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An einem Novembernachmittag, als ich zum ersten Mal Cutter Gap, Tennessee, erblickte, hob sich der bröcklige Schornstein von Alice Hendersons Hütte scharf gegen den Himmel ab, pechschwarz von den Flammen, die das Haus vernichtet hatten. Feldgras, Sandkraut und Minze hatten wieder vom Land Besitz ergriffen und alles ausgelöscht, sogar die Umrisse der Grundmauern.
Aber das alte Missionshaus stand noch im Schatten des sich rückwärtig auftürmenden Berges Einstmals hatte es einen stolzen weißen Anstrich getragen, nun war das Gebäude grau geworden, die Wände schief, die Veranda vor dem Eingang verschwunden, das Drahtgitter der Küchenveranda verrostet und lose.
Von den übrigen Gebäuden war nichts stehen geblieben: Die Kirche, die gleichzeitig als Schulhaus gedient hatte, war längst an eine andere Stelle versetzt, David Grantlands Baracke abgerissen worden.
Und doch stand ich an dem Ort, den ich schon immer hatte sehen wollen - am Schauplatz der Ereignisse, die mir meine Eltern in den Jahren meiner Kindheit so lebhaft geschildert hatten. Im gewissen Sinne hatte ich ihre Erfahrungen selbst durchlebt. Meine Mutter stand neben mir und blickte schweigend auf das Haus. In Gedanken war sie vierundsechzig Jahre zurückgeeilt zu der Zeit, da sie den Winkel zum letzten Mal gesehen hatte.
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