Stormie Omartian, Mein Gebet macht uns stark - Was geschieht wenn Frauen für ihren Mann beten,

08/15/2024
von Christ-und-Buch Günter Arhelger

Vorwort

Sobald in unserer Familie die Rede darauf kommt, wie lange Stomie und ich bereits verheiratet sind, grabe ich einen alten Witz aus und behaupte: '>Ich bin seit fünfundzwanzig jahren glücklich verheiratet, doch Stormie erträgt ihr schweres Los schon seit einem Vierteljahrhundert.«
Nach fünfundzwanzigjähriger Ehe gibt es tatsächlich keinen Aspekt meines Charakters, über den meine Frau nicht völlig im Bilde wäre. Sie hat meine Erfolge und Niederlagen miterlebt und die Auswirkungen meiner Schwierigkeiten und Depressionen zu spüren bekommen. Niemand sonst auf dieser Welt weiß, wie oft ich an meiner Eignung zum Ehemann, Vater und Musiker gezweifelt habe und wie oft ich wütend auf Gott war, weil er nicht sofort eingegriffen hat, als ich ihn darum gebeten habe.


Gemeinsam konnten wir jedoch auch erleben, dass Gott Wunder tat und unser Leben schlagartig veränderte. Stormies Gebete haben in meinem Leben eine entscheidende Rolle gespielt, und dieses Buch spiegelt ihre langjährigen Erfahrungen wider.. Heute kann ich mir nicht mehrvorstellen, wie mein Leben ohne ihre Gebete aussehen würde, denn ihre Fürbitte vermittelt mir Sicherheit und Geborgenheit. Durch diesen Dienst befolgt Stormie Gottes Gebot, in dem es heißt, dass wir füreinander im Gebet eintreten und die Lasten des anderen tragen sollen. Meiner Ansicht nach gibt es keine bessere Art und Weise, wie Sie Ihren Ehemann lieben können, als regelmäßig und intensiv für ihn zu beten. So können Sie dazu beitragen, dass er die Gnade und den Segen Gottes auf ungeahnte Weise erlebt.
Stormie, ich liebe dich und schätze deine Gebete mehr, als ich
sagen kann. Michael

EINLEITUNG
De Macht des Gebets
Am Anfang dieses Buches möchte ich eine Sache klarstellen: Falls Sie hoffen, von mir ein Rezeptzu erhalten, wie Sie Ihren Ehemann besser unter Ihre Fuchtel bekommen können, muss ich Sie leider enttäuschen! Genau das Gegenteil ist der Fall, denn sobald Sie auf die Macht des Gebets vertrauen, ziehen Sie unter alle eigenen Bemühungen und Wünsche einen Schlussstrich ‚und verlassen sich ausschließlich auf die Kraft Gottes. Dann ist es Gottes Sache, Ihre Ehe, Sie selbst, Ihren Mann und Ihre Lebensumstände zu verändern.
Das Gebet ist keine Waffe, mit der wir ein störrisches Tier im Zaum halten, sondern es ist ein Werkzeug, mit dem wir im Verborgenen an der Erneuerung unserer Beziehung arbeiten. Das ist nur möglich, wenn es uns wichtiger ist, das Richtige zutun, als immer Recht haben zu müssen. Wir verzichten darauf, Gleiches mit Gleichem zu vergelten, und sind stattdessen bereit, uns um das Wohl des anderen zu kümmern. Indem wir für unseren Ehemann beten, bauen wir einen Kanal, durch den die Kraft Gottes in sein Leben fließen kann. Auf diese Weise wird er von Gott gesegnet und dieser Segen färbt schließlich auch auf uns selbst ab.

Als Michael und ich frisch verheiratet waren und die ersten Konflikte auftauchten, kam es mir nicht sofort in den Sinn, für ihn zu beten. Ich betrachtete das Gebet eher als letzten Ausweg, zu dem man erst Zuflucht nahm, nachdem alle anderen Mittel versagt hatten. Daher probierte ich es zunächst mit Argumentieren, Ignorieren, Aus-dem-Weg-Gehen, Diskutieren und selbstverständlich auch mit Beleidigtsein. Unglücklicherweise zeigten alle meine Bemühungen so gut wie keinen Erfolg und es dauerte eine
ganze Weile, bis ich begriff, dass ich diese unerfreulichen Auseinandersetzungen vermeiden konnte, wenn ich vorher betete.

Inzwischen sind Michael und ich über ein Vierteljahrhundert miteinanderverheiratet, und das ist im wahrsten Sinne des Wortes ein Wunder. Diese Tatsache ist kein Beweis für unseren guten Charakter, sondern sie zeigt, dass Gott auch heute noch Gebete erhört. Sogar nach all diesen Jahren muss ich gestehen, dass ich mit dem Lernen noch nichtfertig bin und dass es mir keineswegs immer leicht fällt. Und obschon ich im Beten noch nicht so viel Übung habe wie in manch anderen Methoden, kann ich Ihnen aus tiefster Überzeugung versichern, dass es sich lohnt, Gott um seine Hilfe zu bitten.

Leider begriff ich erst, was echte Fürbitte für meinen Mann bedeutet, als ich anfing, für unsere Kinder zu beten. Nachdem ich an meinen Kindern tiefgreifende Veränderungen beobachten konnte, entschloss ich mich, genauso ausführlich und eifrigfür meinen Mann zu beten. Allerdings habe ich rasch festgestellt, dass es viel leichter ist, für unsere Kinder im Gebet einzutreten. Von dem Augenblick an, in dem wir sie zum ersten Mal sehen, wollen wir nur das Beste für sie und empfinden eine überwältigende und bedingungslose Liebe. Bei unserem Ehemann ist es oft nicht ganz so einfach - vor allem dann, wenn man schon einige Jahre miteinander verheiratet ist. Unser Mann kann unsere Gefühle verletzen, er kann rücksichtslos, gleichgültig, beleidigend, irritierend oder nachlässig sein. Durch sein Handeln oder Reden kann er uns kleine Splitter ins Herz jagen, die sofort anfangen zu eitern, sobald wir für ihn beten wollen.

Bevor wir diese schmerzenden Splitter entfernt haben, werden wir nicht in der Lage sein, wirklich im Gebet für ihn einzustehen.
Für unseren Mann Fürbitte zu leisten ist nicht dasselbe, wie für unsere Kinder zu beten (auch wenn es ähnlich erscheinen mag), denn wir sind nicht die Mutter unseres Mannes. Gott hat uns Autorität über unsere Kinder geschenkt, aber wir haben keine Autorität über unseren Ehemann. Da Gott uns jedoch Vollmacht über die ganze Macht des Feindes« verliehen hat, können wir Satans Plänen großen Schaden zufügen, indem wir für unseren Mann Beten (Lukas 10,19).

Viele Schwierigkeiten, die innerhalb, einer Ehe auftauchen, gehören zur Strategie des Feindes, durch die er diese Ehe zerstören will. An diesem Punkt können wir uns hinstellen und sagen:
Ich werde nicht zulassen, dass meine Ehe kaputt geht.« "Ich werde nicht tatenlos zusehen, wie mein Mann immer niedergeschlagener und erschöpfter wird.«
 »Ich werde alles in Bewegung setzen, damit sich zwischen uns keine unsichtbare Wand bildet.«
»Ich werde mit allen meinen Kräften verhindern, dass Verwirrung, Missverständnisse, schlechte Gewohnheiten oder falsche Entscheidungen das zerstören, was wir gemeinsam aufgebaut haben.«
"Ich werde nicht dulden, dass Verletzungen und Unvergeben-heit schließlich zu einer Scheidung führen«

Tatsächlich haben wir es in der Hand, unsere Ehe vor schädlichen Einflüssen zu schützen, denn wir wissen, dass Gott uns in seinem Namen die Vollmacht dazu verliehen hat. Es steht in unserer Macht, unsere Ehe mit einem Schutzwall zu umgeben, weil Jesus gesagt hat: »Ich versichere euch: Was ihr hier auf der Erde für verbindlich erklären werdet, das wird auch vor Gott verbindlich sein; und was ihr hierfür nicht verbindlich erklären werdet, das wird auch vor Gott nicht verbindlich sein« (Matthäus 18,18). Im Namen Jesu besitzen wir die Autorität, das Böse aufzuhalten und das Gute zuzulassen. Sie können Gott jede Schwierigkeit nennen, mit der Ihr Mann konfrontiert ist— Alkoholsucht, Überarbeitung, Trägheit, Depressionen, Krankheit, Zorn, Sorge, Furcht oder Versagen -‚ und können Gott bitten, ihn davon zu befreien.

Einen Augenblick! Bevor Sie Ihre Ehe abschreiben. .

Es gab tatsächlich eine Zeit, in der ich ernsthaft über eine Trennung oder Scheidung von Michael nachgedacht habe. Dies zuzugeben fällt mir immer noch schwer, denn im Grunde genommen glaube ich nicht, dass Trennung oder Scheidung die wahre Lösung für eine zerrüttete Ehe darstellen. Wenn ich Gottes Wort lese dann bin ich der festen Überzeugung dass Scheidung falsch ist Obwohl ich Gott ganz bestimmt keinen Kummer bereiten mochte, kenne ich aber auch die Verzweiflung, die einen so lähmt, dass man keine vernünftigen Entscheidungen mehr treffen
kann. Ich steckte in einer so tiefen Hoffnungslosigkeit dass ich einfach keine Kraft mehr hatte, das Richtige zu tun. 

Zu dieser Zeit fühlte ich mich unaussprechlich einsam und sehnte mich mit allen Fasern meines Herzens nach einer Person, die mich verstehen würde. Ich litt so sehr unter dem Zustand meiner Ehe, dass ich aus Angst, an dieser Qual zu sterben, nach dem einzig absehbaren Ausweg suchte und der Ursache dieses Schmerzes entfliehen wollte. Es gab viele dunkle Stunden, in denen ich eine Verzweiflungstat in Erwägung zog, weil ich glaubte, keine Zukunft mehr vor mir zu haben. 

In meinem Inneren stauten sich die bitteren Gefühle so lange auf, bismir eine Trennung oder Scheidung wie eine echte Erlösung erschien.
Das größte Problem, dem ich in meiner Ehe gegenüberstand, war der Jähzorn meines Mannes. Michaels Wut richtete sich ausschließlich gegen mich und die Kinder, und seine Worte waren wie spitze Pfeile, die uns lähmten und verletzten. Ich will keineswegs behaupten, dass ich selbst keine Fehler gemacht hätte - ganz im Gegenteil. Bestimmt trifft mich genauso viel Schuld wie ihn, doch ich wusste einfach nicht, wie ich mit dieser Situation umgehen sollte. Immer wieder flehte ich Gott an, die Wut meines Mannes zu mildern und ihn rücksichtsvoller und freundlicher werden zu lassen, ohne dass sich bei Michael viel veränderte. Hörte Gott nicht auf meine Gebete oder bevorzugte er etwa die Männer und stellte sich auf ihre Seite?
Als ich nach einigen Jahren immer noch in derselben Misere steckte, schrie ich eines Tages völlig verzweifelt zu Gott: »Herr, ich kann so nicht mehr weiterleben. Ich weiß zwar, wie du über Scheidung denkst, aber ich kann einfach nicht mehr mit Michael unter einem Dach leben. Hilf mir, Herr! «Stundenlang saß ich mit der Bibel in der Hand auf meiner Bettkante und kämpfte mit dem überwältigenden Verlangen, meine Kinder zu nehmen und meinen Mann zu verlassen.

Da ich Gott ehrlich anvertraute, was ich fühlte, schenkte er mir einen sehr klaren und realistischen Ausblick auf die Zukunft, die mich erwarten würde, falls ich meinen Wunsch in die Tat umsetz-h stellte mir vor, wo ich leben würde, wie ich für meinen Lebensunterhalt sorgen und mich um meine Kinder kümmern würde Dann fragte ich mich, welche Freunde zu mir halten würden auf welche Weise dieser Schritt das Leben meiner Kinder beeinflussen würde. Die Zukunftsaussichten, die sich hier vor mir Auftaten, ergaben ein sehr düsteres und trauriges Bild. Obwohl hoffte, durch eine Trennung eine vorübergehende Erleichterung zu finden, hätte ich dafür alles opfern müssen, was mir lieb nd teuer war. Im Grunde meines Herzens wusste ich, dass dies nicht Gottes Plan sein konnte.
An diesem entscheidenden Punkt gab Gott mir ein Verspre-hen: Falls ich bereit sein würde, meine eigenen Wünsche aufzu-
geben und mich ihm mit Haut und Haaren anzuvertrauen, würde
er mir zeigen, wie ich im Gebet für Michael eintreten konnte. Ich würde verstehen lernen, was wahre Fürbitte für meinen Mann be-
deutet, und durch diesen Prozess würde Gott selbst meine Ehe
neu beleben und seinen Segen über uns ausschütten. Nachdem wir unsere Schwierigkeiten überwunden hätten, würde es uns
weitaus besser gehen, als wenn jeder von uns sein Leben allein
bewältigte. Dann machte Gott mir klar; dass Michael durch seine Vergangenheit in einem Netz verstricktwar, aus dem er sich nicht
allein befreien konnte und das es ihm unmöglich machte, sein
Wesen zu ändern. Falls ich jedoch meine Einwilligung dazu gab, würde Gott mich als sein Werkzeug benutzen, um Michael aus
dieser Gefangenschaft zu erlösen. Es fiel mir unglaublich schwer, zu diesem Vorschlag Ja zu sagen, und es war ein tränenreicher Kampf, bis es soweit war. Als ich mich jedoch endlich dazu entschloss, fühlte ich zum ersten Mal seit vielen Jahren wieder Hoffnung in mir aufsteigen.
Nun begann ich täglich für Michael zu beten, und zwar inbrünstiger; als ich jemals zuvor in meinem Leben gebetet hatte. Gleichzeitig wurde mir jedoch immer wieder bewusst, wie tief verletzt ich war und dass ich ihm im Grunde genommen gar nicht vergeben wollte. Ich will überhaupt nicht für ihn beten und Gott

bitten, dass er ihn segnet, dachte ich. Es wäre mir viel lieber, Gott würde ihm ordentlich ins Gewissen reden und ihm klar machen,
wie gemein er sich verhalten hat. Schließlich musste ich Gott mehrmals bekennen, wie hart und verbittert ich war, und ihn bitten, mich von meiner Unversöhnlichkeit zu befreien.
Ganz allmählich konnte ich beobachten, dass sowohl Michael sich veränderte als auch ich mich selbst. Wenn er wieder einmal
wütend wurde, betete ich für ihn, anstatt so zu reagieren, wie ich es früher getan hatte. Ich bat Gott, mir zu zeigen, was der tiefere Grund für Michaels Jähzorn war, und er erhörte meine Bitte. Dann fragte ich Gott, was ich tun könne, um die Situation zu verbessern, und er erklärte mir einige ganz praktische Schritte. Michaels Wutanfälle wurden immer seltener und er beruhigte sich rascher als früher. Tag für Tag trug das Gebet zur Erneuerung unserer Ehe bei, und obwohl wir beide immer noch alles andere als vollkommen sind, haben wir einige tiefgreifende Veränderungen erlebt. Es war nicht immer leicht, das zutun, was Gott von mir ver-langte, doch ich bin davon überzeugt, dass es sich gelohnt hat und dass dieser Weg die einzige Methode darstellt, wie man eine gefährdete Ehe retten kann.
Die Fürbitte, die eine Frau für ihren Mann leistet, hat weitaus größere Auswirkungen, als wenn andere Menschen für ihn beten - sogar; wenn es sich um seine eigene Mutter handelt. Zweifellos sind die Gebete einer Mutter etwas ganz Besonderes, doch wenn ein Mann heiratet, verlässt er seine Eltern, um mit seiner Frau eins zu werden (Matthäus 19,5). jetztgehören diese beiden Menschen untrennbar zusammen und bilden eine Einheit, die durch den Heiligen Geist verstärkt wird. Aus diesem Grund sind die vereinten Kräfte von Mann ‚und Frau in Gottes Augen viel größer, als wenn beide Personen unabhängig voneinander handeln würden und man ihre Erfolge zusammenzählte. Sobald ein Mann und eine Frau das Team bilden, zu dem Gott sie bestimmt hat, gibt der Heilige Geist ihnen uneingeschränkte Rückendeckung.
Genau deshalb steht auch so viel auf dem Spiel, falls wir nicht beten. Können Sie sich vorstellen, ausschließlich für die rechte Seite Ihres Körpers zu beten und die linke Seite völlig außer Acht zu lassen? 

Sobald die eine Hälfte des Körpers so geschwächt ist, dass sie zusammenbricht, reißt sie die andere Hälfte mit sich. Dasselbe gilt auch für Sie und Ihren Mann. Solange Sie nur für sich
selbst beten und keine Fürbitte für Ihren Mann leisten, werden Sie nie den Segen und die Erfüllung erleben, die Sie sich erhoffen. - Die Schwierigkeiten, mit denen Ihr Mann kämpft, betreffen Sie ebenfalls, und diese Tatsache können Sie nicht umgehen.
Die Einheit von Mann und Frau birgt eine Stärke in sich, die dem Teufel ein Dorn im Auge ist, und daher setzt er alles daran,
um dieses Team zu schwächen. Er verwendet jeden Trick, der bei uns wirkt - ob es sich nun um Minderwertigkeitsgefühle, Stolz, Rechthaberei, Missverständnisse oder selbstsüchtige Wünsche handelt. Darüber hinaus flüstert er uns Lügen zu wie: »Diese Situation wird sich nie ändern«, »Du wirst deine Schwächen nie-
--mals in den Griff bekommen«, »Mach dir keine Hoffnungen, dass
- Ihr euch jemals versöhnen werdet'< oder: »Mit einem anderen
-Mann könntest du viel glücklicher werden.« Satan wird Ihnen die. Dinge einreden, denen Sie am ehesten Glauben schenken, weil er weiß, dass Ihre Ehe keine Zukunft mehr hat, sobald er Sie von diesen Lügen überzeugt hat. Wenn Sie erst einmal genug Lügen akzeptiert haben, wird sich Ihr Herz gegenüber Gottes Wahrheit
- verschließen.
In jeder kaputten Ehe gibt es zumindest eine Person, deren Herz sich verhärtet hat. Ist dieser Zustand einmal eingetreten, kann man die Dinge nicht mehr von Gottes Standpunkt aus betrachten. Wer in seiner Ehe nicht mehr glücklich ist, hat das Gefühl, dass jede Veränderung eine Verbesserung gegenüber dem augenblicklichen Zustand darstellt. Aberwir Menschen sehen nie dasganze Bild. Anstattzu erkennen, was Gott mit uns vorhat, richten wir unseren Blick nur auf die Gegenwart und den Ist-Zustand. Sobald wir jedoch ernsthaft beten, wird unser Herz empfänglich für Gottes Reden und wir begreifen, aus welcher Sicht er unser Leben sieht. Plötzlich bekommen wir neue Hoffnung und fangen an zu glauben, dass Gott uns all das schenken kann, waswir in unserer Ehe bisher so schmerzlich vermisst haben. In Joel 2,25 verspricht Gott: "Jetzt ersetze ich euch die, Ernten, die die
Heu-schreckenschwärme vernichtet haben.« Wir können uns also darauf verlassen, dass er den Schmerz, die Hoffnungslosigkeit, die

Härte und die Unversöhnlichkeit wegnehmen kann, die so viel zur Zerstörung unserer Ehe beigetragen haben.
Wie glücklich muss Maria Magdalena gewesen sein, als sie an jenem Morgen zu dem Grab ging, in das man Jesus gelegt hatte, und herausfand, dass er gar nicht tot war, sondern durch die Kraft: Gottes vom Tod auferweckt worden war! Die Freude, die wir empfinden, wenn etwas tot Geglaubtes plötzlich wieder zum Leben erweckt wird, übertrifft alles andere. Und dieselbe Kraft, die Jesus damals wieder lebendig gemacht hat, wird die toten Bereiche in Ihrer Ehe neu beleben und ihnen eine neue Dynamik schenken. »Denn so wie Gott Christus, den Herrn, vom Tod auferweckt hat, so wird er durch seine Kraft auch uns vom Tod auferwecken« (1. Korinther 6,14). Mit dieser Kraft können wir unser Ziel erreichen, doch wir müssen bereit sein, uns an Gottes Bedingungen zu halten. Unser Herz muss auf Gott ausgerichtet sein und wir müssen die Sache im Gebetdurchkämpfen, bis Gott unsere Liebe: von den Toten auferstehen lässt Zweifellos werden wir durch schwierige Zeiten gehen und an ihnen wachsen, doch es gibt keinen anderen Weg, wie wir diese unvergleichliche Freude erleben können.

Sie selbst müssen entscheiden, wie viel Ihnen daran liegt, dass Ihre Ehe funktioniert, und wie sehr Sie sich dafür einsetzen wollen. Sie müssen den Glauben aufbringen, dass Ihre Ehe gerettet' werden kann - trotz der schlimmen Spuren, die Verletzungen, Gleichgültigkeit und Egoismus zurückgelassen haben. Nur Sie selbst können sich vertrauensvoll an Gott wenden und ihn bitten, dass so schwerwiegende Faktoren wie Misshandlung, der Tod eines Kindes, Untreue, Armut, Verluste, schwere Krankheiten oder Unfälle Ihre Beziehung nicht länger erdrücken können. Sie ganz allein müssen sich dazu entschließen, hinter solchen zermürbenden Dingen wie Überarbeitung, Alkoholsucht, Drogenmiss4 brauch oder Depression einen Schlussstrich zu ziehen. Schlechte Gewohnheiten oder falsche Haltungen schleichen sich oft so unbemerkt ein, dass man erstfeststellt, welche Gefahr sie in sich bergen, wenn es beinahe schon zu spät ist Ich denke dabei an den Fehler, dass man seine Karriere, seine Träume oder seine Kinder vergöttert und für nichts anderes mehr Zeit hat. Doch auch diese
Fpe lässt sich mit Gottes Hilfe umschiffen, wenn Sie genügend trauen zu Gottes Größe und Allmacht haben.
falls Sie eines Tages aufwachen und das Gefühl haben, dass ki Fremder neben Ihnen im Bett liegt; falls Sie irgendwann fest-lien, dass Sie sich immer weiter voneinander entfernt haben 1 keine Verbindung mehr zwischen Ihnen besteht; falls Sie (Iren, dass Ihre Hoffnung und Liebe immer mehr dahin-winden; falls Ihre Beziehung einem bodenlosen Abgrund 11er Schmerz und Zorn gleicht und Ihre Verzweiflung mit je-rn Taggrößerwird; fallsjedes Worteinen neuen Keil zwischen und Ihren Mann treibt, bis sich dieses Hindernis unüber-aubar vor Ihnen auftürmt— dann kann ich Ihnen versichern, iss dieser Zustand nichts mit Gottes ursprünglichem Plan für lire Ehe zu tun hat Gott möchte die unüberwindlichen Barrie-n niederreißen und Sie aus dem Abgrund der Verzweiflung len. Nur er allein kann Ihre Verletzungen heilen und Ihr Herz lt neuer Liebe erfüllen.
- Zuerst müssen Sie jedoch eine Entscheidungtreffen und sagen-Herr, ich bitte dich, dass du diesen Konflikt beendest und uns on dem Zwang erlöst, immer wieder miteinander zu streiten. tte heile unsere Wunden und befreie uns von dem Panzer, mit rn wir uns umgeben haben, um uns selbst zu schützen. Rette ns aus dem Abgrund der Bitterkeit und erfülle uns mit deinem eiligen Geist, damit alle unsere Worte deine Liebe, deinen Frie-en und deine Versöhnung widerspiegeln. Zerstöre die Mauern, die wir aufgebaut haben, und hilf uns, wieder ganz neu aufeinan-:der zuzugehen. Bitte zeig uns einen Weg aus der lähmenden leichgültigkeit, damit wir die Heilung und Erneuerung erleben, die du für uns bereithältst.«
Schreiben Sie Ihre Ehe nicht ab, sondern bitten Sie Gott, Ihnen einen neuen Ehemann zu schenken. Für Gott ist es eine Kleinigkeit, Ihren Partner zu verwandeln und in Jesus Christus zu einem euen Menschen zu machen. Es war ganz bestimmt nicht Gottes ,Gedanke, dass ein verheiratetes Paarständig miteinander streitet, ich auseinander lebtoder sogarscheiden lässt. Dawir GottesAll-macht auf unserer Seite haben, brauchen wir unsere Ehe nicht dem Zufall zu überlassen, sondern können im Gebet für unsere

Beziehung kämpfen. Durch diesen Prozess werden wir neue: Hoffnung schöpfen, denn solänge wir beten, ist längst noch nicht: alles verloren. Wo Gott eingreift, hat nicht einmal der Tod eine Chance, und Gott kann sogar] hre totgeglaubten Gefühle zu neuem Leben erwecken.
Und was ist mit mir?
Ich brauche doch auch Gebet!
Sobald Sie sich darauf einlassen, regelmäßig für Ihren Mann zu beten, fragen Sie sich vermutlich, ob Ihr Partner irgendwann ebenso intensiv für Sie beten wird. Natürlich wäre es großartig, wenn erestun würde, doch Sie sollten lieber nicht damit rechnen. Für Ihren Mann im Gebet einzustehen ist ein Akt selbstloser Liebe und ein bedingungsloses Opfer, das Sie für Ihre Ehe bringen. Sie sollten sich also vorher darüber im Klaren sein, dass Ihr Mann höchstwahrscheinlich niemals in derselben Weise für Sie beten wird. Vielleicht wird er sogar überhaupt nicht für Sie beten. Zwar können Sie ihn darum bitten und diesen Wunsch zu Ihrem eigenen Gebetsanliegen machen, doch Sie können ihn nicht dazu zwingen.
Ob er überhaupt für Sie betet und wie oft er es tut, ist jedoch nicht Ihre Angelegenheit, sondern Gott selbst wird sich darum kümmern. Daher sollten Sie ihn ganz bewusst von dieser Verpflichtung befreien - zumal er sich ins eigene Fleisch schneiden wird, falls er nicht für Sie betet. Ihr Wohlergehen und Ihre Erfüllung sind nicht von seinen Gebeten abhängig, sondern gründen sich ausschließlich auf Ihre Beziehung zu Gott. Selbstverständlich benötigen auch Ehefrauen Fürbitte, aber ich bin davon überzeugt, dass wir nicht von unseren Ehemännern erwarten sollten, dass sie diesen Bereich unseres Lebens abdecken. Wenn Frauen hoffen, in ihrem Mann ihren eifrigsten und treuesten Gebetspartner zu finden, Iegn sie dadurch oft selbst den Grundstein für Enttäuschungen und Versagen.
Ich habe festgestellt, dass esfür unsere Ehe am besten ist, wenn ich mich einmal in der Woche mit anderen Frauen zum Gebet
C Inzwischen glaube ich sogar, dass diese Form des gemein-ii Gebets fürjede Ehe lebenswichtig ist. Suchen Sie sich zwei r drei glaubensstarke Frauen, denen Sie alles anvertrauen nen, was Sie bewegt, und vereinbaren Sie einen Zeitpunktfür mi wöchentlichen Gebetskreis. Sie werden bald entdecken, diese gemeinsame Fürbitte Ihr Leben verändert. Selbstver-ndlich witi ich Sie nicht dazu auffordern, indiskret zu sein oder Gebetspartnerinnen jede Kleinigkeit zu erzählen, die nur
und Ihren Mann etwas angeht. Die Zielsetzung dieses Gebets-:-Ises soll darin bestehen, Gott gemeinsam zu bitten, dass er Ihr
ja verändert und Ihnen zeigt, wie Sie eine gute Ehefrau sein nnen. Wichtig ist, dass Sie Ihre Gebetsanliegen äußern und lt Ihren Gebetspartnerinnen Gott bitten können, dass er Ihren ann segnet.
Natürlich gibt es Probleme, die so unüberwindlich scheinen, dass man sie unbedingt mit einer Person besprechen sollte, auf
_deren Verschwiegenheit man sich verlassen kann Ich habeviel zu
ift mit ansehen müssen, wie ein Ehepaar sich getrennt hat, weil beide Partner zu stolz oder zu ängstlich waren, um sich jeman-
dem anzuvertrauen. Stattdssen gaben sie die ganze Zeit vor, al-
1es wäre in bester Ordnung, bis die Ehe dann mit einem Schlag in -die Brüche ging. Bitten Sie Ihre Gebetspartnerinnen, alle Ihre Ge-
betsanliegen streng vertraulich zu behandeln, doch üben Sie sich
keinesfalls in falscher Zurückhaltung! Ihre Ehe ist jede Anstrengung wert, und falls Ihre Gebetspartnerinnen nicht über die nöti-
ge Diskretion verfügen, dann suchen Sie nach anderen Frauen, die genügend Weisheit, Einfühlungsvermögen und geistliche Reife besitzen.
Aber sogar ohne Gebetspartnerinnen oder einen Ehemann, der Sie im Gebet unterstützt, werden Sie bald merken, dass sich etwas verändert. Gott wird Sie schon deshalb segnen, weil Sie
sich im Gebet an ihn wenden, und noch bevor er Ihre Gebete erhört hat, werden Sie bereits eine neue Freude spüren! Wenn Sie
viel Zeit in Gottes Gegenwart verbringen, werden Sie die positiven Auswirkungen in Ihrem Leben feststellen können, denn in der Gegenwart Gottes findet jede bleibende Veränderung ihren Anfang.

1INHALT
Vorwort  7
Einleitung: Die Macht des Gebets  9
Kapitel 1: Seine Frau  21
Kapitel 2: Seine Arbeit  44
Kapitel 3: Seine Finanzen  50
Kapitel 4: Seine Sexualität  55
Kapitel 5: Seine Zärtlichkeit  62
Kapitel 6: Seine Versuchungen 67
Kapitel 7: Seine Gedanken 72
Kapitel 8: Seine Ängste 77
Kapitel 9: Seine Berufung 82
Kapitel 10: Seine Entscheidungen 87
Kapitel 11: Seine Gesundheit  91
Kapitel 12: Seine Sicherheit  96
Kapitel 13: Seine Krisen 100
Kapitel- 14: Seine Rechtschaffenheit 106
Kapitel 15: Sein guter Ruf 110
Kapitel 16: Seine Prioritäten 115
Kapitel 17: Seine Beziehungen 120
Kapitel 18: Sein Vatersein 126
Kapitel 19: Seine Vergangenheit 132
Kapitel 20: Seine Einstellung 137
Kapitel 2l: Seine Ehe 141
Kapitel 22: Seine Gefühle 146
Kapitel 23: Sein Lebenswandel 150
Kapitel 24: Sein Reden 155
Kapitel 25: Seine Umkehrbereitschaft 159
Kapitel 26: Seine Freiheit 163
Kapitel 27: Sein Gehorsam 167
Kapitel 28: Sein Selbstbild 173
Kapitel 29: Sein Glaube 179
Kapitel 30: Seine Zukunft - 184

ISBN:9783789312137
Format: 20,5 x 13,5 cm 
Seiten: 188 
Gewicht: 276 g 
Verlag: Oncken 
Erschienen: 2000 
Einband: Taschenbuch