringt es zum Ziel.
Auch unser Leben erhält seine Bedeutung aus der Sicht des Endes, der Ewigkeit. Und nur wenn wir bis zum Ende durchhalten, kommen wir auch an dieses Ziel. Diese Hoffnung, Gott zu schauen, wird zur größten Antriebskraft des Glaubens. Da unser Leben der Weg zu Jesus Christus ist, wollen wir nicht auf halber Strecke aufgeben. Weil er uns vorangeht, können wir folgen. Er bringt uns ans Ziel.


Wir wissen aber dass denen die Gott lieben alle Dinge zum Guten mitwirken Römer 8, 28

»Gottes Liebe hat uns bis hierher erhalten und gesegnet. Sie ist unwandelbar, weil er unwandelbar ist Wir wissen nicht was die Zukunft bringen wird, aber wir kennen den der derselbe ist gestern, heute und in Ewigkeit! Wir legen unsere Hand in die seine und bitten: Herr, führe uns!« (lludson Taylor)


Jeder hat ja seine eigenen Vorstellungen und Wünsche im Blick auf die vor ihm liegende Zeit; als kranker Mensch wohl in ganz spezieller Weise: weniger Schmerzen, neue Kräfte, einen Menschen, der mich annimmt und liebt, den ich lieben kann, bessere äußere Umstände und anderes mehr.
Vielleicht haben wir diese Überlegungen auch bereits zum Gebet gemacht? Wir wissen ja was wir gerne haben möchten. Aber wissen wir wirklich, ob das, was wir für uns erbitten, gut für uns ist? Wir meinen, es zu wissen. Doch wenn wir mehr darüber nachdenken, kann es geschehen, daß wir in unserer Meinung unsicher werden.
Wie mancher Hörer hat uns schon geschrieben: »Wäre ich nicht diesen schweren Weg geführt worden, ich hätte nicht zu Jesus Christus als meinem Heiland und Herrn gefunden.« 

Ein Beispiel:
»Ich bin ein eifriger Hörer des Evangeliums-Rundfunks, da ich als
bettlägeriger Patient morgens stets früh wach bin. Jeweils, wenn Sie am Radio sprechen, bin ich begeistert von Ihren reichen und sinnvollen Worten, die inii stets neue Kraft und Hoffnung bringen.
Durch meine langjährige Krankheit von bald 25 Jahren bin ich viele Jahre ein Rebell, ja ein Zweifler im Glauben an Gottes Liebe geworden. Durch eine Kinderlähmung ganz hilflos geworden, lag ich unbeholfen darnieder und mußte mich mit manchmal billigem Trost und gutgemeinten Ratschlägen meiner Mitmenschen zufriedengeben. 

Aber jetzt, wo ich weiß, daß mein Schicksalsschlag nur eine gute Absicht und Vorsehung Gottes ist, daß er mich aus meinem alten, unruhigen Leben herausgenommen hat, bin ich meinem Herrn mit jedem Tag mehr dankbar. So gut es mir möglich ist, möchte ich den Weg Jesu gehen, zu seiner Verherrlichung vor den meist ungläubigen Mitmenschen. Meine Gelassenheit und Ruhe, meine Entschlossenheit, mein auferlegtes Kreuz ohne Hader zutragen, haben schon so viele meiner Mitmenschen beeindruckt, so daß doch mein Leidensdasein einen großen Sinn hat. Im Krankenbett oder Rollstuhl, durch ein Beatmungsgerät künstlich beatmet, erachte ich mich oftmals auch wie gekreuzigt. .

Wenn man auf solchem Hintergrund sein eigenes Leben überdenkt, kann die Frage heranreifen Ja was soll ich denn dann beten? Was ist denn das Beste für mich? Was will mir denn Gott geben? Paulus kennt dieses Fragen, und er stellt sich dazu, wenn er zugibt: »Wir wissen nicht, was wir beten sollen!« (Römer 8,26)
Nun sind wir dieser Ungewißheit aber nicht einfach ausgeliefert. Uns wird zugesagt, daß der Heilige Geist, der uns zu Jesus Christus geführt und uns die Gewißheit • unseres Heils vermittelt hat, uns auch in dieser Ungewißheit unseres Gebetslebens treu zur Seite steht. 

Er ist uns gegeben, um uns zu helfen, denn er kennt uns; er weiß um unsere Motive, unser Denken, unsere Gefühle, unser Empfinden, unsere Wünsche. Und er weiß, was für uns gut ist! Deshalb kann er unserer Schwachheit aufhelfen. Schwachheit bedeutet all das, was uns an physischen, geistigen und psychischen Unvollkommenheiten zu schaffen macht. Denn das ruft ja manches Seufzen in uns hervor, weil es uns im Glaubensleben zu schaffen macht.

Hier nun hilft uns der Heilige Geist indem er unsere Sache zu der seinen macht. Er vertritt uns vor Gott, und er tut das »aufs Beste«, sowie es eben nur er tun kann. Deshalb kommen nun unsere Bitten, unsere Hoffnungen und Wünsche in Gott wohlgefälliger Weise vor Gott, so daß er erhören und helfen kann.
So können wir getrost und zuversichtlich werden im Blick auf die Zukunft. Auch wenn wir nicht wissen, was wir beten sollen, so dürfen »wir aber wissen, daß denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen.«
Dieses Wissen ist ein besonderes Wissen. Es hängt nicht unbedingt mit den Kenntnissen zusammen, die man sich in verschiedenen Wissensbereichen aneignen kann. Es gibt viele gebildete Leute, die diese Macht des Wissens, die der Apostel Paulus meint, nicht haben. Viele gestehen es offen: Manche Ereignisse des Lebens sind uns ein großes Rätsel. Wir können sie in keinen sinnvollen Zusammenhang einordnen und sehen nicht ein, daß sie uns zum Besten dienen können. Mit manchen Fragen hängen wir an Enttäuschungen fest. 

Immer wieder kreisen unsere Gedanken um das Negative, das wir erlebt haben. Wer nun mit Gott sein Leben lebt, ihm uneingeschränkt vertraut, weil er sich von ihm geliebt weiß und ihn wiederliebt, darf wissen: »Es kann mir nichts geschehen, als was er hat ersehen und was mir heilsam ist.« Denn Gott gibt denen das Beste, die ihm die Wahl lassen.
Das ist eine Aussage von unerhörter Glaubenskühnheit und Glaubensfreudigkeit! Nochmals: Für Menschen, die Gottes Liebe erfahren haben und die Gott wirklich lieben und seine Führungen annehmen, werden alle Dinge zum Besten mitwirken.

Nicht selten wurde dieses Wort falsch verstanden und auch falsch angewandt. Es steht nicht da, daß für Kinder Gottes alles einen guten Ausgang nimmt; auch nicht, daß dies so etwas wie eine Formel wäre, mit der sich alle Rätsel lösen ließen. Das Beste, von dem Paulus hier spricht, ist nicht, was man so allgemein darunter versteht: eine göttliche Wendung zum Guten in unserem äußeren Leben. Gottes Ziel mit uns ist viel höher. 

Er will uns dem Bilde seines Sohnes gleichgestalten. Das ist gewiß das Beste, das der Herr mit allen seinen Führungen und Fügungen in unserem Leben im Auge hat. Er will das Wesen und Leben Jesu in uns zur Ausgestaltung bringen, so daß in unserem Wesen Jesus und sonst nichts zu lesen ist.

Es bedarf aber sehr viel, damit dieses Ziel in unserem Leben verwirklicht werden kann. Wie sehr muß Gott da an uns arbeiten, damit sein Vorhaben ei-reicht wird. Wer einmal still einem Bildhauer bei seiner Arbeit zugesehen hat, weiß, wieviel Mühe und Arbeit es ihn kostet, um aus dem groben Marmorblock das entsprechende Bildnis zu gestalten. So muß auch Gott an uns alle seine Mühe und Arbeit wenden. »Alle Dinge« sind sozusagen Werkzeuge in der Hand unseres Gottes, die er gebraucht, um uns in das Bild seines Sohnes umzugestalten. Und es ist tröstlich für uns, wissen zu dürfen, daß es dem Vater in seiner Treue, Barmherzigkeit, Liebe, Geduld und Weisheit gelingt, mit uns dieses Ziel zu erreichen. 

Da werden selbst unsere Unmöglichkeiten zum Material, aus dem er etwas macht zur Verherrlichung seines Namens.
Wenn wir diese göttliche Bestimmung über unserem Leben beachten und immer wieder bedenken, so fällt von daher helfendes und tröstendes Licht auf die dunklen Straßen unseres Lebens, auch wenn wir jetzt vieles noch nicht begreifen und verstehen können.
Wissen ist Macht, auch und gerade dieses Wissen: Gott meint es gut mit uns. Und er gibt denen das Beste, die ihm die Wahl lassen! So kann Paulus am Ende des 8. Kapitels des Römerbriefes, aus dem unser Textwort entnommen ist, bekennen: '>Ich bin gewiß, daß weder Tod noch Leben, weder Engel noch Fürstentilmer noch Gewalten, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, weder Hohes noch Tiefes noch keine andere Kreatur kann uns scheiden von der Liebe Gottes, die in Jesus Christus ist, unserem Herrn.«
In dieser Gewißheit können wir getrost beten: Herr, führe du!
Wir wollen nicht müde werden, dieses Wort: »Wir wissen aber, daß denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen; denen, die nach dem Vorsatz berufen sind«, in unserem Leben zu buchstabieren. Das hilft uns, Jesus näherzukommen. 

Wir werden wohl niemals an diesem Wort ausgelernt haben. Halten wir uns dabei an den seelsorgerlichen Rat Dietrich Bonhoeffers:
»Ich glaube, daß Gott aus allem, auch aus dem Bösesten, Gutes entstehen lassen kann und will. Dafür braucht er Menschen, die sich alles zum Besten dienen lassen.«