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Das Reich Gottes, Arend Remmers

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Das Reich Gottes, Arend Remmers
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BV11098
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Format: 18 x 12 cm
Seiten: 50
Gewicht: 60 g
Verlag: Ernst Paulus
Erschienen: 1984
Einband: Taschenbuch

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1. DAS REICH GOTTES IM ALTEN TESTAMENT

Spätestens seit dem Augenblick, da der sterbende Patriarch Jakob in seinem Segen Juda gegenüber die Worte sprach: „Nicht weichen wird das Zepter von Juda, noch der Herrscherstab zwischen seinen Füßen hinweg, bis Schilo kommt, und ihm werden die Völker gehorchen" (l. Mo 49, 10), lebte unter den Nachkommen Jakobs, den Kindern Israel, die Erwartung eines Königreiches des Friedens (Schilo = der Ruhebringende, der Friedenschaffende). Mose deutete in seinen letzten Worten an, daß Jehova selbst die Herrschaft über Sein Volk antreten würde: „Keiner ist wie der Gott Jeschuruns, der auf den Himmeln einherfährt zu deiner Hilfe, und in seiner Hoheit auf den Wolken. Deine Wohnung ist der Gott der Urzeit, und unter dir sind ewige Arme; und er vertreibt vor dir den Feind und spricht: Vertilge! Und Israel wohnt sicher, abgesondert der Quell Jakobs, in einem Lande von Korn und Most; und sein Himmel träufelt Tau. Glückselig bist du, Israel! wer ist wie du, ein Volk, gerettet durch Jehova, den Schild deiner Hilfe, und der das Schwert deiner Hoheit ist? Und es werden dir schmeicheln deine Feinde, und du, du wirst einherschreiten auf ihren Höhen" (5. Mo 33, 26-29).

David, der erste König Israels aus dem Hause Juda, der Mann nach dem Herzen Gottes, sprach mehrfach von dem König, der einmal auf seinem Thron in Jerusalem sitzen würde. In Psalm 72 wird uns dieser König mit Seiner Herrschaft des Friedens und des Segens vorgestellt, ebenso in den Psalmen des vierten Buches (ps 90-106), wo wir die Einführung des Erstgeborenen in den Erdkreis (gemäß Hebräer l, 6) sehen. Denken wir auch an Psalm 45, in dem die Söhne Korahs die persönliche Herrlichkeit und Schönheit des Gesalbten Jehovas, aber auch das Gericht, das Er vor Antritt der Friedensherrschaft ausüben wird, beschreiben.

Unter den Propheten sind es besonders Jesaja (Kap. 9;11; 60-66) und Micha (Kap. 5), die diesen Faden aufgreifen. Aber auch in den meisten der anderen prophetischen Bücher des AT finden wir Hinweise auf den kommenden König, und Daniel gibt uns sogar den Zeitpunkt Seines Erscheinens an (Kap. 9, 25). Der hier in unserer Bibel zum ersten Mal auftauchende Name „Messias" ist eine ins Griechische übernommene Form des hebräischen Wortes maschiach, das „gesalbt" bedeutet. Die griechische Übersetzung dieses Wortes ist christos, was ebenfalls „gesalbt" bedeutet. Latinisiert ist hieraus der Name „Christus" geworden.

Es war Daniel, der für den Traum des Königs Nebukadnezar Gottes Deutung gab. „Und in den Tagen dieser Könige wird der Gott des Himmels ein Königreich aufrichten, welches ewiglich nicht zerstört, und dessen Herrschaft keinem anderen Volke überlassen werden wird; es wird alle jene Königreiche zermalmen und vernichten, selbst aber ewiglich bestehen: weil du gesehen hast, daß von dem Berge ein Stein sich losriß ohne Hände und das Eisen, das Erz, den Ton, das Silber und das Gold zermalmte. Der große Gott hat dem

Könige kundgetan, was nach diesem geschehen wird; und der Traum ist gewiß und seine Deutung zuverlässig" (Dan 2, 44f). In Kapitel 7 lesen wir von dem Kommen des Sohnes des Menschen und von dem weltweiten Reich, das Er empfängt. Da in Kapitel 2 nur von dem Reich des Gottes des Himmels die Rede ist, bildet Kapitel 7 die notwendige Ergänzung dazu und zeigt, daß es nicht nur eine Himmelsherrschaft sozusagen aus der Ferne sein wird, sondern daß diese Herrschaft einem herrlichen Menschen anvertraut werden wird (7, 13f). Hier ist auch schon die Rede von zwei Gruppen von Menschen in Verbindung mit dem Reich. In Vers 18 heißt es: „Aber die Heiligen der höchsten Örter werden das Reich empfangen und werden das Reich besitzen bis in Ewigkeit, ja, bis in die Ewigkeit der Ewigkeiten". Dies sind die himmlischen Heiligen, die über die Erde herrschen werden. Dann wird in Vers 27 von dem „Volke der Heiligen der höchsten Örter" gesprochen, dem das Reich und die Herrschaft und die Größe der Königreiche unter dem ganzen Himmel gegeben wird. Zur ersten Gruppe gehören alle Gläubigen, die an der ersten Auferstehung teilnehmen und mit Christus über die Erde herrschen werden, während die zweite Gruppe wohl alle diejenigen umfaßt, die während dieser tausendjährigen Herrschaft auf der Erde an dem Reiche teilhaben werden.

 

2. DAS REICH GOTTES IST NAHE GEKOMMEN

Für die Juden war es deshalb nichts Neues, als sie Johannes den Täufer ausrufen hörten: „Tut Buße, denn das Reich der Himmel ist nahe gekommen" (Mt 3,2). Auch der Herr Jesus selbst gebrauchte diese Worte zu Anfang Seines öffentlichen prophetischen Dienstes (Mt 4, 17). Der Evangelist Markus berichtet, daß der Herr in Galiläa das Evangelium des Reiches Gottes predigte und sprach: „Die Zeit ist erfüllt, und das Reich Gottes ist nahe gekommen. Tut Buße und glaubet an das Evangelium" (Mk l, 14).

Ja, schon einmal hatte der Thron Jehovas in Jerusalem gestanden, als Salomo, der Typus des Friedenskönigs, über das noch ungeteilte Volk herrschte (l. Chr 28, 5; 29, 23). Aber das Volk hatte sich immer weiter von Jehova, seinem Gott, entfernt, bis Er es in die Gefangenschaft gehen ließ. Schon vorher hatten die Propheten das Volk immer wieder zur Buße aufgerufen. Diese Aufrufe waren mehr oder weniger ungehört verhallt. Gott hatte jedoch keinen Zweifel daran gelassen, daß es einmal eine völlige Umkehr geben würde, bevor Sein Friedensreich errichtet werden konnte. Er hatte das Volk auch nicht im unklaren darüber gelassen, daß diese Umkehr nur durch harte Strafgerichte zustande kommen würde. Das dann erstehende Reich würde in erster Linie dem Volke Israel gegeben, aber wie wir in den Weissagungen des Propheten Daniel - und auch an anderen Stellen, vgl. Jes 49, 6 - sehen, würde es darüber hinaus die ganze Erde umfassen (vgl. ps 2 und 8).

Im Lauf der Zeit hatte sich jedoch bei den Juden eine rein menschliche, irdische Vorstellung von diesem Reich Gottes entwickelt. Die seit der Rückkehr aus der Gefangenschaft fast dauernd unterjochten Juden erhofften sich weithin durch dieses Reich nur eine Verbesserung ihrer äußeren Umstände. Sie übersahen, daß dazu auch eine innere Erneuerung der Menschen erforderlich war, obwohl dies in den prophetischen Ankündigungen des Reiches ebenso deutlich bezeugt worden war wie die Erneuerung der äußeren Verhältnisse (Hes 36 und 37).

So wurde um so deutlicher, daß mit der Ankündigung des nahen Reiches durch Johannes den Täufer, den Herrn selbst und Seine Jünger (Mt 10, 7) auch der Aufruf zur Umkehr (= Buße) nötig war. Zwar waren die Juden die „Söhne des Reiches" (Mt 8, 12), weil dieses Volk Empfänger der göttlichen Verheißungen war. Aber ohne die Buße und den Glauben an das Evangelium des Reiches konnte auch die äußere Erneuerung nicht in Erscheinung treten. Diesen Gedanken äußert auch Petrus später in Apostelgeschichte 3, 19.

Nach Markus l, 14 ist diese Botschaft das „Evangelium des Reiches". Das Reich Gottes war in der Person Jesu zu ihnen gekommen (Mt 12, 28; Lk 11, 20; 17, 21). Er war ja der verheißene König! Um aber an diesem Reich teilzuhaben, war es nötig, Buße zu tun und an das Evangelium zu glauben. Das Reich Gottes trägt die sittlichen Charakterzüge Gottes. Daher konnte es unmöglich unter sündigen Menschen aufgerichtet werden, die sich nicht selbst gerichtet hatten. Es brauchte Buße und Glauben an die gute Botschaft, die den Treuen etwas lang Ersehntes ankündigte.

So predigte der Herr in Galiläa die Buße (Mt4,17.23), Seinen Jüngern zeigte Er, daß eine kindliche Gesinnung nötig sei, um in das Reich einzugehen (Mt 18, 3), Er warnte alle vor der Gefahr eines bloßen Bekenntnisses ohne Kraft, denn dieses allein würde nicht ausreichen, in das Reich einzugehen (Mt 5, 20; Lk 13, 25-29), und einem Nikodemus stellte Er die Notwendigkeit der neuen Geburt vor (Joh 3, 3. 5). Geistliche Blindheit ist eine der Formen des natürlichen Zustandes des Menschen vor Gott. Daher konnte niemand das Reich Gottes sehen, geschweige denn hineingehen, wenn er nicht von neuem, d. h. auf eine ganz neue Weise, geboren war. Vom jüdischen Standpunkt aus betrachtet, war Nikodemus tadellos. Aber auch er brauchte die neue Natur, die er nur durch eine neue Geburt erhalten konnte, um das Reich Gottes zu sehen. Schon im AT hatte der Prophet Hesekiel davon gesprochen, daß nur durch eine innere Veränderung das Volk Israel wieder in den Genuß seiner Vorrechte - aber jetzt unter neuen Bedingungen - gelangen konnte. In Kapitel 36, 24 lesen wir: „Und ich werde euch aus den Nationen holen und euch sammeln aus allen Ländern und euch in eurer Land bringen. Und ich werde reines Wasser auf euch sprengen, und ihr werdet rein sein; von allen euren Unreinigkeiten und von allen euren Götzen werde ich euch reinigen. Und ich werde euch ein neues Herz geben und einen neuen Geist in euer Inneres geben; und ich werde das steinerne Herz aus eurem Fleische wegnehmen und euch ein fleischernes Herz geben. Und ich werde meinen Geist in euer Inneres geben; und ich werde machen, daß ihr in meinen Satzungen wandelt und meine Rechte bewahret und tut". Hier wird also schon gesagt, daß Gott zu Beginn des tausendjährigen Reiches „reines Wasser" auf Sein Volk sprengen würde, ihnen ein „neues Herz" und einen „neuen Geist" und schließlich „Seinen Geist" in ihr Inneres geben würde. Dadurch werden sie innerlich so gereinigt, daß sie von Gott gesegnet werden können. Dies hätte Nikodemus wissen können. Der Herr fragte deshalb auch erstaunt:

„Du bist der Lehrer Israels und weißt dieses nicht?" Er erinnerte ihn daran, daß dies irdische Dinge waren;

irdisch deshalb, weil sie die Bedingung sind, um das Reich Gottes auf der Erde zu sehen und hineingehen zu können. Der Herr griff also diese Weissagung Hesekiels auf und erklärte und vertiefte die darin enthaltene Wahrheit. Die neue Geburt ist die unbedingte Voraussetzung für jede Seele, die in das Reich eingehen will. Der Geist ist dabei der aktiv Handelnde und das Wasser (das Wort Gottes) das reinigende Mittel. Auch für das Friedensreich, das Nikodemus ja erwartete, gibt es keine andere Eingangstür.

Wie wir gesehen haben, waren solche Gedankengänge den meisten unter denen, die auf das Reich warteten, fremd geworden. Sie erhofften sich nur die machtvolle Regierung des Messias. Auch die Magier aus dem Osten dachten so (Mt 2,2), und dasselbe läßt sich den Worten des Johannes entnehmen, als er enttäuscht aus dem Gefängnis die Frage an den Herrn richten ließ:

„Bist du der Kommende, oder sollen wir auf einen anderen warten?" (Mt 11, 3) Sogar die Jünger konnten sich nur langsam von dieser Vorstellung lösen, denn anders sind doch die Worte der Emmausjünger nicht zu verstehen: „Wir aber hofften, daß er der sei, der Israel erlösen solle" (Lk 24, 21), oder die Frage der Jünger in Apostelgeschichte l, 6: „Herr, stellst du in dieser Zeit dem Israel das Reich wieder her?" Hieraus dürfen wir jedoch keinesfalls ableiten, daß den Jüngern der Glaube an den Herrn Jesus fehlte. Nathanael hatte ja gleichsam stellvertretend für den Überrest schon zu Beginn der öffentlichen Tätigkeit Jesu ausgerufen:

„Rabbi, du bist der Sohn Gottes, du bist der König Israels!" (Joh l, 49) Die Jünger hatten sowohl Buße getan (vgl. Lk 5, 8) als auch Ihn als den Gesalbten, den König Israels, anerkannt. Aber mit dem Gedanken an einen leidenden Messias konnten und wollten sie sich während des Lebens des Herrn auf der Erde nicht abfinden. Mehrfach hatte Er sie in aller Deutlichkeit auf Sein bevorstehendes Leiden und Sterben hingewiesen (z. B. Mt 16, 21; 17, 22; 20, 17; 26, 2). Aber wie war die Reaktion? Beim ersten Mal sagte Petrus voll Entrüstung: „Gott behüte dich, Herr! dies wird dir nicht widerfahren". In der zweiten Stelle heißt es nur:

„Und sie wurden sehr betrübt", und beim dritten Mal tritt gleich danach die Mutter des Johannes und Jakobus zu Ihm und bittet Ihn, daß ihre Söhne in Seinem Reich zu Seiner Rechten und Linken sitzen dürfen! In

einer Parallelstelle sagt Lukas klar und deutlich: „Sie verstanden nichts von diesen Dingen, und dieses Wort war vor ihnen verborgen, und sie begriffen das Gesagte nicht" (Lk 18, 34)!

Abgesehen von diesen sehr deutlichen Worten über Sein Leiden und Sterben hatte der Herr ihnen jedoch noch manche anderen Mitteilungen über das Reich gemacht, die die Jünger hätten aufhorchen lassen müssen. Besonders deutlich wird das im Evangelium nach Matthäus. Dieses Evangelium ist nämlich das Bindeglied zwischen dem Alten und dem Neuen Testament. Der Herr Jesus wird hier als der Messias, der König Israels, vorgestellt. Schon in Seinem Geschlechtsregister wird erwähnt, daß Er der Sohn Davids ist. In Kapitel 2 kommen die Magier aus dem Osten, um dem neugeborenen König der Juden zu huldigen. Johannes der Täufer, der Herold des Königs, tritt auf und ruft:

„Tut Buße, denn das Reich der Himmel ist nahe gekommen", und die gleichen Worte gebraucht der Herr selbst, als Er anfängt zu predigen.

3. DAS EVANGELIUM DES REICHES UND DAS EVANGELIUM DER GNADE

Bevor wir uns weiter mit der Entwicklung des Reiches Gottes beschäftigen, möchte ich kurz auf den bereits angeführten Ausdruck „Evangelium des Reiches" zurückkommen. Dabei möchte ich auch den Unterschied zu dem Evangelium, wie es jetzt gepredigt wird, herausstellen.

Der Unterschied zwischen dem Evangelium des Reiches und dem Evangelium der Gnade (Apg 20, 24) liegt in der Verschiedenartigkeit der Stellung und des Charakters, die Christus einnimmt, während das Evangelium gepredigt wird. Als Er auf der Erde war, war das Reich Gottes in der Mitte des Volkes, dargestellt in Ihm, dem verheißenen König des Reiches. Als die Pharisäer Ihn fragten: „Wann kommt das Reich Gottes?", antwortete Er ihnen mit den treffenden Worten:

„Das Reich Gottes kommt nicht so, daß man es beobachten könnte; noch wird man sagen: Siehe hier! oder:

Siehe dort! denn siehe, das Reich Gottes ist mitten unter euch" (Lk 17, 20-21). Johannes der Täufer hatte als Vorläufer und Herold bereits auf dieses Reich hingewiesen, aber nur von dem Herrn selbst wird gesagt, daß Er das Evangelium des Reiches predigte (Mt 4, 23; 9, 35; Mk l, 14 „Evangelium des Reiches Gottes").

Auch im Evangelium nach Lukas lesen wir, daß Jesus das „Evangelium vom Reiche Gottes verkündigte" (Lk 4, 43; 8, l; 16, 16). Aber der griechische Ausdruck ist hier ein etwas anderer und könnte wörtlich übersetzt werden: Er evangelisierte (oder: verkündete) das Reich Gottes. Es ist eine allgemeinere, nicht so präzise Aussage wie bei Matthäus und Markus.

Das letzte Mal finden wir einen solchen Ausdruck in Apostelgeschichte 8, 12; hier heißt es wörtlich, daß Philippus von dem Reiche Gottes oder das Reich Gottes betreffend evangelisierte, wobei hinzugefügt wird: „und dem Namen Jesu Christi."! Es ist nicht mehr dieselbe Botschaft, wie sie zu Anfang des Dienstes des Herrn verkündigt wurde, weil Er inzwischen gekreuzigt und erhöht worden ist.

Jetzt befindet Christus sich im Himmel. Als Verworfener vollbrachte Er das Erlösungswerk, durch das jetzt jeder Sünder, der daran glaubt, errettet wird. Dies ist das Thema des Evangeliums der Gnade Gottes. Es ist das Evangelium des Christus (Rö 15, 9; l. Kor 9, 12; 2. Kor 9, 13; Phil l, 27 u. a. Stellen) d. h. des als König von den Menschen verworfenen, aber von Gott erhöhten und verherrlichten Menschen, der das Haupt der Versammlung geworden ist, in dem sich alle Ratschlüsse und Verheißungen Gottes erfüllen.

Nach der Aufnahme der Braut in den Himmel wird jedoch der verworfene König wieder vorgestellt. Gott wird dann Seine vor 1900 Jahren abgebrochenen Beziehungen zu dem Volk Israel wieder anknüpfen. Dann wird das Evangelium des Reiches nochmals gepredigt werden, und zwar nicht nur in Israel, sondern auf dem ganzen Erdkreis, allen Nationen zu einem Zeugnis (Mt24, 13-14; vgl. Mk 13, 10). Christus wird dann nicht selbst das Evangelium verkünden, den Er befindet sich dann ja im Himmel. Aber Er wird auf der Erde einen Überrest Seines Volkes haben, aus dem die Prediger dieses Evangeliums hervorgehen und überall die Botschaft von dem kommenden Reich Christi auf der Erde verkündigen.

In diesem Zusammenhang noch ein Wort zu dem Ausdruck „Ewiges Evangelium" in Offenbarung 14, 6. Der Inhalt dieser Botschaft ist: „Fürchtet Gott und gebet ihm Ehre, denn die Stunde seines Gerichts ist gekommen; und betet den an, der den Himmel und die Erde gemacht hat und das Meer und die Wasserquellen" (V. 7). Wenn nach der Entrückung der Braut die ganze Welt in Götzendienst und Anbetung des Tieres verfällt (Offb 13), dann läßt Gott noch einmal rufen: „ Fürchtet Gott und gebet ihm Ehre"! Dies ist ein Evangelium, das vom Anfang der Schöpfung bis zu ihrem Ende Gültigkeit hat, aber zu einer Zeit, da die Menschen unter der Leitung Satans nicht nur Gott verwerfen, sondern sogar ein Geschöpf anbeten, besondere Bedeutung hat. Das ewige Evangelium reicht bis zu dem Augenblick zurück, als Gott ankündigte, daß der Same des Weibes der Schlange den Kopf zermalmen würde. Es bleibt gültig, bis schließlich das Reich Gottes auf der Erde mit seinen Segnungen für die ganze Schöpfung ersteht. Wenn dann das Gericht bevorsteht, richtet Gott noch einmal - zum letzten Mal - diesen Aufruf des zu allen Zeiten gültigen „ewigen Evangeliums" an die im Götzendienst versunkene Menschheit und mahnt zur Anbetung Dessen, „der den Himmel und die Erde gemacht hat und das Meer und die Wasserquellen".

4. DIE VERWERFUNG DES KÖNIGS

Wir kehren nun wieder zurück zu der Ankündigung des Reiches Gottes durch den Herrn Jesus im Matthäusevangelium. Hier tritt nun eine Wendung ein. Wie wir bereits gesehen haben, glauben die Jünger an den Herrn als den Messias, den König Israels, den Sohn Gottes nach Psalm 2. Auch ein kleiner Teil des Volkes, der „Überrest", nimmt Ihn an, wie wir aus Stellen wie Matthäus 15, 22; 20, 30; 21, 9; Markus 15, 34 u. a. entnehmen können. Aber der größte Teil des Volkes mit seinen Führern, den Pharisäern und Schriftgelehrten, verwirft seinen König.

Das bedeutet, daß das Reich nicht in der erwarteten Form errichtet werden konnte. Gottes Pläne werden dadurch aber in keiner Weise zunichte gemacht. Schon in Psalm 2, l heißt es, daß die Nationen und Völkerschaften gegen den Gesalbten Jehovas auftreten und Ihn verwerfen. Diesen Vers erklärt Petrus in Apostelgeschichte 4, 27 so: „Denn in dieser Stadt versammelten sich in Wahrheit wider deinen heiligen Knecht Jesus, den du gesalbt hast, sowohl Herodes als Pontius Pilatus mit den Nationen und Völkern Israels, alles zu tun, was deine Hand und dein Ratschluß zuvorbestimmt hat, daß es geschehen sollte". Aber dann lesen wir in Psalm 8 von dem, der als Gesalbter und Sohn Gottes verworfen wurde, daß Er als „des Menschen Sohn" (wegen des Leidens des Todes! vgl. Hebr 2, 5-9) zwar ein wenig unter die Engel erniedrigt wurde, aber danach mit Herrlichkeit und Pracht gekrönt und zum Herrscher über die Werke der Hände Gottes gestellt wird. Aufgrund Seiner damaligen Verwerfung wird Er einmal nicht nur als der König über Israel herrschen, sondern als der Sohn des Menschen über die ganze Schöpfung regieren. Wie wir aus Hebräer 2, 8 und l. Korinther 15, 23-27 ersehen, wird Er diese Herrschaft aber erst in der Zukunft, nämlich im tausendjährigen Reich antreten. Dann wird alles Seinen Füßen unterworfen sein; nur die Versammlung, Sein Leib, wird davon ausgenommen sein (Eph l, 22), denn sie herrscht mit Ihm.

Zunächst war der verheißene König Israels jedoch ein verworfener König. Sein Reich - wenn auch in anderer Form - nahm indessen seinen Lauf. In Matthäus 5-7 offenbarte der Herr den Charakter dieses Reiches. Er erklärte Seinen Zuhörern in der sogenannten „Bergpredigt", daß Er sie nicht von der Herrschaft der römischen Besatzungsmacht befreien würde. Er sagte ihnen, daß in einer Welt, in der Er verhaßt und verworfen war, jeder, der mit Ihm verbunden ist, leiden muß und dadurch den Charakter seines Königs offenbaren darf. Diese Gesinnung spiegelt sich in den Seligpreisungen (Kap. 5) wieder.

Aber es zeigte sich, daß das Volk nicht bereit war, Ihm hierin zu folgen. Die Juden lehnten es ab, sich zu Gott zu bekehren, sich taufen zu lassen zur Vergebung der Sünden, und dadurch zu bekennen, daß sie verlorene Sünder waren. In seinem Widerstand ging das Volk so weit, daß seine geistlichen Führer die Wunder des Herrn der Wirksamkeit des Teufels zuschrieben (Mt 12, 24). Damit war die Verwerfung endgültig eine erwiesene Tatsache.

Die Verachtung und Verwerfung des Königs fand ihren Höhepunkt in und nach der Gefangennahme des Herrn. Wie wurde Er von Seinem Volk verhöhnt! Kurz zuvor noch hatte man Ihn bei Seinem Einzug in Jerusalem mit den Worten: „Hosanna dem Sohne Davids" begrüßt (Mt 21, 9; Mk 11, 9. 10; Lk 19, 38; Joh 12, 13). Wenige Tage später schrie die Menge der aufgestachelten Juden in maßloser Wut dem Pilatus entgegen: „Hinweg, hinweg! Kreuzige ihn!" Und auf die erstaunte Frage des römischen Statthalters: „Euren König soll ich kreuzigen?" antworteten die Hohenpriester: „Wir haben keinen König als nur den Kaiser" (Joh 19, 15). Auch am Kreuz ließen sie dem Herrn Jesus keine Ruhe. Sie riefen Ihm zu: „Andere hat er gerettet, sich selbst kann er nicht retten. Er ist Israels König; so steige er jetzt vom Kreuze herab, und wir wollen an ihn glauben" (Mt 27, 42).

5. DIE GEHEIMNISSE DES REICHES DER HIMMEL

Der Herr Jesus beantwortet Seine Verwerfung dadurch, daß Er sich nun seinerseits dem Volk entzieht. Er beschäftigt sich ab Matthäus 13 nicht mehr mit Israel als Volk. Er verläßt das Haus (ein Bild Israels) und setzt sich an den See (ein Bild der Nationen, vgl. Jes 17, 12; Offb 17, 15). In den dann folgenden Gleichnissen wird deutlich, daß der Herr jetzt keine Frucht mehr in Israel sucht, sondern anfängt, den Samen des Wortes Gottes auszustreuen, und zwar nicht mehr in Israel allein, sondern auf den Acker, d. i. die Welt (Vers 38). Das bedeutet, daß der Herr Sein Volk beiseite gesetzt hat, um nunmehr das Reich in völlig veränderter Form darzustellen. Israel würde nicht mehr das Zentrum sein, wo Er auf dem Thron Davids sitzen würde, sondern Er als der König würde verworfen und abwesend sein, weil Er in den Himmel zurückkehren und das Reich der Verantwortung der Menschen überlassen würde. Dieses Reich würde nun aus allen denen aus Israel und den Nationen bestehen, die in Wirklichkeit oder nur dem Bekenntnis nach den von Ihm ausgestreuten Samen des Wortes annehmen.

Der Herr sagt in der Erklärung zu dem einleitenden Gleichnis, in dem noch nicht von dem Reich der Himmel die Rede ist, die bedeutungsvollen Worte: „Euch ist gegeben, die Geheimnisse des Reiches der Himmel zu wissen, jenen aber ist es nicht gegeben" (V. 11). Unter einem Geheimnis ist im NT immer eine Offenbarung zu verstehen, die bislang nicht bekannt war und auch nachdem sie gegeben wird, nur für diejenigen verständlich ist, die den Geist Gottes besitzen und sich von Ihm leiten lassen. Wir verstehen, daß das Reich einen besonderen, geheimnisvollen Charakter annehmen würde, nachdem der König verworfen war. Was soll man von einem Königreich denken, das von seinem König errichtet wird und sich entwickelt, dessen König jedoch abwesend ist und nur aus der Ferne unsichtbar regiert, weil er vertrieben worden ist? In einem solchen unnormalen Reich werden sich auch unnormale Zustände entwickeln, die nicht vorauszusehen sind, wenn sie nicht vorher geoffenbart sind.

Diese Geheimnisse des Reiches der Himmel offenbart der Herr Seinen Jüngern in Matthäus 13 in Gleichnissen. Es sind insgesamt sechs; denn in dem ersten Gleichnis vom Säemann, das eine Art Einleitung bildet, finden wir den Ausdruck „Reich der Himmel" nicht. Es ist vielleicht noch nicht jedem aufgefallen, daß außer den sechs hier erwähnten noch vier weitere Gleichnisse vom Reich der Himmel im Matthäusevangelium aufgezeichnet sind, also zusammen zehn. Das ist die Zahl der Verantwortung des Menschen gegenüber Gott. Das Reich ist der Verantwortung der Menschen übergeben.

Nachstehend gebe ich eine kurze Zusammenstellung dieser Gleichnisse:

1. Das Unkraut im Acker, (13, 24-30; Erklärung in V. 36-43)

2. Das Senfkorn (13, 31-32)

3. Der Sauerteig (13, 33)

4. Der Schatz im Acker (13, 44)

5. Die kostbare Perle (13, 45-46)

6. Das Netz (13, 47-50)

7. Der König und der unbarmherzige Knecht (18, 23-35)

8. Der Hausherr und die Arbeiter im Weinberg (20, 1-16)

9. Das Hochzeitsmahl (22, 1-14)

10. Die zehn Jungfrauen (25, 1-13).


Zustand:
gebraucht
Zustandsbeschreibung:
leichte Gebrauchsspuren

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