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Einen Lebenskünstler könnte man den Lehrer Friedemann Kranzbinder nennen: Er bringt es fertig, auch unliebsamen Geschehnissen noch eine gute Seite abzugewinnen. Geprägt durch ein christliches Elternhaus und geformt in der Zeit des Zweiten Weltkrieges, hat er zu der Kraft gefunden, die ihn befähigt, den Menschen seiner Umgebung ein solch warmherziges Interesse entgegenzubringen, daß ein jeder meint, sein Schicksal bedeute Friedemann Kranzbinder im Augenblick am meisten. Rosmarie, seine feinfühlige und tapfere Frau, steht ihm in der gleichen Haltung und Gesinnung zur Seite. Gemeinsam machen sie die Not derer, die ihnen begegnen, zu der ihren.
Kranzbinders Familienleben ist harmonisch, doch keineswegs unproblematisch. Daß der Vater bei aller Güte seine Grundsätze vertritt und von antiautoritärer Erziehung nichts hält, behagt vor allem dem ältesten Sohn nicht. Friedemann und Rosmarie Kranzbinder reden selten über ihren Glauben. Desto eindeutiger leben sie ihn. Sie wissen um das »verborgene Brot«, von dem es in der Heiligen Schrift heißt: »Meine Speise ist die, daß ich tue den Willen des, der mich gesandt hat.« -An dieser Familiengeschichte aus unseren Tagen wird deutlich, wie ein Leben aus Glauben auch in unserer Zeit geführt werden kann.
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