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Sein rundliches Gesicht glühte vor Zorn, so dass selbst seine rotblonden Haare farblos erschienen. Auch seine unzähligen Sommersprossen waren verblasst. Kaum sah Uwe, was seinen Freund in Zorn brachte, da lief auch er dunkelrot an. Wegen seiner Körperfülle trat ihm sofort der Schweiß auf die Stirn. Aufgeregt fuhr er sich durch die kurzgeschnittenen blonden Haare, die wie bei einem Igel in alle Richtungen standen. Was hatte die beiden so erregt? Sie standen im Schulhof, und zwar beim Abstellplatz der Fahrräder.
Bei Rolfs neuem Rad - er hatte es erst seit zwei Monaten - war aus beiden Reifen die Luft heraus: beide Ventile fehlten. Auch die Luftpumpe war weg. So eine Gemeinheit! Und Uwes Rad? Dessen altes, klappriges Fahrvehikel hatte niemand angerührt. Mensch, schimpfte Rolf, und das ausgerechnet heute, wo Theo gesagt hat, wir treffen uns um fünf; und es ist ganz wichtig, dass alle da sind. Die beiden standen allein im Schulhof. Sie waren nämlich die letzten, die an diesem Tage die Schule verließen.
Warum? Es war in der letzten Stunde passiert. Der Mathematiklehrer verspätete sich. So war im Klassenzimmer ein ganz schöner Krach. Während sich die Jungs so die Zeit vertrieben, warf Rolf vor lauter Übermut eine Bananenschale durch die Luft. Nun - das hatte kaum Folgen gehabt, wäre das Schulhaus nicht schon vor fünfzig Jahren gebaut worden. Damals baute man anders als heute. Die Wände des Raumes waren sehr rauh verputzt und dann einfach gestrichen worden.
Und wegen des rauhen Putzes blieb die Bananenschale hängen. Und zwar in fast zwei Meter Höhe. Schnell eilte Rolf zur Wand und stieg auf einen Stuhl, um die Schale herunterzuholen. Da öffnete sich die Tür. Rolf versuchte, schnellstens seinen Platz in der dritten Reihe zu erreichen und stolperte dabei über Uwes Füße. Er flog direkt vor das Lehrerpult
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