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Das Neue Testament im Überblick
Die Bibel ist das Wort Gottes, durch das Gott sich den Menschen offenbart hat. Die Bibel wird daher auch mit Recht die Heilige Schrift genannt. Das Hauptthema der ganzen Bibel ist der Herr Jesus, der Sohn Gottes und Erlöser.
Die Einheit der Bibel zeigt sich rein äußerlich bereits in den vielen alttestamentlichen Zitaten im Neuen Testament. Das Alte Testament zeugt von Christus in Vorbildern und durch Weissagung - vgl. den Band "Das Alte Testament im Überblick". Das Neue Testament beschreibt das Leben und das Werk Christi (in den vier Evangelien), Seine Herrlichkeit und die Stellung aller, die an TIm glauben (in den 13riefen), und schließlich Seine Zukunft (in der Offenbarung).
Der vorliegende Band bietet zu jedem der 27 Bücher des NT eine knappe Einleitung mit den wesentlichen Informationen über den Verfasser, die Entstehungszeit und den Zweck des jeweiligen Buches sowie eine gegliederte Inhaltsangabe, um den Zugang zum Verständnis der Botschaft zu erleichtern.
Weitere Hilfen bieten eine vergleichende Übersicht über die vier Evangelien, Aufstellungen über alttestamentliche Zitate im NT, ein Stichwortverzeichnis s0wie Karten und Abbildungen.
18 Markus 19
Das Evangelium nach Markus
16 Kapitel
1. Verfasser und Entstehungszeit
Nur ein Mann im NT trägt den Namen Markus, und ihm wird bereits seit dem Anfang des 2. Jh. das gleichnamige Evangelium zugeschrieben. Dieser Markus, der eigentlich Johannes hieß, war der Sohn einer Maria, die in Jerusalem ein Haus besaß (Apg 12,12). Dorthin ging Petrus, als er aus dem Gefängnis befreit worden war. Johannes-Markus war auch ein Neffe (oder Vetter) des Barnabas, der zeitweilig ein Begleiter des Apostels Paulus war (Kol 4,10), und er wurde von diesen beiden als Diener mit auf ihre erste Missonsreise genommen (Apg 12,25; 13,5). Aber in Perge verließ der wohl noch junge Mann Markus sie und ging nach Jerusalem zurück (Apg 13,13). Als Bamabas seinen Verwandten auch auf die zweite Reise mitnehmen wollte, verweigerte Paulus seine Zustimmung, so daß eine Trennung erfolgte (Apg 15,3739). Erst ca. 12 Jahre später tauchte der Name des inzwischen wohl gereifteren Markus in den Briefen an die Kolosser und an Philemon wieder auf (Kol 4,10; PhIm 24). Er befindet sich jetzt in Rom bei dem gefangenen Paulus. Im zweiten Brief an Timotheus bittet der Apostel kurz vor seinem Tode, diesen jetzt nützlichen Diener mitzubringen (2. Tim 4,11). Zum letzten Mal wird Mai kus in 1. Petrus 5,13 erwähnt. Hier nennt Petrus ihn seinen Sohn, wohl um das innige geistliche Verhältnis zu Markus anzudeuten.
Nicht nur Paulus, sondern auch Petrus besaß also eine besonders enge Beziehung zu Markus. Nach sehr alten Überlieferungen soll Markus das nach ihm genannte Evangelium auf der Grundlage von Predigten und Mitteilungen des Petrus in Rom für die Gläubigen dort geschrieben haben. Die Benutzung verschiedener lateinischer Worte, die Gewohnheit, jüdische Begriffe zu erklären, das seltene Vorkommen alttestamentlicher Zitate und der prägnante, lebendige Stil werden teilweise bis heute als Beweismaterial für diese These angeführt. Für das rechte Verständnis des
Evangeliums ist die Kenntnis dieser Überlieferungen jedoch nicht erforderlich. Dafür ist die eingehende Beschäftigung mit Inhalt und Aufbau dieses vom Heiligen Geist inspirierten Bibel-
buches maßgeblich. .
Über die Zeit der Abfassung läßt sich nichts Genaues sagen. Die Meinungen der Forscher schwanken zwischen den Jahren 55 und 70 n. Chr.
2. Thema und Zweck der Niederschrift
Das Evangelium nach Markus ist das kürzeste und in der Art der Darstellung das gedrängteste. Markus gibt nicht so sehr die Lehren, sondern die Taten des Herrn wieder. Oft gebraucht Markus in seinen Berichten das Präsens statt einer Vergangenheitsform. Besonders auffällig ist das über vierzigmal vorkommende Wort eutheös (alsbald, sogleich). Weder der Stammbaum noch die Geburt Jesu wird erwähnt. Bereits im ersten Kapitel beginnt Markus seinen Bericht über den Dienst des Herrn.
Viel häufiger als in den anderen Evangelien zieht der Herr Jesus sich in die Stille zurück (Mk 1,12.35; 6,31.46; 7,17.24; 9,2; 11,19). Besonders oft erwähnt Markus, daß Er nicht wollte, daß Seine Taten bekannt wurden (Mk 1,34.44; 3,12; 5,43; 7,36; 8,26.30; 9,9.30).
Kein einziges Mai nennen die Jünger Jesus „IIerr' und nur siebenmal wird Er „Christus" (Gesalbter) genannt.
Alle diese Eigenarten zeigen uns, daß das Thema dieses Evangeliums die Darstellung Christi als Knecht Gottes ist. Er war nicht nur der verheißene König Israels, wie im Evangelium nach Matthäus, sondern auch der wahre Knecht des HERRN (vgl. Jes 42,1-9; 49,1-6; 52,13-15; Sach 3,8). Nach Seinen eigenen Worten ist Er nicht gekommen, um bedient zu werden, sondern um zu dienen und Sein Leben zu geben als Lösegeld für viele (Mk 10,45).
Der Herr Jesus wird im Evangelium nach Markus jedoch auch als der wahre Prophet vorgestellt (vgl. 5. Mo 18,15). Als solcher ver-
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