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gebraucht
Bestell-Nr.: BV11635
Autor/in: Watchman Nee
Preis: 8,00 €
Format: 20,5 x 13,5 cm
Seiten: 100
Gewicht: 160 g
Verlag: Schwengeler
Erschienen: 1977
Einband: Taschenbuch
Sprache: Deutsch
Zustand: leichte Gebrauchsspuren
8. Lektion — Öffentliches Bekenntnis
Man sollte Neubekehrten die Wichtigkeit des Bekennens so bald wie möglich nahebringen. Sobald jemand an den Herrn gläubig geworden ist, muss er das vor den Menschen bekennen. Er sollte seinen Glauben nicht verbergen, sondern ihn öffentlich bezeugen. Die Wichtigkeit solches Bekennens wird sowohl in der Bibel begründet, als auch durch unsere Erfahrung bestätigt. Was würde man von einem Kleinkind halten, wenn es auch nach zwei oder drei Jahren noch keinen Laut von sich gegeben hätte? Wer in seiner Kindheit nie spricht, wird wahrscheinlich für den Rest seines Lebens stumm bleiben. Wenn es als Kind nicht »Papi« oder »Mami« rufen kann, wird es das wahrscheinlich nie tun.
Gleicherweise muss jeder, der gläubig geworden ist, sofort den Herrn bezeugen, sonst kann es geschehen, dass er sein Leben lang stumm bleibt. Wir haben nur allzu oft Leute erlebt, die nach zehn oder zwanzig Jahren Glaubensleben noch immer stumm waren. Weil sie während ihrer ersten und zweiten Woche als Christen schwiegen, blieben sie auf immer stumm. Die beste Gelegenheit den Herrn zu bekennen, bietet sich gleich am Anfang. Wenn jemand sofort damit beginnt, wird ihm die Türe des Bekennens offenbleiben. Daher soll man sich unmittelbar nach der Bekehrung zum Zeugnis zwingen, auch wenn es schwerfällt und man davor zurückschreckt. Man muss den Herrn vor seinen Freunden und Verwandten bekennen, sonst wird man zeitlebens stumm bleiben. Wir wollen aber keine stummen Gläubigen. Daher wollen wir es lernen, gleich von Anbeginn den Herrn zu bekennen. Bekenntnis ist für Neubekehrte etwas äußerst Wichtiges und Nützliches. Wenn man es nicht gleich von Anfang an praktiziert, wird man es später kaum noch vermögen, es sei denn, dass Gott in seiner großen Gnade noch eine Erweckung schenkt.
»Denn mit dem Herzen wird geglaubt zur Gerechtigkeit, und mit dem Munde wird bekannt zum Heil« (Röm. 10,10). Die erste Hälfte hat etwas mit Gott, die zweite etwas mit dem Menschen zu tun. Niemand kann es dir ansehen, dass du gläubig bist. Wenn du aber in wahrhaftem Glauben zu Gott kommst, wirst du vor ihm gerechtfertigt. Wenn du aber nur mit dem Herzen glaubst, jedoch nie mit dem Munde bekennst, wirst du nicht von der Welt befreit werden. Die Menschen dieser Welt werden dich nicht als einen Geretteten ansehen. Sie werden dich noch immer zu den Ihrigen zählen, weil sie keinen Unterschied zwischen dir und ihnen feststellen können. Aus diesem Grund fordert die Bibel ausdrücklich, dass nicht nur mit dem Herzen geglaubt, sondern auch mit dem Mund bekannt werden muss.
Ich bin Leuten begegnet, die zunächst nur vorgaben Christen zu sein, sich später aber als wahre Christen erwiesen. Zuerst machten sie Glauben nur vor, als sie aber aufstanden und bekannten: »Ich bin zum Glauben an Jesus gekommen«, wurden sie zu wahren Gläubigen! Viele Unentschlossene besiegeln ihren Glauben an den Herrn in dem Augenblick, da sie ihn bekennen. Man kann das mit Zement vergleichen, welcher zunächst ein leichtes Pulver ist. Sobald er aber mit Wasser vermischt worden ist, beginnt er hart zu werden. Viele Mitarbeiter haben die Erfahrung gemacht, dass der Glaube von solchen gefestigt wurde, die bekannten: »Ich bin gläubig.« Wenn es ums Verkündigen geht, sind wir Geschwistern eine Hilfe, wenn wir sie dazu drängen, statt sie zu ziehen. Wir ermutigen sie, herauszutreten und zu bekennen: »Ich glaube an den Herrn Jesus.« Wenn jemand mit seinem Munde bekennt, nachdem er im Herzen geglaubt hat, wird er zu einer abgesonderten Person.
Ein klarer Vorteil des öffentlichen Bekennens ist der, dass dem Neubekehrten viele künftige Probleme erspart bleiben. Wenn er seinen Mund nicht auftut und bezeugt, dass er dem Herrn nachfolgt und jetzt ihm gehört, wird die Welt ihn immer für einen der eigenen halten. Folglich werden sie stets mit ihm rechnen, wenn sie sich in gesellschaftliche, sündige Geschäfte stürzen. Wenn sie beispielsweise Karten spielen oder ins Theater gehen wollen, werden sie ihn bitten, sich ihnen anzuschließen. Warum? Weil sie ihn zu ihren eigenen zählen. Er mag im Herzen verspüren, dass er sich als Christ nicht mit ihnen einlassen sollte, doch kann er nicht ablehnen, da er ihnen gefallen will. Sollte er auch ablehnen, wird man ihn zweifelsohne das nächste Mal wieder fragen. Er mag sich jedes Mal irgendeine Ausrede ausdenken, doch bleibt das Problem ungelöst. Wie viel besser ist es doch, gleich am ersten Tag das Banner aufzurollen und seinen Glauben zu bezeugen. Nach ein- oder zweimaligem Bekennen sind die Zufahrtswege der Welt abgeschnitten. Wer es versäumt, den Mund für den Herrn aufzutun, wird als geheimer Christ zehnmal mehr Schwierigkeiten haben, als ein öffentlich bekannter Christ. Auch seine Versuchungen werden zehnmal ärger sein. Er wird es nicht schaffen, sich von den Bindungen menschlicher Zuneigung und vergangener Beziehungen zu lösen. Wenn er gefragt wird, kann er sich nicht jedes Mal entschuldigen und sagen, er hätte Kopfschmerzen oder er sei beschäftigt. Es wäre absurd, jedes Mal eine Ausrede zu bringen.
Wenn er aber am allerersten Tag schon das Banner aufspannt und bezeugt, dass er zuvor ein Sünder gewesen sei, aber jetzt den Herrn Jesus aufgenommen hätte, werden alle seine Berufskollegen, Schulkameraden, Freunde und Verwandten erkennen, dass er ein neuer Mensch ist, und sie werden ihn nicht mehr belästigen. Den Herrn bekennen bewahrt vor vielen Unannehmlichkeiten.
Wer es versäumt, den Herrn zu bekennen, wird sich in eine elende Notlage befördern. Viele, die zu Lebzeiten des Herrn an ihn glaubten, machten solch schmerzliche Erfahrungen. Wie wir wissen, wurde der Herr von den Juden verworfen. Diese Verwerfung war rückhaltlos, und die erlittenen Verfolgungen waren streng. In Johannes 9 steht, dass die Juden beschlossen hatten, jeden aus der Synagoge auszuschließen, der Jesus als den Christus bekennen würde (Joh. 9,22). In Johannes 12 wird berichtet, dass viele Juden an den Herrn Jesus glaubten, aber dies nicht bekannten, aus Furcht, sie möchten aus der Synagoge ausgeschlossen werden (Joh. 12,42). Sie glaubten insgeheim, wagten es aber nicht, dies zu bekennen. Meinst du, sie konnten darüber jemals Frieden gehabt haben?
Nein, denn obwohl es nicht leicht gewesen wäre, ihn zu bekennen, muss es ihnen noch mehr Leid verursacht haben, ihn nicht zu bekennen. Was für eine Stätte war denn die Synagoge? Dort versammelten sich die Juden, um dem Herrn Jesus Widerstand zu bieten. Dort war es, wo die Juden sich gegen ihn verschworen und planten, ihn in der Rede zu fangen. Wie konnten nur wirklich Gläubige unter Leuten sitzen, die Anschläge gegen den Herrn planten? Wie haben sie sich doch Gewalt antun müssen, den Mund geschlossen zu halten! Reden war schwierig, aber nicht zu reden nicht minder. Diese Szene aus der jüdischen Synagoge kann heute auf die ganze Welt angewandt werden. Die Menschen stellen den Herrn auch heute noch in Frage. Noch immer ist er für sie ein Rätsel. Sie sprechen verkehrte Dinge gegen ihn. Wie kann jemand, der dem Herrn gehört, ihr Lästern mit anhören und äußerlich mit ihnen
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