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I. Das Heil von Golgatha »Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun!«
Nun ist die Passionszeit mit dem stillen Ernst für alle, die Heimweh haben, wieder heraufgekommen, und die Gemeinde Jesu rüstet sich, Ihm das Kreuz nachzutragen, der es für sie erbarmungsvoll getragen hat. Es ist ihr eine Flucht aus dem Lärm des Tages und eine Rettung aus der Angst der Nacht, daß sie unter allem, was vergeht, und über allem, was versinkt, einen Ort hat, an dem sie ausruhen und wo sie ewiges Verständnis finden kann.
»Wenn das Kreuz nicht mein Trost wäre, so würde ich vergehen in meinem Elend.« Der Herr Jesus aber, den wir anbetend in Sein Leiden begleiten, schaut von der Fremde, die Ihm nie Heimat geworden ist, in die Heimat hinüber, die Ihm nie fremd ward; und von der Schmach, mit der sie Ihn schmähten, aus der Angst, mit der sie Ihn beluden, aus der bitteren Gefolgschaft der
Übeltäter bricht Er hindurch und spricht: »Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun!«
»Vater!«
So lautet Sein erstes und so Sein letztes Wort. Wer kann Ihn scheiden von der Liebe Gottes? Trübsal, Angst, Verfolgung, Hunger, Blöße, Gefahr, Schwert — nachdem Er uns ein für alle Male zugesichert hat: »Ich und der Vater sind eins!«
(Joh. 10,30)? Wer mag Ihn aus Seines Vaters Hand reißen, nachdem Er gesprochen hat: »Niemand kennt den Vater als nur der Sohn!« (Matth. 11,27)? Aus der Tiefe, die der Vater über Ihn sandte, aus der Not, die der Vater auf Ihn warf, reißt Er Sein Herz empor. Ein Bekenntnis soll die Welt wissen, ehe Sein Mund im Tode sich schließt; und eine Gewißheit will Er sich selbst geben, ehe die Gedanken im Tode entweichen:
»Vater! Ich und Du; Vater, die Stunde ist hier, daß Du Deinen Sohn verklärst!« (Joh. 17,1) Mitten in der Angst der Heimat-
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