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Herzenswunsch - Antonius vom Alstertal - Ferien mit Hund - rein ins Vergnügen - auf Rotbarts Spuren - Verfolgung mit hatschi - ist irren menschlich? Fisch-Fiete und Kräuter-Siggi - Anton muss ran - unerwartete Wende - richtige Fährte? ein Rotbart auf der Flucht - Jagd in der Monsterhöhle
Tina sieht ihren Vater flehentlich an, doch der schüttelt bedauernd den Kopf. »Ich bin dagegen, Tina, tut mir leid. Da mußt du dir schon etwas anderes wünschen. Reichst du mir bitte mal die Butter rüber?« Familie Schmitt sitzt beim Abendbrot, und Tina versucht zum wiederholten Mal, den Vater zu überreden, ihren sehnlichsten Wunsch zu erfüllen: einen eigenen Hund zu bekommen. Die Gelegenheit schien günstig, denn er hatte gefragt, was sie sich zum Geburtstag wünsche. »Aber Vati, der Hauswirt hat doch nichts dagegen. Hunde sind bei uns erlaubt. Stenders haben auch einen«, versucht Tina es erneut. Ihr Vater nimmt die Butter entgegen und erklärt gelassen: »Darum geht es doch nicht, Tina, das weißt du ganz genau. Und du kennst meine Ansicht. Ich finde, ein Hund im Haus reicht voll und ganz. Theos Gekläff ist ja manchmal nicht zum Aushalten!«
»Stenders ziehen aber bald weg«, mischt sich Florian, Tinas kleiner Bruder, in das Gespräch ein. Einerseits tut es ihm leid, dass er dann seinen besten Spielkameraden verliert. Andererseits - wenn dadurch die Hoffnung besteht, selbst zu einem Hund zu kommen ... In diesem Punkt ist er nämlich ausnahmsweise einmal einer Meinung mit seiner Schwester. »Stenders ziehen weg?« Frau Schmitt lässt Messer und Gabel sinken und sieht Flori über den Tisch hinweg erstaunt an. »Davon weiß ich ja gar nichts! Wann denn?«
Flori zieht die Schultern hoch. »Bald eben«, antwortet er vage. Mehr hat ihm Philipp Stender, sein Freund, auch nicht gesagt. »Es gibt bestimmt Hunde, die nicht so viel bellen wie Theo«, greift Tina wieder den Faden auf. Theo ist ein kleiner frecher Rauhhaardackel und mitunter wirklich sehr laut. »Neufundländer sollen zum Beispiel ganz friedliche Hunde sein, die bellen fast nie.«
»Neufundländer!« lacht ihr Vater. »Warum nicht gleich einen Bernhardiner? Größer geht's wohl nicht, was? Wo sollte der denn hier schlafen?« »Ich könnte ihm ja eine Hundehütte hinten im Garten bauen«, schlägt Flori bereitwillig vor. Er ist fast sechs, und eine Holzhütte zu bauen, das traut er sich schon zu. Schließlich hat er mit den Teilen aus seinem Steckbaukasten auch ganz tolle Sachen zustande gebracht. Er stützt den Kopf auf die Hände und überlegt, wie viele Holzlatten man wohl für eine Hundehütte braucht. »Wir könnten auch einen Hund aus dem Tierheim holen«, fängt Tina wieder an. »Denk doch nur, die armen Tiere dort, Vati! Da würden wir sogar noch ein gutes Werk tun.«
Vielleicht lässt sich ihr Vater mit diesem Argument erweichen? Er ist immer sehr dafür, dass man als Christ anderen hilft. Doch zu Tinas Enttäuschung greift er nur ungerührt nach einer weiteren Scheibe Schwarzbrot. »Ich 'll`n 'oxer!« nuschelt Flori kauend, was »Ich will einen Boxer!« heißen soll. »Ich habe kein Wort verstanden«, meint sein Vater. »Schluck erst runter, ehe du was sagst!« »Bei uns hätte ein Hund wirklich ein schönes Zuhause, weil wir im Erdgeschoss wohnen und hinten den Garten haben«, fährt Tina unbeirrt fort. »Da hätte er viel Auslauf.«
»Auslauf, das ist genau der Punkt!« Herr Schmitt legt sich eine Scheibe Salami auf sein Brot und sieht seine Tochter an. »Du hast vollkommen recht: Ein Hund braucht Auslauf. Aber man kann ihn nicht ständig nur in den Garten schicken. So einfach geht das nicht. Einen Hund zu haben bedeutet: morgens, vor der Schule, Gassi gehen; am Nachmittag, nach den Schularbeiten, einen größeren Spaziergang machen, und das bei Wind und Wetter - und abends wieder um den Block
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