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Die vorliegende Schrift ist eine Übersetzung aus dem Niederländischen. Bei vielen Illustrationen und Argumenten wird der Leser mit den Verhältnissen in unserem besonders vom Calvinismus geprägten Nachbarland konfrontiert. So ist beispielsweise auch unter "Theologie" besonders die calvinistische Theologie zu verstehen. Das angesprochene Thema ist jedoch von umfassender Bedeutung, und es wird hier in einer klaren, biblisch begründeten Weise dargelegt, so daß eine Herausgabe auch in deutscher Sprache nützlich erscheint. In der Übersetzung sind die zitierten Bibelstellen nach der im R. Brockhaus Verlag, Wuppertal, erschienenen "Elberfelder Übersetzung" in nicht revidierter Fassung angeführt. Diese als sehr genau bekannte Übersetzung gibt das sonst oft mit "Kirche" oder "Gemeinde" übersetzte griechische Wort mit dem treffenderen Wort "Versammlung" wieder.
Viele Christen bemühen sich, von ganzem Herzen die Zehn Gebote zu halten, und sind zutiefst davon überzeugt, daß der Herr dies von ihnen erwartet. Aber mit gleich großer Sicherheit wissen sie, daß sie im Vollbringen immer wieder versagen. Nun ist das an sich noch kein Grund, das Bekenntnis zu den Zehn Geboten zu unterlassen. Niemand von ihnen hält jedoch den Sabbat und feiert
ihn als solchen. Er ist ein jüdischer Ruhetag und kein christlicher Feiertag. Ein solcher ist der erste Tag der Woche, und fast die gesamte Christenheit erkennt diesen Tag aus biblischen Gründen an, weil er der Auferstehungstag des Herrn Jesus ist. Nicht als Gebot, sondern als Festtag. Damit wird zugleich der Kern der ganzen Gesetzesfrage
berührt. Mit der Auferstehung Christi ist nämlich nicht nur das Sabbatgebot für die, welche an Jesus Christus glauben, hinfällig geworden, sondern ebenfalls das ganze Gesetz der Zehn Gebote beiseite gesetzt.
Diese Feststellung finden Sie vielleicht so schockierend, daß Sie geneigt sind, mit innerer Abkehr dieses Büchlein wegzuwerfen. Wir haben volles Verständnis für diese Reaktion. Tun Sie es aber nicht, sondern lesen Sie diese Broschüre aufmerksam und vergleichen Sie die Thesen mit dem Inhalt der Bibel selbst.
Es ist bestimmt nicht die Absicht des Schreibers, heilige Dinge zu zertreten oder Ihnen geistliche Güter zu rauben. Seine Darlegung ist nicht negativ, sondern positiv - mit dem Ziel, aufzuzeigen, wie Gott für uns als an Christus Glaubende bessere und höhere Dinge hat, als Er Seinem irdischen Volk je geben konnte; einfach deshalb, weil durch das Erlösungswerk Christi ganz andere und neue Wege geöffnet sind. Der Brief an die Hebräer illustriert das am besten; dort wird das Bessere und Höhere des "Neuen in Christus" dem Geringeren und Niedrigeren des "Alten unter Israel" gegenübergestellt.
Wenn Sie dafür einen Blick bekommen, dann erhält Ihr geistliches Leben eine andere Perspektive und wird reicher, voller und mehr in Übereinstimmung mit Gottes Absichten sein.
Der Herausgeber
THESE 1: Das Gesetz wurde nicht von Anfang der Schöpfung an gegeben
Keine Rechtfertigung durch das Gesetz
Daß wir durch das Halten des Gesetzes die himmlische Seligkeit nicht verdienen können, wird im allgemeinen von allen rechtgläubigen Christen anerkannt. Es gibt nur Rettung für die, welche ihre Sünden aufrichtig bereuen und ihren Glauben auf den Herrn Jesus Christus gründen.
Nun sind über diesen Punkt auch kaum Meinungsverschiedenheiten möglich, zumindest wenn man auf die Schrift hören will; denn darin wird wiederholt erklärt, daß "aus Gesetzeswerken kein Fleisch vor Gott gerechtfertigt wird" (siehe Römer 3, 20a.28; Galater 2, 16; 3, 11;
vgl. Römer 4, 6; Epheser 2, 8.9).
Man kann höchstens etwas in Verwirrung geraten durch das Wort des Jakobus: "Ist nicht Abraham, unser Vater, aus Werken gerechtfertigt worden, da er Isaak, seinen Sohn, auf dem Altar opferte?" (Jakobus 2, 21).
Der "Bruder des Herrn" gerät mit dieser Äußerung jedoch nur scheinbar mit dem Apostel der Nationen in Widerspruch.
Folgende Überlegungen verdeutlichen das: a. Paulus sagt, daß der Mensch gerechtfertigt wird aus Gla1lben, ohne Gesetzeswerke. Andererseits behauptet Jakobus nicht, daß der Mensch gerechtfertigt wird durch Werke ohne Glauben. b. Paulus hat nie gesagt, daß zum Glauben keine Werke gehören. Im Gegenteil, wir lesen von ihm in Epheser 2, 8-10: "Denn aus Gnaden seid ihr errettet, mittels des Glaubens; und das nicht aus euch, Gottes Gabe ist es; nicht aus Werken, auf daß niemand sich rühme. Denn wir sind sein Werk, geschaffen in Christo Jesu zu guten Werken . . ." Von solchen Werken spricht Jakobus, wenn er sagt,
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