Die große Aufgabe der kleinen Annegret, Marina Burkhard-Keller

- Häuschen am Berg - Annegretli - auf der Alp - Schatten - Licht im Dunkel - neue Wege - auf der Suche nach... 
- Doktor Hadach 
Weit verstreut stehen die malerischen Holzhäuser mit ihren breiten. schirmenden Dächern am Hasliberg. 
Ursprünglich waren es nur einige Bergbauern, die ihre Höfe am sonnigen Hang bauten. Aber mit der Zeit wurden es mehr und mehr. Kleine Weiler und Dörflein bildeten sich, und zwischenhinein wurde hier und dort ein stattliches Ferienhaus aufgestellt. 
Ein wenig abseits, oben am Berg, steht das Hüttlein der Breitlers. Jetzt deckt noch der Winter mit seiner glitzernden Schneedecke alle Schäden zu, überkleidet Haus und Hütte, Wald und Flur mit der gleichen weißen Pracht. Man sieht es nicht, daß das Häuschen hier und dort schon ein wenig morsch und baufällig geworden ist. Die da drinnen wohnen, lieben ihr Heim, ist es doch das Erbe ihrer Väter. Soweit sie zurückforschen können, hat der kleine Bauernhof den Breitlers gehört, die hier in harter Arbeit als Bergbauern lebten und wirkten. Vor Jahren noch erklang frohes Lachen durchs Haus. In der großen Stube saß die Bauernfamilie um den weiß gescheuerten Tisch. Heute sind die Eltern nicht mehr. 

Die Jungen sind ausgeflogen, haben ihre eigenen Nester gebaut und Familien gegründet. Nur einer der Söhne, Beat, ist noch auf dem Heimetli geblieben, er und seine Schwester Trini. In stillem Fleiß, in mühevoller Arbeit ringen sie dem Boden seinen Ertrag ab. Aber sie sind zufrieden. Nicht nach der Fremde, nicht nach Reichtum steht ihr Begehr, nein, sie sind zu innig verbunden mit dem Plätzlein, das ihre Heimat, das ihnen alles ist. Es lebt eine tiefe Heimatliebe in den Herzen dieser schlichten Menschen. Wie könnte es auch anders sein?