Hebräer 11,1 Was ist nun also der Glaube? Don Piper

Was ist nun also der Glaube? Er ist das Vertrauen darauf, dass das, was wir hoffen, sich erfüllen wird, und die Überzeugung, dass das, was man nicht sieht, existiert. Hebräer 11,1

BOTSCHAFTER DER HOFFNUNG
Ich werde häufig „Botschafter der Hoffnung" genannt. Mir gefällt dieser Ausdruck. Für mich hat dieser Titel eine tiefere Bedeutung, denn ich glaube, dass Gott mich berufen hat, meinen Mitmenschen Hoffnung zu bringen und ihnen den Weg zum Himmel zu zeigen.
Meine Geschichte ist schnell erzählt. Am 18. Januar 1989 kam ich bei einem Autounfall ums Leben. Was ich erlebte, war keine Nahtoderfahrung. Zwei Notärzte erklärten mich für tot und ich durfte 90 Minuten im Himmel sein, bis mich ein Pastor durch sein Gebet auf die Erde zurückholte.
Da ich den Himmel erleben durfte, weiß ich, was uns erwartet, wenn unser Leben auf der Erde zu Ende geht. Ich hatte das Vorrecht, den Himmel zu sehen, und ich bin zurückgekommen, um davon zu berichten. Ich brauche nicht zu mutmaßen oder mir auszumalen, wie es im Himmel wohl sein wird, denn ich war dort. Und ich darf Ihnen erzählen, was ich sah, fühlte und hörte.

Darum kann ich anderen Menschen Mut machen und ihnen Hilfestellung geben, sich auf die große Erfahrung vorzubereiten, die uns erwartet, wenn unser Leben auf der Erde zu Ende geht.
Mein Anliegen ist es, Hoffnung weiterzugeben. In diesem Buch gebrauche ich das Wort Hoffnung im biblischen Sinne. Das hebräische Wort beinhaltet im Alten Testament immer eine Erwartung des Guten. Es wird niemals im Sinne von Furcht oder ängstlichem Quälen gebraucht. Im Neuen Testament wird das griechische Wort elpis meist mit Hoffnung übersetzt. In jeder seiner 54 Bedeutungen vermittelt elpis Gewissheit und Zuversicht. Es steht nicht für einen Wunsch oder ein Sehnen, sondern für eine vernünftige Erwartung.
Wir brauchen nicht auf Dinge zu hoffen, die bereits vorhanden sind, denn die können wir ja sehen und anfassen. Hoffnung bezieht sich auf Dinge, die wir nicht sehen können und von denen wir dennoch gewiss sind, dass sie existieren. 

Wir freuen uns darauf, sie eines Tages in der Zukunft zu sehen. Die Begriffe „Hoffnung" und „Glaube" sind ganz eng miteinander verwoben. Hoffnung rechnet mit dem, was der Glaube glaubt. Wir können nicht hoffen, wenn wir nicht glauben, dass uns etwas Besseres erwartet.
Im Neuen Testament werden wir aufgefordert, an der Hoffnung festzuhalten und geduldig abzuwarten. Wir sollen also durchhalten und erdulden, weil wir wissen, was uns am Ende erwartet. Der Begriff „Hoffnung" in der Bibel schließt mit ein, dass wir Leiden aushalten können, weil wir uns auf eine herrliche Zukunft freuen.

Wir freuen uns auf das, was eines Tages unser sein wird. Denken wir an das Bild eines Marathonläufers: Die Wegstrecke ist eine Quälerei, aber am Ende wartet die Belohnung, und darum hält der Läufer bis zum Ende durch. Weil uns die Worte des Neuen Testaments eine ewige Hoffnung zusichern, leben wir in freudiger Erwartung. Und dann schickt Gott einen Menschen wie mich, der Ihnen sagt: „Es ist wirklich so. Ich war dort." Wenn ich in der Öffentlichkeit spreche, kann ich beobachten, wie die Augen meiner Zuhörer erwartungsvoll aufleuchten.
Die Hoffnung nimmt in diesem Buch so viel Raum ein, weil ich den Eindruck habe, dass viele Menschen noch gar nicht erfasst haben, wie wichtig die Hoffnung für ihr Leben ist. Wie groß die Versuchung, die Not, der Schmerz oder das Leid auch sein mögen - Menschen, die an Gott glauben, können sich auf die Zukunft bei Gott freuen. Wenn wir fest daran glauben, wenn wir in der festen Erwartung hoffen, dann können wir unseren täglichen Versuchungen und Nöten entgegentreten, und Gott wird uns die Kraft geben, selbst in Zeiten größter Not durchzuhalten.
Freuen Sie sich auf das Beste, denn es steht noch aus. Glauben Sie mir, denn ich habe bereits gesehen, was uns erwartet.

Mein himmlischerVater, erfülle mich mit Hoffnung -von Herzen kommender Hoffnung. Hilf mir, mich auf das Leben zu freuen, das mich erwartet, wenn ich auf ewig in deiner heiligen und liebevollen Gegenwart lebe. Amen.

90 Impulse voller Hoffnung ISBN 978-3-86591-429-3