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Bestell-Nr.: BN8159
Autor/in: Richard Neumaier
Titel: Der jüngste Tag und die neue Welt, Offenbarung 19,11 bis 22,5
Preis: 3,60 €
Format: 21 x 14,5 cm
Seiten: 187
Gewicht: 285 g
Verlag: Evangelischer Diakonissenring
Einband: Paperback
Sprache: Deutsch
Zustand: leichte Gebrauchsspuren
Ein Wort zum Einstieg
»Und was dann?« lautet die Frage, wenn wir an den Grenzen des Machbaren stehen. Nicht alle Menschen stellen diese Frage. Viele sind noch nicht ganz wach, um sehen zu können, was sich heute in der Welt tut. Andere haben schon wieder aufgehört zu fragen, weil sie keine Antwort gefunden haben. Die Frage aber ist da und schreit nach einer Antwort: Und was dann?
Wenn das so weitergeht in unserer Welt mit der Bevölkerungsexplosion, wenn wir in 100 Jahren 20 Milliarden Menschen auf unserm Globus haben und infolgedessen der Kampf um Raum und Brot, um Freiheit und Ordnung extreme Ausmaße annimmt: Was dann?
Wenn die Verschmutzung von Luft, Wasser und Boden nicht mehr einzudämmen ist, ob wegen der zurückliegenden Verstöße und Versäumnisse oder der gegenwärtigen Uneinsichtigkeit und Ratlosigkeit der Leute und Völker; wenn der Haushalt der Natur nicht mehr ins Gleichgewicht kommt, sondern einen katastrophalen Kollaps erleidet: Was dann?
Wenn die Bodenschätze und Energievorräte zur Neige gehen, weil die Erde immer stärker ausgebeutet wird, und selbst wenn sie dank menschlicher Einsicht und äußerster Sparsamkeit noch ein paar hundert Jahre reichen: Was dann?
Wenn der schreckliche Traum vieler Menschen Wirklichkeit würde und der Wahnsinn oder Zufall eines atomaren Kahlschlags die ganze Erde verheeren und fürchterlich verändern würde: Was dann?
Und wenn auch ohne eine solche Katastrophe der Mensch allüberall an die Grenzen seines Wissens und Vermögens kommt und die menschliche Gesellschaft sich endgültig nicht mehr zu helfen weiß: Was dann?
Greift sie dann zur Atombombe, um sich selbst zu »erlösen«? Entschließen sich ihre Leithämmel dazu, sich und ihre ganze Herde in den Abgrund zu stürzen? Machen sie Schluß mit sich selbst und mit Gottes Welt? Treibt ihre Hoffnungslosigkeit zu einer untermenschlichen Selbst- und Weltzerstörung irgendwelcher Art?
Und was dann? Die Frage würde selbst dann noch stehen bleiben, wenn alles Sichtbare vernichtet und überhaupt kein menschliches Auge mehr da wäre, um etwas sehen zu können. Denn uns Menschen ist die Ewigkeit mitgegeben; die Frage nach ihr erlöscht nicht mit unserem leiblichen Tod. Wir können letztlich nicht anders, als über unser Erden-
leben hinaus zu denken und zu fragen: Was dann? Was dann? Was dann?
»Dann wird zu seinem Tempel kommen der Herr!« sagen die Menschen Gottes im Alten Bund. Und die Kinder Gottes im Neuen Bund bekennen: »Dann wird des Menschen Sohn kommen in seiner Herrlichkeit!« Wenn die Welt am Ende ist, ist der Herr der Welt noch lange nicht am Ende. Sind die Möglichkeiten des Menschen erschöpft, dann nimmt des Menschen Sohn mit seinem Vermögen die Sache in die Hand. Der »Tag des Herrn« ist dann da, der Jüngste Tag, die letzte Weltzeit.
Es wird eine dunkle Zeit sein, dieser kommende Tag des Herrn. »Es wird der Tag des Herrn kommen wie ein Dieb. Dann werden die Himmel zergehen mit großem Krachen; die Elemente aber werden vor Hitze schmelzen, und die Erde und die Werke, die darauf sind, werden verbrennen.«
Aber damit ist hei weitem nicht alles gesagt, was auf uns zukommt; die kommende Geschichte der Welt ist nur teilweise so dunkel. Es ist wie bei dem Volk Israel bei seinem Durchzug durch das Rote Meer. Dunkel war es da nur auf der Seite der Ägypter; wo die alte Welt des Volkes Gottes lag, da herrschte Finsternis und Schrecken. Auf der Seite Israels aber war es hell; im Licht Gottes kam es heraus aus der Bedrängnis und ging dem verheißenen Land entgegen.
Auch uns soll das Dunkel der kommenden Zeit nicht schrecken. Gehören wir zum Volk Gottes, dann ist die kommende Bedrängnis nur ein Übergangsgeschehen, bei dem unsere Erlösung sich vollendet wie die Erlösung Israels beim Durchzug durchs Rote Meer. Aber auch bei diesem grauenvollen Durchzug dürfen wir schon im hellen Licht von Gott her stehen.
Von fern aber grüßt uns schon das verheißene Land des Neuen Bundes: »Wir erwarten einen neuen Himmel und eine neue Erde nach seiner Verheißung.« Der teils dunkle, teils helle Tag des Herrn führt hinein in die neue Welt, die der Herr der Welt seinem Volk versprochen hat. Er wird sein Versprechen halten. Darauf können wir uns felsenfest verlassen.
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