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Lies betend!
Die Bibel ist kein Roman. Den kann man ohne Gebet lesen. Die Bibel enthält die Heilsbotschaft Gottes von Jesus Christus an alle Menschen, es ist wirklich ein „Testament". Wir werden berufen, seine Kinder und Erben zu werden. Gott hat uns gleichsam einen „Liebesbrief" geschrieben. Wie sollten wir da nicht aufhorchen, wenn Gott redet? Wie sollten wir schnell darüber hinlesen wollen, wenn es sich um die Erbschaft für die ganze Ewigkeit handelt? Wie sollten wir nicht mit Freude und Dankbarkeit auf alles achten, was Gott uns aus Liebe geschrieben hat? - Das kann nur betend geschehen. Darum ist es mehr als äußere Form, wenn Menschen es sich zur Gewohnheit gemacht haben, vor dem Bibellesen die Hände zu falten, etwa mit dem Gebet: „Herr, öffne mir die Augen für die Wunder in deinem Gesetz!", und nachher alles in ein Gebet umzuwandeln, etwa: „Herr, nun laß diese Wahrheiten mir ins Herz dringen und laß es mir gelingen, sie in den Alltag meines Lebens zu übersetzen!"
Die Bibel ist keine Zeitung. Die kann man sehr schnell erledigen. Die Bibel ist das „Brot Gottes", von dem wir leben. Man muß es gleichsam „essen". Zum Essen gehört auch das „Kauen", d.h. sie muß langsam gelesen werden. Auch die einzelnen Verse und Worte wollen gleichsam „durchgekaut" werden. Dazu können nicht unwesentlich einige Fragen beitragen, die man vorgeschlagen hat. Sie gelten nicht alle für alle Fälle und an allen Stellen. Bald wird man die eine, bald die andere mehr bedenken müssen. Aber sie können doch wesentlich helfen. Solche Fragen lauten etwa: Was steht wirklich im Text drin? Was lehrt mich dies Wort über Gott? Was lerne ich an dieser Stelle über Jesus, über den Menschen, über mich selbst? Was fordert hier Gottes Wort von mir, was schenkt es mir? Welche Sünde wird mir durch dieses Wort aufgedeckt? Welche Schuld muß ich bekennen? Wofür habe ich zu danken? Was soll ich erbitten? Welcher biblische Gedanke soll mich heute begleiten? Was soll ich jetzt tun?
Nach dem erstmaligen Lesen sollte man einen Augenblick die Augen schließen und versuchen, festzuhalten, was man eigentlich gelesen hat. Beim zweiten Lesen sollte man mit Buntstift arbeiten, den einen oder anderen Vers oder Wörter aus einzelnen Versen unterstreichen, damit man die Perlen in den Muscheln der (langen) Kapitel findet. Beim dritten Lesen hat man dann schon bestimmte Gesichtspunkte gewonnen, vergleicht mit Parallelstellen und zieht andere Übersetzungen zu Rate. So studiert und forscht man in der Schrift.Dann ist nach so geschehenem gründlichem Lesen die stille schöpferische Pause einzulegen, in der man das Ganze in Form eines Gebets vor Gott ausbreitet.
Solches Bibellesen kostet Zeit, aber es lohnt sich. Dazu noch einen besonderen Rat: Es ist gut, das Gelesene und Gewonnene in einigen Sätzen aufzuschreiben. Dann erst rundet sich die Bemühung mit dem Text.
Es ist die Hoffnung des Herausgebers, daß diese neue Übertragung mit Erläuterungen dem Leser eine Hilfe sein möge, dieses betende, sinnende und forschende Lesen zu erleichtern und das zu erfahren, was eine Leserin schrieb: „Es war mir eine Freude, endlich eine Bibel in die Hand zu bekommen, die so verständlich ist, daß man sie wirklich erfassen kann. Die Botschaft der Bibel ändert sieh nicht, aber sie muß so weitergegeben werden, daß man sie auch in unserer Sprache versteht."
Und wo fange ich beim Lesen des Alten Testaments am besten an? Das wird bei den einzelnen Menschen verschieden sein. [eh würde raten: Man fängt bei den Geschichten der „Erzväter" an, also 1. Mass 12ff., dann lese man die Zeugnisse, die von der Rettung des Volkes Israel aus Ägypten handeln, also das 2. Buch Mose. Dann lese man Josua und die Samuel- und Könige-Bücher. Zwischendurch wird man gern zu dem „Gesangbucb Jesu", dem Psalter, und auch zu den vielen besinnlichen „Sprächen Salomos" greifen. Dann wird man sich an die ersten Kapitel der Bibel und an die „Großen Propheten" heranwagen können. Zuletzt mögen das Buch Hiob und die „Meinen Propheten" kommen. So wird man in die tiefen Schächte all dieser Wahrheiten hineinsteigen und immer neue „Edelmetalle" im Wort Gottes Buden.
Das Wichtigste ist und bleibt, um den Geist Gottes zu bitten, der uns allein helfen kann, zu verstehen, was Gott uns durch dies sein Wort sagen will. Ohne ihn bekommen wir keinen Zugang zur Bibel. Er aber hilft uns verstehen, was Gott uns für unser Leben sagen will.
Das Ziel bleibt: die Botschaft der ganzen Bibel so in Kopf und Herz aufzunehmen, daß wir sie dann auch ausleben können.
Was Menschen die Bibel bedeutet
Ben Gurion, der Ministerpräsident des neuen Israel, sagt: „Für mich ist der Kernpunkt der hebräischen Kultur nicht das weite Feld talmudischen oder rabbinischen Studiums, auch nicht die weltliche und geistliche Literatur des vergangenen Jahrhunderts, sondern die Bibel. Das ist das Ziel, das ich im Auge habe: hebräische Bildung, auf dem Fundament der Bibel aufgebaut."
Ernst Wiechert, der bekannte deutsche Dichter, schreibt in seinem Buch „Wälder und Menschen": „Alles bezauberte, vieles ergriff, manches erschütterte mich. Aber nichts hat mit solcher Kraft und Innigkeit in den Jahren meiner Jugend an meiner Seele geformt und gebildet wie das Buch der Bibel. [oh schäme mich der Tränen nicht, die ich über den Blättern der Bibel geweint habe. Wieviel ärmer und kälter wäre mein Leben geworden, wenn ich damals nicht imstande gewesen wäre, mich mit so grenzenloser Leidenschaft an jene Welt hinzugeben, in der gesündigt und getötet wurde wie zu aller Zeit, in der aber auch geliebt, versöhnt und begnadigt wurde wie sonst nirgends, und das alles in einer Sprache, die uns noch heute glauben läßt, daß Gott durch den Mund der Sprechenden sich geoffenbart hat!"
Sven Hedin, der bekannte Asienforscher, schreibt: „Auf meinen sämtlichen Reisen ist die Bibel stets mein Begleiter und meine beste Lektüre gewesen." Ab er einmal infolge Wassermangels fast alles Gepäck zurücklassen mußte, nahm er doch die Bibel mit, So unentbehrlich war sie ihm.
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